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Im Behind the Beat-Podcast bittet Tobias Fischer Kreative zum Tiefen-Gespräch. Diese Folge widmet sich dem Duo rocomoco, das auf ihrem neuen Album „Electric Paradise” zu den Klängen himlischer Hip-Hop-Instrumentals das Verhältnis von Mensch und Maschine erkundet.
“Lofi Hop Hop” nennt sich das Genre, in dem rocomoco operieren – und in dem sie innerhalb der letzten Jahre bereits still und heimelig viele Millionen genussvolle Streams zusammengetragen haben. Selten erscheint eine Genrebezeichnung unpassender als hier. Denn die Musik von Ingo Kreutzer und Thorsten Klages klingt vielmehr schwerelos-schwebend, deep und dreamy und genügt dabei stets höchsten klanglichen Ansprüchen. Auf ihrem neuen Album „Electric Paradise” kommt dann auch noch eine programmatische Tiefe hinzu. Angenehme Kost ist das jederzeit; leichte aber keineswegs.
Für das Konzept hinter den neuen Stücken haben sich rocomoco mit dem britischen Multimedia-Künstler Dan McRae alias The Hidden zusammengetan. In intensiven Sessions wurde nicht nur viel Musik gemacht, sondern auch über die Implikationen und potentiellen Auswirkungen künstlicher Intelligenz diskutiert. Aus diesen Gesprächen entstand neben einem Soundtrack auch eine Reihe von Bildern und Videosequenzen, deren betont künstliche Ästhetik und surreale Sinnlichkeit eine seltsame Stimmung zwischen Traum und Albtraum heraufbeschwören.
Die Musik bildet dazu eine Art betörenden Gegenpol. Während aktuell viele KollegInnen AI zur Verfremdung und Verzerrung nutzen, klingen rocomoco auf „Electric Paradise” ganz im Gegenteil wohliger und vertrauter denn je. Lockere Gitarren-Licks, warme Jazz-Vibes, entschleunigte Schlagzeug-Schleifen – und im Hintergrund zwitschern die Vögel. Es ist, als bauten Ingo und Thorsten sich eine Welt des Rückzugs, eine Oase inmitten der lärmenden technologischen Debatten. Weltfremd ist das aber nie – eher von einer Sehnsucht nach einer besseren Welt beseelt.
Freilich – es ist eine Welt aus Samples und Loops und in gewisser Weise ebenfalls eine Verfremdung. Das soll sich aber ändern. Denn für die nächsten Projekte, wie sie uns im Gespräch in Berlin verraten, wollen die beiden mit menschlichen Musikern ins Studio gehen.
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Im Behind the Beat-Podcast bittet Tobias Fischer Kreative zum Tiefen-Gespräch. Diese Folge widmet sich dem Ambient-Pionier Steve Roach, der auf seinem neuen Album “Reflections in Repose” fast ein halbes Jahrhundert Ambientgeschichte zurückrollt – und sich von der Magie des OB-X8 packen liess.
Die Soundwelten des Steve Roach sind nicht von dieser Welt. Wohl auch deshalb gibt es in seiner über 200 Einträge umfassenden Diskographie gerade einmal zwei Studioalben, auf deren Cover er selbst zu sehen ist: Erstens, sein Solo-Debüt “Now” aus dem Jahr 1982; und nun “Reflections In Repose”, eine Doppel-CD mit 116 Minuten epischer, seltsam vertrauter Ambientflächen. Der visuelle und akustische Eindruck täuscht nicht: Tatsächlich geht Roach hier auf eine Zeitreise in die eigene Vergangenheit – auf den Spuren magischer Momente und verschütteter Mysterien.
Konkret bildet dieses Werk eine Schlaufe zu dem vor genau 40 Jahren enstandenen “Structures from Silence”, der epochalen LP, mit dem der inzwischen in der kalifornischen Wüste lebenden Künstler Ambient endgültig zu einer eigenständigen, ambitionierten Kunstform erhob und aus dem Schatten der europäischen Pioniere befreite. Mit der Veröffentlichung ließ Roach endgültig seine persönlichen Vorbilder Tangerine Dream und Klaus Schulze zurück, indem er deren sequencergetriebene Rhythmik gegenüber einem atmosphärischen Ansatz zurückstellte und seine HörerInnen in geheimnisvollen, hallgetränkten Loops sanft gefangen hielt. “Hypnagogisch” war der Begriff, den er selbst dafür verwenden sollte, Musik an der Schwelle zwischen Wachen und Schlafen, zwischen Konzentration und Treiben.
Die Parallelen setzen sich auf der Hardwarebene fort. “Structures from Silence” wurde damals von einem einzigen Synthesizer geprägt, dem legendären Oberheim OB-8. Auf “Reflections in Repose” kommt nun dessen moderner Nachfolger, der OB-X8 zum Einsatz. Seine warmen, digital-analogen Sounds kostet Roach voll aus, lässt sich von ihnen an ferne Ufer spülen. Dass man ihnen auf der gesamten Länge von nahezu zweieinhalb Stunden folgen mag, ist das Verdienst der Person, die auf dem Cover zu sehen ist. Die Wirkung dieser Musik aber ist noch immer nicht von dieser Welt.
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Estão a faltar episódios?
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Im Behind the Beat-Podcast bittet Tobias Fischer Kreative zum Tiefen-Gespräch. Diese Folge widmet sich einem all zu oft vernachlässigten Aspekt der Produktion. Wir sprachen mit Martin Hubner von Cordial über Kupfer, Klinken und Kreativität – kurz: Kabel.
Ein Kabel ist ein Kupferdraht in einem schützenden Mantel. Es könnte kaum einfacher sein. Trotzdem ranken sich um dieses Produkt wohl mehr Missverständnisse und Halbwahrheiten als um jedes andere im Audiobereich. Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen einem billigen No-Name-Kabel oder einem Paar für €70,000? Es kann kaum verwundern, dass sogar erfahrene Musiker den Überblick verlieren.
Wer das eigene Studio verbessern möchte, muss sich somit zunächst einer Vielzahl Fragen stellen: “Einfaches” Kupfer oder sauerstofffreies? Goldene Stecker oder silberne? PVC, hochwertigere Kunststoffe oder Naturmaterialien? Wie dick soll der Mantel, wie lang darf das Kabel sein? Brauche ich für jede Verbindung eine eigenständige Lösung oder gibt es das Kabel für alles und jeden? Die Antworten fallen in der Regel so unterschiedlich aus wie die Kabel, die im Fachhandel angeboten werden.
