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Diego Hangartner hat sich über drei Jahrzehnte der äusseren, wissenschaftlichen Erforschung und der internen, meditativen Erkundung von Geist und Bewusstsein gewidmet. Mit einem Hintergrund in Pharmazie und Psychopharmakologie von der ETH Zürich und einem siebenjährigen Studium am Institute für Buddhist Dialectics (IBD) in Dharamsala, kombiniert er westliche Wissenschaft mit tiefen Einblicken in östliche meditative Praktiken.
Im Gespräch teilt Diego Hangartner seine vielfältigen Erfahrungen und gibt Einblicke in seinen beeindruckenden Lebensweg. Er spricht über die Bedeutung von mentaler Stärke und die Rolle von Meditation und Achtsamkeit im täglichen Leben und im Spitzensport. Diego erzählt von seiner frühen Faszination für das Bewusstsein und seine tiefgehende Erforschung des Geistes durch Meditation und Studium in Tibet.
Er erklärt, wie er durch seine verschiedenen Studien und Erfahrungen Brücken zwischen westlicher Wissenschaft und buddhistischer Weisheit schlägt. Ein zentrales Thema des Gesprächs ist die Kultivierung positiver geistiger Eigenschaften und die praktische Anwendung von Meditationstechniken zur Förderung von Resilienz und mentaler Gesundheit.
Darüber hinaus spricht Diego über seine Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit dem Dalai Lama und internationalen Wissenschaftlern und gibt Einblicke in die Forschung zur Meditation und deren Auswirkungen auf das Gehirn und die emotionale Regulierung.
Abschliessend reflektiert Diego Hangartner über die Bedeutung von Gemeinschaft und Zugehörigkeit in einer zunehmend isolierten Welt und wie meditative Praktiken dazu beitragen können, eine tiefere Verbindung zu sich selbst und anderen zu finden.
Mehr zu Diego Hangartner und seinen Angeboten auf:
www.diegohangartner.com
Inhalt:
00:00:00 Intro
00:01:48 Biografie
00:03:37 Diegos eindrücklicher Lebenslauf
00:04:07 Grosse Fragen schon in der Kindheit
00:10:36 Definition von Bewusstsein
00:14:02 Begegnung mit Autogenem Training
00:16:13 Hilfsprojekt in Nepal
00:18:53 Studium Institute of Buddhist Dialectics
00:22:16 Unterschiede zum Studium an der ETH
00:26:29 Wie Diego seinen «Meditationsstil» fand
00:28:09 Definition von Meditation
00:31:41 Ziel buddhistischer Meditationspraxis
00:35:40 Kulturelle Überlagerungen des Buddhismus
00:39:42 Buddhismus als Wissenschaft
00:47:37 Herzfrequenzvariabilität während der Meditation
00:53:11 Meditation und Sport
00:59:08 Umgang mit Ermüdung und Schmerz im Sport
01:04:20 Bedeutung des mentalen Fokus im Sport
01:13:34 Was ist Resilienz?
01:18:34 Sollten wir alle meditieren angesichts der vielfältigen Herausforderungen?
01:25:18 Weitere Infos zu Diego
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Dr. Anna Gamma ist Unternehmerin, Psychologin und Zen-Meisterin. Nach ihrem Studium der Psychologie und Philosophie promovierte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Zürich. Sie war leitend in verschiedenen Institutionen tätig, darunter als Geschäftsleiterin des Lassalle-Instituts ab 2000, wo sie Seminarprogramme und Leadership- sowie Coaching-Lehrgänge entwickelte. Seit 2017 ist sie Lehrbeauftragte an der Executive School der Universität St. Gallen. 2006 gründete sie mit Dr. Gerhard Hüppi das Zen-Zentrum Offener Kreis in Luzern und eröffnete 2015 das ANNA GAMMA Institut für Zen und Leadership.
Im Gespräch teilt Anna Gamma ihre persönliche Reise: Von ihrer atheistischen Phase zur Wiederentdeckung des Christentums und Zen-Buddhismus. Sie spricht über die Bedeutung des Dialogs anstelle von Einwegkommunikation und ihre beruflichen Erfahrungen in leitenden Positionen und internationalen Projekten, insbesondere in Südostasien, dem Nahen Osten und dem Balkan.
Anna gibt Einblicke in ihren Zen-Stil, insbesondere die Arbeit mit Koans und die Bedeutung von Ritualen und Strukturen im Zen. Ein wichtiges Thema war das Zusammenspiel von spiritueller und persönlicher Entwicklung.
Darüber hinaus erläutert sie ihre Arbeit im Bereich Leadership-Entwicklung, insbesondere die Integration von Zen-Prinzipien in Führungspositionen und die Bedeutung von Stille und Präsenz im Geschäftsleben. Sie beschreibt praktische Übungen und Ansätze, wie Führungskräfte durch Meditation und Achtsamkeit ihre Rolle effektiver und menschlicher gestalten können.
Abschliessend reflektiert Anna Gamma über die Bedeutung von Meditation und Spiritualität in einer Welt voller Krisen und wie diese Praktiken helfen können, zentriert und menschenwürdig Lösungen zu finden.
Mehr zu Dr. Anna Gamma und ihren Angeboten auf:
www.annagamma.ch und www.zenzentrum-offenerkreis.ch
Inhalt
00:00:00 Intro
00:02:34 Biografie
00:03:53 Bedeutung des Dialogs
00:08:27 Religiosität in der Kindheit und atheistische Phase
00:14:03 Pia Giger, wichtige Lehrerin
00:18:25 Was Anna Gamma am Zen faszinierte
00:25:13 Der Marktplatz ist überall, d.h. Zen ist überall
00:30:51 Arbeit mit Koans
00:37:23 Reicht die Meditation auf dem Weg?
00:43:32 Strenge und Rituale im Zen
00:48:45 Bedeutung der Hingabe auf dem Weg
00:53:03 Verschiedene buddhistische Richtungen für verschiedene Persönlichkeitstypen?
00:55:01 Wann soll man eine andere Richtung suchen?
01:01:43 Zen und Leadership
01:08:27 Gibt es viele spirituelle Führungskräfte?
01:10:30 Angeleitete Herzkontemplation
01:17:55 Was, wenn die Führungskräfte aus dem Kurs ins Business zurückkehren?
