Эпизоды
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Dann öffnet Eva die Augen. Plötzlich steht sie zusammen mit ihrer Mutter wieder vor der Garage ihres Elternhauses. «Eva», sagt die Mutter. «Hörst du mir zu?» Eva dreht sich um, schaut auf ihre Hände. Plötzlich ist sie nicht mehr auf dem Friedhof, sondern vor ihrem Elternhaus. Wie kann das sein? «Eva?», fragt ihre Mutter nochmals, «hörst du mich?». Evas Puls rast, ihr wird schwindelig. Ihre Mutter hält sie am Arm. «Ich war in den Gedanken kurz woanders», sagt Eva. «Entschuldige.» «Komm wir gehen rein. Das Essen steht parat», sagt die Mutter. Als sie zusammen ins Haus gehen, sagt Eva: «Du, erzähl mir mal die Geschichte von dir und Vater.»
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Eva ist geschockt. «Als deine Mutter und ich uns nach diesem Abend in Zürich trennten, dachten wir nicht an Folgen. Wir schwörten einander nie irgendjemandem von diesem Abend zu erzählen und den Kontakt wieder abzubrechen. Drei Monate später aber rief sie mich an. Sie sei schwanger.» Eva kann nicht glauben, was sie da hört. Sie steht auf. Plötzlich fühlt sie eine grosse Leere in sich. Sie will rückwärtslaufen. Aber ihr Körper hört nicht auf ihre Anweisungen. Sie schnappt nach Luft. «Du bist meine Tochter Eva», sagte der Friedhofsgärtner. Plötzlich nähern sich im Hintergrund Schritte. Sie spürt eine Hand auf ihren Schultern. (Patricia, Leukerbad)
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Пропущенные эпизоды?
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Der Friedhofsgärtner setzt sich neben Eva hin. Lehnt sich zurück in den Stuhl und schaut in die Ferne. Eva weint. «Deine Mutter und ich kennen uns schon lange. Sehr lange, um genau zu sein. Wir waren vor deiner Geburt zusammen. Reisten durch Südamerika, sahen Asien. Neun Monate dauerte die Reise und es war die schönste Zeit unseres Lebens. Doch nach der Rückkehr trennten wir uns. Wir studierten in jeweils anderen Städten. Sie lernte deinen Vater kennen.» Eva schweigt. Sie hat Angst vor dem, was noch alles kommen mag. Der Friedhofsgärtner fuhr fort. «Wir liefen uns schliesslich 4 Jahre später in Zürich über den Weg. Es war der schönste Abend meines Lebens.» (Gerda, Brig)
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Eva dreht sich um. Es ist der Friedhofsgärtner. «Sprich nicht mit mir», sagt Eva. Und fragt: «Wie konntest du nur? Du hast meine Mutter in einer schwachen Sekunden einfach ausgenutzt.» Der Friedhofsgärtner schaut sie lange an. Dann sagt er: «Ich liebe deine Mutter schon seit einer Ewigkeit.» (Evelyn, Siders)
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«Einfach laufen, einfach laufen, hätte ich nur den Flug gebucht», dachte sich Eva. Und plötzlich stellte sie ihre ganze Kindheit infrage. Eva lief Richtung Friedhof. Sie brauchte jetzt irgendwie noch möglich die Nähe ihres Vaters. Sie lief die Strasse entlang, öffnete das Friedhofstor und trat ein. Auf dem Grab ihres Vaters brannte immer noch die gestohlene Kerze ihrer Mutter. Dann sagte eine Stimme: «Hallo Eva.» (Peter, Fiesch)
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«Wir haben uns geküsst, Eva…und dann…» «Stopp!», sagte Eva. «Ich kann nichts mehr hören!» Eva war schockiert. Sie fragte sich, wie ihre Mutter kurz nach dem Tod ihres Vaters und der wahnsinnig irren Nacht auf dem Friedhof, so etwas tun konnte. Es gab nur eine Erklärung: Mutter musste völlig von der Rolle sein. Eva sagte nichts mehr und mochte sich auch keine weiteren Details vorstellen. Sie schwieg eine Weile, sah ihre Mutter an und ging. (Silvia, Zermatt)
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«Ich fiel neben das Grab deines Vaters auf die Knie, Eva. Ich weinte und war so verzweifelt. Dann bin ich plötzlich eingeschlafen. Einfach so. Ich kann es mir nicht erklären. Am Morgen weckte mich der Friedhofsgärtner und hat mich zu einer Tasse Tee in sein Gartenhaus eingeladen. Dann ist es passiert.» Eva blickt ihrer Mutter schockiert in die Augen. (Hilda, Brig)
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«Es tut mir leid», sagt Cornelia. «Ich war so verzweifelt.» Martin sagt ein paar Sekunden nichts und starrt sie an. Er könnte in diesem Moment so viel sagen, doch er lässt es bleiben. «Kein Ding», meint er, «viel Freude mit der Kerze.» Martin dreht sich weg und geht. Cornelia fängt zu weinen an. Verzweifelt sucht sie in ihrem Kopf nach Lösungen und Erklärungen. Dann sagt eine Stimme im Kopf: «Du bist nichts wert. Schäm dich.» (Tanja, Visp)
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Martin war seitdem nicht mehr derselbe, aufgeschlossene Mann. Er ging jeden Tag auf den Friedhof an die Gräber seiner Frau und seiner Töchter. Das Leben schien an ihm vorbeizugehen. Selbst als neulich sein Nachbar starb, zu dem er immer ein gutes Verhältnis hatte, schien ihn das kaum zu berühren. Er war in sich gekehrt und nahm kaum mehr etwas vom Leben wahr. Er dachte auch daran, seinen Job als Verlagsleiter in der Buchdruckerei Valmedia in Visp, aufzugeben. Da er keine Verwandten in Visp mehr hatte, die ihn seelisch hätten unterstützen können, sah er bald keinen Sinn mehr im Leben. (Ingrid, Leuk)
