Episódios
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"Ich gebe es ehrlich zu: Ich war komplett naiv", sagt Johannes Schurr,
seit Dezember 2017 Bürgermeister des schwäbischen Dorfes Spraitbach in
Baden-Württemberg, im Podcast "Frisch an die Arbeit". "Ich wusste nicht
wirklich, was auf einen Bürgermeister zukommt."
Schurr, 36, ist im benachbarten Mutlangen aufgewachsen. Nach der Schule
ließ er sich bei der regionalen Sparkasse zum Bankkaufmann ausbilden und
wurde schließlich Filialleiter. Spraitbach liegt mit seinen 3.372
Einwohnerinnen und Einwohnern auf der Schwäbischen Alb, rund 55
Kilometer östlich von Stuttgart. "Das sind schon unfassbar ländliche und
dörfliche Strukturen bei uns in Spraitbach", sagt Schurr.
Als 2017 der damalige Bürgermeister verkündete, nicht mehr anzutreten,
entschied sich Schurr zu kandidieren. "Ich war unter 30, Familienvater
und hatte keinen Verwaltungshintergrund – es war eine toughe Wahl." Am
Ende konnte Schurr sie mit 52 Prozent der Stimmen für sich entscheiden.
Seine erste Amtshandlung sei gewesen, einen Beamer für die
Gemeinderatssitzung anzuschaffen – vorher sei dort die Tagesordnung noch
auf Folien kopiert und mit einem Tageslichtprojektor an die Wand
geworfen worden. Sofort danach habe er ein Kartenzahlungsgerät für das
Bürgeramt angeschafft. Mittlerweile, sagt Schurr, der auch auf Instagram
von seiner Arbeit berichtet, habe er viel digitalisieren können,
beispielsweise die Terminverwaltung des Rathauses oder das
Sommerferienprogramm der Gemeinde.
In seinem Beruf könne er viel verändern – und verbessern. "Ich habe
schon den Eindruck, dass meine acht Stunden, die ich am Tag arbeite, der
Gesellschaft nutzen", sagt er. Beispielsweise habe der Ort Räume für
eine dritte Kindergartengruppe gebraucht. "Aber ich wollte keine Wiese
bebauen und dort neue Straßen anlegen lassen", sagt Schurr. Beim Wandern
auf 1.800 Metern Höhe hätte er dann eine Idee gehabt: "Wir bauen den
neuen Kindergarten einfach auf die Umkleidekabine am Sportplatz drauf!"
Dann bräuchte es weder neue Parkplätze noch weitere Straßen, und kein
Quadratzentimeter Grün würde kaputt gemacht. Zurück im Rathaus setzte
Schurr sein Vorhaben um. "Und dann stehst du eineinhalb Jahre später in
diesem Gebäude drin und denkst: Hey, das war meine Idee!"
Im Podcast erzählt Schurr außerdem, weshalb er allen Partnern von
Verstorbenen in seinem Dorf einen persönlichen Beileidsbrief schreibt,
warum die Kneipe Mäxle so wichtig für Spraitbach ist – und wie er sich
jetzt schon auf die Wiederwahl vorbereitet.
"Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Es
moderieren im Wechsel Daniel Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek.
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"Alkohol ist immer noch die Droge Nummer eins bei uns", sagt Susi Schöne
im Podcast "Frisch an die Arbeit". "Aber es kommen auch zunehmend Leute
wegen ihrer Crystal-Meth-Abhängigkeit." Die Sozialpädagogin arbeitet in
einem Wohnheim für suchtkranke Menschen in Gera. 36 Menschen zwischen 20
und 65 Jahren leben dort. Alle sind oder waren abhängig von etwas:
Einige sind Alkoholiker oder heroinabhängig, andere mager- oder
spielsüchtig. Nun bereiten sie sich auf ein Leben ohne Sucht vor.
Schöne ist Vertrauensperson und Beraterin. Die 33-Jährige hilft den
Bewohnerinnen und Bewohnern zum Beispiel, sich ein Leben mit Wohnung und
Job aufzubauen. "Die meisten wollen mit ihrer Sucht Gefühle wie Angst,
Scham oder Verlust wegdrücken. Und da setze ich an", sagt Schöne. Sie
sei keine Therapeutin. Aber die Ursachen einer Sucht zu kennen, mache es
ihr leichter, die Menschen bei ihrer Zukunftsplanung zu unterstützen.