01:21:44 Meditation und Spiritualität für die grossen Herausforderungen der Zeit
01:28:23 Buchtipps und weitere Infos zu Anna Gamma -
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Peter Hüseyin Cunz ist einer von nur vier Scheichs des Mevelvi-Ordens im Westen. Der Orden geht zurück auf Celaleddi Rumi, den persischen Poeten des 13. Jahrhunderts, und gehört zum Sufismus, den mystischen Strömungen im Islam. Peter war, wie er erzählt, schon immer ein Suchender. Als studierter Elektroingenieur arbeitete Peter im Nahen Osten, im südlichen Afrika und später als Sektionschef im Bundesamt für Energie. Die Liebe brachte ihn zum Islam, und innerhalb des Islam führte ihn seine Suche zum Mevlevi-Orden. Für Peter, der schon immer auf der Suche nach tieferem spirituellen Verständnis war, bot der Sufismus und insbesondere der Mevlevi-Orden eine Heimat. Wir sprachen über seinen Weg, was ihm der Islam gab und gibt und was den Orden besonders macht. Peter sprach über das Drehritual, oft bekannt durch die tanzenden Derwische, und wie dieses eine ganz starke Meditationspraxis darstellt. Wir sprachen über das Ziel des Weges, die Vereinnahmung der Person Rumi für Marketingzwecke, die Anpassung der Rituale an westliche Gepflogenheiten und die Chancen und Grenzen des interreligiösen Dialogs. Ein Gespräch, das Einblick in eine Welt vermittelt, über die viel zu wenig bekannt ist.
Weitere Infos zum Orden: www.mevlana.ch
Inhalt:
00:00:00 Intro
00:02:11 Biografie
00:03:37 Bedeutung des Titels «Scheich»
00:05:28 Religion in Peters Kindheit
00:08:53 Reisen und Entdecken von Yoga, indischer Philosophie und Theosopie
00:12:01 Theosophie bot ein gutes Menschenbild
00:19:00 Kontakt mit dem Islam
00:24:15 Gurdjieff-Bewegung
00:27:10 Begegnung mit dem Sufismus
00:37:02 Reaktionen des Umfelds
00:41:11 Ernennung zum Scheich
00:42:54 Was macht den Mevlevi-Orden besonders?
00:47:00 Das Drehritual
00:54:16 Im Drehritual wird das Ich-Bwusstsein zurückgestellt
00:56:21 Wie das Drehritual in den Alltag wirkt
00:58:23 Ziel des Weges
01:06:02 Die Person Rumi
01:10:13 Anpassungen an westliche Gepflogenheiten
01:11:54 Stellung des Mevlevi-Ordens in der Schweiz
01:13:17 Chancen und Grenzen des interreligiösen Dialogs
01:22:06 Beitrag der Religion zur Lösung der grossen Probleme
01:24:57 Weitere Infos zum Mevlevi-Orden -
Isis Bianzano ist eine erfahrene Meditations- und Dharmalehrerin, deren spirituelle Reise 1983 begann. Ihre erste tiefe Begegnung mit der Meditation hatte sie in einem tibetisch-buddhistischen Kloster in Nepal und setzte diese in einem Vipassana-Retreat in Bodh Gaya, Indien, fort. Diese tiefgreifenden Erfahrungen motivierten sie, verschiedene buddhistische Traditionen sowohl in Europa als auch in Asien und Amerika zu erkunden. Isis hat eine fünfjährige Ausbildung zur Meditations- und Dhammalehrerin bei Fred von Allmen absolviert und leitet seit 2008 Meditationsretreats und Kurse verschiedener Längen. Daneben war sie in verschiedenen Bereichen der sozialen Arbeit tätig, 20 Jahre als Dozentin an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften, im Departement für soziale Arbeit. Ihre umfassende Ausbildung beinhaltet auch moderne psychotherapeutische Ansätze wie Somatic Experiencing und das neuroaffektive Beziehungsmodell (NARM), die ihr ein fundiertes Verständnis von psychischem Stress und dessen Auflösung verleihen.
In Gespräch bietet Isis wertvolle Einblicke in ihre Anfänge, ihre Motivation hinter der spirituellen Suche und wie sie schließlich den Buddhismus als ihren Pfad erkannte. Wir erörtern die Frage, wie man einen guten Meditationslehrer findet (und ob es diesen überhaupt braucht), die Bedeutung der richtigen Anstrengung in der Praxis, den Umgang mit inneren Stimmen und die Rolle von Achtsamkeit in der modernen Gesellschaft. Aber auch der Umgang mit Stagnation, die Möglichkeiten und Gefahren von Psychedelika und wie sich Isis’ Vorstellung vom Erwachen entwickelt hat, kommen zur Sprache. Überlegungen zur Grosszügigkeit und die Rolle der Achtsamkeit und Meditation in unterschiedlichen Lebensbereichen runden das Gespräch ab.
Isis unterstreicht die Wichtigkeit ethischer Prinzipien in der spirituellen Praxis und spricht sich für eine Anpassung und Integration buddhistischer Lehren in den westlichen Kontext aus, solange diese zu mehr Klarheit und Mitgefühl führen. Ihre Erfahrungen mit verschiedenen Lehrern und Traditionen zeigen, wie vielfältig und bereichernd der buddhistische Weg sein kann.
Website von Isis Bianzano: https://www.isis-bianzano.ch
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Roberta Steuder ist Zen-Nonne, diplomierte psychologische Beraterin und systematische Aufsteller-Coach. Sie ist Co-Leiterin im Zen-Zentrum Scheunenberg in Wengi bei Büren. Zusammen mit ihrem Mann leitet sie verschiedene Kurse und Ausbildungen, darunter die einjährige Ausbildung «Ganzheitliche Kommunikation».
Sie praktiziert Zen seit 1997 und ordinierte 2018 zur Nonne. Im Gespräch erzählt sie, was Religion in der Kindheit für sie bedeutete, wie sie eine Ausbildung machte und eine Familie gründete. Wie sie in einer Treuhandfirma Karriere machte und als Chief Financial Officer, HR-Verantwortliche und Berufsbildnerin tätig war. Ihre Begegnung mit Zen lenkte ihr Leben schliesslich in eine neue Richtung. Roberta blickt aber nicht nur auf ihren Weg zurück, sondern gibt im Gespräch auch ganz praktische Tipps und Hinweise. Sie erläutert, wie man mit Gedanken oder schwierigen Emotionen in der Meditation umgehen kann und wie unterschiedliche Persönlichkeitstypen verschiedene Herangehensweisen brauchen. Anhand des Aufbau des Kurses «Ganzheitliche Kommunikation» gehen wir durch die vier Felder Körper, Emotionen, Geist und Objekte im Geist. Wir sprechen über Projektionen und Projektionsmuster, über das Thema Geld und auch über die Erleuchtung.
