Episódios

  • Meinungsfreiheit? Klar, da sind fast alle dafür. Im Prinzip jedenfalls.
    Sobald es konkret wird aber, da gehen die Meinungen sehr weit
    auseinander. In den letzten Jahren entzündete sich immer wieder
    vehementer Streit, wenn es um das Recht auf freie Rede ging. Zuletzt
    waren es die "trusted flaggers", die Diskussionsstoff boten. Sie sind
    die jüngste Maßnahme, um geltende Gesetze auch auf
    Social-Media-Plattformen durchzusetzen. So sehen es die Befürworter.

    Die Gegner sagen: Trusted Flagger sind nur das jüngste Beispiel dafür,
    dass Linke und Zentristen die alte liberale Idee der Meinungsfreiheit
    immer weiter untergraben. Wer immer nur von ihren Grenzen spricht, dem
    fehlt das Gespür für diese Form der Freiheit. Um einen Satz des
    Liedermachers Franz Josef Degenhardt abzuwandeln: Hier darf jeder sagen,
    was er will – aber natürlich nur im Rahmen der
    freiheitlich-demokratischen Grundordnung, der allgemeinen Gesetzgebung,
    der geltenden EU-Verordnungen, der Plattform-AGB und solange es sich
    nicht um Hatespeech oder Fake-News handelt oder irgendjemand sich
    verletzt fühlt. Ist das noch Meinungsfreiheit? Oder sind die Meinungen
    dann nur noch frei, solange sie ungefähr den eigenen entsprechen?

    Im Feuilleton-Podcast "Die sogenannte Gegenwart" diskutieren Ijoma
    Mangold und Lars Weisbrod über ein alles überragendes Megathema unserer
    Gegenwart: Was ist los mit der Meinungsfreiheit? Warum diskutieren wir
    so oft über dieses abstrakte Prinzip statt über die brennenden
    Sachfragen? Ist die Redefreiheit wirklich in Gefahr? Oder passen unsere
    alten Vorstellungen von diesem Grundrecht einfach nicht mehr in unsere
    digitale Gegenwart? 

    Um diese und andere Fragen geht's in der neuen Folge "Die sogenannte
    Gegenwart". Das Thema beginnt bei Minute 12:17.

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  • Hinter den Bergen, bei den sieben Zwergen – wir alle kennen die Formeln,
    Figuren und Bilder aus den alten Zeiten, als das Wünschen noch geholfen
    hat, vom glitschigen Froschkönig über den bösen Wolf bis zum höhnischen
    Rumpelstilzchen. Ob Furcht, Faszination oder ein warmes Gefühl der
    Gemütlichkeit beim Vorgelesenkriegen – aus unseren Kindheitserinnerungen
    lassen sich Märchen nicht wegdenken. 

    Doch sind sie auch heute noch eine Selbstverständlichkeit? Nicht umsonst
    singt die Kinderband Deine Freunde davon, wie brutal und unzeitgemäß die
    alten Geschichten von bösen Stiefmüttern und hübschen Prinzessinnen aus
    heutiger Sicht wirken. Zumal längst an die Gegenwart angepasste Märchen
    erscheinen, in denen Könige nicht nur stark sind, sondern auch einmal
    wickeln (Care-Arbeit!) und weinen (Gefühle zeigen!). Sind diese
    Geschichten besser als die alten? Gehören die Brüder Grimm gecancelt?
    Oder braucht man sie wie nie zuvor? Und was haben die neuen und die
    alten Versionen der Märchen überhaupt noch miteinander zu tun? 

    Diesen Fragen widmen sich Nina Pauer und Ijoma Mangold anhand des
    Beispiels von Schneewittchen in der neuen Episode des
    Feuilleton-Podcasts Die sogenannte Gegenwart.

     

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  • Estão a faltar episódios?

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  • Sie lieben einander in allen erdenklichen Konstellationen, öffnen ihre
    Ehen für Affären, übernachten mal im einen, mal im anderen Bett oder
    entscheiden sich ganz bewusst für ein gemeinsames Leben zu dritt. Oder
    zu viert. Oder zu zwanzig. Menschen, die auf Polyamorie setzen, haben
    die Zwänge der Zweisamkeit hinter sich gelassen und sich für die –
    womöglich – größere Freiheit entschieden. Aus unserer Gegenwart sind
    solche innovativen Beziehungsformen längst nicht mehr wegzudenken. Wer
    in einer monogamen Beziehung lebt, den irritieren diese alternativen
    Modelle oft. 

