Episoder
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Ein unscheinbares Internetcafé in Kassel wird am 6. April 2006 zum Tatort eines rassistischen Mordes. Die NSU-Mitglieder Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt erschießen den Inhaber Halit Yozgat. Dieser Fall ist dabei noch rätselhafter als die anderen Taten der Terrorserie. Denn hinten im Laden saß zur Tatzeit ein Beamter des hessischen Verfassungsschutzes. Und sowohl er als auch die Behörde haben kaum Interesse, bei der Aufklärung zu helfen. Das wirft viele Fragen auf – die wir in dieser Folge des NSU-Podcasts diskutieren.
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Mit einem eigenen Kiosk in Dortmund hat sich Mehmet Kubasik einen Traum erfüllt. Der aus der Türkei stammende Einwanderer arbeitet hart für seine Familie und sich. Doch der Ort, an dem er seinen Lebensunterhalt verdient, wird zum Ort seines Todes. Am 4. April 2006 wird er erschossen - als achtes Opfer der NSU-Mordserie. Das Leben einer ganzen Familie bricht zusammen. Daran haben auch die von Vorurteilen geprägten Ermittlungen ihren Anteil.
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Juli 2018, Oberlandesgericht München. Als Richter Manfred Götzl das Urteil über André Eminger spricht, brandet Applaus auf. Neonazis auf der Zuschauertribüne im NSU-Prozess klatschen, denn ihr Kamerad ist mit einer sehr milden Strafe davongekommen: zweieinhalb Jahre Haft. Und das, obwohl wahrscheinlich kein Unterstützer der Terrorgruppe so nah stand wie Eminger.
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Eine schreckliche Tat und ein Wort, das später Schlagzeilen machen sollte. İsmail Yaşar, bekannt als der freundliche, winkende Dönerverkäufer, hat seinen Verkaufsstand an der Scharrerstraße in Nürnberg. Eine Schule ist um die Ecke, auch aus dem Wohnviertel kommen immer wieder Kunden. Es ist der 9. Juni 2005, als 2 Radfahrer am kleinen Imbiss halten, sie sind nicht zum Essen hier, sie sind brutale Mörder. In den Medien ist anschließend von Dönermorden die Rede. Wie konnte es soweit kommen?
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Die Keupstraße in Köln, Inbegriff von multikulturellem Leben - viele türkische Läden sind hier zu finden, zahlreiche Menschen auf den Bürgersteigen unterwegs, es herrscht geschäftiges Treiben. Es ist der 9. Juni 2004, ein herrlicher Sommernachmittag im Stadtteil Mülheim, rechts vom Rhein.
Zwei Männer rollen ein Fahrrad durch die Straße, eine Überwachungskamera beobachtet sie. Vor einem Friseursalon halten sie an, lassen das Fahrrad zurück. Auf dem Gepäckträger: eine Bombe, die töten soll!
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Die grüne Markise ist ausgefahren, ein neuer sonniger Tag beginnt, es ist der 29. August 2001. Habil Kılıç hat die Waren vor seinem Geschäft aufgebaut, er vertritt in dieser Woche seine Frau, die im Urlaub ist. Die erste Kunden kommen, kaufen Obst und Süßigkeiten. Dann betreten plötzlich zwei Männer den Laden, wenig später findet eine Kundin den Ladeninhaber blutüberströmt auf dem Boden.
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Hamburg am 27. Juni 2001, am helllichten Tag. Ein Lebensmittelladen im Stadtteil Bahrenfeld. Inhaber Süleymann Taşköprü ist alleine im Laden, vor dem Geschäft ist Gemüse aufgebaut. Für den gebürtigen Türken, der in Hamburg seine neue Heimat gefunden hat, ist es ein ganz normaler Tag. Der 31-Jährige hat das Geschäft vor ein paar Wochen übernommen, es ist sein ganzer Stolz. Er steht an der Kühltheke, als die Ladentür aufgeht. Sekunden später fallen Schüsse. Süleymann stirbt später in den Armen seines Vaters...
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Eine unscheinbare Straße im Nürnberger Süden. Hier, in einem Wohngebiet, hat Abdurrahim Özüdoğru seine Schneiderei. Am späten Nachmittag des 13.6.2001 geht die Tür auf, zwei Männer stürmen herein und schießen sofort. Bevor sie gehen, fotografieren die Täter das Opfer. Erst Jahre später taucht das Foto wieder auf - und wird zu einem wichtigen Beweisstück...
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Die Straßen sind festlich geschmückt, es ist wenige Tage vor Weihnachten. Im Norden von Köln, in der Probsteigasse, hat Familie M. alle Hände voll zu tun, sie betreibt dort ein kleines Lebensmittelgeschäft. Ein Mann betritt den Laden, hat eine Stollendose dabei, gibt sich unauffällig, behauptet, Geld vergessen zu haben. Er geht, die Keksdose bleibt - sie wird mit bester Absicht hinten im Laden verstaut. Wochen später, am 19. Januar 2001, erschüttert ein lauter Knall das Geschäft...