Wie in der Zen-Tradition üblich, merkt man, wie sehr Roberta im Leben steht und in die Welt wirkt.
Mehr zu Roberta findest du auf ihrer Website: www.zencom.ch
Inhalt
00:00:00.000 Intro
00:01:48.442 Biografie
00:02:41.642 Religion in der Kindheit
00:07:36.345 Berufswahl und Karriere
00:10:46.955 Warum Zen?
00:14:13.892 Wie funktioniert Zen und in welcher Tradition stehst du?
00:15:53.849 Umgang mit Gedanken in der Meditation
00:22:34.571 Herangehensweisen für verschiedene Persönlichkeitstypen
00:24:18.446 Reaktionen des Umfelds
00:27:00.793 Entscheid, zu ordinieren
00:29:46.104 Bedeutung der Ordination
00:33:25.019 Aufgabe des Treuhandberufs
00:34:56.072 Beschreibung des Zen Zentrums Scheunenberg
00:36:18.883 Kurs «Ganzheitliche Kommunikation»
00:41:13.471 Beschreibung Jahrestraining: Körper
00:47:50.080 Zweite Grundlage der Achtsamkeit: Emotionen
00:54:32.344 Dritter Bereich: Geist
00:56:25.806 Projektionen und Projektionsmuster
01:00:50.815 Objekte des Geistes: Vergänglichkeit, Unzulänglichkeit, Ich-Losigkeit
01:04:25.845 Thema Geld
01:07:23.885 Ziel des Kurses
01:09:25.720 Stellenwert der Erleuchtung
01:12:09.716 Wie sich Robertas Praxis verändert hat
01:14:20.250 Integration ins Leben
01:17:02.491 Umgang mit der Feinfühligkeit
01:19:06.724 Infos zu Robertas Angebot
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Roland Dörig, Meditationslehrer und Achtsamkeitstrainer, verbindet in seiner Arbeit bei Mindfulmind sowohl psychologische Kenntnisse als auch eine reiche Palette aus verschiedenen Meditationstraditionen. Nach seinem Psychologiestudium an der Universität Zürich und weiterführenden Ausbildungen, unter zum Meditationslehrer, teilt er heute sein Wissen in Retreats, Workshops und individuellen Sitzungen.
Rolands Reise zur Meditation begann mit einem Interesse für Urvölker und mystische Rituale, was sich in seiner Jugend durch das Spielen des Didgeridoo manifestierte. Diese frühen Erfahrungen bildeten den Grundstein für seine spätere Meditationspraxis. Ein Praktikum in einer psychosomatischen Klinik, vertiefte sein Interesse und führte schliesslich zu seiner professionellen Laufbahn als Meditationslehrer.
In unserem Gespräch erzählt Roland von der Vielseitigkeit seiner Praxis, die von Yoga über den Tanz der 5-Rhythmen bis hin zu verschiedenen Achtsamkeitsübungen reicht. Wir sprachen über Achtsamkeit und Meditation in einem Business-Kontext. Braucht es zum Beispiel eine ethische Komponente? Und inwiefern kann Meditation aus den Traditionen gelöst und gemischt werden? Roland reflektiert auch kritisch über den aktuellen Meditationshype und betont die Bedeutung der inneren Haltung in der Praxis.
Abschliessend gibt Roland drei wesentliche Ratschläge für eine erfolgreiche Meditationspraxis: Die Offenheit für verschiedene Meditationsformen, das Sich-Einlassen auf die eigene Erfahrung und die zentrale Rolle der inneren Haltung.
Website Mindfulmind: www.mindfulmind.chInstagram Mindfulmind: @mindfulmind.chInstagram Roland: @mindfulness_mit_roland
Inhalt
00:00:00 Intro
00:01:25 Biografie
00:02:59 Wie Roland zur Meditation kam
00:08:23 Zugang über Yoga
00:12:37 Was ist Meditation?
00:15:24 Tanz der 5 Rhythmen
00:24:11 Gründung von Mindfulmind
00:31:27 Ausrichtung von Mindfulmind
00:35:24 Was will Mindfulmind in die Arbeitswelt bringen
00:39:49 Achtsamkeit und Meditation im Business-Kontext
00:44:30 Braucht Meditation eine ethische Dimension?
00:52:38 Können verschiedene Traditionen gemischt werden?
00:56:26 Charakter der Mindfulmind-Retreats
01:00:58 Meditationshype und mögliche Trends
01:08:23 Drei Tipps für eine gelingende Meditationspraxis
01:12:20 Weitere Infos zu Roland und Mindfulmind -
Dr. Karma Lobsang ist eine erfahrene Mediatorin und gleichzeitig Meditationslehrerin, die sich mit der Verbindung von Achtsamkeit und Konfliktmanagement. Mit tibetischen Wurzeln in der Schweiz geboren und aufgewachsen, hat sie einen umfassenden akademischen Hintergrund, der allgemeine Pädagogik, pädagogische Psychologie, Soziologie und Politikwissenschaft umfasst. Sie ist nicht nur als Mediatorin und Dozentin an der Pädagogischen Hochschule Bern am Institut für Weiterbildung und Dienstleistungen tätig, sondern auch als MBSR-Lehrerin und zertifizierte Meditationsleiterin vom Tibet-Institut Rikon sowie als Lehrerin für Lu Jong, das tibetische Heilyoga.
In unserem Gespräch gab Karma Lobsang Einblicke in ihren persönlichen Zugang zu Meditation und Achtsamkeit. Wir erforschten, wie sie Buddhismus und Meditation in ihr Leben integrierte und wie diese Praktiken ihren Ansatz in der Mediation und im Konfliktmanagement beeinflussen. Ein Schwerpunkt lag auf der Rolle von Achtsamkeit und wie sie diese sowohl in ihrer Lehrtätigkeit als auch in ihrer Mediationspraxis anwendet.
Karma Lobsang teilte ihre Erfahrungen mit tibetischem Yoga und dessen Bedeutung für ihre Meditationspraxis. Sie betonte die Wichtigkeit von Achtsamkeit im Alltag und gab praktische Tipps, wie man diese in unterschiedlichen Lebenssituationen umsetzen kann. Darüber hinaus diskutierten wir über die gesellschaftliche und soziale Bedeutung der Achtsamkeit, insbesondere im Kontext von aktuellen grossen aber auch ganz alltäglichen Herausforderungen.
