Episoder
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In der zwölften Episode gilt es einen Fall zu verhandeln, der in der Musikgeschichte seines Gleichen sucht: Der einzigartige Fall des Monsieur Saint-Saëns. Die Einzigartigkeit attestierte ihm auch sein Freund und Musikerkollege Charles Gounod: „ Er glich Niemanden als sich selbst.” So wird es kein Leichtes sein, bei ihm das ein oder andere Motiv zu finden, das es irgendwie und irgendwo schon gab. Gounod: „Saint-Saëns ist eine musikalische Kraft, wie ich keine zweite kenne. Er ist allen Anforderungen gewachsen, für alle Ansprüche ausgerüstet. Er weiß in seiner Kunst wie kein Anderer Bescheid; die Meister kennt er auswendig; er besitzt ein äußerst seltenes Darstellungsvermögen und ein erstaunliches Aneignungs- und Assimilationstalent: er könnte, je nachdem es von ihm verlangt würde, ein Werk à la Rossini, à la Verdi, à la Schumann oder à la Wagner componiren; er kennt sie alle von Grund aus und ist darum vielleicht vor der Versuchung sicher, einen derselben nachzuahmen.” Das wird spannend.
Ein Podcast von CRESCENDO in Kooperation mit der Deutschen Welle. -
Die elfte Episode führt uns in die Tiefen von Beethovens Skizzen und Notizen. Gleich zweimal finden wir in Beethovens eigenhändiger Schrift Geständnisse des Diebstahls. In einem Brief an den Verleger Schott heißt es in Bezug auf sein Streichquartett op. 131: „ „N.b. Zusammengestohlen aus Verschiedenem, Diesem und Jenem“. Dann im Kafka-Skizzenbuch unter ein paar flüchtig hingeworfenen Takten der Vermerk: „Diese ganze Stelle ist gestohlen!“ Ist das Waldstein-Bonmot „Mozarts Geist aus Haydns Händen“ vielleicht eher so verstehen, dass wir Mozart in Beethovens Werken hören können? Fragen über Fragen, doch alles klärt sich auf, Beethoven bleibt unverrückbar das Originalgenie. Er hat schon „Boogie Woogie” gespielt, als es den noch gar nicht gab!
Bei den Ermittlungen mit dabei unser Experte Sebastian Knauer, einer der gefragtesten Pianisten unserer Zeit sowie künstlerischer Leiter mehrerer internationaler Festivals hat zum Jubiläumsjahr mit dem eigens für ihn geschriebenen Klavierkonzert „This is (not) Beethoven” ein hörenswertes Statement abgegeben, über das sich zu sprechen lohnt.
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In der zehnten Episode führen unsere Ermittlungen direkt ins Epizentrum der klassischen Musik, zu Bach, dem „Anfang und Ende aller Musik” wie Max Reger versicherte. Beethoven sprach von einem „unendlichen, unerschöpflichen Reichtum an Tonkombinationen und Harmonien” und schlug vor: „Nicht Bach, sondern Meer soll er heißen!” Wie kommt es dann, dass die Melodie eines seiner bekanntesten Choräle „O Haupt voll Blut und Wunden” gar nicht von ihm stammt, ja dass dieses so bekannte Passionslied einst ein Liebeslied war, dessen Melodie ein Musikautomatenerfinder aus Nürnberg komponiert hat? Gleich fünfmal taucht diese Melodie in Bachs Matthäuspassion auf, zweimal in seinem Weihnachtsoratorium, immer wieder neu, immer wieder anders.
Bei den Ermittlungen mit dabei unser Experte, Hansjörg Albrecht, künstlerischer Leiter des Münchener Bach-Chores und Bach-Orchesters, Organist und Cembalist. Er gilt als „musikalischer Grenzgänger ohne Berührungsängste”, beherrscht „Die Kunst der Orgeltranskription“ und ist vor allem ein versierter Bachkenner.
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In der neunten Episode führen unsere Ermittlungen direkt in die Welt der Oper. Gluck, Händel, Donizetti, sie alle haben Motive, Themen und Melodien verwendet, die es irgendwie und irgendwo schon gab. Wenn Händel sich wiederholt bei einer bereits existierenden Melodie bediente, meinte er, „wäre doch schade um die schöne Melodie!” Er war der Überzeugung: „die anderen wissen doch mit einer guten Melodie rein gar nichts anzufangen!”
Wie kommt es, dass Gluck ausgerechnet bei Bach für seine Opern ein Motiv findet, obwohl Bach keine einzige Oper geschrieben hat? Forkel muss den Diebstahl bei Bach vorausgesehen haben, er bezeugt: „Noch in unserem Zeitalter wird sich ein junger Künstler Ehre damit erwerben können.”
