Episodes

  • In der Reihe Auf Buchfühlung "Backstage" hört ihr jeweils kurze Specials, in denen wir mit euch einen Blick hinter die Kulissen des Literaturbetriebs werfen und in Gesprächen mit Akteurinnen und Akteuren interessante Verlage, spannende Projekte oder empfehlenswerte Veranstaltungsreihen vorstellen. In dieser Folge geht es um den ACHSE Verlag, einen unabhängigen Kinderbuchverlag, der 2017 in Wien gegründet wurde und sich seit 2020 auf innovative Kinder- und Bilderbücher spezialisiert hat. Geleitet wird er von Teresa Mossbauer und León Schellhaas, die Rebekka und Irene in den Räumlichkeiten des Verlags im 9. Bezirk zum Gespräch getroffen haben. Die beiden erzählen von ihrer Zusammenarbeit im Team, sowie mit Autor*innen und Illustrator*innen, von Kinderbuchübersetzungen und Diversity-Themen in einem ganz besonderen, nach wie vor wachsenden Bereich des Buchmarkts.

  • In Folge Nummer 60 von Auf Buchfühlung sprechen wir mit der Wiener Autorin Barbara Kadletz. Sie arbeitet seit vielen Jahren in der Buchhandlung Hartlieb und wenn sie gerade nicht die Bücher anderer verkauft, schreibt sie an ihren eigenen Texten oder spricht über Literatur – als Moderatorin, Rezensentin oder in ihrem wöchentlichen Blog ‘Das Buch zum Wochenende’. Wir haben mit ihr über den Retter des Wienerwaldes, Joseph Schöffel, über Generationenwechsel im Aktivismus, Energievampirmenschen, David Bowie, die Lobbyarbeit für Bücher und vieles, vieles mehr gesprochen.


    "Schattenkühle" ist ein Roman, der in keine Schublade passt. Historischer Roman, Zeitreiseroman und Entwicklungsroman in einem, entführt er die Leser:innen in den Wienerwald, der vor 150 Jahren durch den Politiker und Umweltschützer Joseph Schöffel gerettet wurde. Mitten in der Klimakrise der Gegenwart steht ein Teil des Erholungsgebietes wieder vor dem Aus, da ein Bürogebäude in Form eines riesigen Glaskubus mitten in den Wald gebaut werden soll. Soweit die Ausgangssituation zu einem Roman voller erzählerischer Kniffe und überraschender Wendungen, über den Rebekka und Irene mit der Autorin gesprochen haben.

  • Missing episodes?

    Click here to refresh the feed.

  • In dieser Folge blicken Victoria und Irene auf die Europäischen Literaturtage zurück, die im November 2023 zum Thema „Menschen und andere Tiere“ in Krems stattgefunden haben. Ähnlich manchen Spezies im Tierreich haben auch wir heuer eine ausgedehnte Winterpause gemacht und melden uns mit dieser Episode voller Elan und mit vielen Plänen für die nächsten Monate zurück.

    Das Thema der Literaturtage, das Verhältnis von Tier und Mensch, ist höchst aktuell und die hochkarätig besetzte Veranstaltung verdient ein Resümee. Es ging dabei um die Frage, ob Vernunft, Sprache oder moralisches Verhalten dem Menschen vorbehaltene Fähigkeiten sind ebenso, wie darum, ob und wie der Blick der Tiere dem Menschen Helfen kann, die Erde zu retten. Die Fragen wurden aus dem Blickwinkel der Literatur, aber auch der Philosophie und Ethik gestellt. Unter anderem sind Michael Köhlmeier, Anne Sophie Meincke, Hilal Sezgin, Mara-Daria Cojocaru, Michal Hvorecký, Sophia Kimmig, Sibylle Grimbert, Antoine Jaccoud, Teresa Präauer, Bodo Hell und Philippe Sands der Einladung des künstlerischen Leiters der ELit, Walter Grond, nach Krems gefolgt.

