Episódios

  • Haeme und Bernd sind wieder am Start. Aktuell geht es um das Thema Transformation und was dieses Thema von Unternehmer:innen abfordert. "Gibt es Wachstum ohne Schmerz?" wirft Haeme gleich zu Beginn in den Ring. Eine der Fragen, welchen die beiden in dieser Episode auf den Grund gehen.
    Es gibt Menschen, die VerĂ€nderung lieben. Es gibt Menschen, die können mit VerĂ€nderung umgehen. Und es gibt Menschen, welchen VerĂ€nderung Angst macht. Bernd und Haeme gehören zur ersten Gruppe – sie lieben die VerĂ€nderung. Neues entdecken, bewerten und in den Alltag einfliessen lassen, ist fĂŒr sie normal. “Doch wie ist das fĂŒr JĂŒrgen?” – fragt Bernd. JĂŒrgen ist eine spontan erfundene Persona. JĂŒrgen hat die letzten dreissig Jahre seine Druckerei geleitet; klassisch hierarchisch ĂŒber etablierte Prozesse.
    “Funktioniert nicht mehr. JĂŒrgens Unternehmen ist lĂ€ngst digital getrieben und damit in der Wissensarbeit angekommen. Wissensarbeit kann nur agil managt werden – ”klassisch hierarchisch” hat da nichts verloren” – schiesst es aus Haemes “Transformatoren-Herz”. Doch so schlimm sei das nicht, fĂ€hrt er fort. Denn JĂŒrgen war schon mal agil. Als Kind, da sind alle agil. Sonst wĂŒrden sie nicht ĂŒberleben. Jetzt geht es darum, diesen Entdeckergeist wieder zu wecken. Dabei auch loszulassen und Verantwortung zu delegieren. JĂŒrgen wird Trainer, ein Coach, der seine Crew fĂŒr Bestleistungen freisetzt.
    Nun: wie schmerzhaft ist sie nun, diese Transformation? Als “Mann der Feder” brilliert Bernd mit dem Schlusssatz: “Manchmal kann Schmerz auch sĂŒss sein, wenn die Perspektive doch so schön ist”.

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  • Nachdem Haeme zur letzten Episode ohne Bier erschienen war, hat er diesmal nachgelegt und mit dem Bier auch gleich ein RĂ€tsel mitgebracht: Sein Bier heisst «Sonnwendlig» – was das wohl ist? Bei den Appenzellern (Kanton Appenzell in der Schweiz) heisst der gelb leuchtende «Löwenzahn» so. Wunderbare Wortschöpfung.
    Das Thema dieser Episode ist weniger blumig – die Challenge lautet: «Ist Print als Ausbildung noch sexy?». Die Frage ist, wie Print in fĂŒnf Jahren aussieht. Was wird dann gebraucht, wie werden funktionierende Business-Modelle aussehen? Sicherlich werden Drucksachen individueller. Auflagen werden somit kleiner, das gesamte Druckvolumen wird rĂŒcklĂ€ufig sein. Individualisierung und Personalisierung heisst mit Daten jonglieren, Prozesse automatisieren. Gefragt sind dann Druckerinnen und Drucker mit technischem Flair und Freude an Automation. Vermutlich eher Generalisten mit Verantwortung ĂŒber unterschiedliche Maschinen und GerĂ€te.
    Doch warum gilt der Beruf des Druckers heute nicht mehr als sexy? An der Arbeit liegt es kaum, wenn man von den oben beschriebenen Annahmen fĂŒr die Weiterentwicklung des Metiers ausgeht. Das eher antiquierte Bild des Druckers kommt von den begleitenden UmstĂ€nden. Noch immer gibt es viele Druckereien, wo einem muffige Luft entgegenkommt, nachdem man Bilder mit viel nackter Haut ĂŒberstanden hat. Das ist nicht, was junge Leute anzieht. Und schon gar nicht Menschen mit technischem Flair und Freude an Automation. Die Sache ist also halb so wild: Der Beruf an sich ist toll und UmstĂ€nde lassen sich Ă€ndern in dem an der Kultur gearbeitet wird. Wie immer gilt auch hier: Machen ist wie Wollen, nur viel krasser. Packen wir’s an.

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  • Estão a faltar episódios?