Fest steht: Qualität spielt auf jeden Fall eine Rolle – lediglich über die Dimensionen besteht Diskussionsbedarf. Gute Kabel eliminieren Knackser und Aussetzer ebenso wie Übertragungsfehler und Interferenzen mit Störungsquellen. Sie sind stabil und entzündungssicher, schützen vor dem Kontakt mit Flüssigkeiten und anderen potentiell gefährdenden Substanzen. Sie lassen sich einfach aufrollen, bieten visuelle Orientierungshilfe. Innovationen wie Biomaterialien, fluoreszierende Mäntel und “leise” Klinken optimieren Aspekte, die über die reine Signalübertragung hinausgehen.
Cordial arbeitet seit einem Vierteljahrhundert mit großen B2B-Kunden an Kabellösungen für eine Vielzahl von Situationen, vom Studiobetrieb bis hin zur Konzertbühne, vom intimen Club zur Festivalbühne. Dieses Know-How spiegelt sich auch in ihren Kabeln für den/die EndverbraucherIn wider. Für uns somit der ideale Ansprechpartner für einen Podcast, der sich ganz dem Cordial Firmenmotto verschrieben hat: Kabel sollten kein Mysterium sein.
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Im Behind the Beat-Podcast bittet Tobias Fischer spannende Produzenten zum Tiefen-Gespräch. Diese Folge dreht sich um den Multi-Instrumentalisten Youngr, der für sein neues Album eine radikale Live-Produktions-Philosophie gegen eine stringente Detailarbeit eintauschte.
Sich einzuschränken klingt nicht gerade nach Spaß. Trotzdem sind die meisten von uns darauf angewiesen: Um sich beim Produzieren nicht zu verlieren und damit angefangene Stücke fertig werden, zum Beispiel. Bei Dario Darnell alias Youngr aber schmelzen sämtliche Kategorien, Limitierungen und Trennlinien dahin.
Dabei wollte Dario einfach nur spielen. Jahrelang entwickelte er seine Talente als Musiker in unzähligen Bands, lebte vor allem seine Leidenschaft für den Alternative Rock, Crossover und Nu Metal der 90er aus. Die pure Energie und Klangforschung, die er in Songs von Radiohead, Korn, Limp Bizkit oder den Smashing Pumpkins hörte, entfachte seine Leidenschaft, die Nähe aller dieser Bands zu Elektronik und Hip-Hop brachte ihn zum Schlagzeug. So lag der Schritt zum Dancefloor irgendwann nahe.
Wer Youngr bei seinen live eingespielten Studio-Sessions zuschaut, in denen er auf verschiedenen Instrumenten ein komplettes Arrangement im Loopverfahren hervorzaubert, erkennt sofort, dass sich hier pure Freude und ein kompletter Fokus auf den Song verbinden. Der Record-Knopf ist stets gedrückt, es wird nicht gejammt, sondern live komponiert. Man kann die Spannung spüren, das Risiko zu scheitern.
So verschwimmen bei Youngr die Grenzen zwischen Rock und Dance, zwischen denen eines Performers und eines Produzenten. Gleiches gilt für seine Tendenz, sich nicht notwendigerweise zwischen Cover-Version oder Original zu entscheiden, sondern das spannende Feld zwischen den beiden Polen auszuloten. “Sampling auf Songwriterebene” könnte man das nennen.
Detailarbeit gehört nicht zu Darios liebsten Beschäftigungen. Für sein neues Album “Let the Music Guide Us” hat er sich aber genau das zum Ziel gesetzt und jeden Beat, jeden Sound unter Mikroskop und Skalpell gelegt. Das klingt nach harter Arbeit – hat sich aber ausgezahlt, wir er uns im Interview erzählt..
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Im Behind the Beat-Podcast bittet Tobias Fischer spannende Produzenten zum Tiefen-Gespräch. Diese Folge dreht sich um den Klangtüftler Hainbach, der für die stimmungsvolle Doku “The One Who Runs Away Is The Ghost” einen traumhaften Soundtrack geschrieben hat.
Für das Auge sind die Dinge einfach: Große Dinge werfen große Schatten. In der Welt des Ohrs jedoch gelten andere Gesetze. Hier können winzige Klangquellen gewaltige Geräusche produzieren. Das ist die Welt Stefan Paul Goetschs, den die meisten unter seinem Künstlernamen Hainbachs kennen.
Obwohl Stefan sich inzwischen schon ein halbes Leben lang mit der Thematik beschäftigt, hat sie für ihn bis heute nichts von ihrer Faszination verloren: Laute und leise Klänge, brutale und süße Klänge, erkennbare und geheimnisvolle Klänge, alte und neue Klänge, einfache und komplexe Klänge – in der Musik von Hainbach haben sie alle ihren Platz. Das gilt auch für die Instrumente, Tools und Objekte, mit denen er diese Klänge erzeugt und manipuliert, sie einfängt und wieder freisetzt. Stefans liebevoll-spielerischen Forschungen bilden den Rahmen für seinen Kosmos aus Soundscapes, eigenen Plug-Ins und Kompositionen.
Immer wieder erhält Hainbach auch Einladungen zum Komponieren von Filmmusik. Das mag nicht ganz offensichtlich erscheinen, da diese Musik nicht die typischen Charakteristiken aufweist, die gemeinhin als “cinematisch” empfunden werden. Auf seinem aktuellen Score für die Dokumentation “The One Who Runs Away Is The Ghost” sind die Gefühle groß, aber die akustische Kulisse intim; wellenförmige Muster entstehen aus luftigen Tönen, rhythmisch-melodische Wolken segeln schwerelos am geistigen Auge vorbei. Dies ist Musik, die die Bilder schöner macht. Es ist Musik, die Geschichten erzählt, welche die Kamera nur andeuten kann.