    Sie alle und ihren Blick auf das Mensch-Tier-Verhältnis stellen wir euch in unserem Gespräch kurz vor, ganz speziell aber die vier Autorinnen, die wir im Rahmen eines „Booktalks“ am 18.11. im Klangraum Krems Minoritenkirche moderieren durften: Roberta Dapunt, Christina Walker, Tara June Winch und Kinga Tóth. Die Gespräche mit ihnen sind in der Podcastfolge zu hören.

  • Unser heutiger Gast ist Markus Köhle, dessen Roman „Das Dorf ist wie das Internet, es vergisst nicht“ 2023 im Sonderzahl Verlag erschienen ist. Irene hat sich Anfang Oktober im mit ihm im Kulturzentrum Spittelberg im Amerlinghaus getroffen um sich mit Markus über seinen Roman, über’s Zugfahren, Humor, Poetry Slam, Literaturvermittlungsformate und vieles andere mehr zu unterhalten. Im Roman fährt der Protagonist Lukas – der gewisse Züge des Autors hat – im Speisewagen kreuz und quer durch Österreich. So lernt er nicht nur Tunja, die Speisewagenkellnerin und andere Fahrgäste kennen, sondern auch „Stadt, Land, Leute sowie Krisen und Probleme von heute“, wie es in einer Lesungsankündigung heißt. Neben dieser Erzählebene gibt es eine weitere, die uns mal mehr, mal weniger weit in die Vergangenheit von Lukas zurückführt. Und es gibt ein Ortsnamenslexikon der ganz besonderen Art – aber zu alledem hört ihr mehr im Verlauf des Gesprächs. Viel Spaß dabei!

  • Ambitionierte österreichische Stimmen erzählen anders als noch vor wenigen Jahren. Sie erzählen aus dem Jetzt und Hier, sie erzählen von toxischer Männlichkeit, von Arbeitslosigkeit und rechnen mit dem patriarchalen Erbe unserer Gesellschaft ab. Sie erzählen aber auch über die alte und die neue Heimat, das Ankommen und das Wegmüssen, über Menschen und ihre Rechte.

    Wir, Irene und Victoria, waren vor wenigen Wochen bei der Literaturmeile Zieglergasse zu Gast und haben mit Simone Hirth und Luna Al-Mousli, zwei spannenden österreichischen Autorinnen, gesprochen, die es verstehen, ungewöhnlich und neu zu erzählen.

    Einmal im Jahr, heuer war es der 16.9.2023, verwandelt sich die Zieglergasse in die Literaturmeile Wiens.

    Im Mittelpunkt steht Literatur in jeglicher Form – von Lesungen, Workshops und Gesprächen bis hin zu Poetry-Slams. Abgerundet wird das ganze mit lässigen Musikdarbietungen sowie einem bunten Kinderprogramm.

    Dass es sich um die Aufnahme eines Live Podcasts handelt, kann man daran erkennen, dass wir einerseits von Lisa Höllerbauer anmoderiert wurden und andererseits an den leisen Hintergrundgeräuschen in der Konditorei Frömmel, deren großartige Süßspeisen wir an dieser Stelle sehr empfehlen können.

    Kuratiert wurde die Literaturmeile heuer übrigens von Peter Clar und Martin Peichl und wenn ihr euch erinnert, Martin Peichl war gemeinsam mit Raoul Eisele zum Thema Kreative Kollektive im Podcast zu Gast.

  • Fabian Neidhardt war bereits vor dem Sommer bei uns zu Gast. Um ganz genau zu sein, eine Woche vor der Frankfurter Buchmesse. Sein Buch “Nur ein paar Nächte”, das beim Haymon Verlag erschienen ist, hat unser Interesse geweckt und ganz spontan hat Fabian ja gesagt. “Ja” zu einem Gespräch und vor allem “ja” zu einem Gespräch in Wien. Und da wir es immer besonders schön finden, mit unseren Gästen auch unter sechs Augen zu sprechen, haben wir diesmal auch einen ganz besonderen Ort für unser Gespräch gewählt: Die Räumlichkeiten der bekannten und ehrenwerten Österreichischen Gesellschaft für Literatur im Palais Wilczek in der Herrengasse. Neben dem Buch von Fabian stellen wir euch in dieser Folge also auch die Österreichische Gesellschaft für Literatur vor. Im Abspann wird Irene ein paar Worte dazu sagen. Nun aber viel Spaß bei der Folge.