    Welche Provokation liegt heute immer noch in der Polyamorie? Warum darf
    sie eigentlich nicht mehr, wie früher bei den Hippies, einfach "freie
    Liebe" heißen – und muss jetzt mit hochkomplexen Begriffen wie Polycule
    oder ethische Nichtmonogamie beschrieben werden? Warum klingt es nach
    entgrenzter neoliberaler Arbeitswelt, wenn man sich in der Polybeziehung
    zum agile scrum meeting trifft, um Probleme zu diskutieren? Sind
    monogame Menschen bloß zu träge, um ein anspruchsvolles
    Beziehungsgeflecht mit mehreren Partnerinnen und Partnern emotional zu
    koordinieren? Spricht überhaupt noch irgendwas für die gute alte
    romantische Zweierbeziehung? Diesen und anderen Fragen widmen sich Nina
    Pauer und Lars Weisbrod in der neuen Folge des Feuilletonpodcasts Die
    sogenannte Gegenwart.

    Shownotes: 

    - The Ethical Slut. A Practical Guide to Polyamory, Open
    Relationships, and Other Freedoms in Sex and Love von Janert W.
    Hardy und Dossie Easton
    - I Hate the Internet von Jarett Kobek
    - A Bouquet of Lovers von Morning Glory Zell-Ravenheart (PDF)
    - Is Monogamy Morally Permissible? von Harry Chalmers
    - Challengers – Rivalen, Film von Luca Guadagnino
    - SWR-Doku Hält das?
     

     

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  • Eigentlich ist es doch so: Ein Phänomen wird gehypt und dann ebbt es
    wieder ab. Doch was, wenn sich eine Mode einfach immer weiter hält? Seit
    mehr als zehn Jahren stellen wir uns als Gesellschaft mittlerweile die
    Diagnose: Narzissmus. Wobei wir als Einzelpersonen auf gar keinen Fall
    davon betroffen sein wollen. Denn narzisstisch sind immer nur die
    anderen, sei es im Berufs- oder Privatleben oder bei Politikern. Wie
    passt das zusammen? Und sind die vermeintlich pathologisch
    narzisstischen Charaktere, die überall per Ferndiagnose, in Podcasts und
    in Tests auf Insta entlarvt werden, wirklich Narzissten? Wieso wird
    ausgerechnet Narzissmus als populärpsychologische Diagnose so gern
    gestellt, obwohl sie kaum etwas mit dem realen Krankheitsbild zu tun
    hat?

    In der aktuellen Folge des Feuilletonpodcasts “Die sogenannte Gegenwart”
    widmen sich Nina Pauer und Ijoma Mangold diesen Fragen, schauen noch
    einmal auf den mythologischen Ursprung der Figur des Narziss und fragen
    sich: Ist es denn wirklich so schlimm, in einer narzisstischen
    Gesellschaft zu leben?

    Weitere Links zur Folge finden Sie hier. Das Team erreichen Sie unter
    [email protected]

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  • Irgendwann, in einer fernen Zukunft, herrschen wieder Adelshäuser über
    die Welt. Sie haben Planeten besiedelt und als Lehen untereinander
    aufgeteilt. Der Wüstenplanet Arrakis, genannt Dune, aber bleibt
    umkämpft: Nur hier lässt sich der Rohstoff abbauen, mit dem die
    Herrscher ihre Raumschiffe betreiben können. Das ist die Ausgangslage,
    so beginnt der Science-Fiction-Roman Dune, so beginnt die
    atemberaubende, zweiteilige Neuverfilmung des Regisseurs Denis
    Villeneuve. Der zweite Teil war Anfang des Jahres im Kino zu sehen, aber
    der Hype um Dune ist längst noch nicht vorbei: Bald startet auch eine
    HBO-Fernsehserie, und Villeneuve arbeitet an einem weiteren Film.

