Episoder
-
Wer sein Kind auf ADHS abklären lassen möchte, muss zurzeit je nach Region bis zu einem Jahr warten. Die Abklärungen sind zeitaufwendig, die Kinderärztinnen und -Ärzte überlastet. Für die Familien ist diese Wartezeit zäh. Was macht das mit ihnen? Und wie kann man die Wartezeit überbrücken? Johannes Greisser hat Lösungsansätze. Er ist Kinder- und Jugendarzt, seine Praxis Arche befindet sich in Aarberg. Dort wird ADHS, also die Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung immer mehr zum Thema. Zudem sind zwei seiner vier Kinder davon betroffen – und auch er hat die Diagnose. Greisser sagt, sofern bei den Betroffenen ein Leidensdruck besteht, muss eine Abklärung und danach eine ganzheitliche Therapie gemacht werden. Bei Selbstdiagnosen sowie Online-Angeboten zur Selbstheilung sei hingegen Vorsicht geboten. Greisser setzt bei seinen kleinen Patientinnen und Patienten unter anderem auf das Konzept des inneren Teams. Das Modell stammt vom deutschen Psychologen Friedemann Schulz von Thun. Dazu hat Greisser Figuren entwickelt und so eine Welt erschaffen, die auch die Kleinsten verstehen. Er nennt sie "die Burggemeinschaft". Sie soll dabei helfen, Gefühle besser einordnen zu können. Zwei Bücher hat er zu diesem Thema bereits veröffentlicht, ein drittes ist in Planung. Im Podcast erzählt er, wie das Konzept funktioniert – und wie es ihm selbst geholfen hat.
-
Seine Stimme kennt man in der Region bestens. Dominique Antenen ist Moderator, unter anderem beim Bieler Fernsehsender "Telebielingue". Und er kommentiert die Spiele des EHC Biel im Stadion, mal auf Deutsch, mal auf Französisch. Immer aufgestellt, immer laut und frech. In den letzten Monaten ist er jedoch leise geworden. Antenen erhielt im September die Diagnose Zungenkrebs. Seither hat er eine Chemo-Therapie und Bestrahlungen hinter sich gebracht. Heute ist er zehn Kilo leichter und wird durch eine Magensonde ernährt. Doch das hält ihn nicht davon ab, nach vorne zu schauen. Dies, obwohl er zurzeit auf die Ergebnisse der Therapien wartet und nicht weiss, wie es um ihn steht. Im Gespräch erzählt er offen über die Krankheit und seinen ganz eigenen Weg, damit umzugehen.
-
Mangler du episoder?
-
In dieser Folge läuft alles ein wenig anders. Beat L.* ist Alkoholiker, 54 Jahre alt und lebt in Biel. Und er will anonym bleiben. Weil Menschen wie er auch heute noch stigmatisiert würden. Das müsse sich ändern. Darum will er über seine Alkoholsucht reden. Beat L. ist seit Jahren trocken. Doch er weiss, wie schnell es gehen kann, einen Rückfall zu erleiden. Halt findet er unter anderem bei der Selbsthilfegruppe, die er gemeinsam mit dem Blauen Kreuz gegründet hat. In Biel wird gerade eine zweite solche Gruppe aufgebaut. Das begrüsst Beat L. Bis vor seinem Entzug hätte er sich nicht vorstellen können, jemals einer solchen Gruppe beizutreten. Wo er heute ohne sie stehen würde, will er sich nicht ausmalen.
Hilfe für Suchtbetroffene: www.blaueskreuz.ch
Selbsthilfegruppen in der Region: www.selbsthilfe-be.ch -
Was ist bloss in diese Männer und Frauen gefahren, die Abend für Abend grölend im Stadion den EHC Biel anfeuern? Das Bieler Urgestein Pät weiss es. Er ist einer von ihnen, und das seit Jahrzehnten. Seit 2019 ist er Mitglied des ältesten EHC Biel-Fanclubs, der Seeschwalben. Feindseligkeiten zwischen den Clubs gehören da dazu, findet er. Mehr als ein ausgiebiges Necken sei das aber nicht. Da sei kein Hass, keine Wut. Und doch kochen die Emotionen bei ihm rasch hoch, wenn es um den Berner Schrittschuhclub SCB geht. Pät ist aber mehr als nur einer der Seeschwalben. Er ist der Kopf der Funpunk-Band QL, genauso wie von patSKAts, Pät Solo, Fishnet Stockings und Those Guys. Im Podcast erzählt er, wie das Leben als Berufsmusiker mit dem des Ultra-Fans zusammengeht – und wie seine Stimme die Playoffs überlebt.