Wer einmal gesehen hat, wie tief Stefan für solche Projekte in den Dialog zwischen Bild und Klang eintaucht, wird verstehen, warum seine Stücke trotz ihrer scheinbaren Leichtigkeit auch abseits des Kinos zu fesseln verstehen, warum jeder scheinbar zufällig platzierter Tupfer genau dort erklingt, wo er erklingt: Weil hinter jedem Sound eine Bedeutung steckt.
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Im Behind the Beat-Podcast bittet Tobias Fischer spannende Produzenten zum Tiefen-Gespräch. Diese Folge dreht sich um Songwriting-Ikone Toby Gad, der mit Axel Cooper den Hit “Little Do You Know” neu aufbereitet hat.
Es gab eine Zeit, da wollte nahezu jeder, der im Musik-Business etwas auf sich hielt, mit Toby Gad zusammenarbeiten. Zwischen 2007 und 2013 gelang Gad das Kunststück, mit 14 Songs in den amerikanischen Billboard 100 zu landen, darunter vier mal in den Top 10 und zwei Mal auf der Pole-Position. Gad produzierte Madonna und Beyonce, bescherte John Legend seine erste Nummer 1 und Fergie von den Black Eyed Peas ihren Durchbruch als Solo-Künstlerin.
Gad hatte hart auf diesen Erfolg hingearbeitet. Und als er da war, arbeitete er noch härter. Bis er irgendwann seine körperliche Grenze erreicht hatte. Doch erreichte die selbstauferlegte Auszeit schon bald ein natürliches Ende – für Toby ist das Komponieren schlicht so essentiell wie Atmen, Essen und Trinken. Seine Rückkehr hat ihn gerade in Deutschland nun auch als Autoren (“All of Me”) und DSDS-Juroren bekannt gemacht.
Man kann also davon ausgehen, dass Gad sich trotz seiner langen Abwesenheit wieder frei aussuchen kann, mit wem er kollaborieren will. Immer wieder pickt er sich dafür Künstler am Anfang ihrer Karriere heraus, sucht den Reiz im Unbekannten, in der Überraschung. So auch bei seiner Entscheidung für den jungen italienischen Kollegen Axel Cooper mit seinem harten, melodischem Club-Stil.
Eine ungleiche Paarung? Vielleicht. Aber auch: Ein Gipfel der Generationen – und die Basis für ein spannendes Gespräch über die Kunst des Songwritings und Remixens.
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Im Behind the Beat-Podcast bittet Tobias Fischer spannende Produzenten zum Tiefen-Gespräch. Diese Folge dreht sich um Techno-Ikone Dave Clarke, dessen frühe Red-Trilogie den Kern eines aufwendigen Box-Sets bildet.
Zwischen 1989 und 1995 veröffentlichte Dave Clarke unter verschiedenen Pseudoynem 14 EPs. Sie zeichnen das Bild eines Künstlers auf der Suche: nach neuen musikalischen Ufern, nach zunehmend packenderen Produktionen Vor allem aber war es eine Suche nach sich selbst.
Die Red-Trilogie bildete den Abschluss dieser Phase. Auf drei EPs etablierte sich Clarke endgültig als einer der führenden Techno-Produzenten seiner Generation. Keine davon gehorcht den Gesetzen einfacher Kategorisierung: Auf “Red 1” stellt er minimalistische Detroit-Sounds den Broken-Beats und Rave-Bässen der UK-Szene gegenüber. Das längst klassische “Wisdom to the Wise” frönt dubbigen Klängen mit eindeutigen Parallelen zu der gleichzeitig aufkeimenden Basic-Channel-Ästhetik. Auf “Red 3” schließlich hämmert die Bassdrum so hart wie auf einer rotterdammer Gabba-Party. Clarke hatte seine Stimme gefunden – und sprach plötzlich fließend in gleich mehreren Sprachen gleichzeitig.
Zusammen mit dem 1995er Album “Archive One”, gesammelten Remixen aus den 90ern und einigen neuen erscheint die Trilogie nun erneut auf Vinyl. Zusammen mit uns blickt Dave zurück – ohne dabei die Zukunft aus den Augen zu verlieren.
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Im Behind The Beat Podcast bittet Tobias Fischer spannende Produzenten zum Tiefen-Gespräch. Diese Folge dreht sich um Enyang Urbiks, die in ihrem Berliner Mastering-Studio die Kunst des genauen Zuhörens zelebriert.
Für manche ist Mastering eine Art schwarze Magie. Für andere ist es schlicht einer der wenigen verbliebenen Jobs in der Musikindustrie, mit dem sich noch ein nennenswertes Einkommen generieren lässt. Für Enyang Urbiks hingegen ist es eine lebenslange Leidenschaft, eine Kunst in sich und integraler Bestandteil des kreativen Prozesses.
Für unser Gespräch hat mich Enyang in das Urbiks Studio eingeladen, eine holzgetäfelte Oase im Berliner Funkhaus-Komplex. Das Equipment, welches hier zum Einsatz kommt, wurde ursprünglich für die Kollegin Heba Kadry (Björk, Ryuichi Sakamoto) konzipiert und Enyang und ihr Partner Jan haben es in die atemberaubenden, eleganten Elemente des belgischen Unternehmens Northward Systems eingebettet. Während Enyang in der Küche einen wunderbaren Tee kocht baue ich in der intensiven Ruhe des Kontrollraums meine Geräte auf – man kann sich sehr gut vorstellen, hier viele intensive Stunden in höchster Konzentration zu verbringen. Genau das tut sie auch und hat sich ein bemerkenswert vielfältiges Portfolio aufgebaut.
Für Enyang geht es beim Mastering vor allem um das Herstellen einer gewissen Stabilität, das Gefühl, dass jedes Element auf der genau richtigen Frequenz schwingt. Das mag esoterisch klingen, ist aber eine in einer langen, täglichen Praxis verwurzelt. Die harte Arbeit hat sich ausgezahlt und heute verlassen sich KünstlerInnen der unterschiedlichsten Stilrichtungen auf ihren Geschmack, ihr Gefühl und vor allem auch ihre Einfühlsamkeit. Darunter beispielsweise die venezolanische Klangkünstlerin Arca, die ihre inzwischen legendäre “Kick”-Trilogie von Enyang betreuen ließen.
