Episódios

  • Das Thema Einsamkeit ist so breit, dass man es gut und gerne auch ein zweites Mal im Podcast behandeln kann. War in Folge 26 Elke Schilling vom Silbernetz zu Gast und analysierte die Einsamkeitslage der Republik, breitet Ulrich Lilie in dieser Folge seinen Atlas der Einsamkeiten aus. Der evangelische Theologe leitete von 2014 bis 2023 die Diakonie Deutschland und wirft sein Augenmerk auf die Ambivalenz der Einsamkeit: während Vereinzelung und Isolation krankmachen, ist das bewusste und gewollte Für-sich-sein hingegen ein positiver Aspekt der Lebensführung.

    Ulrich Lilie legt dar, welche Gruppen am ehesten von Einsamkeit betroffen sind (junge Menschen, Frauen, Alte), was man konkret tun kann, wie wir unsere Städte und Orte verändern müssen, um für mehr Verwurzelung und Begegnung zu sorgen. Es geht um die starken sozialen Netze in den skandinavischen Ländern und Inspirationen von Meister Eckert und Kierkegaard. Wertvoll finde ich den Hinweis, dass die Frage der Einsamkeit nicht mit dem Tod endet: Ulrich Lilie spricht sich deutlich gegen Beisetzungen "im engsten Familienkreis" aus und für öffentliche Trauerarbeit. Im Funfact-Nicht-Funfact geht es um ein einschneidendes Erlebnis: wie einsam sind die Menschen eigentlich in der Coronapandemie wirklich geworden?

    Viel Spaß beim Zuhören!

    Die Erhebung zur Einsamkeit in der Corona-Pandemie findet ihr hier. Das Buch "Für sich sein - ein Atlas der Einsamkeiten" gibt es überall im Buchhandel oder hier direkt beim Verlag: Link.

  • In seinem Jahresgutachten hat der Sachverständigen Rat zur Gegutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung - umgangssprachlich die Wirtschaftsweisen genannt - jede Menge Vorschläge zur Rente gemacht: mehr Umverteilung zur Armutsbekämpfung, mehr Kapitaldeckung zur Finanzierung, Kopplung an die Inflation statt Nettolöhne und auch ein moderates Anheben des Renteneintrittsalters - bis 69 Jahre im Jahr 2070. Was die größten Probleme des Rentensystems sind, wieso gerade dies die richtigen Antworten sind und welche davon Chancen auf Umsetzung haben erklärt uns eines der fünf Mitglieder dieser illustren Runde: Prof. Dr. Martin Werding von Ruhr-Universität Bochum.

    Die Website des Sachverständigenrates findet ihr hier, das Jahresgutachten hier.

    Viel Spaß beim Zuhören :-)

  • Estão a faltar episódios?

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  • Aus den heiligen Hallen der Rentenversicherung heraus erklärt Brigitte Loose, Leiterin des Forschungsnetzwerks Alterssicherung, warum Forschung zur Rente auch ein Akt der Selbstverteidigung ist und was genau es mit diesem Institut auf sich hat. Wir erfahren, welche Forschung gefördert wird und welche Innovationen in den Startlöchern stehen. Dabei geht es unter anderem neue Erkenntnisse zur Rolle der Rentenversicherung im Dritten Reich, zu Altersarmut oder auch zum Vorbild Österreich. Und falls ihr ausprobieren wollt, wie hoch eine Rente sein kann: Obacht, mit seiner Rentenhöhe hat schon mal jemand die IT der Rentenversicherung in die Knie gezwungen.

    Mehr zum FNA findet ihr hier: https://www.fna-rv.de

    Viel Spaß beim Zuhören!

  • Wie könnte eine Alters- und Rentenpolitik aussehen, die nicht zum Weglaufen, sondern zum Dableiben einlädt? Und warum muss die ganze freie Zeit am Ende des Lebens liegen, wo man sie in der Rush Hour viel besser gebrauchen könnte? Wie könnte ein Modell aussehen, das es uns erlaubt, die Arbeitszeit flexibler über das Leben zu verteilen? All das skizziert der Politiker (CDU) und Autor Wolfgang Reinhart in seinem neuen Buch und in dieser Folge!