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  • Bereits 1926 beschrieb der sowjetischen Wirtschaftswissenschaftler Nikolai Kondratjew lange Konjunktur-Wellen, welche kĂŒrzere Konjunkturzyklen ĂŒberlagern. Was auffĂ€llt: solche langen Konjunktur-Wellen dauern 45 bis 60 Jahre. Die jĂŒngste Welle (Informations- und Kommunikations-Technik) wurde zirka 1990 losgetreten. Diese Welle ist somit am Abflachen – daher die berechtigte Frage: “Was kommt danach?”.
    “Was ist eigentlich das Internet?”, fragt Haeme. HĂ€ufig wird Internet mit Web gleichgestellt, was falsch ist. Das Internet ist viel Ă€lter. Mit Internet ist die zugrundeliegende Infrastruktur gemeint. Ein cleveres Netz, relativ sicher gegen AusfĂ€lle. Das Web (da, wo wir surfen) nutzt das Internet zur Verteilung der Daten. Dass dieser Teil am Abflachen ist, darĂŒber sind sich Bernd und Haeme einig.
    “Ich verstehe und beherrsche Technologie, welche ich nutze” – war fĂŒr Bernd lange Zeit eine SelbstverstĂ€ndlichkeit. Dies ist heute kaum noch möglich: Wie soll ich Algorithmen von auf “Machine Learning” basierenden Diensten verstehen, bevor ich sie nutze? Technologie wird neuronaler. Immer mehr GegenstĂ€nde vernetzen sich fĂŒr den direkten Austausch von Informationen. Ohne Mensch, direkt von Maschine zu Maschine. Dazu kommen tragbare ins Netz eingebundene AlltagsgegenstĂ€nde wie Uhren, Brillen und auch Kleider.
    Und was heisst dies alles fĂŒr Druckereien und die Medienbranche? Es geht um Plattformen. Das Internet ist lĂ€ngst zum Kampf der Giganten mit ihren Ökosystemen (Plattformen) verkommen: Google gegen Facebook gegen TikTok gegen Amazon gegen Apple. Und irgendwie schauen sie trotzdem alle zueinander. Will man partizipieren, begibt man sich in AbhĂ€ngigkeiten. Ziel muss es sein, von den Plattformen zu den eigenen Dienstleistungen zu fĂŒhren. Und vor allem, die nĂ€chste Konjunktur-Welle zu erkennen, um zum richtigen Zeitpunkt einzusteigen. NĂ€chste Welle? Internet als Basis bleibt. Zum Web kommen viele weitere, vernetze Dienste hinzu.

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  • Das gab es noch nie: eine Challenge aus Österreich: Christian Handler fragt: “Wie sollten aus eurer Sicht die Druckereien die notwendige nĂ€chste Digitalisierung – die Digitalisierung des GeschĂ€ftsmodells – vorantreiben? Da gibt es anscheinend noch Aufholbedarf.”

    Die Digitalisierung kommt in Wellen. Bernd zÀhlt bereits deren drei:

    Umstellung auf Desktop-PublishingNutzung von MIS/ERP-SystemenDigitalisierung der GeschÀftsmodelle, wie Christian sie beschreibt

    Wenn es schon um Wellen geht, darf Haemes Einwurf nicht fehlen: “Du kannst eine Welle nicht stoppen, aber du kannst lernen, sie zu surfen.” Eine Welle ist eine unglaubliche Energie. Jetzt geht es darum, diese Energie zu nutzen – zu surfen – statt von ihr ĂŒberspĂŒlt zu werden. Doch Surfen braucht Mut und will geĂŒbt sein. Und Surfen braucht Geduld: bis du sicher auf dem Board stehst, wirst du ein paarmal hinfallen. Genau gleich ist es fĂŒr Unternehmerinnen und Unternehmer: Mut, Geduld und stĂ€ndiges Üben. Nur dann trĂ€gt die Welle und sorgt fĂŒr Schub.

    Eine Strategie, welche den beiden Jungs gefĂ€llt, ist die Fokussierung auf einen tadellosen Onlineshop, auch fĂŒr Druckereien ohne Web-to-Print im Angebot. Der Grossteil der Druckprodukte – laut Bernd bis 80 Prozent – sind standardisiert und können in heutigen Onlineshops berechnet und verwaltet werden, ohne sperriges ERP aus der Zeit der “zweiten Welle”. Warum sollen VerkĂ€ufer und Projektmanager nicht gleich selbst im eigenen Onlineshop die Angebote zusammenstellen? So, wie dies in anderen Branchen selbstverstĂ€ndlich ist.

    Onlineshops sind auf Speed und Einfachheit getrimmt. Genau, was gebraucht wird, um Angebote fĂŒr Kleinstauflagen und Einzelfertigungen mit vertretbarem Aufwand zu managen.

    Daher unser Tipp: Neoprenanzug ĂŒberziehen, Board ins Wasser und rauf auf die Welle – mit Mut, Hinfallen und wieder Aufsteigen klappt es.

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  • Wir meinen natĂŒrlich die Editoren, welche bei Web-to-Print-Systemen zum Einsatz kommen. Hatte man in den AnfĂ€ngen PDFs online editiert, sind dann Flash basierenden Editoren gekommen, bevor die HTML-Clients von heute Einzug gehalten haben. Unter der Haube teilweise mit InDesign-Server oder alternativen Renderers. Heute kommen als Editoren auch einfach zu bedienende Online-Werkzeuge fĂŒr Marketing-Leute zum Einsatz – etwa das Trendtool “Canva”. Tools, die nicht mit Anspruch auf top Typografie entwickelt wurden.

    “Was ist gute Typografie? Einen ersten QualitĂ€tseinbruch hatten wir mit dem Umstieg auf Desktop-Publishing in den Achtzigern. SpĂ€ter wurde mit den typografischen Zusatzfunktionen von OpenType-Schriften nachgebessert. Doch wen interessiert es?” fragt Haeme. Bernd: “Vermutlich stört schlechte Typografie einfach zu wenig. Und das Empfinden fĂŒr Ästhetik kennt heute andere PrioritĂ€ten, was Instagram-Influencer tĂ€glich beweisen”.