-
Den Bieler Stadtpräsidenten Erich Fehr kennt man – oder? Obwohl er ständig im Rampenlicht steht und an vielen Hochzeiten tanzt, weiss man nur wenig Persönliches über den SP-Mann. Er wolle seine Funktion als Stadtpräsident und das Persönliche so gut wie möglich trennen, sagt er im Podcast. Emotionen zeigen könne man zwar ab und zu, aber das müsse gut dosiert werden. Wenn man immer mit den Emotionen fahre, nütze sich das rasch ab. Das sei wie bei einem Eishockey-Trainer, der ständig herumschreie. Emotional wird es in diesem Gespräch manchmal trotzdem. Etwa, wenn er über seinen Vater Hermann Fehr spricht. Oder über Helene Fischer.
-
Beat Forster ist mit seinen 40 Jahren einer der erfahrensten Profi-Eishockeyspieler der Schweiz. Seit 2017 spielt der Verteidiger für den EHC Biel-Bienne. Dort ist er der Älteste. Das störe ihn nicht, sagt der gebürtige Appenzeller. Er gebe sein Wissen gerne an Jüngere weiter. Und dank seiner Erfahrung könne er gut mit ihnen mithalten. Doch was macht das mit einem Menschen, wenn er 25 Jahre lang fast täglich auf dem Eis steht? Wie viel Zeit bleibt da noch für die Familie? Und wie soll es nach einer solchen Karriere weitergehen? Forster hat konkrete Pläne. Doch der Gedanke ans Aufhören sei für ihn auch heute noch schwierig.
-
Mathias Schenks Stimme hört man ständig. Mal singt er, oft spricht er. Und immer klingt das umarmend. Seit bald 20 Jahren gibt es die erfolgreiche Seeländer Band Death by Chocolate, bei der Mathias Schenk Frontmann ist. Und seit zwei Jahren moderiert der Bieler bei Radio SRF3. Und das, ohne eine journalistische Ausbildung gemacht zu haben. Das hänge vermutlich mit seiner Erfahrung auf der Bühne und als Podcaster bei "Herrgöttli Panaschiert" zusammen, vermutet er. Aber so ganz könne er sich das auch nicht erklären, weshalb er diese Stelle erhalten habe. Schenk gibt sich bescheiden. Aber er flucht auch ganz gern. Wieso, erzählt er bei "Sags Frei".
-
Renato Kaiser ist Komiker, Poetry-Slammer, Autor und allem voran Satiriker. Und das alles macht er ziemlich erfolgreich. Ziemlich erfolgreich zu sein, sei toll, sagt er. Seine Mittel-Bekanntheit erspare ihm so manches unangenehme Gespräch. Obwohl: Für einen Kleinkünstler hat es Renato Kaiser weit gebracht. 2005 stand der heute 36-Jährige zum ersten Mal auf der Bühne, im selben Jahr gewann er seinen ersten Slam. Seit 2009 lebt er von seiner Kunst und 2020 erhielt er den Salzburger Stier, der renommierteste Kleinkunstpreis im deutschen Sprachraum. In den letzten Jahren machte er unter anderem mit seinen Videokommentaren «Kaiservideos», auf watson.ch auch zu finden als «Kaiserschnitt», zu reden. Der St. Galler lebt in Bern, ist jedoch seit sieben Jahren Gastgeber des Bieler Rauschdichtens. Und Ende Jahr hört er damit auf. Es liege nicht an Biel, sagt er. Es liege an ihm.