  • Mit dieser Episode probieren wir ein neues Format erstmals aus. In der Reihe „Auf Buchfühlung Backstage“ hört ihr jeweils kurze Specials, in denen wir mit euch einen Blick hinter die Kulissen des Literaturbetriebs werfen wollen und euch in Gesprächen mit Akteurinnen und Akteuren interessante Verlage, spannende Projekte oder empfehlenswerte Veranstaltungsreihen vorstellen.

    Den Auftakt machen wir mit Patrick Sielemann, der 2021 das Magazin DAS GRAMM – Magazin für Kurzgeschichten gegründet hat und seither herausgibt. Das Konzept: Alle zwei Monate erscheint eine Ausgabe, die aus nichts weiter besteht als einer einzigen umwerfenden Kurzgeschichte.

    16 Ausgaben sind bereits erschienen, darunter Kurzgeschichten von Clemens J. Setz, Lisa Krusche, Leon Engler, Judith Hermann Alexandra Stahl und Elias Hirschl. Die 17. Ausgabe mit der Erzählung „Liebe Grüße“ von Dmitrij Gawrisch erscheint Anfang September.

    Viel Spaß mit der Folge, in der wir euch ein Magazin vorstellen, das seine Abonnent*innen regelmäßig mit sorgfältig ausgewählten Geschichten überrascht und dessen Format so handlich und praktisch ist wie das Konzept – und noch dazu grafisch wunderschön gestaltet.

  • In der Live-Podcast-Folge, die wir im Rahmen des Kultursommers Wien aufgenommen haben, sind wir der Frage nachgegangen, wie stark queeres Lesen und queeres Schreiben in der österreichischen, aber vor allem der Wiener Literaturszene verankert sind und auf welche Tradition(en) sie zurückgehen.


    Reicht es, über nicht-heterosexuelle Lebensweisen und Beziehungen zu schreiben, um als queere*r Autor*in zu gelten oder gibt es eine eigene Ästhetik, bestimmte literarische Formen, derer man sich als queere*r Schreibende*r bedient? Wie kann man die Welt mit einem queeren Blick erzählen? Wie Sichtbarkeit erzeugen? Und was bedeutet dieses Label heute für die eigene Positionierung im Literaturbetrieb? Wie haben sich feministisches Schreiben und feministische Arbeit im Literaturbetrieb in den letzten Jahren verändert?

    Was ist eigentlich queeres Schreiben? Wieviel Queeres wird gelesen? Und gibt es einen entsprechenden österreichischen Kanon?

    Zu Gast waren die Schriftstellerinnen Kaśka Bryla, Elisabeth Klar und die Gründerin der Buchhandlung ChickLit Jenny Unger

  • In den letzten knapp drei Jahren unseres Bestehens waren die Autor*innen, die bei uns zu Gast waren, enorm produktiv und viele von ihnen haben im vergangenen Jahr und heuer neue Bücher veröffentlicht. Diese Werke sind es, denen wir uns heute widmen wollen und die wir, Gerhard, Veronika, Irene und Victoria für euch kurz besprochen haben.

    Wer sich also auf der Suche nach spannender Sommerlektüre noch inspirieren lassen möchte, ist in dieser Folge goldrichtig aufgehoben.

    Helena Adler: Fretten
    Anna Albinus: Chałupki
    Kaska Bryla: Die Eistaucher
    Robert Prosser: Verschwinden in Lawinen
    Elisabeth Klar: Es gibt uns
    Clemens J. Setz: Monde vor der Landung
    Gertraud Klemm: Einzeller
    Sophie Reyer: Merlins Tochter

    Der Sommer hält jedoch noch eine weitere Erfreulichkeit für uns und vielleicht auch für euch parat, denn am Samstag, dem 08.07.2023 werden wir eine Live Podcast-Aufnahme beim Kultursommer Wien für – und eventuell ja auch mit euch – aufnehmen.