Doch Schöne weiß auch: Eine endgültige Heilung von der Sucht gibt es
meistens nicht. "Besonders traurig ist es, wenn wieder jemand rückfällig
wird, von dem ich das gar nicht gedacht hätte", erzählt sie. Die
Rückfallquote liege in ihrem Bereich bei geschätzt 90 Prozent.
Im Podcast erzählt Schöne außerdem, warum Schmerzmittel der Einstieg in
eine Sucht sein können, wie immens wichtig Freunde und Familie für die
Menschen sind, mit denen sie arbeitet, und warum die Bürokratie ihr
größtes Ärgernis ist.
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Estão a faltar episódios?
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"Ich gehe nicht beunruhigt durch die Stadt und erwarte hinter jeder
Straßenecke ein Messerattentat", sagt der Berliner Oberstaatsanwalt
Klaus-Michael Wachs, der sich auf Verfahren im Bereich politischer
Extremismus und Islamismus spezialisiert hat, im Podcast Frisch an die
Arbeit. Er sagt auch: "Für islamistische Gruppierungen ist es relativ
einfach, im Internet an Personen heranzukommen und sie schließlich so
weit zu bringen, dass sie sich ein Messer beschaffen und damit Anschläge
begehen."
Wachs, 64, hat nach seinem Jurastudium in den 1990ern bei der
Staatsanwaltschaft in Berlin angefangen und damals etwa die Prozesse
gegen das Politbüro der SED unter anderem wegen Staats- und
Regierungskriminalität betreut. Anschließend ging er für drei Jahre zur
Generalbundesanwaltschaft nach Karlsruhe, ehe er nach Berlin
zurückkehrte. Seit 2014 arbeitet er dort in seinem jetzigen Bereich.
Der "Islamische Staat", sagt Wachs in Bezug auf die Messeranschläge von
Mannheim und Solingen im Arbeitspodcast, sei nie verschwunden gewesen:
"Es hat in den letzten Jahren immer wieder Anhaltspunkte für Versuche
von strukturierten, größeren Anschlägen gegeben."
Wie schnell sich manche Menschen im Internet radikalisieren, hat er in
seinem Beruf oft erlebt. Besonders den Fall eines Jugendlichen könne er
nicht vergessen, sagt er – 15 oder 16 Jahre alt sei der gewesen. Er habe
von einem Islamisten im Netz eine Anleitung bekommen, wie er eine Bombe
bauen könne. "Er hat dann bereits angefangen, sich die notwendigen
Einzelteile zu beschaffen." Weil die Polizei die Kommunikation überwacht
hatte, konnte ein Anschlag frühzeitig verhindert werden.
"Es ist sehr, sehr schwer, zu sagen, ob im schlimmsten Fall tatsächlich
ein Sprengsatz gebaut worden wäre und Schlimmeres passiert wäre", sagt
Wachs.
Im Podcast erzählt er außerdem, was ihm an seinem Beruf gefällt, woran
man Informationen erkennt, die ursprünglich von Geheimdiensten kommen,
und warum er selbst vor allem auf Weihnachtsmärkten ein mulmiges Gefühl
hat.
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"Die Arbeit als Galeristin ist, wie bei jedem anderen Beruf auch, etwas,
das man erlernt. Wenn ich ein Kunstwerk sehe, kann ich schon sagen, ob
es das schon mal gegeben hat oder nicht", sagt Sabine Schmidt,
Geschäftsführerin der Berliner Galerie PSM. Bei der Auswahl sei das ein
großer Vorteil.
Zwei Fragen höre sie oft, erzählt Schmidt im Podcast Frisch an die
Arbeit. Woran sie eigentlich das Talent von Künstlerinnen und Künstlern
erkennt? Und wie die Preise für Werke zustande kommen? "Wie in jedem
anderen Bereich gilt bei uns auch Angebot und Nachfrage. Das macht die
Preisgestaltung eigentlich sehr transparent", sagt sie.
Schmidt, Jahrgang 1975, hat Kunstgeschichte und Ethnologie studiert. In
den Nullerjahren nutzte sie dann einen leeren Raum in ihrem Wohnhaus in
Berlin-Prenzlauer Berg für erste Ausstellungen. Nachdem Schmidt beim
Haus der Kulturen der Welt als Kuratorin gearbeitet hatte, gründete sie
2008 ihre Galerie PSM in einer alten DDR-Militärgarage, für drei Euro
Miete den Quadratmeter.