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Es ist ein milder Sommertag, meistens heiter. Wir schreiben den 9. September im Jahr 2000, sind im Süden von Nürnberg, an einer Ausfallstraße im Ortsteil Langwasser. Blumenhändler Enver Şimşek hat seinen mobilen Blumenstand aufgebaut, die Ware liebevoll dekoriert. Eigentlich sollte der zweifache Vater gar nicht hier sein, aber er übernimmt an diesem Samstag die Urlaubsvertretung für einen Mitarbeiter. Es wird Mittag, plötzlich fallen Schüsse…
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Der Fall NSU hat uns gezeigt, wie gefährlich rechtsextremes Gedankengut ist und wie sehr es Menschen schaden kann – nicht unbekannten “Fremden”, sondern BürgerInnen, die unsere FreundInnen und NachbarInnen sein können. Darum sprechen wir in dieser Folge mit dem Rechtsextremismus-Experten Arno Speiser. Von ihm wollen wir wissen: Wie zeigt sich Rassismus im Alltag? Was können wir selbst dagegen tun?
Das Kapitel im NSU-E-Book: https://nsu-schulbuch.de/6-aktiv-werden/ -
Im Juli 2018 fiel das Urteil im NSU-Prozess: lebenslang für Beate Zschäpe, deutlich geringere Haftstrafen für ihre Mitangeklagten. Was ist geblieben von diesem Urteil? Ist das Verfahren den Ansprüchen gerecht geworden - und konnte er das überhaupt?
Das Kapitel im NSU-E-Book: https://nsu-schulbuch.de/5-urteil/ -
Mehr als fünf Jahre, von 2013 bis 2018, dauerte der NSU-Prozess in München. Fünf Menschen standen vor dem Oberlandesgericht – Beate Zschäpe und vier Unterstützer der Gruppe. Gerichtsreporter Tom erzählt, wie es ist, in so einem Verfahren zu arbeiten und wie er die Aufarbeitung dieser Morde erlebt hat. Zudem untersuchen wir, was der Jahrhundertprozess mit den Beteiligten gemacht hat.
Das Kapitel im NSU-E-Book: https://nsu-schulbuch.de/4-prozess/ -
Die Ermittler kamen dem NSU jahrelang nicht auf die Schliche. Wie konnte das passieren? Welche Rolle spielte der Verfassungsschutz? In dieser Episode werfen wir einen Blick hinter die Kulissen der Ermittlungen und untersuchen die Fehler, wegen derer der NSU ungestört morden konnte. Außerdem rekonstruieren wir das Ende der Terrorgruppe.
Das Kapitel im NSU-E-Book: https://nsu-schulbuch.de/3-ermittlungen/ -
Im Jahr 2000 begann eine Terrorserie mit zehn Todesopfern. In dieser Episode wollen wir herausfinden, wer die Menschen sind, die der NSU mit seinen Taten getroffen hat. Darum sprechen wir mit dem Sohn eines der Mordopfer. Zugleich gehen wir der Frage nach, wie das Leben der Täter im Untergrund so lange funktionieren konnte.
Das Kapitel im NSU-E-Book: https://nsu-schulbuch.de/2-opfer/ -
Wie wurde aus drei jungen Menschen eine hassgetriebene Terrorgruppe? Und wie konnte sich das rechte Virus überhaupt so stark im Osten verbreiten? In dieser Episode sehen wir uns an, wie Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt in ihrer Heimatstadt Jena aufwuchsen und wie sie in Kontakt mit der Neonazi-Szene kamen. Dabei unterhalten wir uns mit einem Streetworker, der die späteren Terroristen schon als Jugendliche kennenlernte.
Das Kapitel im NSU-E-Book: https://nsu-schulbuch.de/1-anfaenge/ -
Zehn Morde, zwei Bombenanschläge, ein erschüttertes Vertrauen in den Staat - die Schreckensbilanz des Nationalsozialistischen Untergrunds. Wie konnte die Terrorgruppe um die verurteilte Beate Zschäpe sich so sehr radikalisieren, über Jahre hinweg unentdeckt Morde begehen und sich im Untergrund versteckt halten? Welche Rolle spielen die Ermittler, was fühlen die Familien der Opfer? Im Podcast der Georg-von-Vollmar-Akademie blicken wir in das Innenleben einer Terrorvereinigung und auf die Folgen der Taten. Wir sprechen mit Zeitzeugen und fragen uns, was jeder von uns gegen rechtes Gedankengut tun kann.