    Ijoma Mangold und Lars Weisbrod tauchen deswegen im Feuilletonpodcast
    ein in die Welt der Fremen, Harkonnen und Atreiden und sprechen über die
    Motive und Bilder, über die Politik und die Philosophie, die Dune zu so
    einem fesselnden Gegenwartskunstwerk machen – ob in der neuen
    Filmfassung oder bei der Wiederlektüre des Romans, den der US-Amerikaner
    Frank Herbert bereits Anfang der Sechziger geschrieben hat. Was hat uns
    dieser Stoff angesichts von Klimawandel und Artensterben zu sagen über
    den Begriff der Ökologie? Zeichnet er ein reaktionäres Bild von Macht
    und Überlebenskampf? Welche Rolle spielt eigentlich Technik in dieser
    Welt, die zurück in eine Feudalherrschaft gestürzt ist? Und was ist
    eigentlich der Unterschied zwischen Science-Fiction und Fantasy? Über
    diese und andere Fragen diskutieren die beiden Hosts in der neuen Folge
    von Die sogenannte Gegenwart.

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  •  Der eine kann per Gesichtserkennung das Handy des anderen entsperren,
    und doch sind sie alles andere als identisch. Seit 34 Jahren lebt das
    eineiige Zwillingspaar Tom und Bill Kaulitz ein hoch symbiotisches
    Leben, obwohl die beiden Brüder unterschiedlicher kaum sein könnten.
    Bill, der homosexuelle Extrovertierte, der immer ein Champagnerglas in
    der Hand hält, und Tom, sein Normcore-Hetero-Gegenteil, der in der Rolle
    des geerdeten Familienvaters an der Seite von Heidi Klum aufgeht. Ist es
    diese perfekte Ergänzung, die für uns, das Publikum, einen derartig
    großen Reiz ausmacht, dass die Karriere der Kaulitz-Brüder auch nach 19
    Jahren mehr denn je fasziniert? Denn nicht nur als Band Tokio Hotel
    touren die Zwillinge mittlerweile um die Welt, sondern auch als
    Podcaster und Realitysoap-Stars.

    In ihrer ersten Folge nach der Sommerpause widmen sich Nina Pauer und
    Ijoma Mangold im Feuilletonpodcast alledem, was die Kaulitz-Brüder
    darstellen: Dem glamourösen Leben als deutsche Star-Auswanderer in
    Hollywood, der traurigen Ambivalenz zwischen Rausch und Verlorenheit,
    dem angenehm expliziten Reichtum und dem faszinierenden Dasein als
    Doppelpack, in dem auf allen Ebenen perfekte Komplementarität herrscht.

    Die Shownotes zur Folge finden Sie hier. 

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  • Wir müssen reden. Und zwar über Pop, denn mit dem stimmt irgendwas
    nicht. Pop schien lange ein linkes Projekt, vom Rock 'n' Roll bis zum
    Rap, von Mode bis Slang: Populärkultur war im 20. Jahrhundert
    angetreten, um progressive Projekte voranzutreiben. Der Pop, das war die
    Sprache der sexuellen Befreiung, die Sprache für die Antikriegsdemos, er
    war die Stimme der Minderheit, die um Emanzipation rang. Heute hingegen
    kann man den Eindruck gewinnen: Gegenkultur, Provokation, Anarchie, das
    sind die Werkzeuge der Rechten geworden. Links betet man währenddessen
    fromme Identitätspolitik nach. Was ist also geworden aus dem Pop und der
    Kraft der Subversion? Sind Rechte die neuen Poplinken? Warum kommt im
    Pop alles immer wieder zurück, obwohl er doch mal ein Versprechen auf
    das Neue war? Oder kommt der Pop heute sowieso an sein Ende? Und wenn
    ja, was kommt danach? 

    Diese Fragen und viele mehr stellen wir in einer Sonderausgabe unseres
    Feuilletonpodcasts einem Mann, von dem wir uns Antworten erhoffen. Denn
    er ist der vielleicht klügste Gegenwartsbeobachter dieses Landes: der
    Poptheoretiker und Kritiker Diedrich Diederichsen. Vor kurzem erschien
    sein über 1.000 Seiten dickes Buch  Das 21. Jahrhundert, darin
    versammelt sind Essays, Texte, Feuilletons, die er seit dem Jahr 2000
    geschrieben hat. Genug Stoff also, den die beiden Hosts Ijoma Mangold
    und Lars Weisbrod streitlustig diskutieren wollen, zusammen mit ihrem
    Gast, in der neuen Folge von Die sogenannte Gegenwart. Danach
    verabschiedet sich der Podcast in die Sommerpause, bis zum 9. September.