"Als ich mit der Galerie begonnen habe, habe ich mir überlegt: In welche
Richtung kann das gehen? Welche Nischen gibt es eigentlich, welche
Kundenstämme?", sagt sie. Den Fokus legte sie dann auf Künstlerinnen und
Künstler aus Südamerika, Afrika und anderen Regionen des Globalen
Südens. Und auf räumliche Kunst, wie Installationen oder Aufführungen –
Bereiche, die sie schon im Studium besonders interessierten. "Wenn ich
persönlich etwas super finde, glaube ich auch, dass ich eine Käuferin
oder einen Käufer dafür finde", sagt Schmidt.
Im Podcast erzählt sie außerdem, wie sie konkret mit ihren Künstlerinnen
und Künstlern zusammenarbeitet, welche Gäste sie in der Galerie nerven
und warum sie die nach der Maschinenbaufirma ihres Großvaters benannt
hat.
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"Um eine gute Pflegekraft zu sein, braucht man vor allem Geduld,
Empathie und eine große Portion Leidensfähigkeit", sagt Silke Behrendt
im Podcast Frisch an die Arbeit. Sie ist seit 30 Jahren Altenpflegerin
und arbeitet in einem Seniorenzentrum der AWO in Bochum.
Den Personalmangel merkt die 58-Jährige jeden Tag. "Auf meiner Station
ist eine Fachkraft für 27 Bewohnerinnen und Bewohner zuständig." Das
heißt: Toilettengänge betreuen, Essen vorbereiten, Medikamente
bereitstellen und noch vieles mehr. Zeit für längere persönliche
Gespräche bleibe da nur selten.
Ihr Beruf sei sowohl körperlich als auch psychisch anstrengend. "Die
Bewohnerinnen und Bewohner werden immer jünger, kritischer und
fordernder", sagt Behrendt. Und es würden mehr suchtkranke Menschen in
ihre Einrichtung kommen als früher. "Da kann es auch mal passieren, dass
ein Bewohner mit Sachen wirft oder jemanden angreift."
Im Jahr 2050 wird rund ein Drittel der Bevölkerung über 65 Jahre alt
sein. "Dann müssen auch verstärkt die Angehörigen die Pflege übernehmen,
vor allem werden das wohl wieder die Frauen sein. Die Heime sind ja
jetzt schon überlastet und teuer."
Im Podcast erzählt Behrendt, warum sie ihren Beruf trotzdem liebt, wie
sie mit schwierigen Gerüchen umgeht und warum sie Pflege-Roboter für
eine sinnvolle Erfindung hält.
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"Wir sehen in unseren Fokusgruppen deutlich, dass sich die Grenze des
Sagbaren in Deutschland verschoben hat", sagt Rainer Faus, der die
Berliner Meinungsforschungsagentur Pollytix gegründet hat. Viele
Menschen würden sich heute krasser gegenüber Ausländern und
Politikerinnen äußern, auch Gewaltandrohungen seien normaler geworden,
erzählt Faus im Podcast "Frisch an die Arbeit".
Faus, 45, hat in Mannheim Sozialwissenschaften studiert, was damals
eigentlich ein Studium mit der "Berufsaussicht Taxifahrer" gewesen sei.
Über seine damalige Freundin kam Faus im Jahr 2004 nach Singapur, wo er
drei Jahre bei einem großen Marktforschungsunternehmen arbeitete. 2007
wechselte er nach Sydney und kam zum ersten Mal mit Wahlkämpfen und
Meinungsforschung in Kontakt.
Während die deutschen Wahlkämpfe damals noch arg behäbig gewesen seien,
erzählt Faus, hätten die Parteien in Australien zum Teil täglich
Umfragen zur politischen Stimmung erhoben. Dieses Wissen brachten Faus
und seine Co-Gründerin nach Deutschland – und machten sich mit ihrer
eigenen Agentur selbstständig.
"Ich muss schon sagen, dass ich einen hochinteressanten Job habe", sagt
Faus über seine Arbeit. Sorge, erzählt Faus, bereite ihm vor allem die
"Radikalisierung in Teilen der Gesellschaft", die sie auch in ihren
Befragungen und Gruppeninterviews deutlich beobachten könnten. Eine
Teilnehmerin, erzählt Faus, habe in einer Gesprächsrunde einmal gesagt,
sie vertraue "linken Medien wie der 'taz' und der 'Welt'" einfach nicht.
"Da muss man dann schon versuchen, nicht zu lachen", sagt der
Meinungsforscher.