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In der achten Episode geht es um eine geheime Klangformel, die es irgendwie und irgendwo schon gab. Der Fall scheint klar. Der Tristan-Akkord? Der stammt von Richard Wagner! Wie aber kann er dann in abgewandelter Form zuvor schon bei Mozart, Beethoven, Spohr und Liszt auftauchen?
Wir machen uns wieder auf Spurensuche, erfahren, dass Wagner zeitweise steckbrieflich gesucht wurde, ihn in Wien eine Gefängnisstrafe erwartete und er immer wieder Geld, Geld, Geld brauchte. Wir hören, dass eine enthusiastische Wagnerianerin in ihrer Begeisterung auf einen völlig banalen E-Moll-Akkord verfiel und bekommen Lust, das großartige Werk Wagners wieder und wieder zu hören.
Bei den Ermittlungen mit dabei unser Experte, Cornelius Meister, Generalmusikdirektor der Staatsoper und Staatsorchester Stuttgart. Er hilft uns mit seinem besonderen Blick auf Wagner, das Auftauchen der geheimen Klangformel zu entschlüsseln.
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In der siebten Episode geht es um eine der berühmtesten Melodien der Welt, eine Melodie, wie kann es anders sein, die es irgendwie und irgendwo schon gab.
Der Fall scheint klar und hat bereits Literaturgeschichte geschrieben. Stefan Zweig hob ihn empor zum „Genie einer Nacht“. Der Franzose Claude Joseph Rouget de Lisle (1760–1836) hat Text und Musik der Marseillaise verfasst. Wirklich?
Wie kommt es dann, dass wir die Melodie viele Jahre vorher schon bei den beiden Italienern Boccherini und Viotti hören können, ja sogar bei Mozart?
Welche Schlüsselrolle spielt der Komponist Ignaz Pleyel? Pleyel? Ja, der war seinerzeit einer der bekanntesten und meist gespieltesten Komponisten, Verleger, Klavierbauer, man kann sagen ein musikalisches Universum. Er kannte sie alle und seine Verbindungen führen immer wieder zu seinem Freund Rouget de Lisle. Pleyel hat nachweislich führt ihn komponiert, etwa auch die Marseillaise?
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In der sechsten Episode begeben wir uns auf die Spuren eines Komponisten, der zu seiner Zeit einer der berühmtesten Persönlichkeiten der ganzen Musikwelt war: Muzio Clementi.
Der in Rom geborene Clementi machte London zu seiner Wahlheimat. Als Kosmopolit sprach er acht Sprachen und eroberte Europas Bühnen. Als wahres Multitalent war er nicht nur ein gefragter Tastenvirtuose, sondern auch Komponist, Kopist, Arrangeur, Dirigent, Klavierlehrer, Musikverleger und Klavierbauer. Nicht nur in Sachen Business und Marketing, der Wahl-Brite aus Italien war ein früher Influencer. Ermittelt wird, wie seine Musik in die Werke Mozarts, Beethovens und der Popmusik kommen konnte.
Mozart weist jeden Verdacht von sich: „Es liegt kein Diebstahl vor, dieses Thema befindet sich weiter in Clementis Klaviersonate.“
Als Experte bei den Ermittlungen mit dabei: der Pianist William Youn - Kosmopolit und „Poet am Klavier” -
Wie unsere Klassiker den Soundtrack Hollywood’s erfanden
In Hollywood scheinen die Großen der Filmmusik heute noch einem Dekret Sam Goldwyn’s zu folgen:„Bitte schreiben Sie Musik wie Wagner, nur lauter!” Heißt das, insgeheim geben unsere Klassiker in Hollywood den Ton an? Für diese Vermutung lassen sich tatsächlich unzählige Beweise finden. Plagiat oder Zufall?
Wieder auf der Suche nach Motiven, die es irgendwie und irgendwo schon gab, begeben wir uns in der fünften Episode auf die Spuren derer, die die musikalische Skyline Hollywood’s prägen. Nino Rota, dessen Musik dem „Paten” dient, war „überzeugt, dass es in der Musik keine Plagiate gibt. Wenn man sich das zur Verfügung stehende musikalische Material zu Eigen macht, ist man dem Urheber zur Dankbarkeit verpflichtet. Was könnte es zwischen uns Musikern Schöneres geben?“ Wir dürfen gespannt sein, wie das klingt!
Als Experte bei den Ermittlungen mit dabei: der geniale Allrounder, Komponist und Pianist Moritz Eggert
Ein Podcast von CRESCENDO in Kooperation mit der Deutschen Welle.