    Freut euch auf ein unterhaltsames und spannendes Gespräch über Flexibilität und Freiheit, soziale Absicherung und Zuverlässigkeit, Gerechtigkeit gegenüber der jungen Generation und die neuen Währungen am Arbeitsmarkt: Sinn, Zeit und Vertrauen (inklusive dem Thema 4-Tage-Woche). Im Funfact wird euch überraschen, wo man die Grenze zwischen Kindheit und Erwachsenendasein auch ziehen könnte - nämlich bei 60 Jahren - und wer diese Position vertritt.

    Sein Buch mit dem Titel "Ich bleib dann mal da" ist im Verlag Frankfurter Allgemeine erschienen und findet ihr im Buchhandel eures Vertrauens oder auch beim Verlag direkt: Link.

    Auch interessant für den Weihnachtsbaum: Die kalendarische Altersgrenze im Rentensystem: Willkür oder Gleichheit? eines euch bekannten Autors. Das gibt es hier: Link.

  • In der neuen Folge tauschen wir die Rollen: während Anika Schulz und Klaus Morgenstern vom Deutschen Institut für Altersvorsorge die Fragen stellen, versuche ich zu skizzieren, was drängende gerechtigkeitstheoretischen Fragen und Antworten für die Rentenversicherung sind. Wir reden über flexiblen Renteneintritt, Formen des Alters, Altersdiskriminierung und -Armut sowie die unterschiedlichen Effekte auf Menschen verschiedener Generationen oder auf Menschen innerhalb einer Generation. Damit ist diese Folge im Grunde eine Zusammenfassung ganz vieler Aspekte, die wir in den vergangenen 32 Folgen bereits angesprochen und behandelt haben.


    Im Funfact springe ich an den Anfang meines eigenen - und womöglich auch euren - Erwerbslebens zurück: welche Faktoren, Wünsche oder Zwänge sorgen dafür, dass junge Menschen noch zu Schulzeiten erste Arbeitserfahrungen sammeln (Link zur Studie)?

    Wer Lust auf weitere Folgen des Podcasts "Rente gut, alles gut?" bekommen hat, findet diesen hier.

  • 69 Prozent. So viele Menschen in Deutschland halten Altersarmut für das größte Lebensrisiko. Grund genug, einmal ausführlich darüber zu sprechen: ab wann gilt man als arm? wie viele Menschen sind betroffen? und wieso? Es zeigt sich, dass alte Menschen im Schnitt in Deutschland reicher und seltener Arm sind als junge Menschen, aber innerhalb der Gruppe der Alten die Spanne besonders groß ist. Altersarmut liegt also nicht am Alter, sondern an anderen Faktoren wie Erwerbsbiografie, Gesundheit, Herkunft oder Geschlecht. Altersarmut ist früher angelegt und muss also auch früher bekämpft werden. Wir sollten zwar auch auf die Rolle der Rente schauen, wie wir es im zweiten Teil machen, aber nicht nur: denn kaum eine Gruppe ist in Wahrheit so reich und gesund wie Menschen mit Mini-Renten. Woran das liegt, erfahrt ihr in der neuen Folge - und was es für die Immobilienstatistik bedeutet, dass junge Menschen so früh in Deutschland von zu Hause ausziehen.

    Viel Spaß beim Zuhören :-)

    Hat euch die Folge gefallen? Hinterlasst gerne ein paar Sterne, einen Kommentar oder Feedback. Ich würde mich freuen!

    Ausgewählte Quellen

    BPB: Armutsgefährdungsquoten

    BMAS: Alterseinkommen und zusätzliche Vorsorge

    Bundesbank: Vermögen und Finanzen privater Haushalte

    Grevenbrock, Ludwig, Siassi (2023): Homeownership Rates, Housing Policies, and Co-Residence Decisions

    IW-Trends 2/2022: Unterschiedliche Lebenserwartung, differenzierter Rentenzugang? Soll die gesetzliche Rente unterschiedliche soziodemografische Hintergründe berücksichtigen?