Viele kommen für Nachfolgeprojekte wieder zurück. Und das, obwohl KI inzwischen durchaus brauchbare Ergebnisse zu weitaus geringeren Kosten bietet. Der Grund ist einfach: Gutes Mastering ist weder schwarze Magie noch kann es einfach nur ein Job sein. Es ist ein gemeinschaftlicher Prozess, der aus einem persönlichen Produkt die unversalen Resonanzen herauskitzelt.
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Im Behind the Beat Podcast bittet Tobias Fischer spannende Produzenten zum Tiefen-Gespräch. Diese Folge dreht sich um Moses Schneider, der auf dem „Human Beat Pack“ 40 Jahre Erfahrung zu mitreißenden Loops destilliert.
Für viele sind die Aufnahmen von Moses Schneider „der Wahnsinn“. Doch hat dieser Wahnsinn Methode. Die Moses-Schneider-Methode um genau zu sein. Die hat der Engineer und Produzent mit Musikern der unterschiedlichsten Stilrichtungen entwickelt: Von Hip-Hop (Dendemann) und Indie (Tocotronic, Pixies) über Metal (Kreator) und Punk-Rock (Beatsteaks) bis hin zu Electro-Pop (Bobo in White Wooden Houses).
Bei der Moses-Schneider-Methode handelt es sich nicht um eine strenge Schritt-für-Schritt-Aufzählung technischer Specs oder Produktionssschritte. Vielmehr geht es um den bestmöglichen Schlagzeug-Klang. Dafür hat Moses eine Mikrophonierungs-Aufstellung entwickelt, die für Gänsehaut und pure, nackte Emotion sorgt. Kein Wunder also, dass der Equipment-Hersteller elysia in Moses den idealen Partner für ein ambitioniertes Projekt sah: Ein Beat-Pack, das einen „menschlichen Trommler“ zwar nicht ersetzt, aber doch so nahe wie möglich an dessen Groove und Ideenreichtum herankommt.
Und so schloss er sich mit dem Drummer Demian Kappenstein in ein Studio in Südfrankreich ein und nahm zwei Wochen lang, angetrieben von musikalischer Leidenschaft und französischer Koch- und Kaffeekunst, die nun als „Human Beat Pack“ veröffentlichten Loops ein. Dabei kamen die drei grundlegenden Mikro-Positionen der Moses-Schneider-Methode zum Tragen: „The Wurst“ (mitten im Drumkit, fängt den rohen Charakter ein), „SnareO“ (für detailreiche Snares und Hihats), und die „Droom“ (aufgenommen direkt vor den Cymbals und in den Raum schauend). Zusammen erlauben sie es, den Perkussion-Klang organisch einzufangen, und anschließend so detailversessen wie gewünscht zu bearbeiten.
Von der Suche nach dem perfekten Schlagzeug-Sound ist Moses genau so bessessen wie andere von der Suche nach dem perfekten Song. Darum war das „Human Beat Pack“ für ihn auch kein Job, sondern ein „wahrgewordener Traum“. Und deswegen sind seine Aufnahmen zwar stets gut geplant – aber eben auch immer noch schlicht der Wahnsinn.
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Im Behind the Beat Podcast bittet Tobias Fischer spannende Produzenten zum Tiefen-Gespräch. Diese Folge dreht sich um das Duo Protection, das Drum n Bass mit Ambient und Electronica kombiniert – und dabei alle Erwartungshaltungen über Bord geworfen hat.
Ist es möglich? Musik nur aus der Freude am Spielen und Komponieren heraus zu machen? Kaum PR-Aufwand zu betreiben und in den sozialen Medien nur minimal in Erscheinung zu treten? Sich nicht um Streaming-Zahlen zu kümmern und den Markt nicht mit kostspieligen Vinyl-Ausgaben oder hippen Tapes zu fluten? Iain Cook und Scott Paterson glauben ganz fest daran. Genauer gesagt, sie glauben nicht nur daran, sondern handeln bereits nach dieser Maxime.
Dabei könnten Iain und Scott nur allzuleicht mit dem Pfund ihrer berühmten Haupt-Projekte wuchern. Iain zum Beispiel ist Mitglied der schottischen Pop-Sensation CHRCHES und kann auf eine lange, erfolgreiche Karriere mit den unterschiedlichsten Bands zurückblicken. Scott wiederum stand in der Vergangenheit viele Jahre mit den großartigen Indie-Rockern Sons And Daughters im Rampenlicht und ist aktuell eine feste Größe als Produzent in Glasgow.
All das aber interessiert sie nicht, wenn sie gemeinsam an Musik arbeiten. Vielleicht auch, weil sie sich bei Protection teilweise sehr weit von ihren musikalischen Anfängen und vom Tagesgeschäft abwenden. In den besten Momenten – und davon gibt es auf ihren ersten beiden EPs “Seeds I” und “Seeds II” sehr viele – bringen sie dabei das Beste des langen britischen Hardcore- und Ambient-Continuums zusammen: Aphex Twin, Burial und Photek und eine ganze Menge Melancholie, Mystik und hypnotischer Grooves.
Es könnte wirklich ganz, ganz groß werden. Aber genau darum geht es hier eben nicht.
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Im Behind the Beat Podcast bittet Tobias Fischer spannende Produzenten zum Tiefen-Gespräch. Diese Folge dreht sich um Depeche-Mode- und Erasure-Legende Vince Clarke, der mit 63 sein erstes Solo-Album “Songs of Silence” aufgenommen hat – eine Sammlung atmosphärischer Experimente, Exkursionen und Exerzititen auf dem Eurorack.
Wenn ich an Vince Clarke denke, denke ich in Farben: Die Regenbogenpalette auf dem Cover des Erasure-Albums “Circus”. Die hyperreal-kitschigen Lilatöne auf “Loveboat”. Sogar ihre Sounds klangen quietschig-grell - und lauteten nicht ihre letzten beiden Studiowerke auf die Namen “The Neon” und “Day-Glo”? Wenn ich an Vince Clarke denke, denke ich auch an das Video zu “Chorus”, in dem er und Andy Bell auf dem Strand herumturnten und Vince als verrückter Professor an einem gigantischen Modular-Synthie die Knöpchen drehte. “Ehrlich gesagt war das gar kein Synthie” meint Vince grinsend als ich ihn darauf anspreche, “Es war eine alte Telefonanlage!”