    Wir sprechen mit Kaska Bryla, Elisabeth Klar und Jenny Unger von der feministischen Wiener Buchhandlung Chicklit über Queere Literatur.

    Bitte also unbedingt vormerken und vorbeikommen. Samstag, 08.07.2023, 18:30 Uhr im A S K Erlaa in der Meischlgasse im Rahmen des Kultursommers.

  • Auf Buchfühlung zog es für diese Folge in den Westen Österreichs. Gemeinsam mit Studierenden der Uni Innsbruck begleitete Veronika Schuchter die Verleihung des diesjährigen Hohenemser Literaturpreises an Bülent Kacan am 17. Juni.
    Der Hohenemser Literaturpreis hebt sich aus der Vielzahl an Preisen auf mehrfache Weise hervor. Vergeben wird er an deutschsprachige Autor:innen nicht-deutscher Erstsprache und setzt damit ein Statement für kulturelle Vielfalt und dafür, Grenzen zu überschreiten und Einflüsse von außen als Bereicherung zu sehen. Aus rund 200 anonymisierten Texten wurde heuer von der dreiköpfigen Jury Bülent Kacans autofiktionaler Text über den Tod seiner Mutter, „Wir Rotköpfe“, als Siegertext ausgewählt. Mehr darüber und über den 1975 in Minden/Westfalen geborenen Autor, die Grundthemen seiner Arbeit und seinen schriftstellerischen Werdegang erfahrt ihr im Gespräch, das die drei Studentinnen Johanna Runggatscher, Valentina Reider und Theresa Lueger mit dem Preisträger geführt und uns für diese Folge zur Verfügung gestellt haben. Ganz herzlichen Dank dafür!

  • Vor wenigen Tagen ist der neue Gedichtband von Barbara Hundegger, "[in jeder zelle des körpers wohnt ein gedächtnis]" erschienen, ebenfalls vor wenigen Tagen feierte die in Innsbruck lebende und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Schriftstellerin ihren 60. Geburtstag. Ihr umfangreiches Werk wäre Grund genug für eine Folge von Auf Buchfühlung, doch die Präsentation des neuen Lyrikbandes und die Idee, gemeinsam mit dem Literaturhaus am Inn eine Art "Geburtstagsfolge" zu gestalten, boten noch zusätzliche Anlässe dafür.

    Entstanden ist ein Gespräch über die Freiheit beim Schreiben, das Verhältnis von Popmusik und Lyrik, von Kunst- und Alltagssprache, über das subversive Potenzial der Poesie, das Wiedererstarken des Patriarchats über den Umweg der Tradition, über den (Tiroler) Tourismus, aber auch über formale und strukturelle Besonderheiten ihrer Lyrik und vieles mehr. Angereichert ist die Folge um Wortbeiträge von Martin Fritz, Joachim Leitner, Irene Prugger, Anna Rottensteiner, Siljarosa Schletterer und Daniela Strigl.

    Barbara Hundegger - kurz: bahu - hat Germanistik, Philosophie und Theaterwissenschaft in Innsbruck und Wien studiert, sich lange in der Autonomen Frauenbewegung engagiert und als Korrektorin, Lektorin und Redakteurin gearbeitet, bevor sie – v. a., aber nicht nur mit Lyrik – den Schritt in das Wagnis der freien Schriftstellerei gemacht hat. Barbara Hundegger, deren Werk ganz treffend mit den 3 P‘s - poetisch, persönlich, politisch - charakterisiert wird, hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, zuletzt die Gedichtbände "rom sehen und" (2006), "schreibennichtschreiben" (2009), "wie ein mensch der umdreht geht. dantes läuterungen reloaded" (2014) und "[anich.atmosphären.atlas]" (2019), der von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung zu den zehn besten deutschsprachigen Lyrikbänden 2020 gewählt wurde.