Zum Abschluss reflektierten wir über die transformative Kraft der Meditation und wie sie zur persönlichen und gesellschaftlichen Veränderung beitragen kann. Karma Lobsang ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie tiefgründige spirituelle Praktiken in den modernen Alltag integriert werden können, um positive Veränderungen sowohl im persönlichen als auch im sozialen Bereich zu bewirken.
Weitere Infos zu Karmas Angebot: www.lobsang.ch
Inhaltsübersicht
00:00:00 Intro
00:01:31 Biografie
00:02:44 Bedeutung des Namens
00:07:19 Gehört Meditation zwangsläufig dazu?
00:12:36 Radikale Phase in der Jugend
00:18:29 Beschreibung des Tibet Instituts in Rikon
00:26:01 Was ist Meditation?
00:33:24 Umgang mit Wut
00:38:13 Beschreibung von einfachen, praktischen Meditationstechniken
00:46:40 Lu Jong - Tibetisches Heilyoga
00:53:48 Achtsamkeit in der Konfliktbearbeitung
01:01:48 Achtsamkeit für Eltern
01:05:19 Bedeutung des Grenzensetzens
01:13:04 Achtsamkeit in einer Zeit mit vielen Krisen
01:18:20 Praxis ist Anwendung im Alltag
01:20:39 Im Alltag hinschauen, hilft positiver zu werden
01:20:56 Ist Erleuchtung für Karma ein Ziel?
01:23:17 Weitere Infos zu Karmas Angeboten und Kursen
Bildnachweis
Barbara Héritier Photography - aufgenommen für das Dojo von Dominique Sigillò - Zenshin in Biel-Bienne, wo Karma seit 11 Jahren Taiji praktiziert und als Assistentin mitunterrichtet.
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Martin Föhn ist Jesuiten-Pater und in der Spezialseelsorge der Römisch-Katholischen Kirche Basel-Stadt im Bereich Bildung und Spiritualität tätig. Geboren und aufgewachsen im Muotathal, hat er nach einer Ausbildung zum Landwirt und einem Studium der Religionspädagogik sechs Jahre lang Religion unterrichtet und in der Jugendarbeit gearbeitet. 2010 trat er in den Jesuitenorden ein. Er ist auch einer der Köpfe hinter dem Podcast 'einfach beten'.
Martin erzählte, wie er zum Priester wurde und was den Jesuitenorden auszeichnet. Faszinierend waren seine persönlichen Erfahrungen während des Noviziats, insbesondere während des sogenannten «Armutsexperiments», bei dem er einen Monat lang ohne Geld pilgerte. Er sprach über die Rolle der Gelübde von Armut, Keuschheit und Gehorsam in seinem Leben.
Einen Schwerpunkt des Gesprächs bildeten ignatianischen Exerzitien, eine Form von geistigen Übungen, die von Ignatius von Loyola entwickelt wurden. Sie vereinen Gebet, Kontemplation und Meditation. Martin gab einen Einblick, wie solche Exerzitien ablaufen, welche unterschiedlichen «Techniken» zur Anwendung kommen und was sie mit den Teilnehmenden machen. Auch in seinem Leben hatten und haben die Exerzitien einen wichtigen Stellenwert.
Wir sprachen auch über die Verbindung von Spiritualität und Aktivismus, insbesondere im Kontext der Klimakrise. Martin bietet in Basel eine Klimameditation an und wir diskutierten, ob Jesus heute ein «Klimakleber» wäre, vor allem aber, wie man mit solch grossen Problemen umgehen kann und welche Hilfe dabei der Glaube und die Meditation sein können.
Kapitel
00:00:00 Intro
00:01:24 Biographie
00:02:42 Martins Weg zum Priester
00:08:20 Charakterisierung des Jesuitenordens
00:11:12 Leben nach dem Ordenseintritt
00:15:06 Praktika während des Noviziats
00:18:02 Grosse Exerzitien zur Entscheidung fürs Ordensleben
00:23:17 Alltag als Jesuit
00:24:30 Was sind die Ignatianischen Exerzitien?
00:30:02 Tagesablauf der Exerzitien
00:34:53 Meditation, Kontemplation, Gebet
00:42:39 Tagesgestaltung in den Exerzitien
00:44:08 Wie die Exerzitien Martin verändert haben
00:46:26 Welches Ziel verfolge Ignatius mit den Exerzitien?
00:49:32 Exerzitien im Alltag
00:50:41 Schwierige Momente in den Exerzitien
00:52:12 Wäre Jesus heute ein Klimakleber?
00:55:27 Walk to reconnect und Klimameditation
00:59:29 Macht Spiritualität weltabgewandt?
01:03:51 Umgang mit Wut
01:08:40 Bedeutung der Priesterweihe für Martin
01:09:44 Zukunftspläne von Martin
01:10:23 Eco-Summercamp im Lasalle-Haus
01:15:16 Angebote von Martin
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Sabine Hayoz Kalff ist eine buddhistische Lehrerin, die sich intensiv mit der femininen und feministischen Seite des Buddhismus beschäftigt. Geboren 1952 in Bern, besuchte sie die F+F Kunstschule in Zürich und war einige Jahre als Künstlerin tätig. Sie engagierte sich in der Frauenbefreiungsbewegung und ist die Gründerin der Bergkommune Doro im Tessin. Nach einer Ausbildung zur Kunsttherapeutin in Deutschland leitete sie 20 Jahre lang ein Malatelier für Soul-painting. Seit 1981 ist sie in verschiedenen buddhistischen Traditionen zu Hause, insbesondere im tibetischen Mahayana, aber auch im Vajrayana, Theravada und Zen. Sie ist langjährige Leiterin des buddhistischen Zentrums Zollikon bei Zürich, Lehrerin von Tara Libre und Stiftungsrätin im Felsetor. Sie ist verheiratet, hat einen erwachsenen Sohn und lebt in Zollikon.
Sabine erzählte, wie sie zum Buddhismus kam. Ein zentrales Thema war die Rolle der Frau im Buddhismus. Aus der Frauenbefreiungsbewegung kommend, traf Sabine auf teilweise mittelalterliche Muster im Buddhismus und auf wenige weibliche Vorbilder. Wir sprachen darüber, weshalb Retreats nur für Frauen sinnvoll sind und ob Frauen und Männer unterschiedlich meditieren. Sabine teilte auch mit, wie sich ihre eigene Praxis durch die Mutterschaft verändert hat. Sie betonte die Bedeutung von Zeiten für die formelle Praxis, aber auch wie sich diese, zum Beispiel als Mitgefühlspraxis, durch den gesamten Alltag zieht.