Im Podcast erzählt Faus außerdem, was ihn an der deutschen Politik
aktuell beunruhigt, welche Mythen über rechtsradikale Wählerinnen und
Wähler er nicht mehr hören kann, und warum die klassische Sonntagsfrage
analytisch gar nicht so interessant ist.
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“Ich muss innerhalb von Sekunden Entscheidungen treffen, die
Konsequenzen für ein ganzes Leben haben. Oft für Menschen, die ich
vorher nie kennengelernt habe”, sagt Christopher Spering im Podcast
Frisch an die Arbeit. Er ist Unfallchirurg und geschäftsführender
Oberarzt an der Universitätsklinik in Göttingen. Nebenberuflich arbeitet
er als Notarzt.
In seinem Job hat er es häufig mit Schwerverletzten zu tun: mit Männern,
die im Streit schwere Stichverletzungen erlitten haben. Mit
Jugendlichen, die bei Autounfällen aus dem Wagen geschleudert wurden.
Oder mit Frauen, die von ihrem Partner misshandelt wurden.
Nach dem Medizinstudium hat sich Spering, 42, zum Facharzt für
Orthopädie und Unfallchirurgie ausbilden lassen. Mittlerweile arbeitet
er seit 14 Jahren im Krankenhaus. Seinen Beruf bezeichnet er im Podcast
als “Traumjob”, für den allerdings nicht jeder geeignet sei. Sein
Vorteil: “Ich bleibe auch in den Momenten ruhig, wenn alle anderen
aufgeregt sind.” Nur so könne er seine Patienten und Patientinnen in
dramatischen Situationen unterstützen. “Es hilft nicht, wenn ich mich
danebensetze und auch noch weine.” Nach einer anstrengenden Operation
treffe er sich mit seinem Team, um über die Behandlung zu sprechen und
sie gemeinsam zu verarbeiten.
Im Podcast erzählt Spering, welche Unfälle typischerweise zu welcher
Uhrzeit passieren, wie man schlimme Verletzungen vermeidet – und warum
nicht mehrere Kinder gemeinsam auf einem Trampolin springen sollten.
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„Ich bin die Letzte, die den Menschen anfassen darf. Das ist eine Ehre
für mich“, sagt Nadine Eichner im Podcast Frisch an die Arbeit. "Das
ist die schönste Arbeit, die man sich vorstellen kann." Sie ist
Leichenwäscherin und arbeitet ehrenamtlich für mehrere muslimische
Bestattungsinstitute.
Wie man eine rituelle Waschung durchführt, hat sie sich nach ihrer
Ausbildung zur Bürokauffrau selbst beigebracht. „Im Büro zu sitzen, kann
ich mir heute überhaupt nicht mehr vorstellen.“
Nadine Eichner ist 43, vor 20 Jahren konvertierte die gebürtige
Berlinerin zum Islam. „Vorher war ich viel auf Partys, habe Alkohol
getrunken und Drogen genommen, dann habe ich den Glauben für mich
entdeckt“, erzählt sie. Sie änderte ihr Leben komplett, trägt jetzt
Hidschab, lebt nach den Regeln des Korans.
Auch ihre Arbeit hat viel mit islamischen Ritualen und
Glaubensgrundsätzen zu tun. „Ich bereite mit den Waschungen die Menschen
vor für ihren Weg in die Zwischenwelt“, sagt Eichner.
Im Podcast erklärt sie, wie sie mit Anfeindungen wegen ihrer Konversion
umgeht. Sie sagt auch, wie sie nach ihrer Arbeit die manchmal sehr
penetranten Gerüche wieder aus der Nase bekommt, wie es war, eine
verstorbene Prinzessin zu waschen, und warum sie immer noch Angst vor
dem Tod hat.
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“Wenn man Höhenangst hat, ist man in unserem Beruf natürlich falsch
– aber wenn man überhaupt keinen Respekt vor der Höhe hat, dann ist man
als Industriekletterer auch falsch”, sagt Carsten Litzen.
Litzen, 45, ist als Quereinsteiger in den Beruf gekommen. Über seine
private Leidenschaft für die Kletterei wurde er vor mehr als 20 Jahren
Betriebsleiter einer Kletterhalle in Düsseldorf. Damals erhielt er die
Anfrage, ob er im Brennraum eines Kohlekraftwerks in 70 Meter Höhe
Anbackung von Kohleresten entfernen könne. “Ich hatte wirklich überhaupt
keine Vorstellung davon und habe sogar noch gefragt, was ich bezahlen
muss, damit ich da mal klettern darf”, sagt Litzen im Podcast Frisch an
die Arbeit.