Aber auch das passt. Denn wenn es jemandem zuzutrauen ist, sogar aus einem überholten Museumsstück die wundersamsten Klänge hervorzuzaubern, dann ist es zweifelsohne Vince Clarke. Seit nunmehr vierzig Jahren ist er der Tüftler und Schrauber im Hintergrund, der analoges Piepen, Knarzen, und Knattern in chartstaugliches Material sublimiert. Drei seiner Bands haben einen bleibenden Fußabdruck in der Musikgeschichte hinterlassen: Depeche Mode, mit ihrer Kombination aus Pop und Gothic. Yazoo, deren Fusion aus warmem Soul und kühler Elektronik ihrer Zeit bemerkenswert weit voraus war. Und schließlich Erasure, die inzwischen vielleicht konsequenteste Verkörperung der Synthie-Pop-Philosophie.
Um so erstaunlicher, dass Clarke erst jetzt, mit inzwischen 63 Jahren, sein erstes Soloalbum unter eigenem Namen vorlegt. Der Schritt war, wie erwartet, der Pandemie geschuldet. Er habe sich schlicht, wie viele andere auch, zu Tode gelangweilt und eine Art akustisch Spielwiese gebraucht. Schon in vielen Interviews hatte er im Laufe der Jahre erwähnt, wie gerne er tiefer in das Potential seines Eurorack-Systems eintauchen wollte. Nun war der Moment gekommen. Es entstanden naïve Studien und Versuche, Mikro-Jams und Skizzen. Clarke konnte es selbst nicht glauben, als seine Plattenfirma Mute von den Ergebnisen begeistert war und sie unbedingt herausbringen wollte.
Als Hörer darf man dankbar dafür sein. Denn so großartig Erasure in ihren besten Momenten bleiben: “Songs of Silence” ist ein willkomener Blick in eine komplett andere Dimension seines Schaffens. Statt Stimmen und Songstrukturen nutzt das Projekt die Magie der Wiederholung, sucht in einer Vielzahl bewusst gewählter Regeln und Limitierungen frische Inspiration. Drones und pulsierende Ambienttexturen, krautig klingelnde Sequenzen, verstörende Samples und ein wehklagender Gastauftritte eines Cellos ergeben ein dunkles, hyonotisierendes Werk ohne Refenzpunkte in Clarkes bisherigem Schaffen.
Und das Cover? Ist natürlich schwarz-weiß.
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Im Behind the Beat Podcast bittet Tobias Fischer spannende Produzenten zum Tiefen-Gespräch. Diese Folge dreht sich um die Legende Trevor Horn, dessen Produktionen die 80er prägten.
Was ist wichtiger: Der Song oder das Arrangement? Es ist eine Frage, die seit Generationen heiß diskutiert wird. Die 80er suggerierten, alles drehe sich um glänzende Oberflächen, glitzernden Detailreichtum und packend-ausufernde Intros. In den 90ern hingegen verkauften sich die CDs von MTVs Unplugged-Reihe, auf denen die Stücke oft auf wenig mehr als einer Wanderklampfe dargeboten wurden, wie geschnitten Brot. Wie passt das zusammen?
Trevor Horn ist der vielleicht qualifizierteste Musiker, diese komplexe Frage zu beantworten. Denn wie seine Produktionen beweisen, sind die beiden Bereiche einerseits eigenständig, gleichzeitig aber nahezu untrennbar miteinander verbunden. Für das inzwischen sagenumwobene Arrangement zu Frankie Goes to Hollywoods “Relax” schwitzte er wochenlang von morgens bis Abends im Studio, bis alles saß. Doch als Seal mit dem späteren weltweiten Hit “Crazy” zu ihm kam, setzten sich die beiden zuerst gemeinsam ans Klavier, um an der Komposition zu feilen.
Tatsächlich beweist Horns Karriere, dass Song und Arrangement einander brauchen, wenn beim Musikmachen etwas herauskommen soll, dass über aktuelle Trends hinaus Bestand haben soll. Nur wenige Produzenten haben über so viele Jahrzehnte hinweg so dauerhaft Erfolge feiern dürfen und man kann durchaus behaupten, dass sein Stern in den 90ern sogar heller strahlte als in den 80ern.
Wohl auch deshalb finden sich auf seinem neuen Album “Echoes – Ancient & Modern” nicht nur Neufassungen alter Bekannter, sondern auch einige Überraschungen und aktuellere Titel. Gäste wie Tori Amos, H von Marillion, Seal und die unglaubliche Lady Blackbird sorgen zwar für ein vertrautes Feeling, doch sind die Sounds und Kompositionen allesamt derart komplett umgekrempelt, dass sie auch als neue Songs durchgehen könnten – und, so eng Arrangements und Songs bei Trevor Horn zusammengehören, sind sie das gewissermaßen ja auch.
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Im Behind the Beat Podcast bittet Tobias Fischer spannende Produzenten zum Tiefen-Gespräch. Diese Folge dreht sich um Sickotoy, der Elemente rumänischer Musik mit moderner Elektronik verbindet und dafür bereits mit einem Grammy belohnt wurde.
Es ist viel die Rede davon, wie auf globalisierten Märkten nur noch milliardenschwere Multinations überleben. Dabei sind in der Musik gerade die Kleinen oftmals die wahren Giganten. Man denke nur an den Einfluss, den Länder wie Schweden oder Jamaica auf die Charts ausüben, an Island als einen Geysir der Inspiration. Die nächste Revolution könnte in Rumänien zünden: Immer wieder findet man rumänische Produzenten in den Credits zu internationalen Hits, ihre Songs haben eine erkennbare Handschrift und die Szene quillt vor Talenten geradezu über.
Alexandru Cotoi alias Sickotoy ist einer der führenden Vertreter dieser Bewegung. Seine Karriere begann mit einem Knall und als Teil der Backing-Band von Morandi, einem seinerzeit extrem erfolgreichen Projekt. Doch seine wahre Heimat war das Studio, nicht die Bühne. Bereits vier Jahre nach seiner Umorientierung als Produzent landete er einen unerwarteten Treffer, als der amerikanische Megastar Pittbull einen seiner Tracks für das Album “Dale” auswählte – später wurde “Baddest Girl in Town” sogar mit einem Grammy belohnt.