Ein wichtiger Bestandteil in Sabines Praxis ist Tara, eine weibliche Buddhafigur, die in verschiedenen Formen existiert. Sabine erzählte die Legende von Tara und gab einen Einblick in die eigentliche Praxis, die unter anderem aus Visualisierungen und Mantra-Rezitationen besteht. Zum Schluss sprachen wir über die Tara-Praxis im Kontext der Klimakrise. Sabine ist der Meinung, dass die Tara-Praxis nicht nur zur persönlichen Entwicklung beiträgt, sondern auch dazu, aktiv und nach dem eigenen Herzen in der Welt zu handeln.
Mehr zu Sabine: www.buddhazollikon.ch
Bücher:
Mütter, Kinder, Alltag – der schnelle Weg zum Erwachen, 2005 Tara-Stern der freien Frauen, 2007 Tara und das Licht, 2018 Die 21 Taras: Weisheit weiblicher Buddhas, 2022Inhalt
00:00:00 Intro und Überblick
00:01:30 Biographie
00:03:33 Wie Sabine zum Buddhismus kam
00:06:56 Was Sabine am Buddhismus beeindruckte
00:08:54 Vergleich Karma Kagyü und Gelugpa und Sabines Praxis
00:13:19 Einblick in die verschiedenen buddhistischen Schulen
00:14:12 Begegnung mit Sylvia Wetzel
00:15:08 Frauenbefreiungsbewegung und traditionell tibetischer Buddhismus
00:22:29 Beginn der Tara-Libre-Linie
00:24:54 Meditieren Frauen anders?
00:27:39 Gibt es andere Meditationstechniken für Frauen?
00:29:31 Gleiche Übungen, gleiche Lehre, aber weniger Machtgefälle
00:38:28 Veränderung von Sabines Praxis durch Mutterschaft
00:47:27 Tara-Praxis
00:50:38 Legende von Tara
00:58:37 Bücher zu Tara von Sabine
00:59:28 Wie praktiziert man konkret mit Tara?
01:08:44 Einstiegsmöglichkeiten in die Tarapraxis
01:10:54 Tara und die Klimakrise
01:17:23 Umgang mit Rückschlägen - wie der Buddhismus Sabine hilft
01:24:03 Weitere Infos zu Sabine und ihrer Arbeit
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Marcel Geisser wurde 1952 in St. Gallen geboren und ist ein Zen-Meister in der Linji-(Rinzai-)Zen-Tradition. Er gehört zu den Pionieren des Buddhismus in der Schweiz und hat bei bedeutenden Lehrern in Asien, Europa und den USA studiert.
In unserem Gespräch erzählt Marcel, wie er zum Buddhismus kam und was ihn von einer Alphütte im Alpstein bis nach Indien führte. Er sprach über die verschiedenen Lehrer und Traditionen, die seinen Weg geprägt haben, und teilte seine Erfahrungen aus der Zeit, als er Psychotherapiegruppen und Gestalttherapie leitete. Besonders bewegend war seine Begegnung mit dem vietnamesischen Zen-Meister Thich Nhat Hanh, der ihn als Dharmacharya (d.h. Lehrer) autorisierte.
Ein weiteres interessantes Thema war die Frage nach 'Misstritten verwirklichter Lehrer' und des sogenannten 'Spiritual Bypassing', ein Begriff, der das Ausweichen vor ungelösten emotionalen Fragen oder psychologischen Wunden durch übermäßige spirituelle Praktiken beschreibt.
Wir diskutierten auch über die Verbindung von Zen und Vipassana und wie er die Gründung seiner eigenen Sangha und des Meditationszentrums Haus Tao erlebt hat. Marcel gab Einblicke in seine wichtigsten Erkenntnisse und wie er die Rolle des Buddhismus in der modernen Welt sieht.
Mehr über Marcel und seine Arbeit findest du auf der Website des Meditationszentrums Haus Tao finden: https://www.haustao.ch
Inhalt
00:00:00 Intro und Inhaltsübersicht
00:01:48 Biographie
00:03:53 Das erste Vipassana-Retreat in der Schweiz
00:08:42 Wie Marcel zum Buddhismus kam
00:19:47 Von der Alphütte im Alpstein nach Indien
00:22:56 Motivation für Praxis
00:27:56 Verschiedene Lehrer, verschiedene Traditionen
00:31:07 Im Kloster anklopfen und abgewiesen werden
00:39:15 Psychotherapiegruppen und Gestalttherapie
00:46:07 Rückblick: Japan und Treffen mit Schwertmeister
00:48:19 Misstritte «verwirklichter» Lehrer:innen & Spiritual Bypassing
00:51:09 Wie merkt man, woran man arbeiten muss?
00:56:17 Begegnung mit Thich Nhat Hanh
01:07:04 Relative und absolute Sichtweise
01:09:23 Verbindung von Zen und Vipassana
01:17:56 Gründung der eigenen Sangha
01:22:57 Gründung des Haus Tao
01:29:21 Marcels wichtigste Erkenntnisse
01:33:56 Weitere Infoquellen zu Marcel
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Gabrielle Girau Pieck, in Omaha, Nebraska geboren, ist Theologin und Lehrerin für jüdische Meditation. Während ihres Mathematikstudiums, erschütterte eine tiefgreifende Erkenntnis ihre atheistische Haltung und sie wandte sich der Meditation.
Nachdem sie verschiedene spirituelle Pfade erkundet hatte, nahm sie 1992 an die Universität von Kalifornien in Berkeley an einem einjährigen Meditationskurs teil. Parallel dazu vertiefte sie ihr Studium der vergleichenden Religionswissenschaft, wobei sie sich besonders auf jüdische feministische Theologie konzentrierte. Ihre tiefe Verbindung zur jüdischen Erneuerungsbewegung, die sich auf Spiritualität und kontemplative Praktiken konzentriert, wurde in diesen Jahren geprägt.
Während ihres Studiums an der Hebräischen Universität Jerusalem von 1993 bis 1995 begann Gabrielle, die Passage-Meditation zu lehren. Ihre Weg führte sie schliesslich nach Basel, wo sie nicht nur als Englischlehrerin tätig wurde, sondern auch Meditationssitzungen für ihre Kolleg:innen und Schüler:innen anbietet. In der Pandemie verlagerte sie ihr Angebot auf Online-Kurse, die sie auch heute noch durchführt.