    Haeme hat sich Canva aus Typo-Sicht angeschaut: “FĂŒr Texte, lĂ€nger als zwei SĂ€tze, reicht das Ding noch nicht, es kennt keine Worttrennungen. Oder wenn du ins Detail gehen willst, fehlen Einstellungsmöglichkeiten fĂŒrs Kerning zwischen einzelnen Zeichen”. “Und trotzdem sind die Dinger extrem effizient und du hast super schnell beeindruckende Resultate”, ergĂ€nzt Bernd.

    Wie hĂ€ufig bei jabberfish – kein eindeutiges Ja oder Nein. Technologisch wĂ€re hochwertige Typo bei Web-to-Print-Editoren möglich – die Frage bleibt, ob Mehraufwand wirtschaftlich sinnvoll ist und zu hochwertigeren Produkten fĂŒhrt, fĂŒr welche Kunden entsprechend tiefer in die Tasche greifen.

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  • Philipp von Trotha vom Verband Druck & Medien NordOst e.V. fragt: “Ermöglicht KI (kĂŒnstliche Intelligenz) neue GeschĂ€ftsmodelle (Produkte) in der Druckindustrie?”
    “Was ist die Druckindustrie?” fragt Haeme. Dazu muss man wissen: in der Schweiz, da wo Haeme wohnt, gibt es nur wenig reine Druckereien, welche als Teil einer “Industrie” gesehen werden können. Entweder sind es MedienhĂ€user, wo ein Ausgabekanal Print ist oder es sind Manufakturen, wo Druck aus Tradition stattfindet und mehrheitlich zelebriert wird.

    In der Episode hier geht es um die eigentliche Druckindustrie: Akzidenz, Magazine, BĂŒcher, Zeitungen – da, wo richtig viel Papier bedruckt wird.

    Bernd bringt ein schönes Beispiel: Über das Scannen einer Etikette an geschlachtetem Wild können Verbraucher:innen jederzeit mit dem Smartphone sehen, woher das Fleisch kommt und welcher JĂ€ger das Tier erlegt hat. KĂŒnstliche Intelligenz? Eher Machine Learning. Die gedruckte Etikette in Zusammenarbeit mit der Smartphone-App und der Datenbank fĂŒhrt zu einem echten Mehrwert. Das Modell ist natĂŒrlich auf beliebig andere Produkte ĂŒbertragbar. Print ist hier nicht alleine, Print ist Bestandteil von was Neuem. Das ist auch das Fazit: “Thinking out of the box” – ĂŒberlege, wo Print in Zusammenarbeit mit KI und Machine Learning einen Mehrwert schaffen kann.

    Viele Praxisbeispiele gibt es noch nicht. Daher der Aufruf: Wenn du was kennst, teile es uns mit! Gerne stellen wir eine Episode mit tollen, neuen Produkten zusammen!
    Oder willst du Bernd und Haeme sonst wie herausfordern

  • Silvan Hachen fragt: "Wie fĂŒttert man am besten aus einer Website oder API InDesign fĂŒr eine Print-Publikation?" Super Frage, die wir noch etwas öffnen zu: Funktioniert "Content First" - oder besser: Wie funktioniert "Content First"?

    Bernd, diesmal eher in der Rolle des Moderators, bringt es auf den Punkt: Strukturierte Daten nehmen und in ein vorbereitetes Template einfliessen lassen. Was in einem Satz so schnell gesagt ist, wirft etliche Fragen auf: Was sind strukturierte Daten? Und warum heisst es "Content First", ist doch bloss Datenbank-Publishing wie vor zwanzig Jahren.

    Content First meint Inhalt zuerst. Es geht nicht bloss darum, einen oder mehrere AusgabekanĂ€le (Print, Web, Audio
) automatisiert zu bespielen. Es geht um einen kompromisslosen Fokuswechsel auf den Inhalt. Denn alles andere ist "DatentrĂ€ger" – auch Papier, der physische DatentrĂ€ger schlechthin. Ein "Content First"-Projekt ist also vielfĂ€ltig. Noch vor der Technologie kommt die Strategie: Was sind heutige und kĂŒnftige Business-Modelle, welche meine "Datenverwaltung" managen soll?

    Die Umstellung des Fokus fĂŒhrt zur klaren Aufgabentrennung. Redakteure sind fĂŒr den Inhalt zustĂ€ndig, Designer fĂŒrs Aussehen. Das Denken in A4-Einheiten ist vorbei. "Wie frĂŒher" – wirft Bernd ein. TatsĂ€chlich war diese Trennung vor dem Desktop-Publishing (DTP) völlig normal. Die Textfahne wurde den Layoutern ĂŒbergeben, um was optisch Ansprechendes daraus zu machen.

    Im weiteren GesprĂ€chsverlauf hĂŒpfen die beiden zwischen Strategie, Psychologie und Technologie hin und her. Gespickt mit praktischen Tipps und Tricks – so zum Beispiel, wie aus einem einfachen Web CMS wie WordPress ein "Content First"-System werden kann.

  • Mit dieser Challenge fordert uns Sam Jordi von der printzessin.ch heraus: «Ihr könnt das sicher wunderbar. Bernd kennt sich in dem Bereich sowieso super aus und Haeme ist einer, der den Status quo gerne hinterfragt».