-
Naveni ist 21 Jahre alt und will eigentlich nur eines: Musik machen. Nach dem Gymnasium hat sich die Bielerin gegen ein Studium und für das Künstlerinnen-Leben entschieden. Ihre Eltern – er Inder, sie Engländerin – fanden das nicht auf Anhieb toll. Das sei anfangs nicht einfach für sie gewesen, sagt Naveni, die eigentlich Krishna Panakal heisst. Inzwischen produziert sie ihre Songs praktisch selbst. Und damit hat sie ziemlich Erfolg. Am Samstag steht sie im Finale vom Gesangswettbewerb Cocacola Soundcheck 2022. Und danach geht es ab nach England, wo sie für zwei Monate auf Probe ihr Glück suchen will. Ein Gespräch über den Mut, es anders zu machen als die anderen. Und über eigene Grenzen, die auch gerne mal überschritten werden.
-
Sie ist einfach nett. Sehr nett. Irgendwie zu allen. Weshalb das so ist, kann sich Barbara Schwickert gar nicht recht erklären. Sie sucht jedenfalls stets den Kompromiss. Das tat sie 12 Jahre lang im Bieler Gemeinderat, zuerst als Sicherheitsdirektorin, danach in der Baudirektion, immer für die Grünen. Ende 2020 trat sie zurück und übernahm die Co-Geschäftsführung vom Trägerverein Energiestadt. Im Podcast erzählt die 58-Jährige, wie sie sich vom scheuen Mädchen zur Chefin entwickelte, wie sie die Zeit nach ihrem Rücktritt erlebte und wo sie ihr Frau kennenlernte.
-
Was der Rapper Nativ in seinem neuen Album da in die Welt hinaus schreit, kann im ersten Moment zermürbend sein. Doch hört man bei «Marathon» genauer hin, ist da diese Hoffnung. In der neusten Podcast-Folge «Sags Frei» erzählt der Wahlbieler, was dahinter steckt. Und weshalb er es oft satthat, über Rassismus zu sprechen.
-
Gabriel Noah Maurer ist immer mal wieder in Filmen ("Heimatland"), Serien ("Nr. 47") und zurzeit vor allem auf der Bühne zu sehen. Auf der Strasse erkennt ihn jedoch kaum einer. Und wenn doch, dann meist im Ausgang, sagt der 28-jährige Nidauer. Da seien die Leute wohl weniger gehemmt. Zurzeit ist Maurer Gast-Schauspieler beim Theater Orchester Biel Solothurn (Tobs). Das wird sich aber bald ändern. Dann wird er zum ersten Mal in seinem Leben ein geregeltes Einkommen haben.
-
Simona Aebersold ist eine der erfolgreichsten Orientierungsläuferinnen der Schweiz. Sie war Junioren-Weltmeisterin und räumte auch danach Medaille um Medaille ab, zuletzt am Weltcupfinal im Oktober in Italien. Und das, obwohl sie erst 23 Jahre alt ist. Eigentlich wohnt die Läuferin in Brügg. Aber dort ist sie zurzeit selten – unter anderem wegen ihres Freundes. Es ist Kasper Fosser, eines der grössten Nachwuchstalente im Orientierungslauf. Ein Norweger, der in Schweden wohnt. Dort ist Aebersold zurzeit am häufigsten. Sie könnte sich auch vorstellen, bald dorthin zu ziehen. Mit Fosser erkundet sie gerne Städte, und das rennend. Nicht einmal fürs Sightseeing schalten die beiden einen Gang zurück. An Wettkämpfen sind sie jedoch Gegner. Wie sich das für sie anfühlt, erzählt sie in dieser Podcast-Folge.
-
17 Jahre in der Kommunikation der SBB, 15 Jahre als Sprachrohr der Berner Regierung: Christian Kräuchi weiss, wie man etwas sagen muss – und was besser nicht. In der neuen Folge «Sags Frei» erzählt der Lysser, wann er ins Schwitzen kam.
-
Schwingen muss man nicht mögen, um Christian Stucki zu mögen. Er ist der Inbegriff von Seeländer Gelassenheit. Und trotzdem hat Chrigu Stucki eine steile Sportkarriere hingelegt: Mit mittlerweile 132 Kränzen gehört er zu den erfolgreichsten Schwingern der Schweiz. 2019 wurde er gar als erster Schwinger zum Sportler des Jahres gewählt.