    DeStatis: Armutsgefährdung sowie materielle und soziale Entbehrung bei älteren Menschen

  • Der demografische Wandel hat uns schon lange fest im Griff. Bereits in den 1960ern gab es dazu eine sehr lebhafte Debatte und ein zumindest in akademischen und politischen Kreisen ausgeprägtes Problembewusstsein, was sich in der Regierungserklärung von Ludwig Erhard 1963 verdichtet. Seitdem hat sich die Alterung aber deutlich beschleunigt. Heute verlassen jedes Jahr 300.000 Menschen - eine Stadt wie Münster - den Arbeitsmarkt, ohne dass junge Menschen nachrücken. Ob sich das mit Immigration, höherer Erwerbsbeteiligung von Frauen oder mit den Juristinnen und Juristen, die dank ChatPGT eingespart werden können, auffangen lässt? Der demografische Wandel führt auch dazu, dass wir heutzutage im Durchschnitt ein Viertel unseres Lebens in der Rente verbringen. Um das zu finanzieren schießt der Staat jedes Jahr über 100 Milliarden Euro an Steuergelden in die Rentenkasse. Wenn wir nichts ändern, steigt die Zahl in den nächsten 30 Jahren auf fast 500 Milliarden Euro - mit entsprechenden Konsequenzen für die nachwachsenden Generationen. Daher spricht der Verfassungsrechtler Gregor Kirchhoff bereits von einem Kipppunkt wie beim Klima. Normalerweise kommt der Tod nach der Rente, in dieser Folge aber davor: im Funfact könnt ihr mal raten, welche Berufe oder Branchen um 1900 herum besonders tödlich waren. Mich hat das Ergebnis stark überrascht.

    Wie immer freue ich mich über Feedback - nutzt auch gerne mal die Frage-Antwort-Funktion auf Spotify!

    Mein Buch findet ihr gedruckt im Buchhandel oder auch als kostenloses E-Book: https://www.wbv.de/shop/Die-kalendarische-Altersgrenze-im-Rentensystem-Willkuer-oder-Gleichheit-I73439

    Wollt ihr mich unterstützen, geht das über Paypal (https://www.paypal.me/alterwasgeht).

    Hier noch ein paar Quellen dieser Folge:

    Schulz, Stefan (2022): Die Altenrepublik.
    Fuchs, Söhnlein, Weber (2021): Demografische Entwicklung lässt das Arbeitskräfteangebot stark schrumpfe IAB-Kurzbericht. Projektion des Erwerbspersonenpotenzials bis 2060.
    Bundesagentur für Arbeit (2023): Arbeits- und Fachkräfte für Deutschland (Link).
    Werding, Martin (2018): Projektionen zur Rente im Artikel der ZEIT 41/2018 mit dem Titel "Wer bezahlt die Rente?".

  • Es ist einer der Megatrends des 21. Jahrhunderts: der demografische Wandel. Wir schauen uns zunächst globalgalaktisch an, warum auch Länder wie Bangladesch unter 2 Kindern pro Frau liegen und wieso die Weltbevölkerung ab 2080 schrumpfen wird. Außerdem müssen wir mit ein paar Mythen aufräumen: zum Beispiel mit dem sogenannten Pillenknick und oder den Babyboomern, die zwar viele waren, aber deren Eltern nicht besonders viele Kinder hatten. Im zweiten Teil der Folge zoomen wir in die eine Seite der Medaille des demografischen Wandels. Die niedrige Geburtenrate. Welche politischen Maßnahmen sorgen dafür, dass Frauen mehr Kinder bekommen wollen? Elterngeld? Kinderbetreuung? Rollenbilder? Und selbst wenn wir die Frauen überzeugen: was ist eigentlich mit den Männern? Im Funfact wird aus der demografischen Frage eine demokratische: was macht das mit unserem System, wenn in den 2030ern in einigen Bundesländern mehr Menschen mit Pflegestufe leben als unter 30?

