Episoder
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Gespräch zwischen Nele Matz-Lück und Marc Dechmann: Wir ziehen ein Fazit dessen, was wir im Austausch mit unseren Expert*innen, aber auch aus der Resonanz der Hörer*innen auf die verschiedenen Folgen, gelernt haben. Wir strukturieren die Folge entlang mehrerer Fragen: Dazu gehören die Frage wie gute Selbstführung gelingt, nach den großen Spannungen, die bleiben, aber auch wie gute Führung von Wissenschaftsorganisationen aussieht. Und natürlich, welche Themen offen geblieben sind, über die es weiter nachzudenken und zu sprechen lohnt. Der Diskurs bedarf weiterhin der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Und diese darf gern über den Kreis derjenigen hinausgehen, die unmittelbar in der Wissenschaft beschäftigt sind. Es geht um die Menschen, die an Hochschulen und Forschungseinrichtungen arbeiten, aber auch um den Wissenschaftsstandort Deutschland und wie wir als Gesellschaft die großen Themen unserer Zeit angehen wollen.
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ACHTUNG! Das Gespräch ist bereits im Januar 2024 aufgezeichnet worden, bevor der Kabinettsbeschluss am 27. März 2024 gefasst wurde. Die Beratungen im Bundestag und Bundesrat stehen Stand April 2024 noch aus.
Gespräch mit Carolin Wagner: Sie ist nicht nur Mitglied im Bildungsausschuss des Deutschen Bundestages, sondern kennt die prekären Bedingungen der Befristung in der Wissenschaft aus eigener Erfahrung. Was soll sich mit der Reform des WissZeitVG ändern und woran hakt es? Wir sprechen über das Verhältnis von Bund und Ländern und ein Gesetz, das stark in der Kritik steht, weil es anders als in der Wirtschaft Kettenbefristungen erlaubt. Carolin nennt es einen „Durchlauferhitzer“, an dessen Ende viele Wissenschaftler*innen plötzlich keine Perspektive mehr haben. Und trotzdem gilt es noch Widerstände zu überwinden, damit die Reform nicht nur ein „Reförmchen“ wird. -
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Gespräch mit Hans-Michael Heinig: Wo setzt man in einem tradierten und geradezu versteinerten Wissenschaftssystem mit starren Hierarchien den Hebel für Veränderung an? Den einen ganz großen Wurf, die Transformation von „oben“ oder „außen“, die alles besser macht, scheint es nicht zu geben. Michael zeigt uns im Gespräch aber viele Möglichkeiten auf, das System durch viele kleine Schritte von innen zu reformieren, so dass Bewegung entsteht.
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Gespräch mit Gesche Braker: Wir sprechen über die Umstände, die die Postdoc-Phase in der wissenschaftlichen Karriere besonders kritisch machen können. Mit welchen Themen kommen Wissenschaftler*innen dieser Karrierestufe in die Beratung und was kann ein universitäres Postdoc-Zentrum an Unterstützung leisten? Gesche kennt beides: die wissenschaftliche Karriere bis zur Habilitation und den Wechsel in die Wissenschaftsverwaltung. Wir sprechen über alternative Karrierewege zur Wissenschaft und ein besonderes Trainingsprogramm für internationale Postdocs in Kiel: KiTE – Kiel Training for Excellence.
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Gespräch mit Hendrik Huthoff: Hendrik zoomt so richtig nah ran an das, was in der Wissenschaft potenziell toxisch auf hochmotivierte und leistungsfähige Forscher*innen einwirkt: die Alternativlosigkeit von Erfolg (publish or perish!), Machtmissbrauch, fehlende Strukturen für Hilfe bei psychischen Problemen. Seine internationale Erfahrung erlaubt einen guten Vergleich verschiedener Wissenschaftssysteme. Nicht zuletzt teilt er seine Ideen zu notwendigen Veränderungen mit uns.
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Susanne Staude: Das Thema gute Führung in der Wissenschaft ist ein Aspekt, der gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Aber wie führt man eigentlich eine Hochschule, wenn auf dem Wissenschaftssystem und auf den einzelnen Akteuren hoher Druck lastet? Gut zuzuhören ist natürlich nicht das Einzige, was gute Führung ausmacht. Es scheint allerdings ein Schlüssel zu sein, persönlichen Druck aus dem Arbeitsumfeld an der Hochschule zu nehmen.