    TatsĂ€chlich wollen wir in dieser Ausgabe von Bernds Fundus profitieren. Haeme ist in seinem Alltag von den Druckprozessen entfernt und ĂŒbernimmt daher in dieser Episode die Moderation. Doch nur bis zur HĂ€lfte. Denn sehr schnell stellt sich heraus: Ein ERP ist das Werkzeug, ebenso wichtig ist der Umgang mit dem Werkzeug. Ein agiles, best-of-breed, in kurzen Sprints entwickeltes Online-ERP bringt nichts, wenn die Denke die alte bleibt. Das macht die Sache klar: «Segen» durch ein ERP gibt es nur, wenn die Firmenkultur diesen ĂŒberhaupt zulĂ€sst. Wo delegiert, ausgefĂŒhrt und kontrolliert wird wie vor 30 Jahren, reicht auch ein ERP, das lĂ€uft wie damals.

    Warum nicht mal in «fremden» GewĂ€ssern fischen? Bernd erzĂ€hlt Beispiele, wo die Shop-Software erfolgreich auch fĂŒr ERP-Aufgaben herangezogen wird. Denn auch Online-Printers haben Angebote in unterschiedlichen Varianten, machen Preisberechnungen und managen Prozesse. Wir sind uns nach den 30 Minuten einig mit Loriot: «Ein Leben ohne ERP ist möglich, aber sinnlos».

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  • Thomas Kramer fragt: Nach dem scheinbar kurzen Überflug von Clubhouse: Muss/sollte man bei der fast endlosen Anzahl von Plattformen jeden Hype mitmachen? Was sind Vorteile oder Nachteile? Besser ein “early bird” oder eine “night owl”? “MĂŒssen” eh nicht. Wer sich von der Angst steuern lĂ€sst, was zu verpassen, verpasst meist das Relevante.

    Ein Hype ist immer ein Zyklus. Die Firma Gartner beschreibt dies wunderbar mit dem “Hype Cycle”. Ein Hype beginnt mit dem “Auslöser”. Alles spricht plötzlich ĂŒber das neue Ding. Das sorgt fĂŒr unglaubliche Aufmerksamkeit, was zum “Gipfel der ĂŒberzogenen Erwartungen” fĂŒhrt. Genau da, wo zum Beispiel Clubhouse vor ein paar Wochen war. Meist fĂ€llt die Aufmerksamkeit in sich zusammen, es folgt der Sturz “ins Tal der EnttĂ€uschungen”. Über den “Pfad der Erleuchtung” wird schliesslich das neue Ding normal, es pendelt sich ein auf dem “Plateau der ProduktivitĂ€t”.

    Die Frage ist, ob man die neuen Dinger privat oder aus kommerziellem Interessen verfolgt. Privat soll probiert werden, was Spass macht. Entdecker-Instinkt: wer ihn hat, findet in der digitalen Welt genĂŒgend Stoff. Zudem ist es eine Generationen- und Kulturfrage: FĂŒr “Digital Natives” ist unverbindlich probieren, dabeisein und unter UmstĂ€nden wieder gehen das normalste der Welt.
    Kommerziell, als Firma, gibt es zwei Zeitpunkte, in einen Hype einzusteigen: Auf dem “Gipfel der ĂŒberzogenen Erwartungen” oder wenn sich auf dem “Plateau der ProduktivitĂ€t” erste Business-Modelle etablieren. Wer auf dem Gipfel einsteigt, investiert viel Energie und muss stĂ€ndig Ausschau halten nach der nĂ€chsten Welle. Wo dies nicht zu den Kernaufgaben gehört, reicht es, das Neue zu beobachten, selber zu probieren, um dann beim “Plateau der ProduktivitĂ€t” einzusteigen, wenn es zum Unternehmen passt.

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  • Diese Challenge hat RenĂ© Theiler vom VSD (Verband der Schweizer Druckindustrie) eingereicht. Die Frage ist, wie Agentur-Leistungen von einer Druckerei abgedeckt werden. Durch Partnerschaften, durch Agentur-Knowhow als ErgĂ€nzung zur Medienvorstufe oder gar durch eine eigene Agentur unter demselben Dach?
    Haeme hat die Frage nicht korrekt verstanden, wie sich bald herausstellt. Weil er ist ziemlich ĂŒberrascht, dass von Bernd schon zum Einsteig ein klares Nein kommt: “Eine Druckerei kann nicht Agentur!” “Stimmt, sie kann es in den meisten FĂ€llen nicht. Aber sie muss es lernen” – ergĂ€nzt Haeme. Bernd ist noch nicht ĂŒberzeugt und schrĂ€nkt das “sie muss es lernen” ein auf die Angebote einer “Produktionsagentur”. Einer Agentur, welche nicht die grossen Brandings hervorzaubert, aber schon Design und Medien jenseits von Print abdeckt.

    Was ist die Herausforderung, wenn eine Druckerei auch (Produktions)Agentur sein soll? Es ist – einmal mehr – die Firmenkultur, das Mindset. Haeme bringt es auf den Punkt: Druck ist Industrie und Agentur ist Wissensarbeit. Die Druckerei muss Standards einhalten, die Agentur muss Standards bewusst brechen. Geht das unter einem Dach? Geeks und gewissenhafte Produktion? Die Praxis zeigt, es ist nicht einfach. Es gibt etliche Druckereien, welche sich Geeks geholt haben, um dann zu merken, dass diese eine komplett “andere Sprache” sprechen.