Wer hat hier von wem geklaut? Detektivgeschichten aus der Welt der Klassik: Gehört Klauen zum Handwerk eines Komponisten?
Der Konzertgitarrist und CRESCENDO-Autor Stefan Sell begibt sich auf Spurensuche. Er geht verdächtigen Motiven nach, sammelt unterschlagene und offensichtliche Indizien und ermittelt, wer sich wann und wo die ein oder andere Melodie geborgt hat. Packend und augenzwinkernd entdeckt Stefan Sell hörenswerte Diebstähle der Musikgeschichte.
Jeden ersten Samstag im Monat! -
Wie der Gründervater der Gema in Plagiatsvorwürfe geriet
In der vierten Episode folgen wir den Spuren von Richard Strauss, der wirklich wunderbare Musik geschrieben hat. Wir aber suchen Melodien, die es irgendwie und irgendwo schon gab. Dazu begeben wir uns nach Italien, genauer gesagt, nach Neapel in das Jahr 1886. Hat Strauss dort ein Lied gefunden, das ihm nicht gehörte? Musste er, der sich später sich für Urheberrechte stark machte, etwa Tantiemen zahlen? Verhandelt werden drei ungeklärte Fällen der Musikgeschichte: der Fall Denza, „Le Cas Strauss-Mariotte“ und „Il caso Cassandra“. Strauss hat einmal gesagt: „Die andern komponieren, ich mach’ Musikgeschichte.“
Als Experte bei den Ermittlungen mit dabei: Professor Dr. Hartmut Schick, Leiter der „Kritischen Ausgabe der Werke von Richard Strauss”
Die Hidden Secrets of Classical Music: Wer hat hier von wem geklaut? Detektivgeschichten aus der Welt der Klassik: Gehört Klauen zum Handwerk eines Komponisten? Der Konzertgitarrist und CRESCENDO-Autor Stefan Sell begibt sich auf Spurensuche. Er geht verdächtigen Motiven nach, sammelt unterschlagene und offensichtliche Indizien und ermittelt, wer sich wann und wo die ein oder andere Melodie geborgt hat. Packend und augenzwinkernd entdeckt Stefan Sell hörenswerte Diebstähle der Musikgeschichte.
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In der dritten Folge lautet die Frage: Wie deutsch ist die deutsche Nationalhymne? War sie ursprünglich ein kroatisches Volkslied? Im Focus: Joseph Haydn, der österreichische Komponist der Melodie. Er gestand: „Ich kann nicht anders, ich muß es alle Tage einmal spielen. Es ist mein Gebet” und sprach von seinem „Volck’s Lied” Gott erhalte Franz den Kaiser. Haydn war der beliebteste Komponist Europas, er war durch und durch Europäer. Seinem schottischen Verleger schrieb er auf Italienisch. Mit Leichtigkeit schrieb er ein Klaviertrio „alla ungherese”, also auf ungarisch. Haydn war Kosmopolit: „Meine Sprache versteht man durch die ganze Welt”.
Wie deutsch ist die deutsche Nationalhymne?
Als Gast bei den Ermittlungen aus Wien zugeschaltet: der Musiker und Kontrabassist Hannes Laszakovitz, geboren in Wien als Burgenländischer Kroate mit ungarischen Wurzeln
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In der zweiten Folge führt die Spur vom MI6 in London nach Helsinki zu den nahe gelegenen Wäldern. Die Frage: Wie kam James Bond zu seinem Leitmotiv, dem großartigen James Bond Theme? 007 trifft Sibelius, Jean Sibelius, den großen Finnen, der sich selbst „eine Erscheinung aus den Wäldern” nannte. Sein Statement: „Musik ist für mich ein schönes Mosaik, das Gott zusammengestellt hat. Er nimmt alle Stücke in die Hand, wirft sie auf die Welt, und wir müssen das Bild zusammensetzen.“ Wir wollen in dieser Folge hören, was Sibelius aus den „auf die Welt geworfenen Stücken zusammengesetzt“ hat.
Als Stargast bei den Ermittlungen wieder ganz vorn mit dabei: die Pianistin Luisa Imorde.
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In der ersten Folge ertappen wir Carlos Santana,wie er sein „Love of my Life“ bei Brahms geklaut hat! Als Stargast mit dabei: Pianistin Luisa Imorde. Santana und Brahms scheinen eins gemeinsam zu haben: Ihre Melodien stellen sich "von selbst" ein. Nietzsche nannte Brahms einen "Meister in der Copie". Lernen Sie Brahms Musik zu lieben, sie ist originell und wunderschön, Musik, die längst die Film- und Popmusik erobert hat.