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  • Sehnsucht ist eine deutsche Erfindung, im Zeitalter der Romantik kam sie
    in die Welt – mit Posthörnern, mondeshellen Nächten und fahrenden
    Gesellen, die in die Ferne ziehen. Andererseits ist sie anthropologische
    Konstante, ein Gefühl, das den Menschen schon immer begleitet, ihn von
    allen anderen Tieren unterscheidet. Der Mensch lebt nicht bloß im Hier
    und Jetzt, er hat ein Zeitbewusstsein, er kann sich zurück in die
    Vergangenheit sehnen oder auf die Zukunft hoffen. Das Tier hingegen ist,
    wie Friedrich Nietzsche es formulierte, "an den Pflock des Augenblicks"
    gebunden.

    Heute leiden viele Menschen unter dieser Zerrissenheit, eine Frage plagt
    uns immer häufiger: Verpassen wir wegen unserer Sehnsucht das Leben im
    Jetzt? Zugleich ist Sehnsucht aber auch eine treibende Energie, sie
    zeugt davon, dass wir noch hungrig sind, dass wir uns etwas anderes
    vorstellen können, dass wir uns noch mehr Welt einverleiben wollen.

    Von Joseph von Eichendorff, dem Altmeister der Sehnsuchtsromantik, bis
    Eckhart Tolle, dem Lebenshilfeprediger des absoluten Jetzt, von der
    Sehnsucht nach dem Meer bis zur nostalgischen Sentimentalität und ihrer
    politischen Manifestation – über alle diese Themen sprechen Nina Pauer,
    Ijoma Mangold und Lars Weisbrod in der neuen Folge des
    Feuilletonpodcasts Die sogenannte Gegenwart.

    Sämtliche Folgen des Podcasts finden Sie hier. Das Team erreichen Sie
    unter [email protected].

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  • Pumpen, CrossFit, Cardio – so lauten die Erfolgsformeln all jener, die
    einen gestählten Körper haben wollen und dafür ins Fitnessstudio gehen.
    Was sagt dieser Ort, in dem Menschen mehrfach die Woche nebeneinander
    her an wuchtigen Geräten an ihrer Muskelmasse arbeiten, über unsere
    Gegenwart aus? Warum wird der Kraftaufbau, den hier so viele betreiben,
    oft als stumpf, neoliberal und egoistisch abgetan? Ist das Fitnessstudio
    in Wahrheit nicht der letzte Ort schichtübergreifender sozialer
    Vermischung?

    Diesen Fragen widmen sich Nina Pauer und Ijoma Mangold in der aktuellen
    Folge des ZEIT Feuilletonpodcasts Die sogenannte Gegenwart, in dem sie
    die Verschiebung von Körperidealen seit Michelle Obamas Oberarmen bis
    hin zu Kollegahs Boss Transformation nachzeichnen und analysieren, was
    das Ganze mit der tiefen Sehnsucht nach Feldarbeit zu tun haben könnte.

    Weitere Links zur Folge finden Sie hier. Das Team erreichen Sie unter
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  • Schwere Holztüren, edle Renaissancefenster, Regale voller alter Bücher
    und überall strebsame junge Menschen in feinsten Schuluniformen: So oder
    so ähnlich muss heute offenbar die Szenerie von Romanhandlungen oder
    Streamingserien aussehen, damit sie zum globalen Erfolg werden. Dark
    Academia heißt der BookTok-Trend, der das Leben in englischen oder
    US-amerikanischen Elitecolleges romantisiert und damit rund um die Welt
    junge Menschen begeistert. 

