エピソード

  • Die Räumlichkeit der Musik fasziniert den Basler Komponisten und Chemiker Beat Gysin. Für seine neuste Komposition befasst er sich mit Gesteinen und macht vier Schweizer Bergwerke zum Konzertort: Bergwerkmusik.Die Schweiz ist ein Bergwerkland, denn die Liste an unterirdischen Minen ist lang. Die wissenschaftliche Neugier und der Wunsch nach dem schnellen Geld trieb die Menschen an, Rohstoffe in den Bergen zu suchen. Ihre Geschichte ist geprägt durch Enttäuschung. Roger Widmer ist Bergwerkforscher und Autor und hat gemeinsam mit dem Komponisten Beat Gysin, das Projekt Bergwerkmusik auf die Beine gestellt. Dabei ist das Eintreten ins Berginnere wie eine Reise zu sich selbst. * Wie klingen Salz, Schiefer, Eisen und Asphalt? * Wir blicken zurück auf die Bergwerkgeschichte der Schweiz. * Bergwerkmusik ist eine Suite der Stille. Wie kann Stille unterschiedlich erlebt werden? * Was ist das Potenzial der Räumlichkeit in der Musik? * Bergwerkmusik: Ein Erfahrungsbericht.Im Podcast zu hören sind: * Beat Gysin, Komponist und Chemiker * Roger Widmer, Bergwerkforscher und Autor * Francisca Näf, MezzosopranistinBuchinweis: Roger Widmer. Bergwerke. Schweizer Bergbau – Die Geschichte von Glücksrittern. AS Verlag 2024.Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: [email protected] Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext

  • Die Camerata Pontresina ist das letzte Kurorchester der Schweizer Alpen. Jeden Sommer bringt sie eine Waldlichtung am Ortsrand zum Klingen – seit 1910. Damals gab es im Engadin lauter solche Orchester: Sie lieferten den Soundtrack für das Kurleben und spielten in den Grand Hotels zum Tanz auf.* Im Sommer bespielt die Camerata Pontresina täglich den Konzertpavillon im Taiswald. Auf dem Programm stehen allerlei musikalische Schmankerl: Musicalpotpourris und Opernouvertüren, Filmmusik, Polkas und Walzer. * Klarinettist Xaver Fässler ist seit 30 Jahren dabei und mittlerweile Intendant der Camerata Pontresina. Er ist es gewohnt, dass auch mal Hunde bellen oder kleine Kinder auf der Bühne spielen. Wenn ein Vogel mitten in seinem Solo zu singen beginnt, zwitschert er auf der Klarinette zurück. * Salonorchester wie die Camerata Pontresina haben im Engadin eine lange Tradition: Ab den 1860er Jahren bis nach dem Zweiten Weltkrieg spielten sie in Hotels und Kurhäusern auf. * Diese Musikensembles unterhielten die Kur- und Feriengäste, die aus aller Welt ins Engadin kamen: Sie untermalten Trinkkuren, Sportevents und Mahlzeiten. Bei den Bällen in den Grand Hotels spielten sie bis spät in die Nacht. * Die Musikerinnen und Musiker wurden für die Feriensaison engagiert. Sie spielten mehrere Konzerte am Tag. Dafür schöpften sie jeweils aus einem Repertoire von weit über 1000 Stücken. * In Pontresina wird diese musikalische Tradition bis heute gepflegt: Seit 1910 spielt die Camerata Pontresina im Taiswald. Mittlerweile ist sie das letzte offizielle Kurorchester in den Schweizer Alpen.Im Podcast zu hören sind: * Xaver Fässler, Klarinettist und Intendant der Camerata Pontresina * Cordula Seger, Leiterin des Instituts für Kulturforschung Graubünden. Mitherausgeberin des Buchs «Salonorchester in den Alpen» (Chronos Verlag, 2024), zusammen mit Mathias Gredig und Matthias SchmidtBei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: [email protected] Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext

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  • Von rituellen Heilungen in grauer Vorzeit bis zu berühmten Doppelbegabungen der Gegenwart: Musik und Medizin gehören zusammen, seit Jahrtausenden. Aber warum eigentlich? Warum sollten musikalische Ärztinnen und Ärzte besser sein als unmusikalische? Auf den Spuren eines Klischees.* Musik und Medizin gehören seit Jahrtausenden zusammen. Noch heute gibt es auffällig viele Medizinerorchester auf der ganzen Welt. * Bekannt sind auch viele Doppelbegabungen: Der Mediziner und Organist und Musikwissenschafter Albert Schweitzer, der Psychiatrieprofessor und Jazzpianist Denny Zeitlin, der Zahnarzt und Gitarrist Guinga und viele mehr. * Peter A. Schmid zum Beispiel: Der Zürcher Gastroenterologe verdiente schon im Studium Geld als Saxophonlehrer und arbeitete bis zur kürzlichen Pensionierung als Arzt und Jazzsaxophonist. * Dass die musikalischen Ärzte die besseren Ärzte sind, stimmte bis ins 19. Jh. tatsächlich. Die Erklärung dazu ist verblüffend.Im Podcast zu hören sind: * Marie Louise Herzfeld-Schild, Musikwissenschafterin aus Wien, die zu Musik und Medizin geforscht hat * Peter A. Schmid, Gastroenterologe und JazzsaxophonistBei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: [email protected] Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext

  • «Preise steigen», es droht ein «Finanz-Tsunami» oder Politiker, die vor einer «Gratismentalität» warnen. Das Buch «Die Sprache des Kapitalismus» zeigt auf, welche Vorstellungen hinter gängigen Formulierungen stecken und warum wir lernen müssen, genauer über wirtschaftliche Zusammenhänge zu sprechen.

    Politiker und CEOs von Grossbanken nutzen gerne dramatisches Vokabular, wenn es darum geht, wirtschaftliche Zusammenhänge zu beschreiben: Die Märkte sind in Aufruhr, an der Wallstreet ziehen dunkle Wolken auf, Energiepreise explodieren.
    Warum tun sie das? Und welche Folgen hat diese Art von Sprechen? Im Buch «Die Sprache des Kapitalismus» analysieren der Ökonom Daniel Stähr und der Kultur-und Literaturwissenschaftler Simon Sahner die Art und Weise, wie wir in unserer Wirtschaftsordnung sprechen. Eine erhellende Sprachkritik mit vielen Aha-Momenten, aber auch ein Buch mit steilen Thesen.

  • Vor 40 Jahren gegründet, begeistert Circus Monti noch heute sein Publikum. Das Besondere ist die Mischung aus Theatralik, Akrobatik, Tanz und Magie. Was als ambitioniertes Familienunternehmen mit Clown und Tier vor 40 Jahren begann, ist heute mehr Gesamtkunstwerk als klassisches Nummernprogramm.* Zwischen Tradition & Innovation: Was wir mit dem Zirkus verbinden, hat sich verändert und wird dennoch von Nostalgie getragen. * Mittlerweile ist Zirkus eine eigene Kunstform und Circus Monti wurde 2023 mit dem Schweizer Preis Darstellende Künste des BAK ausgezeichnet. * Cirque Nouveau: Unterschiedliche Performing Arts, theatralische, musikalische und artistische Elemente verschmelzen im Zirkus zu innovativen Ausdrucksformen. * Nachwuchsförderung in der Schweiz entspricht nicht der wachsenden Nachfrage. * Heute wird Zirkusschaffen in der Schweiz auch finanziell gefördert.Im Podcast zu hören sind: * Johannes Muntwyler, Leitung Circus Monti & Jongleur * Mario Muntwyler, Leiter Administration Circus Monti & Jongleur * Nadja Berger, Festivaldirektorin Young Stage – International Circus FestivalBei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: [email protected] Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext

  • Als junge Frau erlebt Frau O. durch einen Priester sexuelle Gewalt, wird ungewollt schwanger. Den Fall wischt die Kirche lange Zeit unter den Teppich. Ein Jahr nach der «Missbrauchsstudie» zeigen wir mit kirchlichen Geheimakten, wie der Fall aufgearbeitet wurde und was Betroffene brauchen.Heute weiss Frau O. auch von anderen Frauen, die durch Priester G. J. ähnliches wie sie erlebt haben. Und obwohl das Bistum damals über ihre Geschichte informiert wurde, konnte der Priester viele weitere Jahre in der Kirche arbeiten. 2010 brach Frau O. ihr Schweigen und wandte sich ans Bistum Chur.Der mutmassliche Täter musste sich bei ihr und drei anderen Frauen entschuldigen, wurde seines Amtes enthoben. Die Dokumente liegen SRF vor und geben Aufschluss darüber, wie die Kirche mit Fällen von sexualisierter Gewalt und deren Aufarbeitung umgeht. Sie zeigen zudem, dass die Geschichte von Frau O. mit dem Amtsenthebungsverfahren noch nicht abgeschlossen war.Folgende Fragen werden in der Sendung beantwortet: * Wo steht die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der Schweizer röm.-kath. Kirche? * Welche Entwicklungen fanden in den letzten Jahren statt? * Welche Rolle spielen Akten und Akteneinsicht bei der Aufarbeitung? * Was brauchen Betroffene?Im Podcast zu hören sind: * Frau O. wurde als junge Frau von einem Priester schwanger und konfrontierte viele Jahre später das zuständige Bistum Chur damit. Die Aufarbeitung des Falls zog sich bis in die letzten Jahre weiter. * Vreni Peterer ist Präsidentin der IG Missbrauch im kirchlichen Umfeld. Seit Herbst 2023, als die Pilotstudie zu sexualisierter Gewalt in der röm.-kath. Kirche publiziert wurde, ist sie mit vielen Betroffenen im Austausch und weiss, wo die Kirche gut oder auch unprofessionell Fälle von spirituellem und sexuellem Missbrauch aufarbeitet. * Joseph Maria Bonnemain, Bischof von Chur und in der Schweizer Bischofskonferenz für sexualisierte Gewalt zuständig. Als Offizial des Bistums Chur war er 2010 mitverantwortlich für den Umgang mit dem mutmasslichen Täter.Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: [email protected] Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext

  • Zur letztjährigen Jubiläumsausgabe fehlten sie wegen des Schauspieler:innenstreiks in Hollywood. Dieses Jahr stehen sich die Superstars auf dem roten Teppich sprichwörtlich auf den Füssen herum: George Clooney, Sigourney Weaver, Brad Pitt, Cate Blanchett, Angelina Jolie sind nur eine kleine Auswahl.

    So viel A-Prominenz sei schon lang nicht mehr am Lido vorbeigekommen, berichtete Festivaldirektor Alberto Barbera glücklich. Das älteste Filmfestival der Welt zelebriert gern den grossen Glamour. Dass es um das Kino grad gar nicht so gut bestellt ist, davon ist in Venedig nichts zu spüren – allein der internationale Wettbewerb besteht aus 21 Filmen. Vom «Joker»-Sequel mit Joaquin Phoenix bis zum sozialkritischen chinesischen Dokumentarfilm von Wang Bing ist die Spannweite sehr gross. Genug Stoff für eine einordnende Runde mit den beiden deutschen Kolleg:innen Anke Leweke und Patrick Wellinski.

  • Rund 2 Millionen Menschen unterstützen in der Schweiz aktuell eine nahestehende Person, die an einer psychischen Erkrankung leidet. Betroffene ist auch die Mutter Laura Regli. Sie erzählt, was die Erkrankung ihres Sohns für sie bedeutet und wo sie sich mehr Gehör vom Gesundheitssystem wünscht.* Der Verein «Stand by you» und das Sozialforschungsinstitut SOTOMO haben erstmals in der Schweiz Zahlen zu den Angehörigen erhoben. * Angehörige übernehmen oft eine wichtige Rolle im Therapieprozess und entlasten das Gesundheitssystem. * Angehörige von Menschen mit psychischer Erkrankung möchten stärker gehört und involviert werden. * Psychiatrien profitieren davon, Angehörige in den Therapieprozess einzubeziehen, haben aber dafür im Arbeitsalltag zu wenig Zeit und manchmal hindert sie das Arztgeheimnis. * Die Methode «Open Dialogue» setzt konsequent auf den Einbezug der Angehörigen. Im Berner Oberland arbeitet ein 12-köpfiges Psychiatrieteam nach dieser Methode.Im Podcast zu hören sind: * Laura Regli, angehörige Mutter * Christian Pfister, Co-Präsident der Angehörigenorganisation «Stand by you» * Erich Seifritz, Präsident von «Swiss Mental Health Care» und Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich * Sabrina Müller, Leitungsmitglieder der Psychiatrie der Spitäler Frutigen, Meiringen und InterlakenBei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: [email protected] Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext

  • Den eigenen Wohnort trotz der Trümpfe anderer Orte allem vorziehen? Das ist, in aller Kürze, Lokalpatriotismus. Er braucht nicht engstirnig zu sein, sondern kann einfach bedeuten, dass einem wohl ist in der vertrauten Landschaft mit ihren Sitten und Gebräuchen – und nicht zuletzt mit ihren Menschen.* Landschaft, Kulinarisches, Dialekt, Fussballclub stiften Identität * Leidenschaft für den Wohn- und Heimatort * Das Lokale liegt näher als der Nationalstaat * Die starke Identifikation mit dem Nahbereich als menschliche Konstante * Integrationspotential und Ausschlussgefahr * Das Überschaubare als Ruhepol in einer turbulenten WeltIm Podcast zu hören sind: * Roger Jean Rebmann alias Grabmacherjoggi, Basler Stadtführer und Website-Betreiber altbasel.ch * Jens Jäger, Historiker, Universität Köln, Forschungsprojekt «Heimat Global»Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: [email protected] Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext

  • 2003 herrschte auf dem Buchmarkt Umsatzflaute. Die damals 42-jährige Lektorin Sabine Dörlemann liess sich davon nicht abschrecken und gründete ihren eigenen Verlag. Mit seinem kleinen, aber feinen Programm wurde der Dörlemann-Verlag zur Institution. Nun hat ihn Sabine Dörlemann verkauft.

    Dörlemann-Bücher fallen durch ihre Einbände auf: keine Schutzumschläge, nur Leinen oder schönes Papier, gestaltet von Mike Bierwolf. Die Bücher sind aber nicht nur schön, sondern auch Entdeckungen. Anspruchsvolle Gegenwartsliteratur, Fundstücke, gelegentlich ein herausragendes Sachbuch – Martha Gellhorn, Iwan Bunin, Patrick Lee Fermor, aber auch der Schweizer Autor Jens Steiner machten den Dörlemann-Verlag speziell. Auch nach seinem Verkauf an den Kampa-Verlag wird er eigenständig weiterbestehen.

    Sabine Dörlemann gibt Auskunft zu 21 Jahren Verlegerinnen-Leben.

  • Er war einer der ersten Europäer, der am Berklee College of Music in Boston Jazz studierte. Es war und ist noch immer einer der wichtigsten Jazz-Hochschulen der Welt. Nach diesem Vorbild baute Heinz Bigler auch die erste Jazz Schule Europas auf: die Swiss Jazz School in Bern.In den 1960er Jahren traf der Saxofonist, Klarinettist und Komponist Heinz Bigler auf Hans Möckel, den damaligen Leiter der DRS Big Band. Während 10 Jahren hat Heinz Bigler immer wieder für dieses Radio-Orchester komponiert und über die Stücke soliert. * Heinz Bigler lernte seine Instrumente autodidaktisch und wurde an einer Jam-Session im Berner Klub «Chikito» vom weltberühmten Pianisten Joe Zawinul entdeckt und nach Wien eingeladen. * In Wien studierte er klassische Klarinette und gewann mit Hilfe des Pianisten Friedrich Gulda ein Stipendium für das Berklee College of Music, das er als einer der ersten Europäer besuchte. * Nach dem Kompositionsstudium zurück in Bern nahm er die Zusammenarbeit mit der DRS Big Band auf, die zu dem Zeitpunkt schon 20 Jahre bestand. * Die Radiostationen mussten eigene Orchester unterhalten, da die Schallplattenindustrie das Radio als Konkurrenz ansah. * Um die Radio-Orchester wurde viel gestritten: der Standort, die finanziellen Mittel und das Repertoire. * Die freie Szene belächelte das Unterhaltungsorchester, das nicht «Hot-Jazz» spielte, sondern eine musikalische Bandbreite abdeckte. Trotzdem lernten viele Musiker genau hier zu arrangieren: das Radio-Orchester als erste Institution, bevor es Jazz-Schulen gab. * Heinz Bigler gründete 1967 die erste autonome Jazz-Schule Europas in Bern: die Swiss Jazz School. * 1986 wurden die Radio-Orchester abgeschafft. Die Musikförderung blieb bei, hat sich aber verändert.Im Podcast zu hören sind: * Heinz Bigler: Komponist, Saxofonist und Gründer der Swiss Jazz School in Bern * Theo Mäusli: Historiker, Experte für frühen Jazz in der Schweiz, Radiogeschichte und Verantwortlicher der Archive der SRGBei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: [email protected] Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext

  • Cricket ist in Afghanistan enorm beliebt. Obwohl das Land eine relativ junge Cricketnation ist, erzielt das Nationalteam erstaunliche Erfolge. Die Taliban erhofft sich international politische Vorteile und treibt die Sportart voran. Derweil bereichern afghanische Geflüchtete die hiesige Cricketliga.* Die englische Sportart Cricket erreicht Afghanistan. * Warum Cricket in Afghanistan enorm populär ist. * Afghanistan leidet, doch die Taliban fördert Cricket. * Wie junge geflüchtete Menschen die Schweizer Cricketliga bereichern.Im Podcast zu hören sind: * Emran Feroz, österreichisch-afghanischer Journalist, Kriegsreporter und Autor * Osama M., aus Afghanistan geflüchtet, spielt bei Zürich Lions Cricket-Club * Mohamed Vasim, stellvertretender Vorsitzender Cricket SwitzerlandHörempfehlung aus dem Kontext: * Sima Samar: Die verlorenen Freiheiten afghanischer Frauen. * Nahid Shahalimi: Mutige Frauen aus Afghanistan. Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: [email protected] Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext

  • Der Bal Folk scheint heute lebendiger denn je: eine urbane, links-grün-alternative Szene, wo Alt und Jung miteinander zu Live-Musik tanzen. Mit «Volkstanz» hat das Tanzrepertoire eher weniger zu tun: Die Tänze reichen hingegen bis an den französischen Hof, wo sie der Unterhaltung des Königs dienten.Der Bal Folk ist eine lebendige Tanz- und Musikszene zum Mitmachen, die in der Schweiz schon seit fast 30 Jahren im Untergrund boomt. * Beim Bal Folk werden Inklusion und Diversität grossgeschrieben: Die Szene ist generationenübergreifend und genderfluid. In einfachen Kreis-, Ketten- oder Paartänzen tanzen Menschen zu Live-Musik. Dabei steht die Begegnung und das friedvolle Miteinander im Vordergrund. * Entstanden ist der Bal Folk aus der Folk-Bewegung der 1970er Jahre, wo sich junge Menschen mit langen Haaren und Gitarren gegen das bürgerliche Etablissement auflehnten: mit Musik und Tanz. * Die Tänze im Bal Folk werden als «traditionell» beschrieben. Doch wenn man ihre Geschichte genauer unter die Lupe nimmt, führt sie bis an den französischen Hof, wo Adelige von einem Tanzmeister genaustens instruiert wurden, damit sie mit diesen Tänzen den König unterhalten konnten. * Tänze aus verschiedenen europäischen Ländern kamen schon im 17. Jahrhundert nach Frankreich. Bei der Adaption ans französische Tanzrepertoire haben sie sich teilweise stark verändert – nicht nur im Schrittmaterial, sondern auch in der Musik. * Das Repertoire der aktuellen Bal Folk-Szene setzt sich aus einer bunten Mischung an historischen und neueren Tänzen aus unterschiedlichen europäischen Ländern zusammen, die sich stetig verwandeln und dem jeweiligen Zeitgeist anpassen. * Der Bal Folk ist ein Versuch, die Ideale der Monte Verità-Bewegung des frühen 20. Jahrhunderts zu verwirklichen: eine Gemeinschaft, in der alles Platz hat und die offen und interessiert ist an einer Vielfalt von Menschen, die sich im Tanz begegnen.Im Podcast zu hören sind: * Dr. Florian Lippke: Präsident und künstlerischer Leiter des Festivals ‘Vertanzt' und Organisator diverser Bal Folk-Anlässe in der Schweiz * Barbara Leitherer: Dozentin für Historischen Tanz, Schola Cantorum BasiliensisBei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: [email protected] Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext

  • Nicoletta Cosentino hat vor fünf Jahren in Sizilien den Verein der «Cuoche combattenti» ins Leben gerufen, eine Sozialfirma, in der sie Frauen beschäftigt, die Opfer von häuslicher Gewalt geworden sind. Ihr Ziel ist es, den Frauen mit einem Praktikum in der Lebensmittelbranche eine Anlehre zu verschaffen und ihnen damit eine Startchance für eine berufliche und finanziell unabhängige Existenz zu vermitteln. * Gewalt gegen Frauen * häusliche Gewalt * Femizide * Selbstermächtigung * Emanzipation * Melonis Familienpolitik * Melonis Sozialpolitik * Italien * SizilienIm Podcast zu hören sind: * Nicoletta Cosentino, Opfer psychischer Gewalt in der Ehe, Initiantin der «Cuoche combattenti», Unternehmerin * Dima, Opfer häuslicher Gewalt, ehemalige Mitarbeiterin der «Cuoche combattenti» * Anita Bestler, Soziologin in Palermo, Autorin eines Sachbuchs über die sizilianische Mafia * Giorgia Meloni, italienische Ministerpräsidentin (Archiv-O-Ton)Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: [email protected] Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext

  • Die 77. Ausgabe des Filmfestivals von Locarno ist die vierte unter der künstlerischen Leitung von Giona A. Nazzaro. Und die erste unter der neuen Präsidentin Maja Hoffmann. Sind Veränderungen auszumachen?

    Der grösste internationale Kulturanlass der Schweiz ist fest verankert im Tessin. Mit Konkurrenz in Venedig, Cannes, Berlin und in Zürich. Wie versöhnt der künstlerische Direktor Giona A. Nazzaro die Locarneser Tradition mit den Anforderungen der Zukunft? Was bringt die in der globalen Kunstszene bestens vernetzte neue Präsidentin an internationalem Flair? Und wo steht die traditionelle Fusion von Filmkunst und Publikumskino im Zeitalter der allzeit verfügbaren Streaming-Flut? Eine kritische Runde mit Michael Sennhauser, Ruth Baettig (Filmexplorer) und Peter Claus (Filmjournalist aus Berlin).

  • Geschichten sind sein Zuhause. Schon als Kind hat Sebastian Steffen sich gern Geschichten ausgedacht. Wenn er sie aufgeschrieben hat, gab's ein Problem: Die Rechtschreibung. Bis heute hat er Probleme damit. Trotzdem hat er am Literaturinstitut Biel studiert und bereits drei Romane veröffentlicht.* Phantasie und Rechtschreibung: Muss man richtig schreiben um gut schreiben zu können? * Albtraum Schule: Wenn das Lesen und Schreiben für schlaflose Nächte sorgt. * Dumme Fehler? Von wegen! Menschen mit Legasthenie sind oft besonders intelligent. * Schreiben mit der Gitarre – die Sprachmelodie hilft Sebastian Steffen beim Texten. * Mundart macht das Schreiben leichter.Im Podcast zu hören sind: * Sebastian Steffen, Autor * Monika Brunsting, Psychologin und Psychotherapeutin, Expertin für DyslexieBei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: [email protected] Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext

  • Der US-amerikanische Künstler Richard McGuire kann auf ungewöhnliche Weise erzählen, zum Beispiel mit Musik oder einigen wenigen Strichen. Seine Geschichten bringen dennoch schwierige Dinge auf den Punkt.

    Richard McGuire hat viele Talente. Neben Illustrationen, Bildern und Musik macht er Filme, Kinderbücher, Skulpturen und Comics. Berühmt wurde er mit seiner Graphic Novel «Here» (2014), die keine einzelne Geschichte erzählt, sondern von Zeit und Raum und der Vergänglichkeit handelt. Das klingt kompliziert, ist aber eigentlich ganz einfach. Wie er darauf kam und was ihn daran interessiert, erzählt Richard McGuire im Kultur-Talk. Ellinor Landmann hat mit ihm in seiner Ausstellung «Then and There, Here and Now» im Cartoon Museum Basel gesprochen (bis 3.11.).

  • Die Zahl der Studierenden an Schweizer Universitäten hat innert zehn Jahren in manchen Geisteswissenschaften stark abgenommen. «Die traditionellen bildungskanonischen Fächer verlieren an Bedeutung», stellt die Schweizerische Akademie der Geisteswissenschaften fest.