    Es ist zweifelsohne eine grosse Investition, als Druckerei auch Produktionsagentur zu sein. Eine Investition, welche sich erst mit der Zeit auszahlt. Eine Investition jedoch, welche auch dem “Druckhaus” guttut. Denn vom Komplizenhaften, von der SelbstverstĂ€ndlichkeit und vom anderen Auftreten – kurz vom Agentur Groove – darf und soll sich die Druckerei ein StĂŒck abschneiden, um der Dienstleistung Print auch den Wert zu geben, den sie verdient.

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  • Print ist offenbar weniger wert als online. Wie sonst ist zu erklĂ€ren, dass es bereits fĂŒr ein paar Euro einen Haufen GeschĂ€ftskarten gibt? Und dass in der Druckerei bestellte Flyers und Folders oftmals weniger kosten, als wenn sie auf dem heimischen Office-Printer ausgedruckt wĂŒrden? Da ist was richtig falsch rum. (Hier geht es zu allen Folgen auf Spotify: spoti.fi/3wfoV69 - oder via www.krassdurstig.de)

    Nehmen wir einen vermeintlichen Luxusartikel wie das iPhone. Ein iPhone kostet in der Herstellung ein paar hundert Euro. Ohne zu hinterfragen sind tausend und mehr Euro fĂ€llig, um das GerĂ€t sein Eigen nennen zu können. Die Frage ist, was Apple und die ganzen “Boutique-Hersteller” besser machen als die durchschnittliche Druckerei. Richtig, sie geben dem Produkt einen Wert, in dem das Produkt zum Erlebnis wird.

    Angefangen beim Marketing: Du gehörst dazu, wenn du so ein Ding hast. Dann die Verpackung. Wie toll ist es zu erleben, wie das neue Gadget sich langsam von der Verpackung löst, um gut riechend und unter grösster Sorgfalt auf den Tisch gelegt zu werden.
    Eine tolle Verpackung anstelle des grauen Kartons wĂŒrde der Drucksache auch guttun. Eine Verpackung, die noch lange lebt, wenn die Drucksache schon lĂ€ngst verteilt ist.
    DruckhĂ€user und Lobbyisten fĂŒr Print nehmen nicht selten eine rechtfertigende Haltung ein. Print ist darum und darum besser als online. Die und die Studien beweisen die Vorteile des gedruckten Produkts. Das bringt nichts, weil es den Konsumenten komplett egal ist, was die Studie belegt. Konsumenten kaufen das Erlebnis, das “Warum” und nie die Statistik.
    Machen wir die Drucksache zu dem, was sie ist: eine der besten Möglichkeiten, Information hochwertig und nachhaltig zu transportieren und zu speichern!

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  • Diese Challenge hat uns Ingo Eichel von Adobe gestellt. Der Begriff “kĂŒnstliche Intelligenz” ist allgegenwĂ€rtig. KĂŒnstliche Intelligenz wird die Welt ein StĂŒck besser machen, ist Big Tech ĂŒberzeugt. Doch wie viel “Intelligenz” steckt denn eigentlich drin? FĂŒr Bernd und Haeme ist Intelligenz mehr, als super komplexe Algorithmen, welche auf stĂ€ndig schneller werdenden Rechnern abgespult werden. Intelligenz hat mit Kultur, der Weltanschauung, dem Wertesystem zu tun. Denn Intelligenz ist auch Herzenssache.
    Da passt “Machine Learning” weit besser. Es geht um Maschinen, welche vor allem wiederholende Aufgaben immer besser meistern: Vom Freistellen eines Bildes bis zur Berechnung eines Druckbogens. Aufgaben, welche ein StĂŒck Intelligenz voraussetzen, jedoch nicht abhĂ€ngig sind von einem Wertesystem.
    Ingo fragt auch nach der Schwarm-Intelligenz. Da nehmen die Jabber-Jungs spontan Wikipedia zu Hilfe. Wikipedia beschreibt Schwarm-Intelligenz vor allem als die Möglichkeit, dank der digitalen Vernetzung, gemeinsam Entscheide zu treffen, welche eine QualitĂ€t haben, die ein Individuum nicht erreichen könnte. Ne ne, das passt Bernd und Haeme nicht: Wer sagt denn, dass wenn alle das Gleiche tun, es auch richtig ist? “Leute, fresst Scheisse, Millionen Fliegen können nicht irren” – wirft Bernd ein.
    Haeme bringt mit “Weisheit” einen weiteren Begriff ins Spiel. Ist Weisheit ein Synonym fĂŒr Intelligenz? Ohne philosophisch zu werden: Weisheit ist mehr als Intelligenz. Bei Weisheit kommen Erfahrung und Intuition hinzu. Eine einmalige Kombination, welche Maschinen in der Form heute und morgen nicht bieten können. Genau, was Lebewesen so einzigartig und wertvoll macht.

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  • Bernd ist Berater, Haeme auch. Das heisst, mit der heutigen Challenge wird ihre eigene Dienstleistung infrage gestellt. Das ist auch nicht schlecht so. Denn nicht ĂŒberall, wo Beratung draufsteht, ist auch Beratung drin. So gibt es die “Slide-Deck-Terroristen”, welche ĂŒberall mit der gleichen PowerPoint-PrĂ€sentation auffahren, um den ultimativen “10-Punkte-Plan” zu prĂ€sentieren. Oder es gibt die klassischen, provisionsgetriebenen VerkĂ€ufer:innen, welche mit dem neusten Update der GeschĂ€ftskarte zu Berater:innen wurden. In Tat und Wahrheit ist ihr Job, möglichst viel zu verkaufen und nicht die Sicht des Kunden einzunehmen. Solche “Berater:innen” braucht die Welt nicht.

