Episoder
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In dieser Folge MeltingPod sprechen wir mit Wiebke Siedorf (Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer) über rechtliche Aspekte im Hinblick auf die Versorgung geflüchteter Menschen mit psychischen Erkrankungen. Welche Regelungen hier die Basis bilden, warum es unterschiedliche Zugänge zum Gesundheitssystem für Geflüchtete gibt und ob dabei Grundgesetz- oder Europarechtsverstöße feststellbar sind, erklärt Wiebke auf Basis ihrer Masterarbeit. Darüber hinaus geht es auch um mögliche Wege, wie Stigmatisierungen und Hemmschwellen im Kontext der Behandlung psychischer Erkrankungen für geflüchtete Menschen abgebaut werden können.
** Anmerkung: Die Aufnahme fand nach der Abstimmung im Bundestag, jedoch vor der Abstimmung im Bundesrat zum geplanten Sicherheitspaket der Bundesregierung statt. ** -
**Triggerwarnung: in dieser Folge wird das Thema geschlechtsspezifische Gewalt behandelt**
In dieser Folge sprechen wir mit Dr. Benjamin Etzold (Bonn International Centre for Conflict Studies) über einen geographischen Zugang zur Migrationsforschung und das "Gewaltkontinuum" der Flucht. Dabei erfahren wir , warum Räume zentral sind, um Migration zu verstehen. Zudem erklärt Benjamin zentrale Begriffe und Methoden der geographischen Migrationsforschung. Abschließend erfahren wir erste Ergebnisse aus seinem aktuellen Forschungsprojekt zu geschlechtsbezogener Gewalt gegen Rohingya in Bangladesch. -
Konferenzen, Urlaub oder sich an den Schreibtisch kleben, so sieht vielleicht für viele Wissenschaftler*innen unter euch der Sommer aus – auch für uns. Wir melden uns trotzdem mit Lese- und Hörempfehlungen und freuen uns im Gegenzug auf Eure Tipps.
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In dieser Episode sprechen wir mit Constantin über die akademische Karriere nach der Dissertation. Wir erfahren, warum die Position einer Juniorprofessur nicht so einfach zu definieren ist und wie sie sich von anderen Professuren unterscheidet. Außerdem diskutieren wir das damit verbundene Rollenverständnis einer Professur und fragen, wer davon profitieren kann. Abschließend werden notwendige Veränderungen in den Blick genommen, um den Wissenschaftsbetrieb neu zu denken.
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In dieser Folge sprechen wir mit Monique Ritter über Rassismus in der Altenpflege. Aus ihren empirischen Analysen von Feldbeobachtungen und Interviews erfahren wir, wie und für wen "Unbehagen" in der Altenpflege entsteht. Wir sprechen auch darüber, was spezifisch ostdeutsch an diesem Phänomen ist und wie Ökonomisierungszwänge und Unterdrückungserfahrungen dabei eine Rolle spielen. Nach diesem Einblick in die Forschungsergebnisse sprechen wir über das Unbehagen als Forscher*in in der Reproduktion von Rassismus und die rassismuskritische Perspektive.
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Anlässlich der bevorstehenden Europawahlen werfen wir einen Blick auf die Zusammensetzung der Parlamente im europäischen Mehrebenensystem. Es ist kein Geheimnis, dass diese nicht alle gesellschaftlichen Gruppen gleichermaßen entsprechend ihrem jeweiligen Anteil an der Bevölkerung widerspiegeln. Doch wie sieht die Bevölkerung politische Repräsentation? Welche Vorstellungen existieren in der Gesellschaft und wie lassen sich diese messen? Mit Simone Tosson, Politikwissenschaftlerin an der Universität Duisburg-Essen, gehen wir diesen Fragen nach und erhalten einen Einblick in die Untersuchungsergebnisse des Forschungsprojekts "Gesellschaftliche Konflikte und Dynamiken des Parteienwettbewerbs in der Migrations- und Integrationspolitik".
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Mehrsprachigkeit ist Realität für viele Menschen in Deutschland. Aber wie spiegelt sich das im Bildungssystem? Dazu sprechen wir mit dem angewandten Sprachwissenschaftler Dr. Till Woerfel (Mercator Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache an der Universität zu Köln). Neben Ausführungen zur Kultur der Digitalität, zur Bedeutung von Mehrsprachigkeit im Bildungssystem und Handlungsansätzen, sprechen wir mit ihm auch über eine spezifische Methode. Wir hören, welchen Beitrag das systematic review für ein evidenzinformiertes, bildungspolitisches Handeln leisten kann - und wo die Grenzen des Transfers wissenschaftlicher Erkenntnisse liegen.
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In dieser Special Folge sprechen wir mit Sunita Sklut (geb. Sukhana) über ihr erzählendes Sachbuch "Von Indien nach Deutschland: Was uns der Weg eines Vaters über Migration und die Freundlichkeit von Fremden erzählt". Dabei nimmt uns Sunita nicht nur mit in ihre eigene Familiengeschichte, sondern berichtet auch zum Schreibprozess eines Sachbuchs während der Corona Pandemie, über die Rolle von "sentivity reader" und welche Bedeutung wissenschaftliche Theorien und Studien für ihr Buchprojekt hatten.