    In der aktuellen Folge des Feuilletonpodcasts Die sogenannte Gegenwart
    widmen sich Nina Pauer und Lars Weisbrod dem Hype anhand der aktuellen
    Serie Maxton Hall und der Romantrilogie von Mona Kasten, auf der sie
    beruht. Ist der Kult um Oxford eine neue Art, mit dem Klassismus der
    Gegenwart fertig zu werden? Sind Universitäten zum Fetisch geworden,
    weil sie in der Pandemie so lang geschlossen waren? Liegt alles an Harry
    Potter? Oder wieso scheint für viele junge Menschen heute die größte
    Erfüllung darin zu liegen, in Oxford schwere Bücher zu wälzen?

    Das Team ist erreichbar unter [email protected]

    Weitere Links zur Folge:

    - Maxton Hall – Die Welt zwischen uns. Amazon Prime.
    - Mona Kasten: Save Me. Lyx Verlag, 2018.
    - Mona Kasten: Save You. Lyx Verlag, 2018.
    - Mona Kasten: Save Us. Lyx Verlag, 2018.
    - ZEIT: Jens Balzer über Dark Academia
    - ZEIT: Ijoma Mangold über Sally Rooneys Normale Menschen

     

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  • Die Bilder aus der Promibar Pony in Kampen auf Sylt haben sich in
    Windeseile über die sozialen Netzwerke verbreitet: Die blonde, gut
    aussehende jeunesse dorée singt da mit dem Ausdruck bester Laune und
    vollkommenen Selbstgenusses auf den Partyhit L'Amour toujours von Gigi
    D'Agostino die Zeile "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus". Was
    bisher als ein Phänomen des Springerstiefel-Milieus in ostdeutschen
    Landscheunen galt, scheint plötzlich dort angekommen, wo das Geld und
    die Macht sitzen. Der sprichwörtlich hässliche Deutsche trägt jetzt also
    Poloshirt und Kaschmirpullover.

    Ist das der Extremismus der Mitte, die seit Kampen aus ihrem Herzen
    keine Mördergrube mehr macht? Ist das ein neuer Rechtsruck? Oder ist es
    nur das typische Provokationsspiel, weil man sich auf die reflexartigen
    Reaktionen bis zum Bundeskanzler und zum Bundespräsidenten hinauf
    verlassen kann, wenn man Tabuisiertes aus dem Nazi-Giftschrank holt?
    Möglicherweise ist es ja von allem etwas. Jedenfalls ist das Hashtag
    Sylt viral gegangen, das Lied geistert in tausend Variationen durchs
    Netz, und noch ist nicht abzusehen, wie der Geist wieder zurück in die
    Flasche gebracht werden könnte. Grund genug für Lars Weisbrod und Ijoma
    Mangold, dieses neue Pop-Phänomen in Die sogenannte Gegenwart unter die
    Lupe zu nehmen.

    Das Team erreichen Sie unter [email protected].

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  • "Vielleicht bist du nicht faul, sondern nur ruhebedürftig." So versuchen
    pastellfarbene Mantren auf Instagram uns zu beruhigen und vor dem
    nahenden Burn-out zu retten. Zeitgleich bollert durch die öffentliche
    Debatte der Vorwurf, vor allem junge Menschen der Generation Z wollten
    am liebsten gar nicht mehr arbeiten, seien also "faul".

    Doch was muss man sich unter diesem Begriff eigentlich vorstellen? Sind
    Entschleunigung, Müßiggang und Nichtstun nicht gerade etwas
    Unabdingbares für unsere mentale Gesundheit und damit schwer zu
    erreichende, aber sehr kostbare Ziele? Wie verhält sich Care-Arbeit zum
    Faulsein? Und ist jemand, der im Homeoffice nebenbei noch heimlich ein
    Studium absolviert, wirklich faul?

    In der neuen Folge des Feuilletonpodcasts Die sogenannte Gegenwart
    widmen sich Nina Pauer und Lars Weisbrod diesen hoch gegenwärtigen
    Fragen und diskutieren, ob der Begriff der Faulheit am Ende trotz seiner
    derzeitigen Uneindeutigkeit nicht doch bewahrenswert sein könnte.

    Das Gespräch über Faulheit beginnt bei 15 Minuten und 32 Sekunden. 