2008 gründete er dann die Industriekletter-Firma Move, mittlerweile hat
er 14 Mitarbeiter. Unter anderem hing Litzen auch schon am Frankfurter
Commerzbank-Tower, dem höchsten Gebäude Deutschlands. “Wenn wir am
Commerzbank-Tower arbeiten, sind wir so hoch, da sieht man uns oft gar
nicht von unten”, erzählt er im Podcast.
Sehr gerne würde er auf noch höheren Gebäuden als in Deutschland
arbeiten. “Der Endgegner ist natürlich das Burj Khalifa in Dubai, das
höchste Gebäude der Welt”, sagt Litzen. “Denen habe ich mal ganz frech
angeboten, dass ich da auch einen Tag kostenlos arbeite, wenn ich auf
die Spitze darf.”
Litzens Job ist körperlich anstrengend – zumindest teilweise. "Es ist
natürlich was anderes, ob ich jetzt Fenster putze oder schwere
Stahlteile an der Fassade demontieren muss”, sagt er.
Nicht nur muss er körperlich fit sein, er hat auch einen hohen Anspruch
daran, wie seine Kolleginnen und Kollegen den Feierabend verbringen:
“Natürlich ist es jedem gegönnt, dass er abends mal ein Bierchen trinkt.
Aber wenn jemand jeden Abend Alkohol in sich reinkippt oder auch Drogen
zu sich nimmt, ist das bei uns ein No-Go”, sagt er. In seinem Beruf
müsse man sich aufeinander verlassen können.
Im Podcast erzählt Litzen, warum Männer, die Abenteuer erleben wollen,
in seiner Branche falsch sind, wie man als Industriekletterer auf
Unfälle vorbereitet wird und wie er einmal fast das Seil
durchgeschnitten hätte, an dem er hing.
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"Als Frau bei der Feuerwehr gilt man immer noch als Exotin", sagt Linda
Fandrich im Podcast Frisch an die Arbeit. Bei den Berufsfeuerwehren in
Deutschland beträgt der Frauenanteil gerade einmal rund drei Prozent.
Die 39-Jährige arbeitet seit 2020 bei der Berufsfeuerwehr in Hamburg,
ihr Arbeitsort im Stadtteil Rotherbaum ist eine kombinierte Feuerwehr-
und Rettungswache. Fandrich muss also nicht nur bei Bränden ausrücken,
sondern fährt auch auf dem Rettungswagen mit. "Die Auswahlkriterien für
den Job bei der Feuerwehr sind hart", sagt Fandrich. Man müsse zum
Beispiel sehr sportlich sein. "Die Ausrüstung wiegt um die 25 Kilogramm
und wenn dann der Einsatzort im vierten Stock ist, dann rennt man da
hoch." Auch psychisch sei der Job manchmal anstrengend. "Besonders
schwierig wird es, wenn bei Einsätzen Kinder involviert sind", sagt
Fandrich. Diese Einsätze begleiten sie dann oft eine längere Zeit.
Trotzdem liebe sie ihren Job. "Das war auf jeden Fall die beste
Entscheidung. Und ich würde es auch immer wieder so machen."
Im Podcast erzählt Linda Fandrich zu welchen teilweise skurrilen
Einsätzen sie schon gerufen wurde, warum sie auf dem Löschfahrzeug als
"weiße Wolke" gilt und wie es ist, als Helferin im Einsatz angegriffen
oder beleidigt zu werden.
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"Das Überraschende an meinem Beruf sind die Menschen, die Wohnungen sind
am Ende alle gleich. In Prenzlauer Berg in Berlin kann ich nach 16
Jahren als Immobilienmakler von außen sagen, wie die Grundrisse der
Wohnungen aussehen", sagt der Immobilienmakler Sascha Kowalski im
Podcast Frisch an die Arbeit.
Kowalski, 48, hat "nach dem klassisch abgebrochenen BWL-Studium", wie er
erzählt, "immer irgendwas mit Vertrieb gemacht". Als er dann vor 16
Jahren überraschend gekündigt wurde, bewarb er sich auf eine Stelle als
Makler bei einer Berliner Immobilienfirma. Seitdem arbeitet er dort und
verkauft Wohnungen im Berliner Innenstadtbereich an Menschen, die sie
für sich und ihre Familie brauchen.