    +++ Zusatzteil: Das Buch zum Podcast erscheint Ende Juli als kostenloses E-Book und Anfang August als Print im wbv-Verlag überall im Buchhandel. Ich erzähle euch, was euch erwartet und wie ihr mich unterstützten könnt, ohne Geld in die Hand zu nehmen: fragt doch mal bei euren Büchereien und Bibliotheken nach, ob die nicht ein Printexemplar kaufen wollen :-) Zum Buch mit dem Titel "Die kalendarische Altersgrenze im Rentensystem: Gleichheit oder Willkür" geht es hier +++

    Ausgewählte Quellen in der Folge:
    Schulz, Stefan (2022): Die Altenrepublik.
    Bätzing, Werner (2020): Das Landleben.
    United Nations Policy Brief (2015): The influence of family policies on fertility in France.
    Jalovaara et al. (2019): Education, Gender, and Cohort Fertility in the Nordic Countries.
    Rothenbacher/Fertig (2022): Deutschland in Daten. Bevölkerung, Haushalte und Familien.
    Bonoli / Häusermann (2009): WHO WANTS WHAT FROM THE WELFARE STATE?
    Dudel / Klüsener (2016): Estimating male fertility in eastern and western Germany since 1991: A new lowest low?

  • Ob wir wollen oder nicht, immer wenn wir mit dem Alter konfrontiert werden, weckt das in uns bestimmte Assoziationen. Diese prägen unseren Umgang mit dem Alter und auch mit uns selbst: bis zu 13 Jahre längere Lebenserwartung gehen mit positiven Altersbildern einher. Negative Stereotype wiederum führen oft zu ungerechter Diskriminierung. So ist Altersdiskriminierung statistisch in Deutschland die häufigste Diskriminierungsform und erfährt nicht annäherend so viel Aufmerksamkeit wie etwa Rassismus oder Sexismus. Neben der Bestandsaufnahme sprechen wir aber auch über konkrete Impulse, wie wir unsere Altersbilder positiv prägen können.

    Das Whitepaper, von dem wir sprechen, findet ihr hier: http://www.health.uni-konstanz.de/sites/default/files/altersbilder-whitepaper-web-final.pdf

    Den Link zum Buch reiche ich nach. Der Titel wird lauten: Die kalendarische Altersgrenze im Rentensystem: Willkür oder Gleichheit

    Viel Spaß beim Zuhören!

  • In dieser ganz besonderen (und besonders langen!) Crossover-Folge werfen Tobi und Flo vom Gerontologie-Podcast knowlAGE und ich einen Blick hinter unsere jeweiligen Kulissen, sprechen über unsere jeweiligen Zugänge, Schwerpunkte und Interesse am Thema Alter, tauschen Anekdoten aus und ordnen relevante Forschungsergebnisse ein. Hört rein, wenn ihr wissen wollt, was ein Gerontologe beruflich macht, was ein Un-Ort ist, warum nicht alle Menschen Angst vor einem Pflegebedarf haben (müssen) oder etwa warum im Zensus die Frage "Wie viele Kinder haben Sie?" nicht gestellt wurde (obwohl das eine sehr relevante Information ist, müsste man meinen). Wie der Titel schon verrät: ein Blumenstrauß an Funfacts, guter Unterhaltung und hoffentlich spannenden Ideen!

    Wenn Ihr Lektüre zum Alter oder zur Folge sucht, sei euch die Buchhandlung Kortes sehr empfohlen - dort könnt ihr nämlich auch Flo treffen!

    00:00:00 Intro

    00:01:35 Blick hinter die Kulissen

    00:13:11 Alter im Buchhandel

    00:15:40 Was macht knowlAGE?

    00:19:22 Und Alter, was geht?