    Wann bringen sie denn was? Wenn sie den Fokus des Kunden einnehmen, dabei aber die notwendige Aussensicht behalten. Wenn sie vertrauenswĂŒrdig und transparent sind und den langfristigen Erfolg des Unternehmens im Fokus haben. Und, was den beiden Jabberfish sehr wichtig ist: menschliche Werte und psychologische Sicherheit.

    Brauchen eigentlich Berater:innen auch Beratung? NatĂŒrlich, es geht darum, eine Rolle einzunehmen. So ist ein Berater auch Unternehmer und hat seine blinden Flecken, oder in einem Gebiet zu wenig Expertise. Die Sachlage ist logisch und schön zugleich: “Berater:innen leisten sich Berater:innen”.

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  • Irgendwie sind wir schon immer noch 1985. Damals kam mit Aldus PageMaker 1.0 das erste flĂ€chendeckend eingesetzte Desktop-Publishing-Programm auf den Markt. Statt Formatierungscode einzutippen wie beim Satzsystem konnten plötzlich RĂ€hmchen aufgezogen und mit Buchstaben oder Bildern gefĂŒllt werden. Etwas aus der Metaebene betrachtet stehen wir immer noch da: auch in Adobe InDesign und Affinity Publisher ziehst du RĂ€hmchen auf und fĂŒllst sie mit Inhalt.

    Sind da die reinen Cloud-Layoutwerkzeuge wie Canva oder Adobe Spark weiter? FĂŒr schnelle EntwĂŒrfe und Social-Media-Grafiken schon. Doch, wenn es um Typografie und Druck-PDF-Erstellung geht, fehlt noch viel.

    Ein weiterer Ansatz ist, das Layoutprogramm einfach zu ĂŒberspringen und strukturierte Daten (XML oder HTML) mit Print CSS direkt als Print-Layout auszugeben (PDF). Was natĂŒrlich nur fĂŒr wiederkehrende, strukturierte Layouts sinnvoll ist. Den Snowboard-Flyer mal ebenso in CSS zu schreiben wĂ€re definitiv das falsche Werkezug am falschen WerkstĂŒck.

    So haben wir heute:

    Die klassischen DTP-Programme wie Adobe InDesign oder Affinity PublisherDie Cloud-Tools, welche sich fĂŒr schnelle Design-Ideen und Social-Media-Grafiken eignenPrint CSS (CSS Paged Media Module), wo mit der Formatierungssprache CSS ein Print-Layout erstellt wird

    Und was haben wir morgen? Das ist aktuell nicht absehbar. Einig sind sich Bernd und Haeme, dass Print CSS fĂŒr die automatisierte Produktion das Layoutprogramm immer mehr verdrĂ€ngt und dass in die Cloud-Tools noch ziemlich viel Technologie einfliessen muss, bis sie ernsthaft fĂŒr “druckbare” Drucksachen hergenommen werden können.

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  • Haeme war mal “Adobe Influencer des Jahres”. Das sind bald zwanzig Jahre her. Von “Influencern” hat damals noch niemand gesprochen. Jedenfalls wurde Haeme auf der BĂŒhne bei Adobe als “Influencer” ausgezeichnet, hat den Pokal entgegengenommen, ohne zu wissen, was denn ein “Influencer” ist! Es war noch anders damals: “Adobe Influencer des Jahres” war eine Anerkennung von Adobe, viel fĂŒr die InDesign Community getan zu haben.

    Heute gehören Influencer ins Marketing- und Verkaufs-Repertoire vieler Unternehmen. Influencer-Marketing ist einer der effizientesten Methoden, bestimmte Zielgruppen zu erreichen. Um Influencer haben sich echte Business-Modelle entwickelt, es geht um richtig viel Geld. Passt, finden Bernd und Haeme. Doch gegenĂŒber klassischer Werbung gibt es einen entscheidenden Unterschied: Was Influencer raushauen, wird auf den Social-Media-Plattformen kaum als bezahlte Werbung gekennzeichnet. Das ist in klassischen Medien anders und damit transparenter.

    Obschon Bernd und Haeme gerne als Influencer (... und hoffentlich im positiven Sinne) bezeichnet werden, ist ihnen die Abgrenzung zu ihrem Job als Berater wichtig: Influencer sind VerkĂ€ufer. VerkĂ€ufer sind keine Berater. VertrauenswĂŒrdige Berater leben nicht von Provision.

    Also: Influencer sind OK, gehören heute dazu – aber: lasst euch inspirieren und nicht verarschen ;-)

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  • KĂŒrzlich hat Google bekannt gegeben, auf 2022 das Cookie basierende Tracking zu beenden. Cookies werden heute benötigt, um das Verhalten der User im Web zu verfolgen. Im Falle von Google werden Cookies auch benutzt, um personalisierte Werbung ausspielen zu können.