Seitdem geht es mit Cotois Karriere weiter steil nach oben. Die rumänische Ikone Inna entschied sich bei ihrem Album “Heartbreaker” für Alex als ihren Stammproduzenten, auf der neuen Single “Bad Girls” kollaborierte er mit der Legende Wayne Hector (Britney Spears, Nicki Minaj, Kylie Minogue), und im vergangenen Jahr saß er sogar in der Jury von One True Singer, der rumänischen Fassung von The Voice of Germany.
Die Basis für diese Erfolge liegt darin, wie Cotoi Elemente aus den unterschiedlichsten Kulturen und Genres organisch zusammenwebt. Ebenso wichtig ist indes seine Fähigkeit, sich bei sogenannten Writers Camps mit anderen Songwritern zusammenzuschließen und in spontanen Sessions der Kreativität freien Lauf zu lassen. Dabei kommt nicht nur Gold heraus, aber in der Summe eben doch viel Großartiges – und garantiert wieder einige globale Hits, die sein Profil weiter steigen lassen werden. Um Sickotoy und Rumänien im Allgemeinen wird man schon bald nicht mehr herumkommen.
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Im Behind the Beat Podcast bittet Tobias Fischer spannende Produzenten zum Tiefen-Gespräch. Diese Folge dreht sich um Rodriguez Jr., der auf „Feathers & Bones“ sinnlichen House mit hypnotischem Songwriting und ganz viel Atmosphäre verbindet.
Der vielleicht schönste Track auf „Feathers & Bones“” ist gerade einmal zweieinhalb Minuten lang und steht ganz am Ende: „Tape #2“ ist ein magischer Loop aus an- und abschwellenden Pads, feinem analogen Kratzen und einer Melodie, die direkt von der Venus auf die Erde gebeamt wurde. Solche Momente gibt es auf diesem Album immer wieder. Es ist das inzwischen vierte aus der Feder von Olivier Mateu und möglicherweise das beste. Nach dem phänomenalen, Minimal-angehauchten Traumdebüt „Bittersweet“ markierte „Bliss“ 2020 den Beginn von etwas Neuem – ein Rundumschlag, der auch Acid-Lines und Breakbeats mit einschloss.
„Feathers & Bones“ setzt diesen Weg konsequent fort und kann als Selbstfindung gedeutet werden. Weshalb das Werk nun auch auf seinem eigenen Label erscheint. Zentral steht hier das Pendeln zwischen Instrumentals und Vocal-Tracks, zwischen Treiben und Tanzen. Die Songs sind unglaublich vielschichtig, aber niemals überladen – viele Klangelemente, darunter unzählige Field Recordings aus Mateus' Archiv, sind so subtil zusammengemischt, dass man sie erst beim wiederholten Hören bemerkt.
Die Wirkung aber ist alles andere als subtil. Auch dank der Sorgfalt, die in den Atmos-Mix investiert wurde, ist „Feathers & Bones“” eine Scheibe, die begeistert und lange nachwirkt. Und die Lust macht auf den Nachfolger – an dem Rodriguez Jr. natürlich längst arbeitet.
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Im Behind the Beat Podcast bittet Tobias Fischer spannende Produzenten zum Tiefen-Gespräch. Diese Folge dreht sich um Elektronik-LegendeCarl Cox, der nach elf Jahren Pause für ein neues Album ins Studio zurückgekehrt ist – und dabei den Spaß am Produzieren wiederentdeckt hat.
“All Roads lead to the Dancefloor” hieß das letzte Carl Cox Album, aus dem Jahr 2011. Und tatsächlich sah es lange so aus, als folge Cox diesem Titel wörtlich. Eine Dekade lang widmete er sich vollkommen der Kunst der Kanzel, belebte sein Intec-Label wieder und förderte junge Talente. Seine Ambitionen als Musiker aber schien er an den Nagel gehängt zu haben.
Und dann, wie aus dem Nichts kehrt er mit einem neuen Album zurück. Und klingt darauf vielleicht frischer denn je. An die Vielseitigkeit seiner Sets angelehnt, wirbelt sich der Altmeister im Titeltrack von “Electronic Generations” durch pumpenden Electro, schüttelt mit bestechender Lässigkeit ätzend-euphorische Acid-Hymnen (“Get After it” sowie das vollkommen entfesselte “World Gone Mad”) und episch stampfenden Mainroom-Techno (“How it makes you feel”, “Heads Up”) aus dem Ärmel. Sogar eine bemerkenswert gelungene Fusion aus 70er-Jahre-Sequencern und House findet sich hier (“Toys out of the Pram”).
Siebzehn eklektische Tracks in allen Farben des elektronischen Regenbogens finden sich auf “Electronic Generations” - keines seiner bislang fünf Alben ging ihm so leicht und schnell von der Hand wie dieses. Entcheidenden Anteil daran hatte sein neues, auf schnelle Umsetzung und Live-Einsatz ausgelegtes Set-Up. So entstanden alle neuen Stücke aus spontan-verspielten Jam-Sessions, die anschließend kaum, wenn überhaupt, editiert wurden. Auch der Plattenfirma machte Cox unmissverständlich klar: Die Tracks werden entweder so veröffentlicht wie sie sind – oder gar nicht.
Back to the Roots? Nicht für Cox, der bisher als Perfektionist bekannt war. Vielmehr stellte der Schritt in Richtung Augenblicklichkeit für ihn ein Wagnis dar, eine neue Herausforderung in einem Alter, in dem die Durchschnittsbürgerin bereits von der Rente träumt. Warum er sich aber doch dazu entschlossen hat, erklärt der Titel seiner neuen, mit dem britischen Produzenten Bushwacka! Engespielten Single: “Music is Life” - und Stillstand ist der Tod
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Im BEHIND THE BEAT Podcast bittet Tobias Fischer spannende Produzenten zum Tiefen-Gespräch. Diese Folge dreht sich um Girts Ozolins, Gründer des führenden Modularherstellers Erica Synths - über seine Zusammenarbeit mit Richie Hawtin, Kreativität, Bildung und darüber, wie Erica Nutzern hilft, ihre eigenen Synthesizer zu bauen.