In unserem Gespräch mit Gabrielle erzählte sie uns von ihrer Begegnung mit der jüdischen Meditation und wie sie von anfänglicher Neugierde zu einer tiefen Hingabe fand. Gabrielle sprach auch über die Unterschiede zwischen Gebet und Meditation und gab Einblicke in ihre Erfahrungen mit Buchstaben-Yoga, Zahlenmystik und Kabbala. Auch auf ihre Erfahrungen mit Meditation im Schulalltag am Gymnasium in Basel ging sie ein.
Abschließend reflektierte Gabrielle über den Wert der Meditation in der heutigen Zeit und wie sie uns helfen kann, die globalen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen.
Die erwähnten Bücher:
Mark Verman: The History and Variety of Jewish Meditation
Aryeh Kaplan: Jewish Meditation. A Practical Guide
Alan Lew: Be Still and Get Going. A Jewish Meditation Practice for Real LifeDie erwähnten Websites:
Institute for Jewish Spirituality
Applied Jewish Spirituality
Or HaLev – Jewish Spirituality and MeditationInhalt
00:00:00 Intro
00:01:48 Biographie
00:03:29 Warum jüdische Meditation nicht so bekannt ist
00:05:37 Was Gabrielle zur Meditation gebracht hat
00:11:38 Orthodoxer Rabbi und feministische Theologie
00:16:17 Was ist jüdische Meditation?
00:21:01 Bedeutung der hebräischen Sprache
00:26:01 Ziele unterschiedlicher Praktiken
00:27:18 Passage-Meditation
00:35:17 Meditation mit den hebräischen Buchstaben
00:46:38 Sephirot und Kabbala
00:54:17 Erfahrungen beim Unterrichten in der Schule
01:03:54 Online-Kurse für Frauen
01:07:30 Beitrag der jüdischen Meditation zum Umgang mit der Umweltkrise
01:13:00 Wie Meditation Gabrielle verändert hat
01:15:50 Weitere Infos und Kurse von Gabrielle
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Lama Irene (Dordje Drölma) ist eine buddhistische Nonne und Praktizierende in der tibetischen Karma-Kagyü-Linie. Nachdem sie 1979 in den USA erstmals den Buddhismus entdeckte, studierte sie Zen, Vipassana und tibetische Praktiken. Sie verbrachte 26 Jahre im Dhagpo Manadala in Frankreich, anschliessend im Zentrum Möhra in Thüringen, bevor sie 2015 in die Schweiz zurückkehrte.Im Interview teilt Lama Irene ihre persönliche Reise: Von der anfänglichen Skepsis gegenüber der buddhistischen Lehre hin zu einer tiefen Bewunderung bei der Begegnung mit tibetischen Mönchen in Ladakh. Sie berichtet über eine zufällige Begegnung während einer Flugreise, die sie zu einem fünfeinhalbmonatigen Retreat und schliesslich zu zwei intensiven Dreijahresretreats führte. Ihre ursprüngliche Leidenschaft für das kontemplative Theater wich mehr und mehr der Hinwendung zum Buddhismus.Lama Irene gibt Einblicke in ihre Erfahrungen während des langen Retreats, die damit verbundenen Herausforderungen und wie diese Zeiten ihre Perspektive und ihr Leben verändert haben. Sie spricht über einen ihrer wichtigsten Lehrer, Gendün Rinpoche, und seine Wirkung auf sie. In der Karma-Kagyü-Linie ist die direkte Beziehung zwischen Lehrer:in und Schüler:in entscheidend - Lama Irene erörtert, was es mit dieser Bindung auf sich hat.Darüber hinaus bietet sie einen kurzen Überblick über die drei Arten von Tantra innerhalb der buddhistischen Praxis. Abschliessend reflektiert Lama Irene über den Wert des Buddhismus für die Bewältigung der globalen Herausforderungen unserer Zeit.Mehr zu Lama Irene und ihren Angeboten auf www.freiheitsschritte.comInhalt00:00:00 Inhaltsübersicht
00:01:49 Biographie und Begrüssung
00:03:14 Erste Kontakte mit dem Buddhismus
00:13:06 Kontemplatives Theater statt Lehrerinnenkarriere
00:19:39 Vom Treffen im Flugzeug zum ersten langen Retreat
00:25:37 Vorbereitende Übungen in der Abgeschiedenheit
00:32:02 Dreijahresretreat
00:37:44 Struktur im 3-Jahres-Retreat
00:44:31 Schwierige Situationen im Dreijahresretreat
00:50:19 Ordination 1991 und Trennung vom Mann
00:52:39 Veränderung der Praxis durch lange Retreats
00:56:52 Erinnerungen an Gendün Rinpoche
01:01:00 Bedeutung der Lehrer-Schüler-Beziehung für die Praxis
01:04:17 Komplexität vs. «es gibt nur zwei Meditationsformen»
01:05:29 Drei Arten von Tantra
01:08:22 Wie kommt die Praxis in den Alltag?
01:11:39 Beitrag des Buddhismus zur Welt
01:15:12 Macht die Praxis aktiv oder relaxed?
01:16:26 Infoquellen zu Lama Irene und ihren Angeboten
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Pater Max Egli SMB wurde 1943 in Kirchberg (SG) geboren und verbrachte dort seine Kindheit. Nach Abschluss des Gymnasiums in Immensee trat er 1963 in das Noviziat der Missionsgesellschaft Bethlehem Immensee ein. Anschliessend studierte er Theologie in Schöneck und Luzern und wurde im Jahr 1971 zum Priester geweiht. Nach einem Sprachaufenthalt in England begab er sich als Missionar nach Südamerika, wo er bis 2012 in verschiedenen Ländern und Gemeinden tätig war. Seit seiner Rückkehr in die Schweiz arbeitet er als priesterlicher Mitarbeiter in der Pfarrei Reussbühl (LU).