    00:31:16 Der philosophische Blick

    00:38:00 Funfact

    00:41:00 Kulturelle Gerontologie

    00:45:45 Demenz und Recht

    00:50:00 Verdrängung an Un-Orte

    00:57:45 Mit- und Selbstbestimmung

    01:02:00 Letzte-Hilfe-Kurse

    01:06:15 Altersvorfreuden

    01:12:20 Schönheit vor Schlauheit

  • Arbeitssuchende über 50 bringen viel Erfahrung und Lebensklugheit mit, tragen aber häufig auch Verantwortung für Familie und Angehörige. Auch Altersbilder, Stereotypen und eine sich schnell wandelnde Welt machen die Stellensuche nicht einfacher. Während daher viele von Existenzängsten unter Druck gesetzt werden, nutzen andere wiederum die Gelegenheit, um zum Ende des Berufslebens hin endlich mal "etwas Sinnvolles" zu tun. Das berichten die Mentees und Mentor*innen von Impulse, einer Schweizer Organisation, welche ältere Arbeitslose bei der Stellensuche begleitet. Nicole Bertherin, Mitgründerin von Impulse, ordnet die Statements ein und erzählt von den Herausforderungen im Alter, von erfolgsversprechenden Strategien, von Modalverben in unserem Kopf und von Kobolden, denen wir ständig begegnen.

  • Zum Glück erfährt das Thema Einsamkeit immer mehr gesellschaftliche Aufmerksamkeit - denn die einsamen Menschen tun dies per Definition häufig nicht. Um gegen Einsamkeit gerade im Alter vorzugehen, bietet das Silbernetz allen Menschen ab 60 Jahren unter 0800 4 70 80 90 die Möglichkeit, jeden Tag für 20 Minuten mit jemandem zu sprechen. Im Gespräch mit der Gründerin Elke Schilling geht es um die Verbreitung, Stigmatisierung und Muster von Alterseinsamkeit in Deutschland, die Rolle der Tagesschau im Alltag der Menschen und Möglichkeiten des freiwilligen Engagements. Besonders überraschend: wie sich seit Corona endlich auch Männer trauen anzurufen.

    Mehr über das Silbernetz findet ihr auf der Website: https://silbernetz.org/

  • Im Spiel des Lebens haben leider nicht alle die gleichen Chancen auf eine lange Lebensdauer. Der Tod ist weder gleich noch individuell, sondern folgt bestimmten Mustern, für die wir zum Teil nicht oder kaum verantwortlich sind. Der bekannteste Faktor ist das Geschlecht: Frauen leben länger als Männer. Aber woran liegt das? Biologie oder Verhalten? Eine bahnbrechende Studie bietet eindeutige Befunde im Funfact. Auch Bildung, Beruf, Einkommen oder auch der Wohnort bedeuten statistisch ein um mehrere Jahre längeres oder kürzeres Leben. Diese sogenannte "Differenzielle Sterblichkeit" ist ein großes Gerechtigkeitsproblem für das Rentensystem. Wer lange lebt, erhält viel mehr aus der Kasse, als er oder sie eingezahlt hat. Da ein hohes Einkommen mit der Lebensdauer korreliert, heißt das: das Rentenversprechen ist wertvoller für Reiche als für Arme. Warum das problematisch ist und was man dagegen tun könnte, erfahrt ihr im zweiten Teil.

    Viel Spaß beim Zuhören!

    Der Link zur Landkreis-Studie: https://www.aerzteblatt.de/archiv/214715/Lebenserwartung-auf-Kreisebene-in-Deutschland

    Ausgewählte Quellen:
    Ayuso et al. (2016): Addressing Longevity Heterogeneity in Pension Scheme Design and Reform.
    Ayuso et al. (2016): On the Heterogeneity in Longevity among Socio-economic Groups: Scope, Trends, and Implications for Earnings-Related Pension Schemes.
    Luy (1998): Warum Frauen länger leben. Erkenntnisse aus einem Vergleich von Kloster- und Allgemeinbevölkerung.
    Richter / Werding (2020): Unterschiedliche Lebenserwartungen und Rentenapassung.
    Whitehouse / Zaidi (2008): Socio-Economic Differences in Mortality: Implications for Pensions Policy.

  • Im Gespräch mit der Entwicklungspsychologin Prof. Pasqualina Perrig-Chiello (Universität Bern) sprechen wir über die gesellschaftliche Realität von Partnerschaften: lassen sich wirklich mehr Menschen scheiden als früher? was führt Menschen heutzutage zusammen? Und vor allem: was hält sie zusammen? Wir erfahren, was die wichtigsten Faktoren für lange, glückliche Beziehungen sind, welche Verhaltensweisen sich positiv auswirken und welche hingegen als "Apokalyptische Reiter" bekannt sind. Es ist wirklich eine Folge fürs Leben - genauer gesagt für das gemeinsame Leben. Viel Spaß beim Zuhören!