    Weitere Links zur Folge finden Sie hier. Das Team erreichen Sie unter
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  • Man muss aufpassen, dass man nicht sofort spottet über dieses Werk,
    seinen Ton, seine Ernsthaftigkeit: “Wir” heißt das Suhrkamp-Buch, das
    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier geschrieben hat, und das – wenig
    überraschend – vor Bundespräsidentenhaftigkeit nur so strotzt. Es wird
    gemahnt, ermutigt und gehofft. Steinmeier fragt: Wer sind wir? Was ist
    es, das uns noch zusammenhält? 

    Aber Spott ist hier Fehl am Platz. Man muss Steinmeier (und seinem Team)
    dankbar sein für die Leistung, die sie hier vollbracht haben: Selten
    wurde der Nullpunkt unserer Diskurse so genau vermessen wie hier. Nach
    der Lektüre weiß man genau, wo die normale Meinungsmitte in Deutschland
    gerade verläuft und kann sich entlang dieser Achse verorten, mit den
    eigenen Abweichungen vom bundespräsidialen Maß. Ein Buch also, das auf
    seine eigene Weise die Gegenwart vermisst – wie geschaffen für den
    Gegenwartspodcast der ZEIT. 

    Die Feuilleton-Redakteure Ijoma Mangold und Lars Weisbrod haben “Wir”
    gelesen und diskutieren: Warum hat der Bundespräsident so Angst davor,
    dass der Staat verächtlich gemacht wird? Was hat ausgerechnet er gegen
    das “Schwadronieren”? Wie lässt sich ein “Wir” herstellen in einer
    modernen, pluralistischen Einwanderungsgesellschaft? Und warum braucht
    man so ein “Wir” überhaupt noch?

    Das Gespräch über das Buch von Frank-Walter Steinmeier  beginnt bei
    18:38 Minuten. 

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  • Der Videoclip ging um die Welt: Vor einigen Wochen informierte Kate
    Middleton die Öffentlichkeit über ihre Krebserkrankung. Anlass, für die
    "sogenannte Gegenwart" noch einmal grundsätzlich den Diskurs über diese
    Krankheit zu analysieren. Denn die Art, wie wir mit Krebs umgehen, wie
    wir ihn therapieren, ertragen, bekämpfen und über diesen Kampf sprechen,
    hat immer etwas mit unserem kollektiven Gefühlshaushalt zu tun. 

    Was hat sich im Denken und Sprechen über Krebs verändert? Welche
    Vorstellungen wurden über die Jahrhunderte hinweg in diese Krankheit
    projiziert, und wie sieht es heute in Zeiten von
    Chemotherapie-Tagebüchern auf Instagram aus? Gilt Krebs noch als Chiffre
    absoluter Negativität? Wirken die alten Vorstellungen von Tumoren und
    Metastasen als psychosomatische Körperreaktion auf unterdrückte Gefühle
    in uns nach? Oder haben wir zu der Krankheit, gegen die es zwar immer
    neue Therapien gibt, die gleichzeitig aber immer mehr Menschen tötet,
    heute tatsächlich einen nüchterneren Umgang gefunden, komplett frei von
    Sinnüberschuss? Diesen Fragen widmen sich Nina Pauer und Ijoma Mangold
    in der aktuellen Folge des Feuilletonpodcasts.

    Das Gespräch über Krankheit und Gesellschaft beginnt bei 14:49 Minuten.

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  • Wieder einmal stumpf und passiv durch Insta scrollen, auf TikTok
    Videoschnipsel sichten, bis einem der Kopf platzt und ab und zu noch
    müde bei Twitter und Facebook vorbeischauen – ist es das, was von den
    sozialen Medien geblieben ist?

    In jedem Fall liegt schon seit Längerem ein ungutes, schales Gefühl über
    all jenen Netzwerken, die früher einmal die Träger großer Verheißungen
    digitaler Vernetzung und Selbstwirksamkeit brachten. Ist das Ende von
    Social Media erreicht? Und wenn ja, was kommt danach? Dieser Frage
    widmen sich Nina Pauer und Lars Weisbrod in der aktuellen Folge des
    Feuilletonpodcasts, in der sie sich noch einmal an die Anfänge des
    Online-Daseins erinnern, an ICQ, den guten alten AOL Chat und das
    Gefühl, den eigenen Freundeskreis aus der analogen Welt ins Internet zu
    kopieren. Etwas, das Apps wie BeReal heute wieder neu beleben wollen –
    ein hoffnungsvoller Impuls? Oder müsste nicht einfach endgültig Schluss
    sein mit Plattformen, die irgendwann dann doch bloß wieder verfallen?