Im Arbeitspodcast erklärt Kowalski, warum er auf die übliche Maklerprosa
mit Begriffen wie "Wohnung mit Potenzial" und "lebendigen Vierteln"
verzichtet, weshalb Viertel wie der Wedding in Berlin seiner Ansicht
nach nie so sehr gentrifiziert werden wie andere Gegenden der Stadt und
warum er allen, die eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus kaufen
wollen, ganz dringend empfehlen würde, die Protokolle der
Eigentümerversammlungen genau zu lesen.
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"Es ist erstaunlich, wie wenig Kenntnis darüber besteht, was rechtlich
und wirtschaftlich passiert, wenn man heiratet", sagt Nicole Stürmann im
Podcast Frisch an die Arbeit. Sie ist Scheidungsanwältin und Notarin in
Berlin und hat tausenden Paaren dabei geholfen, einen Ehevertrag zu
schließen oder sich scheiden zu lassen. "Das Glück einer
Scheidungsanwältin besteht darin, Menschen in wesentlichen
Lebenssituationen begleiten zu dürfen."
Stürmann, 55, ist in Bonn aufgewachsen. Sie hat zunächst
Literaturwissenschaften und Romanistik studiert und nur im Nebenjob in
einer Kanzlei für Familienrecht gearbeitet. Weil ihr diese Arbeit so gut
gefiel, studierte sie zusätzlich Jura und wurde schließlich
Familienrechtlerin und Notarin. Einer ihrer Schwerpunkte ist das
Scheidungsrecht, über das sie in dieser Folge von "Frisch an die Arbeit"
spricht.
Im Podcast erzählt Stürmann, was in einem Ehevertrag stehen muss und
welche Gesetzesänderungen jeder Ehepartner kennen sollte. Sie berichtet,
wie sie streitende Paare beruhigt und was sie für sich selbst tut, wenn
ihr ein Fall besonders nahe geht.
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"Manchmal bin ich selber erschrocken, wenn Kunden gerade mal fünf Sachen
auf dem Band haben und der Einkauf doch über 30, 40 Euro liegt", sagt
die Berliner Supermarktkassiererin Astrid Füssler im Podcast Frisch an
die Arbeit. "Früher war das Band schon voller."
Füssler, 54, hat 1986 in der DDR eine Ausbildung zur – wie es damals
hieß – "Fachverkäuferin für Waren des täglichen Bedarfs" absolviert. In
der Wendezeit war sie Fleischwarenverkäuferin, bis sie dann Anfang der
Neunzigerjahre in einen Supermarkt kam, in dem sie heute noch arbeitet
und auch Betriebsrätin ist.
Im Podcast erklärt Füssler, warum es im Einzelhandel seit einem guten
Jahr immer wieder zu Streiks kommt: "Wir wollen, dass die Arbeitgeber
den Einsatz der Mitarbeiter und der Verkäufer in der Pandemiezeit
wertschätzen", sagt sie.
Außerdem erzählt Füssler, warum sie bei Ladendiebstahl oft nichts tun
kann, was sie an Kundinnen und Kunden nervt und warum sie ihren Beruf in
der Rente eher nicht vermissen wird.
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"An uns wenden sich Menschen aus allen Schichten, vom Lehrer über den
Anwalt bis zum Arbeitssuchenden", sagt Fabian Wichmann im Podcast
"Frisch an die Arbeit". Wichmann arbeitet seit 2009 bei der
Aussteigerorganisation Exit-Deutschland. Er hilft Menschen, die sich
lange in rechtsextremen Kreisen bewegt haben, außerhalb der Szene ein
neues Leben aufzubauen. "Am Anfang steht die Reflexion: Wie bin ich dort
hineingekommen? Dann sprechen wir über praktische Dinge: Wie kann die
Sicherheit gewährleistet werden, von der Namensänderung bis zum
Identitätswechsel?", sagt er.
Fabian Wichmann ist Jahrgang 1980 und in den Neunzigerjahren in
Brandenburg aufgewachsen. Damals sei er viel mit Neonazis
aneinandergeraten, erzählt er. Das sei ein Auslöser für seinen heutigen
Job gewesen. Ein Praktikum während seines Studiums bei Exit begeisterte
ihn so, dass er blieb.
Im Podcast erzählt Wichmann, was passieren muss, damit sich Menschen für
einen Ausstieg aus der Szene entscheiden. Wie er auf sein Bauchgefühl
hört, wenn er jemanden – oft jahrelang – begleitet, und wie er damit
umgeht, wenn er, aber auch die Ausstiegswilligen, immer wieder von
Neonazis bedroht und in Gefahr gebracht werden.