    Woran liegt es? Können Geisteswissenschaften (mit Ausnahme der Psychologie) ihren Nutzen nicht genügend vermitteln? Sind die Stärken geisteswissenschaftlicher Studien – Einordnen, Differenzieren, Gewichten – heute weniger gefragt als ökonomisch direkt verwertbares Wissen? Was tun? Moderiert von Raphael Zehnder, diskutieren Ursula Bähler, Professorin für Französische Literatur an der Universität Zürich, Lea Haller, Generalsekretärin der Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften, und Flavio Eichmann, Generalsekretär der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte.

  • Auch hundert Jahre nach seiner Geburt am 2. August 1924 im New Yorker Schwarzen-Viertel Harlem hat der US-amerikanische Bürgerrechtsaktivist und Autor James Baldwin nichts von seiner Relevanz eingebüsst. Deutsch kann man es im Gesamtwerk nachlesen, das im dtv-Verlag seit 2018 neu aufgelegt wird.

    Betraut mit den Neuübersetzungen ist die in Hamburg ansässige Übersetzerin Miriam Mandelkow. Sie spricht über ihre Arbeit, ihre Faszination für Baldwin und über die Bedeutung dieses Autors, dem Selbsterkenntnis über alles ging und der in berührenden Geschichten existentielle Fragen stellte – unerbittlich, freimütig und komisch.

    Mit Miriam Mandelkow spricht Franziska Hirsbrunner.

    Buchhinweise:
    James Baldwin: Kein Name bleibt ihm weit und breit. Deutsch von Miriam Mandelkow. dtv 2024.
    James Baldwin: Von dieser Welt. Roman. Deutsch von Miriam Mandelkow. dtv 2018.

  • Nach dem viel beachteten SRF Dok-Film «Züchtigung im Namen Gottes» wurden die dort beschriebenen Fälle von Freikirchen-Vertretern als Einzelfälle abgetan. Dabei gehörte Züchtigung jahrzehntelang zum Repertoire evangelikaler Erziehungsmethoden – vermeintlich biblisch begründet. Was macht das mit Betroffenen – und wo steht die Aufarbeitung heute?Noch bis vor wenigen Jahren wurden viele Kinder in freikirchlichen Familien geschlagen. Der deutsche Kriminologe Christian Pfeiffer ging in einer Studie aus dem Jahr 2013 von jedem 6. Kind aus. Heute lehnt laut Befragungen die Mehrheit der Evangelikalen den Einsatz von Gewalt in der Erziehung ab – aber längst noch nicht alle. Das Schlagen wird mit einzelnen Bibelstellen begründet und hängt mit einem strengen Gottes- und Menschenbild zusammen.Die Schweizerische Evangelische Allianz positioniert sich klar gegen den Einsatz von Gewalt, ebenso das Netzwerk «Gemeinsam gegen Grenzverletzung», dem rund 60 Kirchen und Verbände angehören. Christliche Erziehung wollen sie positiv sehen und prägen, etwa am «Symposium für gelingende Erziehung» Anfang September.Alles wichtig und richtig, doch: Wie geht es Betroffenen, die nun im Erwachsenenleben angekommen sind? Wie prägen die Erfahrungen des Geschlagenwerdens ihr Leben? Warum ist das Thema derart tabu und warum lässt eine vertiefte Aufarbeitung auf sich warten?Im Podcast zu hören sind: * Lena, Mitte 20, Psychologin, aufgewachsen in einer Freikirche, wurde in ihrer Kindheit geschlagen * Natascha Bertschinger, Trauma-Therapeutin, Mitarbeiterin der Evangelisch-Methodistischen Kirche Schweiz, aktiv bei stoppgrenzverletzungen.ch u.a.Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: [email protected] Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext Weitere SRF-Beiträge zum Thema:https://www.srf.ch/sendungen/dok/christliche-privatschule-chocolatier-juerg-laederachs-evangelikale-welt-unter-beschuss https://www.srf.ch/play/tv/club/video/was-laeuft-an-christlichen-schulen?urn=urn:srf:video:3615d9ea-adf6-457f-b4a7-4ca96ba2e3eb