  • Die heutige Folge ist in Kooperation mit dem Literaturhaus Innsbruck entstanden und wir freuen uns sehr, euch heute das Internationale Lyrikfestival W:ORTE und das Team rund um das Festival vorzustellen. Im Anschluss daran spricht Victoria mit der belarussischen Autorin Volha Hapeyeva, die am 31.05.2023 beim Festival als Lesende zu Gast sein wird.

    Seit nunmehr neun Jahren gibt es das Lyrikfestival und das internationale Programm ist auch heuer wieder mehr als beachtlich, denn neben der belarussischen Autorin Volha Hapeyeva lesen die albanische Lyrikerin Luljeta Lleshanaku, die slowenische Autorin Cvetka Lipuš, Daniela Danz aus Deutschland und Roberta Dapunte aus Italien, um nur einige der Lyriker*innen zu nennen. Worauf man sich beim heurigen Lyrikfestival besonders freuen kann, das fassen die Organisatori*innen, Robert Renk, Gabriele Wild und Siljarosa Schletterer ganz exklusiv für uns zusammen.

  • Dana von Suffrin ist Schriftstellerin und Historikerin und lebt in München. Für ihren 2019 bei Kiepenheuer & Witsch erschienenen Debütroman “Otto” hat sie zahlreiche Preise erhalten, darunter den Debütpreis des Buddenbrookshauses und den Klaus-Michael-Kühne-Preis. Für sein Umfeld - insbesondere seine beiden Töchter Babi und Timna - "war Otto, der wahnsinnige Familienpatriarch, der jüdische Siebenbürger mit seltsamer Grammatik, der Erfinder, der Sparfuchs und Verschwender schon immer eine Heimsuchung", heißt es im Klappentext zum Roman. "Aber als er aus dem Krankenhaus zurückkehrt, ist alles noch viel schlimmer. Nach wie vor ist er aufbrausend, manipulativ, distanzlos und von wahnwitzigen Einfällen beseelt – aber jetzt ist er auch noch pflegebedürftig." Dana von Suffrin erzählt liebevoll und mit viel Humor von einem Mann, in dessen jüdischer Biografie sämtliche Abgründe des 20. Jahrhunderts aufscheinen, von einem Jahr voller Herausforderungen für seine Töchter, von schrägen Familienstrukturen und davon, dass man ihnen nicht und nicht entkommen kann.
    Im Gespräch mit Victoria und Irene erzählt sie von ihrem obsessiven Verhältnis zum Thema Familie, vom jüdischen Humor, dem verflixten zweiten Roman - aber auch davon, warum die Zeit des Pferdes in der Gegenwartsliteratur abgelaufen ist.

  • In unserem heutigen Gespräch ist die deutsche Autorin Theresia Enzensberger zu Gast. Theresia Enzensberger wurde 1986 geboren und lebt in Berlin. Sie studierte Film und Filmwissenschaft am Bard College in New York und schreibt heute als freie Autorin unter anderem für F.A.Z., F.A.S., Monopol, ZEIT Online und DIE ZEIT.

    2014 gründete sie das BLOCK Magazin, das 2016 bei den Lead Awards als bestes Newcomer-Magazin prämiert wurde. Bei Hanser erschien 2017 ihr erster Roman Blaupause, der mit der Alfred-Döblin-Medaille ausgezeichnet wurde, sowie zuletzt, am 22. August 2022, ihr zweiter Roman “Auf See,” um den es in diesem Gespräch primär gehen wird.