Depeche Mode-Mastermind Martin Gore und Art-Pop-Ikone Lady Gaga. IDM-Pionier Aphex Twin und der verstorbene japanische Komponist Ryuichi Sakamoto. Superstar Jean-Michel Jarre und Underground-Noise-Meister Merzbow. Ihre Musik mag sehr unterschiedlich erscheinen. Aber eines haben sie alle gemeinsam: Sie lieben die Instrumente von Erica Synths,. Jarre bezeichnete die Marke sogar als ein perfektes Beispiel dafür, wie elektronische Handwerkskunst im 21. Jahrhundert aussehen sollte.
Für Gründer Girts Ozolins ist die Erfolgsgeschichte von Erica ein persönlicher Triumph. Im Mittelpunkt des Unternehmens steht eine brennende Leidenschaft für Musik. Auf der Erica-Website werden Besucher mit Interviews verwöhnt, die Girts selbst mit einigen seiner Helden geführt hat. Dies ist kein getarntes Marketing - sie sind Teil seiner Reise.
Von Anfang an hatte Erica eine prominente Anhängerschaft. Und so haben es die Klänge aus Lettland auf einige der meistverkauften Platten der Welt geschafft. Für den ehemaligen Physik-Lehrer ist die Anerkennung eine Art Auftrag: Mit der Einführung der „mki x es.EDU“-Produktlinie – DIY-Kits, die es den Nutzern ermöglichen, sich mit dem Bau ihrer eigenen Synthesizer vertraut zu machen – ist Erica kürzlich in den Bildungsbereich eingestiegen. Jean-Michel Jarre bezog sich auf diese praktische Qualität, als er sagte, diese Synthesizer seien „eine Kombination aus dem digitalen Zeitalter und uns - analoge Tiere aus Blut und Knochen“, die "Knöpfe und Regler zum Anfassen brauchen".
Das ist ein schönes Kompliment. Aber es scheint kein kompliziertes Konzept hinter Erica Synths zu stecken. Es sind einfach großartig klingende Geräte entworfen und gebaut für intensivsten Live-Einsatz. Wenn es eine Philosophie dahinter gibt, dann ist es vielleicht diese: Technologie soll keine Bedrohung für menschliche Musik sein – sondern vielmehr Tore zu neuer Kreativität aufstoßen.
www.ericasynths.lv
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Im BEAT Podcast bittet Tobias Fischer spannende Produzenten zum Tiefen-Gespräch. Diese Folge dreht sich um den Mixing- und Mastering-Engineer Eric Horstmann, dem in Deutschland wohl führenden Experten für Atmos.
In einem vielbeachteten Interview hat Mastering-Legende Bob Clearmountain bereits das Ende von Dolby Atmos vorhergesagt. Eric Horstmann aber glaubt vorbehaltlos an das neue Format. In seinem “Immersive Lab”, das er sich mit Produzent und Songwriter Daniel Grunenberg von Glasperlenspiel teilt, gibt er der Musik von Kunden wie Shirin David und Cro, Moderat und Rodriguez Jr, Alice Merton und Paula Hartmann den atmosphärischen Feinschliff. Dafür hat er sich auch entsprechend professionell eingerichtet.
Das Immersive Lab mag auf den ersten Blick recht klein und unspektakulär anmuten. Doch hinter der nüchternen Fassade und den psychedelisch-welligen Absorberflächen verbirgt sich State-of-the-Art Technologie und ein genau durchdachtes Konzept. Dominiert wird es von Genelec-Speakern – Horstmann arbeitet für den finnischen Boxen-Hersteller und dessen futuristisches Experience Center in Berlin – sowie den Modulen des dänischen Herstellers DAD.
Gearbeitet wird vornehmlich in der Box und mit Kopfhörern. Der Hauptvorteil: Über visuelle Darstellungen und eine Vielzahl leistungsfähiger Tools lässt sich der Sound punktgenau im Raum platzieren und bis in die kleinsten Details hinein bearbeiten. Auch binaurale Headphone-Mixe entfalten ihr volles, immersives Potential. So entstehen Produktionen, die raffiniert und überraschend, aber gleichzeitig vollkommen organisch klingen.
Für unseren Podcast haben wir Eric im Lab besucht und mit ihm über die aktuelle Clearmountain-Kritik an Atmos sowie die praktische Arbeit im Studio gesprochen. Eines steht nach diesem Gespräch fest: Die Chancen, dass Atmos das erste Surround-Format mit Breitenwirkung wird, standen nie besser.
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Im BEAT Producer Podcast bittet Tobias Fischer spannende Produzenten zum Tiefen-Gespräch. Diese Folge dreht sich um Ben Lukas Boysen, dessen Arbeit sich auf dem schmalen Grat zwischen Soundtracks, moderner Klassik und Electronica bewegt.
Ben Lukas Boysen empfängt uns in seinem neuen Studio. Der kleine, aber einladende Raum beherbergt seine persönliche Sammlung klassischer Synthesizer, Drumcomputer und eine akribisch geordnete Kabelsammlung ("Ich habe immer noch das Gefühl, dass sie nicht geordnet genug ist", gibt er lachend zu, "ich leide unter schwerer Kabel-OCD."). Die meiste Musik entsteht jedoch “in the box”, sogar die atemberaubend schönen Klavierklänge, für die er berühmt geworden ist. Die Einfachheit und Sauberkeit des Raums bietet den perfekten Schutzraum für die faszinierend eigenwilligen Rave-Ausflüge seines experimentellen Projekts Hecq - das er nun, nach einer mehrjährigen Phase der Stille, wieder aufleben lässt.
In vielerlei Hinsicht ist dies der perfekte Zeitpunkt für ein Gespräch. Dank glorreich produzierter Alben wie “Mirage” oder “Gravity” ist Ben längst aus dem Schatten einiger der größeren Labelkollegen von Erased Tapes herausgetreten - allen voran Nils Frahm, den er bei “Gravity” noch als Produzent hinzugezogen hatte. Vor allem die letzten Jahre brachten dank starker Soundtrack-Arbeiten den Durchbruch. 2019 wurde er gebeten, den deutschen Thriller “Der Fall Collini” zu vertonen, seinerzeit der erfolgreichste Film des Jahres. 2022 folgte die TV-Serie “The Lazarus Project”, eine spannungsgeladene Zeitreisegeschichte, die sich in einem an Tennet gemahnenden Universum bewegt und wohl die bisher ambitionierteste und kreativ überzeugendste Originalserie von Sky darstellt.