In einem persönlichen Gespräch erzählt Pater Max Egli, wie er in Südamerika erstmals mit der Befreiungstheologie in Berührung kam und sich für die Benachteiligten engagierte. Sein Einsatz für die Unterdrückten in den Anden stiess jedoch auf Missfallen bei der marxistischen Terrorgruppe «Leuchtender Pfad», was eine akute Bedrohung für sein Leben darstellte. Diese Erfahrung beeinflusste seinen Glauben massgeblich. Nach seiner Flucht widmete er sich einem Sabbat-Jahr und entdeckte dabei die Praxis der Zen-Meditation. Die Erfahrung von Einfachheit und Stille liess ihn nicht mehr los, wodurch er eine regelmässige Meditationspraxis etablierte. Heute praktiziert Pater Max im Stil der Weltgemeinschaft für christliche Meditation (WCCM). Er erläutert, wie diese Form der Meditation funktioniert, wie er sie persönlich erlebt und wie sich dadurch sein Gottesbild verändert hat.
Inhalt
00:00:00 Intro
00:01:47 Biographie
00:03:33 Motivation, Priester zu werden
00:11:09 Art der Mission und Anfänge in Peru
00:26:53 Arbeit in terrorismusversehrten Andendörfern
00:34:18 Vor dem Volksgericht des Leuchtenden Pfads
00:41:44 Begegnung mit der Zen-Meditation
00:48:28 Anleitungen für die christliche Meditation
00:55:52 Katholische Kirche und Zen, geht das?
01:00:40 World Community of Christian Meditation
01:11:13 Meditation als eigentliches Gebet
01:16:03 Veränderung des Gottesbilds durch Meditation
01:18:19 Wünsche für die Zukunft
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Ajahn Khemasiri wurde 1986 in der Linie des thailändischen Mönchs Ajahn Chah ordiniert. Geboren im Jahr 1950 in Deutschland, spielten Religion und Spiritualität während seiner Kindheit und Jugend keine bedeutende Rolle, wie er erzählt. Früh engagierte er sich jedoch sozial. Auf Einladung von Freunden nahm er an einer Veranstaltung mit einem tibetischen Meister teil, der ihn so beeindruckte, dass er begann, sich intensiver mit dem Buddhismus zu beschäftigen. Sein spirituelles Zuhause fand er in der Theravada-Tradition bei seinem ersten Lehrer Ajahn Sumedho in England.
Ajahn Khemasiri erinnert sich an die Pionierzeit des Buddhismus in England und beschreibt seinen Weg vom Novizen zum Mönch. Nachdem er 1993 zum ersten Mal in die Schweiz kam, lebte er einige Jahre in Thailand und Myanmar, bevor er schliesslich ins Kloster Dhammapala in Kandersteg zog. Anfangs war er zusammen mit zwei anderen Mönchen für die Leitung des Klosters verantwortlich, von 2005 bis 2018 war er als Abt tätig und lebt nun als Abt Emeritus weiterhin dort.
Im Interview sprachen wir über das Leben als Mönch im Westen, die Bedeutung von Regeln, den Alltag ohne Geld, aber mit Steuern, Versicherungen und politischer Beteiligung. Wir thematisierten auch die Möglichkeit einer Rückkehr ins Laienleben, Zweifel und die persönliche Entwicklung von Ajahns Praxis.Inhalt
00:00:00.000 - Begrüssung und Inhaltsübersicht
00:01:47.608 - Biografie, Kindheit und Studium
00:11:08.802 - Leben im spirituellen Vakuum
00:12:07.543 - Kontakt mit Buddhismus
00:22:23.649 - Spielten Drogen eine Rolle?
00:24:59.934 - Umzug nach England
00:35:41.807 - Laienpraktizierender im Kloster Amaravati
00:37:43.713 - Keine Zweifel vor der vollen Ordination?
00:44:33.762 - Reaktionen des Umfelds auf die Ordination
00:48:44.050 - Lehrjahre, Zeit als Junior-Mönch
00:51:13.517 - Was zeichnet die Linie von Ajahn Chah aus?
00:54:41.988 - Reaktion auf die Robe in der Schweiz
00:57:04.758 - Almosenrunde in Kandersteg
01:02:49.079 - Politik, Steuern und Altersvorsorge
01:13:05.652 - Veränderung von Ajahns Praxis über die Jahre
01:18:52.089 - Ist Erwachen möglich?
01:24:34.008 - Wünsche für die Zukunft
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Stefan Lang ist studierter Ethnologe und Religionswissenschaftler - und seit 2007 Meditations- und Dharmalehrer. Mit Meditieren begann er 1983, nach anfänglichem Zögern, wie er im Gespräch sagte. Aber dann packte ihn die Meditation schon im ersten Retreat, das vom ehemaligen CIA-Agenten John Coleman geleitet wurde. Er schaute sich verschiedene buddhistische Traditionen an und praktiziert heute etwas, das er «westliches Vipassana» nennt. Wir sprachen über seine Erfahrungen in Burma, die Entwicklung des Buddhismus im Westen und über sektiererische Tendenzen. Seit 2000 ist Stefan im Zentrum für Buddhismus in Bern aktiv - ehrenamtlich und bis zu seiner Pensionierung neben Berufen in verschiedenen Feldern, unter anderem im E-Learning und der Entwicklung von digitalen Medienprodukten. So waren auch die Digitalisierung, Apps und Online-Foren teil dieses Gesprächs, das sich zwar an Stefans Biographie orientierte, aber mehr den spannenden Themen folgte.
Stefans Website: www.stefanlang.org
Inhalt
00:00:00 Inhaltsübersicht
00:00:53 Biographie und Begrüssung
00:01:39 Wie Stefan zum Buddhismus kam
00:08:00 Was Stefan im ersten Retreat erlebte
00:12:54 Reisen nach Burma und Ordinationsretreats
00:17:59 Kontakt mit "westlichem Vipassana"
00:21:15 Ist westliches Vipassana noch Buddhismus?
00:31:27 Digitalisierung: Chancen und Gefahren?
00:42:24 Was hält Stefan von Apps?
00:46:14 Zentrum für Buddhismus in Bern
00:50:33 Sekten und ihre Merkmale
01:00:07 Wie Stefan Dharmalehrer wurde
01:04:06 Anknüpfungspunkte im in Beruf und Alltag
01:07:27 Was hält Stefan von Mindfulness in Unternehmen?
01:12:12 Wie sich Stefans Praxis über die Zeit verändert hat
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Irene Bumbacher ist Meditations- und Dharmalehrerin sowie körperzentrierte Traumatherapeutin. 1989 kam sie in Japan mit Zen in Kontakt, sie fand darin etwas, das sie seit ihrer Jugend gesucht hatte. Sie mochte die Ästhetik und die Klarheit des Zen, wandte sich aber auch anderen buddhistischen Traditionen zu und gehört zu den Gründer:innen des Zentrums für Buddhismus in Bern. Von 2007 bis 2011 wurde sie von Fred von Allmen zur Dharma-Lehrerin ausgebildet.