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“Ich hatte am Anfang diese größenwahnsinnige Idee, mit fünf, sechs
Leuten aus dem europäischen Parlament quasi eine Show zu machen”, sagt
Nico Semsrott, 38, Satiriker und aktuell noch Abgeordneter des
Europäischen Parlaments im Podcast Frisch an die Arbeit. “Kleiner ging
es für mich nicht.”
2019 wurde Semsrott, der zuvor als Kabarettist und Comedian aufgetreten
war, ins Europäische Parlament gewählt. Damals als Kandidat der
Satire-Partei Die Partei, aus der er jedoch im Januar 2021 ausgetreten
ist. Seine Amtszeit im EU-Parlament ist nun fast vorbei. Über seine Zeit
als Parlamentarier hat er vor Kurzem das Buch Brüssel sehen und sterben
– Wie ich im Europaparlament meinen Glauben an (fast) alles verloren
habe veröffentlicht.
“Die größte Frustration ist für mich, dass Mächtige so tun, als ob sie
sich selbst kontrollieren”, sagt Semsrott. Doch das stimme nicht. So
würden beispielsweise viele Kosten der Parlamentarier ohne jeden Beleg
erstattet, und Nebeneinkünfte und finanzielle Zuwendungen müssten kaum
offengelegt werden.
Im Podcast erzählt Semsrott, wie er als Abgeordneter an seinem eigenen
Anspruch scheiterte, warum er während seiner Zeit in Brüssel überhaupt
keine privaten Kontakte pflegte – und weshalb er die Europäische Union
trotz allem für eine super Idee hält.
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"Mir geht es am besten, wenn ich sehr, sehr beschäftigt bin"Seit kurzem
hat Aurel Mertz eine eigene Late-Night-Show. Im Podcast erzählt der
Comedian über seinen Alltag als Promi und warum es hilft, um 20 Uhr ins
Bett zu gehen.Sich über andere lustig zu machen, sei weder sympathisch
noch cool. "Man muss mit den Leuten erst einmal auf Augenhöhe kommen –
dann ergibt sich eine Dynamik und man kann auch mal gemeinsam lachen",
sagt der Comedian und Moderator Aurel Mertz, 34, dessen Sendung "Neo
Tropic Tonight" seit Anfang April bei ZDFneo läuft.
Im Podcast Frisch an die Arbeit erzählt Aurel Mertz, wie sehr ihn volle
Terminkalender stressen und was Trevor Noah mit seiner Karriere zu tun
hat.
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"Der Kunde oder der Gast in unserem Falle ist nicht der König oder die
Königin. Ich finde es wichtig, dass wir uns der Tatsache bewusst sind,
dass wir keine Diener sind", sagt Juliane Winkler im Podcast "Frisch an
die Arbeit". Sie ist Kellnerin und Restaurantleiterin im Sterne-Lokal
Nobelhart & Schmutzig in Berlin. Außerdem setzt sie sich mit der
Initiative Proud to Kellner dafür ein, dass der Beruf mehr wertgeschätzt
wird. "Wir alle, die in dem Beruf arbeiten, müssen aufhören, immer so
viel darüber zu meckern, sondern auch versuchen, die schönen Seiten nach
außen zu kommunizieren."
Winkler, 37, ist in Chemnitz aufgewachsen. Ihr Lehramtsstudium brach sie
nach nur wenigen Monaten ab – auch weil ihr ihr Nebenjob als Kellnerin
so viel Spaß gemacht habe, sagt sie. Danach ließ sie sich zur
Restaurantfachfrau ausbilden. Damit habe sie ihre Eltern beruhigen
wollen, denen es wichtig war, dass sie einen Abschluss macht. Im Podcast
erzählt Winkler, was sich ändern muss, damit Berufe in der Gastronomie
wieder beliebter werden. Und wieso ein Schminkkurs ihr als Kellnerin
nicht geholfen hat, um bei den Kundinnen und Kunden besser anzukommen,
ein Sprachtraining hingegen schon.
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"Brot zu backen ist etwas unglaublich Sinnliches. Ich fühle den Teig –
und wenn man das lang genug macht, dann fühlt man auch, ob das Brot was
wird", sagt die Bäckermeisterin Christa Lutum, 63, im Podcast Frisch an
die Arbeit. Gemeinsam mit Tony Beumer gründete sie 1993 in
Berlin-Kreuzberg die Bio-Bäckerei Beumer & Lutum, die sich in den
folgenden Jahren zu einer Kette mit sechs Filialen und über 170
Verkaufsstellen entwickelte.