Eigentlich habe er bereits alles erreicht, was er erreichen wollte: eine Frau, zwei Kinder, ein Haus, Schwingerkönig werden. Was nun, mit 36 Jahren? Da ist sich der Lysser gerade noch am finden. Denn er weiss: Seine Karriere als Profisportler wird nicht ewig dauern. -
Vor Kurzem brach sich Schauspieler Gilles Tschudi beim Proben die Nase. Nun steht er bereits wieder auf der Bühne. Das gehe auch mit Schmerzen, sagt er. Denn beim Spielen sei er so sehr konzentriert, dass er die Schmerzen vergesse. Bekannt wurde Tschudi unter anderem als Bösewicht in der Erfolgsserie "Lüthi und Blanc". Heute steht er hauptsächlich auf den Theaterbühnen, zurzeit als Soldat Läppli im Fauteuil in Basel. Wo genau der 64-Jährige lebt, ist schwierig zu sagen: ein bisschen im Neuenburger Jura, ein bisschen im Seeland, ein bisschen in Zürich. Eben dort, wo es ihm gerade passt. Im Podcast erzählt er, weshalb er manchmal fast erschrickt, wenn er in den Spiegel schaut. Wie es war, als Kind oft im Schatten seines Bruders zu stehen. Und was er von der Coronaimpfung hält.
-
Die Bielerin Anne Moser ist Radiomoderatorin, arbeitete früher bei Canal3, heute bei Radio Freiburg. Lange war die 38-Jährige aber Primarlehrerin, bis eine ihrer Arbeitskolleginnen ging – und sie es ihr nachmachte. Heute produziert Anne Moser auch einen Podcast, und zwar übers Alter. Das sei eine Herausforderung. Denn etwa mit dem Tod habe sie sich bisher noch kaum auseinandergesetzt. Sie habe Mühe damit, wenn Dinge enden – auch wenn sie sie selbst beenden muss.
-
Um Gefühle zu beschreiben, brauche es keine Worte, sagt James Gruntz. Er ist Sänger, Songwriter, landete zahlreiche Hits in der Schweizer Hitparade. Morgen bringt er eine neue EP auf den Markt, mit viel Gesang, aber ohne Text. Zum ersten Mal widmet er eine EP ganz dem Scat-Gesang. Das sei ein Wagnis, sagt er. Aber die Zeit dafür sei reif. Aufgewachsen ist James Gruntz in Nidau, studiert hat er an der Hochschule für Künste in Zürich, nun lebt er gemeinsam mit seiner Freundin und seinem Sohn in Biel. Er erzählt, wie er sich aufs Vatersein vorbereitet hat, wie es war, seinen Sohn zum ersten Mal zu wickeln – und weshalb er manchmal gerne für längere Zeit einfach aus dem Fenster schaut.
-
Am liebsten alles, sofort: Tina Messer organisiert seit über 15 Jahren in Biel und dem Seeland Kulturveranstaltungen. Sie hat sowohl den Verein Spoken Word Biel als auch die Event- und Kommunikationsfirma Messer-Benz gegründet. Und sie setzt sich immer wieder neue Ziele: Eisbaden, morgens um 4 Uhr aufstehen, loslassen. Lange rannte sie von einem Projekt zum nächsten – bis es nicht mehr ging. Heute macht sie es wieder, aber anders.
-
Cécile Wendling ist mit ihren 30 Jahren bereits in zahlreichen Gremien, unter anderem als Vizepräsidentin des regionalen Hauseigentümerverbands oder als Bieler Stadträtin, und führt eine Anwaltskanzlei in Biel. Länger als sechs Stunden schlafe sie selten, fünf Wochen Ferien pro Jahr nehme sie nie. Das stimme für sie so. Denn sie lebt für ihren Beruf. Ihre Freundinnen und Freunde würden darauf schauen, dass sie ab und an das Büro früher verlässt und sie zu einem Apéro zwingen. Dafür sei sie ihnen dankbar.
- Se mer