    Hat euch die Folge gefallen? Habt Ihr Ideen, Vorschläge, Themenwünsche? Hinterlasst gerne eine Bewertung oder schreibt mir eure Kritik und Anregungen auf Twitter, Instagram, Facebook oder an [email protected] :-)

  • Frau Dr. Yong-Seun Chang-Gusko (Koshin-Universität Busan und früher FOM Hamburg) berichtet von ihren Erfahrungen im Aufbau digitaler Seniorenservices in Deutschland und von der Rolle des Alters in der koreanischen Gesellschaft. Dort ist der Respekt vor den Alten weit stärker verankert als bei uns. Aber nicht nur das: das koreanische Gesundheits- und Pflegesystem ist viel stärker auf Prävention ausgerichtet und an den Patienten (anstelle der Anbieter) orientiert. Doch nicht alles, was glänzt, ist Gold. Neben einer großen Schere zwischen Arm und Reich hat Korea hat eine der niedrigsten Geburtenraten der Welt (0,85 Kinder pro Frau), weil Kinder zu teuer sind und das Berufsleben kaum mit Familie zu vereinbaren ist.

    Der Link zur Hamburger Plattform LIDO: https://meinlido.de/

    Und zu einem Werbevideo mit Youn Yuh-Jung und Zigzag: https://www.youtube.com/watch?v=9x5AoAwPAK4

    Abonniert Alter, was geht? auch bei Instagram, Facebook und Twitter. Alle Folgen findet ihr auch unter www.alter-was-geht.de inklusive Kommentarfunktion :-)

  • Das Alter ist jünger als man denkt - denn schon mit Mitte 20 setzt die Alterung und der Verfall des Menschen ein. Doch bis wir es im Alltag spüren, gehen noch Jahrzehnte ins Land. Denn der Mensch und sein Gehirn sind sehr gut darin, Verluste zu kompensieren und neue Wege zu gehen. Warum und wie altern wir und was passiert dabei mit Körper, Geist und dem Charakter? Was auch immer passiert: es passiert später als in früheren Generationen. Die Menschen werden nicht nur älter, sondern bleiben auch viel länger gesund und selbstständig. Und am Ende des Lebens werden wir alle zufriedener als zuvor. Klingt paradox, ist aber so.

    Mein Science Slam zu der Frage, ob Altern eine Krankheit ist:
    https://www.youtube.com/watch?v=w5WxT7by30I

    Ausgewählte Quellen:
    Kirkwood (2000): Zeit unseres Lebens.
    Mella et al. (2018): Individual Differences in Development Change.
    Medwedew (1990): An attempt at a rational classification of theories of ageing.
    Rinkenauer (2008): Motorische Leistungsfähigkeit im Alter.
    Staudinger (2000): Das Paradox des subjektiven Wohlbefindens.
    Staudinger (2008): Was ist das Alter(n) der Persönlichkeit?

  • "Hitlers Rente" hat es bisher noch nicht in den Doku-Olymp nachts auf N24 geschafft. Dabei gab es einige interessante Entwicklungen: individuelle Beitragszahlungen, die Verankerung des Verdienstgedanken, Versuche zu einer Einheitsrente zu gelangen und eine ökonomisch sehr interessante Begründung, warum es 1942 -nicht- zu einer Rentenerhöhung kam. In der jungen Bundesrepublik war eine Rentenreform überfällig: das Kapital war im wahrsten Sinne des Wortes vernichtet, es gab immer mehr Flüchtlinge, Vertriebene und Kriegsversehrte. Die Rentenreform von 1957 war eine wahre Epochenzäsur. Sie begründete die Beitragsäquivalenz, den Generationenvertrag und die Norm eines Alters ohne Arbeit. Alles bis dahin weitestgehend unbekannt in der europäischen Ideenwelt.