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Von Capital Bra bis badmómzjay – in dieser Folge tauchen wir ein in einen Ausschnitt der Deutschrapszene. Fester Bestandteil des Mainstreams und aus den deutschen Charts nicht mehr wegzudenken, ist Deutschrap mittlerweile auch Gegenstand vielfältiger Forschung. Allerdings muss man oft mehr als nur Deutsch verstehen, um einige Tracks in ihrer Gesamtheit zu begreifen. In dieser sprachlichen Vielfalt spiegeln sich oftmals Identitätsverhandlungen wider, die im Mittelpunkt dieser Ausgabe stehen. Mit unserem Gast Dr. Aleksej Tikhonov, Linguist an der Universität Zürich, sprechen wir über slawische Sprachen im Deutschrap und ihre identitätsstiftende Funktion, beleuchten die Besonderheiten der Untersuchung von Raplyrics, wie in ihnen Identitätskonstruktionen sichtbar werden und hören uns einige Beispiele direkt an.
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Bye, bye Migrationshintergrund! Oder doch nicht?
Zum Jahresbeginn sprechen wir über ein Thema, das die deutschsprachige Migrationsforschung seit langem und wiederholt intensiv beschäftigt. Zugleich ist es ein Thema, um das sich auch politische und gesellschaftliche Debatten drehen. Mit unserem Gast Deniz Oğuzhan, Politikwissenschaftler an der Universität Leipzig, werfen wir in dieser Folge einen kritischen Blick auf die Kategorie „mit Migrationshintergrund“ und ihre möglichen Alternativen. In diesem Sinne beginnen wir das neue Jahr mit allerhand guten Vorsätzen und einer ungewohnt persönlichen Episode. -
In unserer letzten Folge des Jahres 2023 greifen wir ein Thema auf, das uns dieses Jahr besonders beschäftigt hat. Im vergangenen Mai jährte sich der rassistische Brandanschlag in Solingen zum 30. mal, welcher der Familie Genç fünf geliebte Familienmitglieder raubte und tiefe Narben bei den Überlebenden und Hinterbliebenen hinterließ. Deren Perspektiven bleiben jedoch zu oft in der gesellschaftlichen Aufarbeitung zurück. Das Autor*innenteam um Birgül Demirtaş und Prof. Dr. Derya Gür-Şeker stellen sich dem entgegen mit ihrem neuen Sammelband "Solingen, 30 Jahre nach dem Brandanschlag: Rassismus, extrem rechte Gewalt und die Narben einer vernachlässigten Aufarbeitung“, der die Perspektiven der Betroffenen in den Mittelpunkt stellt. In dieser Folge sprechen wir mit ihnen über die Entstehungsgeschichte des Buches, Erinnerungspolitik, und die zentrale Rolle von Betroffenen in der Aufarbeitung rassistischer Gewalt.
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Im Sommer 2023 einigte sich der Rat der EU auf die Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS), die seitdem kontrovers diskutiert wird. Was aber ist das GEAS? Wie sieht die aktuelle EU-Grenzpolitik aus? Und inwiefern stellt die geplante Reform eine Zäsur europäischer Asylpolitik dar? Über diese und weitere Fragen sprechen wir in dieser Folge mit dem Kulturanthropologen Dr. Bernd Kasparek. Neben Antworten auf diese Fragen erläutert Bernd aber auch, was das alles mit dem Schokoriegel Twix zu tun hat, schildert die Irrationalität der Migrationspolitik und beschreibt abschließend, wie ein Gegenprojekt zur Festung Europa aussehen könnte.
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In our second English episode of MeltingPod we welcome Dr. Michael Owiso (Maseno University Kenya) to talk about the changes and challenges of refugee management in Kenya. Michael reflects on the shortfalls of the previous encampment policy and the difficulties of overcoming it. Additionally, he shares his rich experiences of working as political consultant and practitioner.
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Parlamente sind besondere Orte in der repräsentativen Demokratie. Versteht man Politik als argumentatives Handeln, so lassen sich Plenardebatten als Quelle nutzen, die diese sprachlich vermittelte Kommunikation abbildet. Sie sind ein aufschlussreiches Datenmaterial für die Untersuchung von Argumenten, Interpretationen und Konflikten, die die politische Entscheidungsfindung prägen. In dieser Folge geht es also um nicht weniger als die Sprache der Demokratie. Mit unserem Gast, dem Politikwissenschaftler Christoph Leonhardt, stellen wir in dieser Folge u.a. das GermaParl-Korpus vor, das sämtliche Parlamentsdebatten des Deutschen Bundestages von der ersten bis einschließlich der 19. Legislaturperiode umfasst. Es ist Teil des PolMine-Projects, das große Textbestände als Sprachressourcen für die Forschung aufbereitet. Mit Christoph tauchen wir ein in die Welt der Textdaten und sprechen darüber, was diese Daten so besonders macht, welche weiteren Textkorpora das PolMine-Project zu bieten hat und wie man mit ihnen arbeiten kann.