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„Nicht Martin!“, denkt sich Eva. Martin wurde im letzten Jahr 60. Er feierte für sich alleine. Zwei Jahre zuvor starben seine Frau und seine beiden Töchter bei einem Autounfall in St. Tropez. Ein Lastwagen gelang auf die Gegenfahrbahn und prallte in den roten Opel. Die drei wollten nach dem Sonnenbaden kurz Shoppen gehen. Martin wollte sich das EM-Spiel Schweiz gegen die Türkei anschauen und blieb so lange in der Ferienwohnung. Für alle drei kam jede Hilfe zu spät. (Claudia, Leuk)
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«Erzähl», sagt Eva. Es wurde einen Moment still. Eva stellt sich alles vor. Als sie eine Frage stellen will, fängt ihre Mutter an zu erzählen. «Ich lief gestern Richtung Friedhof. Zuerst die Kantonsstrasse entlang, dann überquerte ich die grosse Wiese neben der Bäckerei bis ich beim Tor ankam.» Zuerst habe sie sich noch umdrehen wollen, doch dann entschied sie sich anders. «Auf dem Friedhof brannten die roten Kerzen auf den Gräbern, ausser bei deinem Vater. Ich war so traurig, weil er keine hatte, dass ich eine von einem anderen Grab wegnahm und sie auf das Grab deines Vaters stellte. Dann trat aus der Dunkelheit Martin auf.» (Leo, Visp)
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Eva horcht auf und wirft ihrer Mutter einen neugierigen Blick zu: «Was wolltest du nachts auf dem Friedhof?» Cornelia zögert, räuspert sich und scheint merklich nervös. Eva bemerkt, wie ihre Mutter die Beine übereinanderschlägt und ihre Hände unruhig zwischen den Oberschenkeln zu verstecken sucht. «Diese Hose - sie trägt sie bestimmt schon seit ich ein Kind war...» geht Eva durch den Kopf. Cornelia schüttelt eine Strähne aus dem Gesicht, streift mit dem Blick nach oben, schiebt den Unterkiefer hervor und setzt an: «Eva...» Doch ihre raue Stimme stockt, ihre Augen füllen sich mit Wasser und eine Träne kullert über ihre Wangen. «Eva, ich war nicht mehr bei Sinnen gestern Abend.» (Nadine, Naters)
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Als Ruth ausser Sichtweite ist, beginnt Evas Mutter zu erzählen.« Eva, du weisst, dein Vater – immer war er für die Familie da. Es war immer er, der die alltäglichen oder gar unangenehmen Dinge regelte und sich ihrer annahm. Ich kann nicht. Ich weiss nicht, wie ich weitermachen soll. Dann diese Leere. Mein Herz, es schmerzt ungemein und mein Kopf – ich bin nicht mehr in der Lage, klar zu denken. Ich kann nicht mal mehr essen. Gestern Abend nahm ich die Schnapsflasche zur Hand und entschloss mich, meinen Kummer zu ertränken. Alles geriet ausser Kontrolle. Ich begab mich zum Friedhof, zum Grab deines Vaters.» (Charly, Fiesch)
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Evas Mutter will gerade anfangen zu reden, als im Hintergrund Schritte zu hören sind. Es ist Ruth, die Nachbarin. Sie hat einen Kuchen in der Hand. «Hier Cornelia, ich habe was für dich», sagt sie. Evas Mutter nimmt den Kuchen entgegen und bedankt sich. Dann kommen ihr die Tränen. Ruth nickt ihr zu und geht. (Ewald, Siders)
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Evas Mutter sieht abgekämpft aus. Sie scheint die ganze Nacht wieder kein Auge zugetan zu haben. "Ob sie wieder zur Flasche gegriffen hat?", fragt sich Eva. In der Garage herrscht Stille. Eva weiss nicht, was sie mit ihrer Mutter reden kann. Dass er ihr nicht gut geht, weiss sie. Eva fühlt sich zunehmend machtlos. Evas Mutter umarmt plötzlich ihre Tochter und sagt: "Ich habe etwas schreckliches getan."
Carole, Brig
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Da steht ja noch das Auto von Evas Vaters. Evas Mutter kann nicht fahren, hat nie ihr Permis gemacht. Es war immer ein Wunsch von ihr, aber eben, sie hat ihn immer nur geträumt ihren Traum vom Autofahren. Hatte ihre Mutter noch mehr ungelebte Träume? Eva hat nie mit ihr daüber gesprochen. Sie war ja nur für die Familie da. Und jetzt Eva? Ist sie bereit ihren Traum zu leben? Da steht Evas Mutter plötzlich neben ihr. (Emerita, Glis)
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Eva ist 25 Jahre. Sie ist ein Einzelkind, hat vor kurzem ihren Job als Laborantin in der Lonza gekündigt. Sie möchte nochmals etwas anderes machen. Eigentlich wäre sie auf Weltreise gegangen. Ein paar Monate weg. Die Welt sehen, das Oberwallis für eine Zeit lang hinter sich lassen. Doch dann starb vor zwei Monaten ihr Vater an Krebs. Er hatte nur noch kurz Zeit, sich zu verabschieden. Es ging plötzlich alles ganz schnell. Jetzt braucht ihre Mutter Hilfe.
Eva steht vor der Garage ihres Elternhauses und öffnet sie....
Wie geht die Geschichte weiter?