    “Auf See” erzählt von der nahen Zukunft im Deutschland der 2030er Jahre, in dem die Proponenten der neoliberalen Wirtschaft ihre politischen Ideen umsetzen konnten. Yada, die Protagonistin des Romans lebt auf einer abgeschotteten Insel, auf der sie im Sinne neoliberaler Idealvorstellungen erzogen wird. Helena, ihre privilegierte Mutter, lebt im heruntergewirtschafteten Berlin als unverhofftes Orakel und Sektenführerin. Ihr Leben, ihr Aufeinandertreffen, ihre gemeinsame Reise und ihre Begegnungen mit Menschen und Ideen rahmen einen Roman, der nicht nur eine kritische Auseinandersetzung mit dem Neoliberalismus sondern auch ein spannender Science Fiction Roman ist.
    Bild: Rosanna Graf

  • Wir freuen uns, heute die aktuellste Kooperations Folge mit dem Literaturhaus am Inn präsentieren zu dürfen. Zu Gast ist Tanja Raich, die momentan wohl als eine der innovativsten und vielleicht kann man – aufgrund ihre vielen Tätigkeiten auch sagen – schillerndsten Personen in der österreichischen Literaturwelt gilt. Tanja Raich (*1986) ist in Lana bei Meran aufgewachsen und lebt mittlerweile schon lange in Wien. Das Schreiben war schon früh Teil ihres Lebens. Im Jugendalter veröffentlichte sie bereits einige Geschichten und nahm an Wettbewerben teil. 2019 veröffentlichte sie ihren Debütroman „Jesolo“ im Blessing Verlag, für den sie, in der Sparte Debüt, für den Österreichischen Buchpreis nominiert war. 2022 erschien jener Roman, über den wir uns in dieser Folge vor allem mit Tanja Raich unterhalten werden „Schwerer als das Licht“, ebenfalls bei Blessing.

  • "Zwei europäische Schriftstellerinnen, eine Illustratorin und Animationskünstlerin. Ihre drei Bücher tangieren auf unterschiedliche Weise Fragen des Humors und der Komik," heißt es im Programmheft der Europäischen Literaturtage, die im November 2022 in Krems stattgefunden haben.

    Wir durften für unseren Büchertalk in diesem Jahr Barbi Markovic mit ihrem Roman “Die verschissene Zeit” (Residenz), Ivana Gibová mit ihrem Buch “Barbora, Himmelherrgott und Katharis” (Drava) und Pascale Osterwalder mit ihren Seifenspender-Comics "Daily Soap" (Luftschacht Verlag) begrüßen.

  • Unser heutiger Gast, Felicitas Hoppe, ist 1960 im niedersächsischen Hameln geboren und von dort aus in die Welt hinausgezogen. Sie studierte unter anderem in Tübingen, Oregon, Berlin und Rom, unterrichtete Deutsch als Fremdsprache und arbeitete journalistisch. Immer aber – von Hameler Kindheitstagen an – schrieb und schreibt sie literarische Texte. Seit dem Erscheinen ihres ersten Buches, Picknick der Friseure 1996, lebt Felicitas Hoppe als freie Schriftstellerin in Berlin.
    Sie ist vielfach mit Preisen ausgezeichnet worden – auf den „Aspekte“-Literaturpreis des ZDF für ihren Debütband folgten u. a. der Rauriser Literaturpreis, der Brüder-Grimm-Preis der Stadt Hanau und 2012 der wohl renommierteste deutsche Literaturpreis, der Georg-Büchner-Preis. Die Liste ist lang, ebenso lang auch die der Poetikdozenturen, die sie von New Hampshire über Innsbruck, New York, Augsburg, Göttingen, Washington D. C. und Hamburg bis nach Shanghai führten.
    Felicitas Hoppe – zu deren literarischen Arbeiten neben bisher sechs Romanen und zahlreichen Erzählungsbänden, Berichten und Essays auch Kinderbücher gehören – ist auch abseits von Lesereisen viel unterwegs, zu ihren Stationen zählten u. a. Japan, die USA, die Ukraine, Indonesien und Südkorea. 1997 reiste sie auf einem Containerfrachtschiff um die Welt, Eindrücke dieser Reise sind in den Roman Pigafetta (1999) eingeflossen. Zuletzt erschien 2021 ihr Roman Die Nibelungen. Ein deutscher Stummfilm in dem sie das Heldenepos neu erzählt.
    Veronika und Irene haben sie im Sommer in Berlin getroffen. Wir haben über Kinderliteratur als Königsdisziplin gesprochen, über Märchen und darüber, wie Felicitas Hoppe in ihrer Lieblingsfigur Pinocchio Trost findet, über den Literaturbetrieb, wie sich ihr Schreiben im Lauf der Jahre verändert hat und vieles, vieles mehr. Der Autorin danken wir ganz herzlich für das Gespräch – und Euch wünschen wir viel Spaß beim Zuhören!