2016 verließ Lutum das Unternehmen und backt seitdem wieder in einer
eigenen kleinen Backstube Soluna. Ihre Brote verkauft sie auch
persönlich auf Berliner Wochenmärkten. Nebenberuflich engagiert sie sich
außerdem als sogenannte "Obermeisterin" der Berliner Bäcker-Innung – als
erste Frau in der über 750-jährigen Geschichte, die den Vorsitz
übernommen hat.
Im Podcast erzählt sie, warum sie für ihre Ausbildung als Bäckerin in
den Achtzigerjahren noch eine Ausnahmegenehmigung des
Ministerpräsidenten brauchte. Außerdem spricht sie darüber, warum der
Unterschied zwischen handwerklich gebackenem und industriellem Brot
vielen Kunden schwer zu vermitteln ist und weshalb sie selbst kein
frisches Sauerteigbrot isst.
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"Als Jugendlicher war ich Teil einer Jugendgang, nie hätte ich gedacht,
dass ich später mal Polizist werde", sagt Jens Mollenhauer. "Doch
irgendwann wollte ich zu den Guten gehören". Vierzig Jahre lang war er
Polizist in Hamburg, eingesetzt unter anderem als verdeckter Ermittler
im Rotlichtmilieu. "Dann wurde das zu gefährlich und ich bin erstmal in
den Innendienst versetzt worden", sagt er.
Doch dort blieb er nicht lange. Zuletzt leitete Mollenhauer bis zu
seiner Pensionierung im Frühjahr 2023 die Jugendschutzeinheit der
Hamburger Polizei. Er kümmerte sich um straffällig gewordene Jugendliche
und sucht dabei immer auch das Gespräch mit den Eltern. "Ich hatte zum
Beispiel zwei 15-jährige Mädchen auf der Wache, die einen alten Mann
verletzt hatten", erzählt er. Doch als er die Eltern anrief, sagten die
nur: "Keine Zeit".
Wenn Kinder und Jugendliche kriminell werden, liege das oft an
Vernachlässigung oder eigenen Gewalterfahrungen, sagt Mollenhauer.
"Diese Wut im Bauch, die muss dann einfach raus." Er kenne das von sich
selbst aus seiner Jugend. Auch heute noch engagiert sich der 60-Jährige
ehrenamtlich an Schulen und Kindergärten und bietet dort Kurse zur
gewaltfreien Kommunikation und gegen Mobbing an.
Im Podcast spricht er mit Host Elise Landschek darüber, wie er den
Absprung von einer Jugendgang in ein Leben als Polizist geschafft hat.
Und wie schwer es ihm gefallen ist, als Vater von acht Kindern Berufs-
und Familienleben über die Jahre zu vereinen.
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“Ich lag im Bett und konnte nicht mehr aufstehen. Als ob man mir einen
Stecker gezogen hätte. Ich lag, glaube ich, 48 Stunden einfach nur da
und war leer”, sagt Toniebox-Erfinder Patric Faßbender im Podcast Frisch
an die Arbeit. Gemeinsam mit Marcus Stahl hat er vor zehn Jahren das
Unternehmen hinter dem Abspielgerät Toniebox gegründet. Heute ist die
Tonies Gmbh mit mehr als 600 Millionen Euro an der Börse bewertet.
Nach Jahren, in denen es immer nur bergauf zu gehen schien, verkündete
Patric Faßbender Ende 2023 seinen Abschied als CEO und Gründer.
Irgendwann habe er gemerkt, dass er nicht mehr die richtige für die
Chef-Rolle sei, erzählt er im Podcast. “Ich hatte eine Unzufriedenheit,
die sich wie ein Grauschleier über meine Tagesabläufe gelegt hat.”
Vor seiner Zeit als Gründer arbeitete Faßbender als Kreativ-Direktor in
einer großen Werbeagentur. 2013 kam ihm die Idee für ein Abspielgerät
für Kinder, für das man bunte Figuren auf einen Würfel stellt.
Im Podcast erzählt Patric Faßbender, warum er gerade jetzt sein
Unternehmen verlässt, warum sein Vermögen ihm wenig bedeutet und was ihm
stattdessen wichtig geworden ist.
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