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In this first English episode of MeltingPod we are happy to welcome Dr. Rose Jaji (IDOS-Institute) to talk about gender and migration in the context of the global south. Rose tells us about the relation between gender fluidity and sex in Zimbabwe, about how gender roles changed with the colonial oppression and how migration nowadays is shifting gender and power relations once again. We also learn about reflexive ethnography and how we can be more sensitive as scientists in terms of inter- and intracultural aspects of the research we conduct and our positioning in the research process.
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In dieser Folge stellen wir gleich zwei Neuerscheinungen in der Fluchtforschung in vergleichender Perspektive vor. Dabei handelt es sich einerseits um das Handbuch „Flucht- und Flüchtlingsforschung“ und anderseits den „Report Globale Flucht“. Regelmäßige Hörer*innen kennen Dr. Marcel Berlinghoff bereits aus Folge 16 zu historischer Migrationsforschung; dieses Mal ist er als Mit-Herausgeber beider Publikationen zu Gast. In dieser Special-Folgen dürfen wir daneben mit Prof. Brigit Glorius als Mit-Herausgeberin auch erstmalig eine Professorin begrüßen. Die Folge beschäftigt sich mit verschiedenen Aspekten der Gestaltung und Veröffentlichung der Sammelbände: Was sind die Zielsetzungen? Wie waren die jeweiligen Prozesse von der Auswahl der Autor*innen bis hin zur Publikation? Wesentlich ist auch die Frage nach Zeitlichkeit und Aktualität von Forschung.
Note: Wir bitten unsere Zuhörer*innen für die schlechten Aufnahmebedingungen von Moderatorin Merve um Entschuldigung. Das verwendete Aufnahmestudio kommt kein zweites Mal zum Einsatz. -
Der Anadolu-Rock erlebt derzeit ein Comeback. Die türkische Protestmusik, die ihren Ursprung in den 1960/70er-Jahren hat, ist auch heute (wieder) populär. Mit unserem Kollegen und Politikwissenschaftler, Seçkin Söylemez, von der Universität Duisburg-Essen sprechen wir über den spezifischen Sound und die politischen Texte der türkischen Rockmusik. Mit ihm blicken wir aber auch auf die im Mai stattgefundenen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in der Türkei zurück, zu denen auch rund 1,5 Millionen in Deutschland lebende Türkeistämmige wahlberechtigt waren. Dabei ordnet er für uns die Zahlen und Diskussionen rund um die Wahlen ein und spricht mit uns über die Kulturpolitik der AKP.
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In dieser Folge des MeltingPod dreht sich alles um menschliche Mobilität im Kontext des Klimawandels. Wir sprechen mit dem in diesem Bereich ausgewiesenen Experten Dr. Benjamin Schraven (Berater | assoziierter Wissenschaftler beim German Institute of Development and Sustainability, IDOS) über den Begriff des "Klimaflüchtlings", gehen Endzeitnarrativen auf den Grund und werfen einen Blick auf die komplexen Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Migration. Dabei kommen wir auch auf die besondere Bedeutung von Wissens- und Wissenschaftskommunikation in diesem Themenbereich zu sprechen und zu der Einsicht, dass sich der Austausch zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit lohnt.
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In der neuen Ausgabe des MeltingPod sprechen wir mit der Soziologin Dr. Katrin Menke (Ruhr-Universität Bochum) über ihre Forschung zum Thema der Teilhabe geflüchteter Frauen am deutschen Arbeitsmarkt aus einer intersektionalen Perspektive. Wir erfahren, welche Rolle der Sozialstaat dabei spielt und wie rassistische Adressierungen auf die Arbeitsmarktteilhabe wirken. Darüber hinaus interessiert uns die Qualifikationsphase, in der diese Forschung entstanden ist. Katrin berichtet zur Habilitation, als breit angelegten und anspruchsvollen Abschnitt im Wissenschaftssystem und schätzt die aktuellen Debatten um eine Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes für uns ein.
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In der neuen Folge MeltingPod sprechen wir mit Qusay Amer von der TU Berlin über die vielfältigen Zusammenhänge zwischen Architektur und Fluchtmigration. Im DFG-geförderten Sonderforschungsbereich "Re-Figuration von Räumen" beschäftigt er sich im Teilprojekt "Architekturen des Asyls" und in seiner Dissertation mit Fragen von Konflikten und Aushandlungsprozessen zwischen translokalen und globalen Akteur*innen in von Flucht geprägten Städten. Am Bespiel der Städte Amman (Jordanien) und Berlin (Deutschland) spricht Qusay mit uns darüber, wie Architektur und Migrationsforschung zusammenhängen, welche Methoden er für seine Forschungsfragen anwendet und er erzählt uns von seinen ersten Eindrücken aus Amman, dem Umgang Jordaniens mit geflüchteten Menschen und wie diese die Stadt wahrnehmen und mitgestalten können.
- Se mer