    Google hat nun einen anderen Weg gefunden: Werbung soll kĂŒnftig an Kohorten ausgespielt werden – ”Federated Learning of Cohorts” (FLoC) heisst die Nachfolge-Technologie der Cookies, hinter welcher nicht nur Google steht. In der Tat geht es darum, Gruppen von gleich Tickenden anzusprechen. “So, wie wir das in aktuellen Management-Frameworks mit dem Bilden von Personas und Zielgruppen auch tun” fĂ€llt Haeme auf. Überhaupt glaubt Haeme, dass das Ende der Cookies das Web sauberer machen könnte, ohne dabei Nachteile aus User-Sicht in kauf nehmen zu mĂŒssen. Darauf Bernd: “Eines ist klar: Google gibt damit nicht das WerbegeschĂ€ft auf. Google ist eine Marketing Company, das wird sie bleiben. Spannend ist, wie sich jetzt der Facebook-Konzern aufstellen wird, dessen Datensammlerei die Basis des eigenen Business-Modells darstellt.” Denn die Sache ist einfach: Daten sind im Web die WĂ€hrung Nummer eins. Willst du in einer anderen WĂ€hrung bezahlen, heisst es, Kreditkarte zu hinterlegen.
    Das Google-Werbenetzwerk ist nicht alleine mit grossen VerĂ€nderungen im Aufzeichnen des User-Verhaltens. Weitere Produkte aus dem Alphabet-Konzern sollen folgen: Android soll anonymer werden, der Chrome-Browser ist es bereits geworden und soll es weiter werden. Auch Apple schreibt sich auf die Fahne, die Daten der User zu schĂŒtzen – mit der nĂ€chsten Version von iOS sind massive Eingriffe ins System geplant.

    Gut oder schlecht? Wir wissen es nicht. Tönen tut es nicht verkehrt. Und schaden tut es nicht, die Cookie-Technologie aus dem Jahre 1994 krĂ€ftig zu ĂŒberdenken.

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  • Das Bestreben, schneller zu werden, gibt es nicht erst seit der Digitalisierung. Das war immer schon so: ausgefeiltere Werkzeuge, die Beute zu zerlegen. Vom Maultier zum “SechsspĂ€nner” zur Alpen-Überquerung. Von der Lithografie ĂŒber den Offsetdruck in digitale Druckverfahren. Vom Bleisatz ĂŒber den Fotosatz ins Desktop-Publishing.

    Trotz aller Faszination sieht Haeme den Druck, bei der Beschleunigung mitzuspielen: “machst du es nicht, bist du morgen zu teuer. Und: So wie wir den Kapitalismus ausleben, muss er stĂ€ndig mehr hergeben”. “Technologie und Speed nutzen, einfacher durch den Tag zu kommen. Sei es auch nur die Smartwatch, welche fĂŒr dich dran denkt” lenkt Bernd das GesprĂ€ch in eine positive Richtung. Dabei stört es ihn nicht, immerwĂ€hrend mit Push-Nachrichten befeuert zu werden. Er kann damit umgehen und diese auch mal ignorieren. Ignorieren kann Haeme nicht. Er gehört zu den Leuten, welche keine ungelesenen Nachrichten dulden. Ein langsamer, bĂ€rtiger Bergler und doch mit neurotischen ZĂŒgen? Haeme löst sein Defizit gewohnt pragmatisch: bei ihm hat nur die Kalender-App das Vorrecht, ihn unaufgefordert mit Information zu versorgen.

    Dies alles beantwortet die Frage, “warum immer alles schneller wird”, bereits teilweise: Denn Tempo wird gesteigert durch die einfachere Kommunikation, durch die schnellere VerfĂŒgbarkeit von Informationen.

    Ob denn nach Slack, Teams, Google Chat und jetzt Clubhouse der nĂ€chste Temposchub in der Kommunikation anstehe, wollte Haeme von Bernd wissen: “Klar, und das ist auch gut so – es geht immer weiter. Doch heisst Speed nicht selten auch Unverbindlichkeit oder schlicht bla bla.” Genau hier kommt Print rein. Was auf Papier ist, bleibt unverrĂŒckbar drauf. Und ist im Zusammenspiel mit immer schnelleren KanĂ€len eine wunderbare ErgĂ€nzung.

    Challenge gelöst: Temposteigerung gehört irgendwie zu unseren GrundbedĂŒrfnissen. Und ist eine gute Sache, solange du den Takt vorgibst.

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  • Bernd und Haeme fĂŒhlen sich beide innovativ, gehören jedoch zu den Ă€lteren Semestern in ihren Teams. Die Frage ist, ob sich die beiden nur innovativ fĂŒhlen und es lĂ€ngst nicht mehr sein können.
    Bernd nennt zu Beginn den deutschen Bauingenieur, Erfinder und Unternehmer Konrad Zuse. Er war bis ins hohe Alter innovativ. Erst mit 59 Jahren hat er die Grundlage der digitalen Physik geschaffen. Oder Goethe: sein Drama Faust hat er mit 57 Jahren geschrieben.
    Die beiden sind sich einig, dass zum Beispiel auch René Theiler (kurz vor dem staatlichen Ruhestand) vom Verband der Schweizer Druckindustrie innovativ sei. Warum eigentlich?
    Haeme: “weil er den Status Quo zwar anerkennt, aber immer bereit ist, zu hinterfragen und zu verbessern. Nicht auf die eigene MĂŒhle, sondern um die Welt ein StĂŒck besser zu machen.
    Haeme bringt ein, dass gerade Quereinsteiger hĂ€ufig sehr innovativ sind: “Sie wissen nicht, was nicht geht, und machen es dann einfach. Und sie bringen viel Motivation mit, getrieben durch die grosse Vision.” Bernd ergĂ€nzt, dass auch Akademiker durchaus innovativ sind. Zum Beispiel John Warnock, einer der Adobe-GrĂŒnder, hat mit dem “Camelot Paper” (daraus ist PDF entstanden) die Welt der digitalen Kommunikation einen schönen Schritt nach vorne gebracht.