    Das Gespräch über das Ende von Social Media beginnt bei 10:00 Minuten. 

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  • Der ehemalige Finanzindustrie-Lobbyist Friedrich Merz, der fränkische
    Pragmatiker-Opportunist Markus Söder, der grün-schwarze Daniel Günther:
    Wer von diesen Männern entspricht am ehesten der herkömmlichen
    Vorstellung, die wir uns heute von einem konservativen Politiker machen?
    Haben wir überhaupt noch eine gemeinsame Vorstellung davon, was das sein
    soll, ein Konservativer? Was unterscheidet Konservative überhaupt von
    Rechtspopulisten, Trumpisten oder Reaktionären?

    Wir sollten uns über das Konservative wieder mehr Gedanken machen,
    finden Ijoma Mangold und Lars Weisbrod und stellen sich der Aufgabe in
    der neuen Folge des Feuilleton-Podcasts. Denn unsere Gegenwart versteht
    man erst, wenn man sich mit den Konservativen befasst – und der Krise,
    in der sie stecken.

    Im Podcast erkunden die beiden Hosts ihre eigenen konservativen
    Einstellungen und blicken in die spannende Geschichte des konservativen
    Denkens: Sind die Konservativen eigentlich Verbündete der freien
    Marktwirtschaft oder ihre Gegner? Und wann sind auch Marxisten und woke
    Linke so richtig konservativ?

    Das Gespräch über Konservatismus beginnt bei 15:04 Minuten.

    Weitere Links zum Thema und zur Folge finden Sie hier. Das Team
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  • Mütter (und Väter) wollen Jungs heute feministisch erziehen. Doch ist
    der Feminismus auch für Männer da? Das Hauptthema der Folge ab Minute
    17:26.

    Als Feministin kämpft Shila Behjat gegen das Patriarchat. Als Mutter
    muss sie sich inzwischen um zwei Nachwuchsmänner kümmern – ihre beiden
    Söhne, zehn und acht Jahre alt. “Söhne großziehen als Feministin”, so
    lautet der Titel ihres neuen Buches, in dem die Autorin fragt: Wie geht
    das eigentlich? Ist es ein Widerspruch in sich? Und warum sagt man Jungs
    eigentlich dauernd, sie seien zu laut? Ist laut sein schon toxische
    Männlichkeit oder bloß unschuldiges Kinderspiel?

    Mit diesen Fragen ist Shila Behjat nicht allein. In Büchern, Artikeln,
    Podcasts und auf TikTok wird genau diese Frage diskutiert: Wie soll man
    als Feministin – oder überhaupt als Mutter oder Vater – Jungs zeitgemäß,
    auf der Höhe der politischen Gegenwart, erziehen? Was hat der Feminismus
    ihnen sonst zu sagen, außer, dass sie später bloß keine mansplainenden
    Arschlöcher werden sollen? Und wenn Feministinnen Söhne erziehen, müsste
    dann vielleicht auch der Feminismus versöhnlicher werden?

    In der aktuellen Folge des Feuilleton-Podcasts sprechen Nina Pauer und
    Lars Weisbrod über Geschlechterklischees, die kleine Kinder aus der Kita
    anschleppen, und darüber, wie man richtig auf sie reagiert. Und am Ende
    geht’s sogar um die ganz große Frage: Brauchen wir Männlichkeit und
    Weiblichkeit überhaupt noch? Oder sollten wir diese engen Kategorien
    nicht ein für alle Mal überwinden?

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  • Obwohl der Künstler längst tot ist, wird das Werk Caspar David
    Friedrichs gehypt, als sei es brandneu. Die Popikone Taylor Swift
    scheint bereits zu Lebzeiten mit ihrem Erfolg Geschichtsbücher zu
    füllen. Machen Kunstwerke, macht Berühmtheit unsterblich? Oder sind
    Menschen heute vor allem daran interessiert, ihre kurze irdische
    Existenz lieber so intensiv und lang wie möglich zu leben, indem sie
    sich mit Superfoods, Fasten und Eisbaden fit halten?