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Gespräch mit Marco Valero Sanchez: Mit hoher Motivation, ja Leidenschaft, beginnt Marco seine soziologische Promotion. Er forscht zu Menschen mit chronischen, nicht sichtbaren Krankheiten und Behinderungen, die in der Wissenschaft tätig sind. Nur um festzustellen, dass ihn dieses Projekt körperlich und mental an seine eigenen Grenzen und darüber hinaus bringt. Er schließt den schriftlichen Teil seiner Dissertation ab, bricht dann das weitere Verfahren ab… und ist erleichtert!
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Gespräch mit Amrei Bahr: Amrei ist eine von den Initiator*innen der Initiative #IchBinHanna. Sie weiß genau, wovon sie spricht, wenn sie Kettenbefristungen und prekäre Beschäftigungsbedingungen junger hochqualifizierter Wissenschaftler*innen kritisiert. Auch ihre eigene Dissertation entstand vor dem Hintergrund verschiedener gestückelter Verträge und schlussendlich dem Bezug von Arbeitslosengeld. Amrei hat konkrete Vorstellungen, was sich im deutschen Wissenschaftssystem ändern muss, damit gerade junge Forscher*innen nicht ausbrennen.
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Gespräch mit Lisa Tomaschek: Wenn wir schon einen ganzen Podcast dem Thema Burnout und Erschöpfung in der Wissenschaft widmen, wollen wir auch genau wissen, was damit gemeint ist. Im Gespräch geht es um Definitionen von Burnout, verschiedene Erscheinungsformen, die Akzeptanz der Betroffenen (oder das Fehlen derselben!) und die Frage, ob es sich um eine Krankheit handelt. Auch haben wir Lisa unsere beiden Fragen gestellt, ob nach ihrer Einschätzung Burnout in der Wissenschaft ein Tabu ist und ob sich Wissenschaft und Wirtschaft grundlegend unterscheiden.
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Gespräch zwischen Nele Matz-Lück und Marc Dechmann: Wir sprechen ganz persönlich über unsere gemeinsame Coaching-Vergangenheit, die den dann folgenden Burnout von Nele nicht hat kommen sehen. Das Thema Burnout und Erschöpfung in der Wissenschaft bewegt uns und ist gesellschaftlich relevant. Wir gucken uns die Gründe für diese Bedeutung näher an, um Euch in das Thema mitzunehmen. Außerdem stellen wir uns Fragen, die wir in den kommenden Gesprächen vertiefen und auf die wir Antworten suchen. Ist Burnout in der Wissenschaft ein Tabu? Unterscheidet sich die Wissenschaft grundlegend von der Wirtschaft?
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Erschöpfung, Überlastung, Burnout: Arbeitsbedingter chronischer Stress zwingt gerade diejenigen in die Knie, die besonders leistungsfähig erscheinen. Diejenigen, die bereit sind, über einen langen Zeitraum über die eigenen Grenzen zu gehen. Die Führungsebene der Wirtschaft steht längst nicht mehr allein im Fokus der „Managerkrankheit“ – viel ist zu Burnout veröffentlicht worden. Unsere Universitäten und Forschungseinrichtungen – die Wissenschaft als „Branche“ – kommen in der Debatte über Burnout trotzdem kaum vor. Das romantisch verklärte Bild der der Universität als Ort der Ruhe zwischen angestaubten Bücherregalen und Experimenten im Labor trifft aber schon lange nicht mehr zu. Hoch gesteckte eigene Ziele, große Motivation, aber auch starker Wettbewerb um Stellen und finanzielle Mittel bei oftmals befristeten Arbeitsverhältnissen. Der Druck steigt und Betroffene schweigen meistens.
Ist Burnout von Wissenschaftler*innen an Universitäten ein Tabu? Gibt es Besonderheiten – individuell, sozial und strukturell – im wissenschaftlichen Umfeld, die den Wissenschaftsbetrieb besonders anfällig machen? Zwei Hosts, zwei Perspektiven auf das Thema: die betroffene Professorin, der Organisationspsychologe und Coach. In zehn Folgen sprechen wir mit Expert*innen über individuelle Belastung und strukturelle Defizite des Wissenschaftssystems. Wir fragen: braucht es neue Antworten und Lösungen für eine erschöpfte Wissenschaft und künftigen Wandel – oder ist der Wissenschaftsbetrieb letztlich gar nicht so besonders?