    Somit wurde klar: Innovation hat zu tun mit ...
    - Kompromisslosigkeit
    - Erfindungsgabe (oder einfach was neu definieren, neue MassstÀbe setzen)
    - Keine Angst vor Fehlern
    - “Why” als Motivation und nicht ausschliesslich Geld

    Hat nichts zu tun mit ...
    - Dem Alter
    - Dem akademischen Bildungsgrad
    - ... oder auch dem Geschlecht

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  • “New Work” ist nicht neu. Frithjof Bergmann hat den Ausdruck bereits in den Siebzigern geprĂ€gt. Doch erst die grossen VerĂ€nderungen, ausgelöst durch Digitalisierung, haben klargemacht, dass wir ĂŒber die Form der Zusammenarbeit, wie wir sie aus der klassischen Industrie kennen, dringend diskutieren mĂŒssen. In dieser Episode geht es darum, was “New Work” fĂŒr Druckereien, Agenturen und Mediendienstleister heisst.
    Klar, es ist ein Vorrecht, ĂŒberhaupt ĂŒber Arbeitsmodelle diskutieren zu können. Wo es ums nackte Überleben geht, hat Business-Kultur einen niedrigeren Stellenwert. Doch das Ă€ndert nichts daran, Kultur so zu prĂ€gen, dass Arbeit keine Strafe ist und wir gleichzeitig möglichst viele starke, gesunde Unternehmen sehen.

    Haeme spricht lieber von der “natĂŒrlichen Ökonomie” (Organic Economy) als von “New Work”. FĂŒr ihn gibt es typische Eigenschaften, welche ein natĂŒrlich organisiertes Unternehmen auszeichnen:
    - Fokus auf Vision statt auf Profit (Profit ist “die Ernte”, aber nicht der Antrieb)
    - Fokus auf Ermutigung statt auf Controlling
    - Fokus auf Ausprobieren (MVP) statt auf Planung
    - Fokus auf Transparenz statt auf Geheimnis

    Überhaupt ist die Transparenz, was “New Work” auszeichnet: Unternehmen sollten Transparenz durch entsprechende Einrichtung und Werkzeuge ermöglichen. Aber auch durch entsprechenden Umgang und entsprechende GeschĂ€ftskultur. Bernd nennt Beispiele und liefert gleich praktische Ideen, wie sowas auch in der klassischen Druckerei möglich ist.
    Übrigens: Transparenz ist nicht nur motivierend und gesund. Sie ist auch die Basis fĂŒr wirtschaftlichen Erfolg und Langfristigkeit eines erfolgreichen Unternehmens.

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  • Diesmal will der Medien- und Publishing-Profi Michel Mayerle von Bernd Zipper und Haeme Ulrich wissen, wie der Umgang mit Wissen als Firma sinnvollerweise vonstattengeht.
    Haeme erklĂ€rt zum Einstieg, was Wissensarbeit ist. Warum diese in Zeiten der Digitalisierung ĂŒberlebensnotwendig ist. Bernd ergĂ€nzt mit praktischen Tipps, wie sie als zipcon consulting Wissen verwalten.

    Danach fragen sich die beiden, wie denn Wissensmanagement im Drucksaal aussehen könnte. Bei Menschen, welche nicht den ganzen Tag am PC sitzen, jedoch Teil einer industriellen Produktion sind, wo teure Maschinen ohne Unterbruch laufen sollen.

    Haeme berichtet darauf von einer Agentur, welche durch die bewusste Verwaltung von Wissen richtig durchgestartet ist. Die Agentur wurde attraktiver und hat plötzlich ein komplett neues, eher hochpreisiges Kundensegment angezogen. Ein Segment, welches die Agentur Jahre zuvor mit reinen Marketing- und Verkaufs-AktivitĂ€ten nicht zufriedenstellend erreichen konnte. Wissen und Können stĂ€rken das Selbstvertrauen. Eine Firma mit gesundem Selbstvertrauen wirkt besser und erreicht das GegenĂŒber auf einer anderen Ebene. Der bewusste Umgang mit Wissen ist somit nachhaltiger als eine Hauruck-Marketing-Verkaufs-Bombe.

    Ist Wissensmanagement denn ĂŒberhaupt Aufgabe des Unternehmens? Oder gehört dies in die Freizeit? Oder ist es eine Mischform? Die beiden jabberfish-Kerle sind sich auch da einmal mehr einig


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    Haemes Aufnahmen werden neu von “Appenzeller Bier” kulinarisch verfeinert. Bernd will das auch, von einem deutschen Lieferanten. Einfach, damit nicht nur die GesprĂ€chspartner international sind, sondern auch das Begleit-Bier. Und, damit Bernd in der nĂ€chsten Folge nicht wieder aus einer so schĂ€bigen Dose trinken muss ;-)