    Der Funfact spannt den Bogen über beide Teile: es geht um die Witwenrente der Witwe des berüchtigten Präsidenten des Volksgerichtshofs, Roland Freisler. Diese wurde mit einer kuriosen Begründung in den 1970ern nämlich noch einmal erhöht, was 1985 einen Skandal auslöste.

    Ausgewählte Quellen:

    Göckenjan (2000): Das Alter würdigen.
    Günther (1996): Entwicklungsprobleme der gesetzlichen Altersversorgung in der BRD seit 1949.
    Kindel/Schackow (1957): Die Bedeutung der Altersgrenze in den System der sozialen Sicherung.
    Schmähl (2018): Alterssicherungspolitik in Deutschland. Vorgeschichte und Entwicklung von 1945 bis 1998.
    Auerbach, Ehrenberg, Heubeck, Reichenberger, Wingen mit Beiträgen in diversen Ausgaben von "Sozialer Fortschritt" im Jahre 1964.

    Der Spiegel-Artikel:
    https://www.spiegel.de/politik/kleines-zubrot-a-f8948a72-0002-0001-0000-000013512519

    Alle Folgen mit Kommentarfunktion findet ihr unter
    https://www.alter-was-geht.de

    Wer mich finanziell unterstützen möchte, kann das unter https://paypal.me/alterwasgeht tun. Vielen Dank!

  • Die Jugend hat keinesfalls ein Monopol auf die öffentliche Protestkultur. Davon erzählen nicht nur Omas for Future, sondern zum Beispiel auch Senioren for Hansa-Ufer 5. Die Stadtanthropologin Carolin Genz hat über mehrere Jahre Proteste von Senioren gegen steigende Mieten und Verdrängung in Berlin begleitet. Diese waren nicht nur von Herzblut bis Verzweiflung geprägt, sondern auch von digitalen Organisationsformen, Flashmobs und eigenen Protestsongs. Gleichzeitig ist allein schon die Logistik für Ü80 mit Rollatoren und Wärmdecken eine besondere Herausforderung. Carolin Genz führt uns durch ihre Forschung, die analytischen Hintergründe und wie und wann aus der teilnehmenden Beobachtung eine persönliche Verantwortung erwächst.

    Alle Folgen mit Kommentarfunktion gibt es hier: https://www.alter-was-geht.de

    Den Song findet ihr hier: https://www.youtube.com/watch?v=otQptAciDhM

    Einen Überblicksartikel von Carolin Genz zu ihrer Arbeit findet ihr hier:
    https://zeitschrift-suburban.de/sys/index.php/suburban/article/view/535/854#content

    Ihre Dissertation gibt es bei Springer: https://bit.ly/3VfLipy

    Die Petition gibt es hier: https://bit.ly/3CnG2au


  • Vielleicht brauchen wir kein WLAN an jeder Kaffeetasse im Seniorenheim, aber Digitalkompetenz ist ganz sicher zu einer Bedingung für gesellschaftliche Teilhabe geworden. Mit der "Frontfrau des Smart Agings", Ria Hinken, spreche ich daher unter anderem über die Generation Lochkarte, Smartphone-Sprechstunden und alterssensible Programmierung. Wie sich herausstellt, sind lange nicht immer die Alten das Problem.

    Mehr über ihre Arbeit erfahrt ihr hier: https://alterskompetenz.info/

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  • In dieser Folge geht es um Altersgrenzen und Pitbulls. Klar, Altersgrenzen sind willkürlich gesetzt und nutzen das kalendarische Alter, welches so ziemlich gar nichts über uns aussagt und für welches wir nicht verantwortlich sind. Ein klarer Fall von Altersdiskriminierung. Darin liegt aber auch ein Vorteil: am kalendarischen Alter kann man nichts manipulieren, es ist transparent ermittelbar, niemand muss sich dafür rechtfertigen. Es bietet also arithmetische statt Pro-Kopf-Gleichheit. Und was ist jetzt mit den Pitbulls? Die spielen dabei eine wichtige Rolle. Viel Spaß beim Zuhören!

    Ausgewählte Literatur:
    Schauer, Frederick F. (2003): Profiles, probabilities and stereotypes.

    Paypal:
    https://paypal.me/alterwasgeht