Irene ist aber auch Physio-, Shiatsu- und Traumatherapeutin. So drehte sich unser Gespräch nicht nur um ihren eigenen Weg, sondern auch um das Thema Trauma, speziell in Bezug auf Meditation. Irene erklärte, wie im Somatic Experiencing Trauma definiert wird und wie die Behandlung aussieht. Wir sprachen über die zentrale Rolle des Körpers in der Meditation und in der Trauerarbeit. Und wird diskutierten, ob und wie sich Traumata von spirituellen Krisen unterscheiden. Irene blickte auf die Entwicklung ihrer Praxis zurück und spricht über ihre Methode, Achtsamkeit in den Alltag zu bringen.
Irenes Website: www.irenebumbacher.ch
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Vanja Palmers ist Zen-Priester, Tierschützer und Verfechter eines verantwortungsvollen Gebrauchs von Psychedelika. Als Hippie wurde er nach dem Konsum von LSD zum Suchenden. 1972 kam er - mehr oder weniger zufällig, wie er sagt - zum Zen. Er verbrachte 10 Jahre im Zen-Zentrum Tassajara in Kalifornien, wo er nicht nur zum Priester ordinierte, sondern auch seine zwei wichtigsten Lehrer traf: Den Zen-Meister Kobun Chino Otagawa Roshi und den Benediktinermönch Bruder David Steindl-Rast. Gemeinsam mit letzterem gründete er 1989 das «Haus zu Stille - Puregg»in Österreich und zehn Jahre Später die Stiftung Felsentor am Fuss der Rigi.
Wir sprachen über seine Zeit im Kloster und wie es war, als Hippie in ein so strukturiertes Umfeld zu kommen. Er erzählt, welches Erlebnis ihn zum leidenschaftlichen Tierschützer machte und wie er die Lage der Welt sieht. Und wir sprachen auch lange über Psychedelika und ihre Chancen und Gefahren auf einem spirituellen Weg.
Mehr über Vanja findest du auf der Website des Zentrums Felsentor: https://www.felsentor.ch
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Evi Ketterer ist diplomierte Pflegefachfrau mit Spezialisierungen in Anästhesie und Intensivpflege sowie Weiterbildungen in Palliative Care. Und sie ist ordinierte Zen-Praktizierende. Ihre Roben sind für sie etwas sehr Persönliches, und sie trägt sie nur zu speziellen Anlässen. Das heisst aber nicht, dass Zen nicht ihr ganzes Leben durchziehen würde. Am 25. Juni 1995 hatte sie beim Spazieren im Wald eine Begegnung, die sie zum Buddhismus brachte. Sie praktizierte in allen drei grossen Strömungen und ordinierte schliesslich im Zen. Immer wieder traf sie auf Lehrer:innen, die sie auf dem Weg weiterbrachten – manchmal im zähen Ringen mit sich selbst. Wir sprechen über die Rolle der Meditation und des Rituals im Zen, ob es ein Ziel gibt oder nicht, verschiedene Arten von Achtsamkeit und die Notwendigkeit von guten Lehrenden. Auch die Integration von Zen in den Alltag ist ein wichtiges Thema. Und Evi erklärt den Sinn der "Bearing Witness Retreats", wo man z.B. in ein Konzentrationslager geht, um sich mit dieser Realität auseinanderzusetzen. (Das Gespräch wurde Ende November 2022 aufgezeichnet.)
Mehr zu Evi Ketterer findest du auf ihrer Website: www.brunnenhofzendo.ch
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Yuka Nakamura ist promovierte Psychologin, buddhistische Meditationslehrerin und Ausbildnerin und Lehrerin für MBSR (Mindfulness Based Stress Reduction). Sie praktiziert und studiert seit 1993 den buddhistischen Weg in Traditionen wie Zen, Vipassana und Dzogchen. Sie verbrachte insgesamt 28 Monate im Intensivretreat unter anderem in Asien und den USA.
Ihre tiefe buddhistischer Praxiserfahrung und die fundierte Ausbildung in MBSR machen Yuka zu einer Brückenbauerin zwischen dem klassisch buddhistischen Erkenntnisweg und dem modernen Umgang mit Achtsamkeit. Mindfulness oder Achtsamkeit stand deshalb auch im Zentrum unseres Gesprächs: Was ist das eigentlich? Warum ist Achtsamkeit so wichtig? Was ist ihr Beitrag zu den Problemen in der Welt? Und wo liegen die Unterschiede in den traditionellen und modernen Auffassungen von Achtsamkeit? Daneben sprachen wir auch darüber, wie Yuka zur Meditation kam und wie sich ihr Weg entwickelte.Yuka unterrichtet u.a. im Meditationszentrum Beatenberg (CH), am Bodhi College, an der Insight Meditation Society (USA) und im Gaia House (UK). Mehr zu ihr findest du auf ihrer Website: www.yuka-nakamura.ch
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Fred von Allmen kam 1970 in Indien mit dem Buddhismus in Kontakt und er blieb dran. Seine Fotografenkarriere gab er für eine unsichere Zukunft auf, studierte und praktizierte unter Lehrern verschiedener Richtungen in Asien und organisierte 1974 in der Schweiz das erste Vipassana-Meditationsretreat (mit einigen Herausforderungen, wie er erzählt). Drei Jahre verbrachte er in den USA im Retreat und wurde dann zum Unterrichten eingeladen. Er leitete viele Kurse in der Schweiz und in der ganzen Welt. Er ist Mitgründer des Meditationszentrums Beatenberg, wo er auch heute noch unterrichtet. Fred erzählt, wie er zur Meditation gekommen ist, von seiner ersten Audienz beim Dalai Lama, und warum sein Herz beim tibetischen Buddhismus ist, er aber trotzdem vor allem Theravada-Techniken unterrichtet. Er spricht über seine Weggefährten, wie sich die Meditationsszene in den letzten 50 Jahren entwickelt hat und möglicherweise weiter entwickeln wird und auch darüber, wie man Meditationslehrer:in wird. All dies gespickt mit persönlichen Erlebnissen und Anekdoten.
Freds Website: www.fredvonallmen.ch
Meditationszentrum Beatenberg: www.karuna.ch
Stiftung Felsentor: www.felsentor.ch
Grüner Baum: reatreathaus.ekanya-institut.de
Dharma Seed: www.dharmaseed.org - Se mer