    Die im Gespräch erwähnten Werke von Felicitas Hoppe sind alle im S. Fischer Verlag erschienen, so auch der neueste Roman, Die Nibelungen. Ein deutscher Stummfilm aus dem Jahr 2021. In diesem Herbst ist im Grazer Droschl Verlag ein schmaler Band der „Gedankenspiele“-Reihe erschienen. Nach Clemens Setz, ebenfalls Büchner-Preisträger und ebenfalls Gast in unserem Podcast, der sich der Wahrheit gewidmet hat – umkreist Felicitas Hoppe in ihren Gedankenspielen die Sehnsucht.

  • Lauter leiwande Leseempfehlungen
    Ab dem dritten Mal ist es wirklich eine Tradition. Mit der letzten Folge von “Auf Buchfühlung” lassen wir einmal mehr das Podcast-Jahr Revue passieren. Nach jeder Folge, die von uns in diesem Jahr aufgenommen wurde, haben wir unsere Gesprächspartner*innen nach persönlichen Buchempfehlungen gefragt. Wir haben Sie gebeten, uns zu sagen, welche Bücher sie in diesem Jahr zu Weihnachten verschenken werden, welche Werke ihnen heuer besonders wichtig waren. Es ist wieder ein vielfältiger Empfehlungs-Kaleidoskop entstanden, das wir euch schon heute präsentieren dürfen, damit ihr noch genug Zeit habt, das eine oder andere Buch selbst weiterverschenken zu können. Wie immer sind unsere Gäste die, mit den allerbesten Empfehlungen.


    Natürlich haben wir auch wieder alle Bücher in einer Liste zusammengefasst, die wir Euch gerne per Mail zuschicken. Kontaktiert uns dafür einfach kurz per Mail:
    Unter [email protected] sind wir für euch erreichbar.


    Unsere Gäste 2022: Lana Bastašić, Elisa Shua Dusapin, Robert Prosser, Elias Hirschl, Caca Savic, Hannah Bründl, Felix Senzenberger, Verena Gruber, Anna Rottensteiner, Verena Gollner, Veronika, Kristin Jenny, Gabriele Wild, Antje Ravik Strubel, Anna Albinus, Fabian Navarro, Marie Gamillscheg, Felicitas Hoppe

  • Menschen, Meerwalnüsse, Metamorphosen. In unserer aktuellen Folge von Auf Buchfühlung sprechen Victoria und Gerhard mit der in Graz geborenen und in Berlin wohnhaften Autorin Marie Gamillscheg über ihren aktuellen Roman “Aufruhr der Meerestiere”. Eingebettet in die Geschichte Luises, einer Meeresbiologin, die nach zahlreichen internationalen Stationen und vielen Jahren fern der Heimat zurück nach Graz kommt, entspannt sich eine Geschichte über Individualität, Rollenzuschreibungen, dem Umgang mit den eigenen Wurzeln und dem eigenen Körper. Marie Gamillschegs Prosa ist poetisch dicht. Nicht nur in den eleganten Beschreibungen der Meerwalnuss schwappt der Ozean in den Roman. Luise wird in Wellenbewegungen von einem Schauplatz zum nächsten getragen – begegnet, Sirenen, Medusen, Poseidon und seinen Nereiden – um schließlich eine andere zu sein, als die, die wir zu Beginn kennengelernt haben. Wir wollten von Marie Gamillscheg wissen, was ihre Protagonistin so ruhelos durch ihre Geschichte treibt, wie der Blick aus der Fremde auf die Heimat ist, was es mit den zahlreichen mythologischen Anspielungen aber auch der Meerwalnuss auf sich hat.