Boysens klassische Ausbildung, und seine Jugend in einer Familie von Kreativen und Musikliebhabern, bildete die ideale Basis für einen natürlichen Umgang mit orchestralen Klangfarben. Gleichzeitig führte ihn seine persönliche Liebe zum IDM der 90er Jahre, von Aphex Twin bis Autechre, zu elektronischen Klangskulpturen, komplexen Beatmustern und gespenstischen Stimmungen. Bei Hecq ging es (unter anderem) immer darum, diese beiden scheinbar gegensätzlichen Tendenzen zu einer einheitlichen Sprache zu verschmelzen, zusammengehalten von Boysens Begabung als Arrangeur, Sounddesigner und Klanggeschichtenerzähler.
Nach einer mehrjährigen Pause von Hecq, gibt es nun plötzlich eine neue EP. Sie trägt den Titel “Form” und ist eines der vielversprechendsten Comebacks in diesem Jahr. “Form” schafft es, ein vertrautes, leicht nostalgisches Gefühl zu transportieren und dieses gleichzeitig in Tracks einzubetten, die einige der abenteuerlichsten Kompositionsideen in Boysens Karriere aufweisen.
Weniger episch in Design und Klang als das Vorgängeralbum “Mirage” arbeiten diese Stücke mit eigentlich einfachen Ideen, um verblüffend originelle Ergebnisse zu erzielen. Sie zeugen von den Talenten eines Produzenten, für den die Welt der Musik noch voller ungenutzter Potenziale ist - und der, wie unser Podcast beweist, sich auch gerne in aller Tiefe darüber unterhält.
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Im BEAT Producer Podcast bittet Tobias Fischer spannende Gäste zum Tiefen-Gespräch. Diese Folge dreht sich um Modular-Papst Andreas Schneider und der von ihm gegründete Superbooth. Seit der ersten Ausgabe ist die Synthie-Fachmesse stetig gewachsen und gilt heute als das wichtigste Event seiner Art überhaupt. Auch Superbooth23 verspricht wieder schmackhaft zu werden. So trafen wir uns für ein Gespräch über den Spaß des Frickelns, die meditativen Qualitäten des Musikmachens und spannende Modular-News.
Als Andreas Schneider sein „Büro“ eröffnete, waren Modularsynthies das möglicherweise nischigste Produkt der Elektronik. Gemeinhin galten sie als abstrakte und komplizierte Spielzeuge für Musiker, die lieber mit dem Lötkolben als einem Keyboard hantierten. Genau das war es, was Schneider magisch anzog. Frustriert von Erfahrungen als Manager und Marketing-Experte und dem Eogoismis der Musikindustrie fand er endlich das, was ihm so lange gefehlt hatte: Die Liebe am Experiment, am Ausprobieren, am Spielen.
Aus der Leidenschaft wurde schon bald ein Laden. Hier, und das macht das Konzept aus, konnte man die faszinierenden und doch angeblich längst von der Zeit eingeholten Geräte und Gerätchen ansehen, anfassen und antesten. Letzten Endes also schlicht das, was im konventionellen Einzelhandel für „modernes“ Equipment schon lange selbstverständlich war. Mit dem Unterschied, dass es bei Schneider einfach viel mehr Spaß machte. Und so wird der Zwischenstopp am Kottbusser Tor für so Manchen zum Pflichtprogramm beim Berlinbesuch.
Der Superbooth (auf den Maskulin legt Schneider viel Wert) wird schon bald zur natürlichen Ergänzung zum Verkauf. Hier treffen sich Hersteller und Kunden, diejenigen welche die Klangkisten bauen und diejenigen, die mit ihnen Musik produzieren. Der Austausch und das Handanlegen ist für das Konzept essentiell. Denn letzten Endes geht es hier nicht ums „Produzieren“ oder „Verkaufen“ - sondern, allen finanziellen Zielen zum Trotz, ums „Machen“.
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Im 3x3 Podcast bittet Tobias Fischer spannende Produzenten zum Tiefen-Gespräch. Diese Folge dreht sich um die House-Legende Todd Terry. Im Mainstream wurde Terry vor allem mit seinen Remixen zum Star: “Missing” mit Everything But the Girl war sogar so gut, dass er in Deutschland, den USA und UK in der Top 3 landete. Dabei sind gerade seine eigenen Produktionen mitverantwortlich dafür, dass aus einer Nischenbewegung eine weltweites Phänomen entstand.
James Brown und Quincy Jones waren für den jungen Todd Terry die größten. Schon bald kamen Kraftwerk dazu – eine scheinbar krude Kombination, die aber zum Sprungbrett und zur lebenslangen Inspiration für eine große Karriere wurde. In der Schnittmenge aus diesen Einflüssen und maßgeblich inspiriert von der aufkeimenden Hip-Hop-Bewegung schuf der in Brooklyn geborene Musiker einen Sound, der dreckig war und roh, und der den Finger genau am Puls der Zeit hatte.
Anderen ging es um kommerziellen Erfolg, Terry aber wollte einfach nur Musik machen und in kreativer Hinsicht “der King” sein. In seinem Schlafzimmerstudio standen bereits die wenigen Geräte, mit denen er schon bald eine Revolution entfachte: Eine Drum Machine, ein paar Synths, ein Paar einfache Boxen und ein Mixer. Die Songs entstanden allesamt live im Augenblick, als Jams und Performances. “Rough” sollte es sein – und “rough” wurde es auch.
Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen, denen langsam aber sicher die Ideen ausgehen, ist das Produzieren für Terry eine Sucht geblieben. Seine Produktivität ist geradezu obsessiv, die Liste der Tracks, die nach seiner Umstellung auf eine digitale Arbeitsumgebung entstanden sind, erstreckt sich ins Unendliche. Dabei bestand eine der Herausforderungen darin, die besagte “Roughness” auch am Laptop zu erzeugen.
Genau darum – und darüber wie sich Technologie und Kreativität in seinem Schaffen sich seit nunmehr fast 40 Jahren gegenseitig befruchten, geht es in diesem Gespräch.
Aktuelle Single: Todd Terry, Janika Tenn & Lee Wilson: “I Give You Love”
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