    In der neuen Folge der sogenannten Gegenwart widmen sich Nina Pauer und
    Ijoma Mangold der ewigen menschlichen Sehnsucht danach, dem Tod seinen
    Stachel zu ziehen: von der Antike mit seiner Ruhmessucht, dem
    Christentum mit Himmel, Hölle und Fegefeuer, Shakespeares romantischer
    Liebe und all den heutigen Ideen, ewiges Leben zu erlangen. 

    Sei es nun durch größenwahnsinnige Missionen einzelner reicher Männer,
    die ihren Körper durch K.I. verjüngen wollen, sich einfrieren lassen und
    ihr Bewusstsein auf Chips speichern oder eben durch die konventionellere
    Lösung: einfach Kinder in die Welt setzen, dann überlebt immerhin der
    eigene Genpool.

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  • In der alten Boomer-Schule hieß es noch: "Schnaps ist Schnaps und Dienst
    ist Dienst." Es galt, sich am Riemen zu reißen und im Sinne
    protestantischer Leistungsethik seine Pflicht zu erfüllen, gerne mit
    unbezahlten Überstunden – denn "jetzt wird wieder in die Hände
    gespuckt!" 

    Und die jungen Generationen? Millennials dagegen reden von
    Selbstverwirklichung, sinnieren über Work-Life-Balance und wollen am
    liebsten gar nicht mehr aus dem Homeoffice zurückkehren. Und die Gen Z
    gilt sowieso als völlig abgedriftet: Bloß nicht zu viel Lohnarbeit, die
    macht das Leben kaputt!

    Was ist dran an den Klischees? Wie wirkt sich die reale Situation auf
    den Arbeitsmärkten aus? Was wird es mit unserem Arbeitsbegriff
    anstellen, wenn heute die Arbeitnehmer am längeren Hebel sitzen und die
    Bedingungen diktieren können? Wie viel Raum sollte Arbeit überhaupt im
    Leben der Menschen ausmachen? Und was hat das alles mit Adam und Eva zu
    tun?

    In der neuen Folge von "Die sogenannte Gegenwart" diskutieren alle drei
    Hosts, Nina Pauer, Ijoma Mangold und Lars Weisbrod, über die Arbeitswelt
    – und darüber, ob es ein Menschenrecht auf Work-Life-Balance gibt.

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  • Zu den Fans dieses außergewöhnlichen Buches gehört Barack Obama genauso
    wie Mark Zuckerberg: "Die drei Sonnen", der erste Band jenes
    megalomanischen Science-Fiction-Epos, das den chinesischen
    Schriftsteller Liu Cixin weltberühmt gemacht hat. Mitte der Zehnerjahre
    erschien der Roman auf Englisch und Deutsch und sorgte international für
    Aufregung. Inzwischen hat Netflix aus dem Material eine heiß erwartete
    Fernsehserie produziert, die in diesem Frühjahr startet.

    Wer Liu Cixin liest, der lernt viel – zum Beispiel, welchen Stellenwert
    Grundlagenforschung und wissenschaftlicher Fortschritt im chinesischen
    Denken der Gegenwart einnehmen. "Die drei Sonnen" ist auch eine
    aufregend gesellschaftspolitische Diagnose, denn es geht nicht nur um
    Hochtechnologie und Außerirdische, sondern auch um durch und durch
    soziologische Fragen: Welche apokalyptischen Sehnsüchte schlummern heute
    in uns? Warum glauben so viele, dass die Menschheit die größte Gefahr
    für die Erde bedeutet? Wie prägt die chinesische Kulturrevolution bis
    heute das Land? Und welches Maß an Berechenbarkeit und Stabilität
    brauchen Menschen eigentlich, um eine Zivilisationen zu errichten?

    Grund genug also für Ijoma Mangold und Lars Weisbrod, sich in die
    Erzählwelten von Liu zu vertiefen und im Feuilletonpodcast über sein
    höchst interessantes Erfolgsbuch zu sprechen.

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    Shownotes:

    - "Die drei Sonnen" von Cixin Liu. Aus dem Chinesischen übersetzt von
    Martina Hasse, erschienen 2016 im Heyne-Verlag.
    - Podcast "Sternengeschichten"
    - Interview mit Liu Cixin in der ZEIT

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