Bölümler
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Der Historiker Ulrich van der Heyden ist fassungslos über den MDR: Dass der öffentlich-rechtliche Sender Manuel Diogos Tod ohne Beweise als rassistischen Mord verkauft, erinnert ihn an Medienskandale wie den Fall Relotius beim Spiegel. Auch als die Staatsanwaltschaft Potsdam schließlich bestätigt, dass es keine Hinweise auf Mord oder Manipulationen gibt, bleibt der MDR bei seiner Version. Und beruft sich auf ein Interview mit einem ehemaligen Botschafter, der offenbar über einen ganz anderen Fall redet und inzwischen spurlos verschwunden ist.
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Nachdem die Staatsanwaltschaft Potsdam bestätigt, dass Manuel Diogo nicht ermordet und die Ermittlungen 1986 nicht manipuliert wurden, gehen wir davon aus, dass der MDR seine Berichte korrigiert. Aber er bleibt bei der Mordtheorie, zitiert ein Interview mit einem mosambikanischen Diplomaten falsch, zweifelt die Arbeit der Staatsanwaltschaft an und droht uns mit juristischen Schritten. Dann taucht Maren Müller auf, eine Frau, die die Öffentlich-Rechtlichen schon öfters in Verlegenheit gebracht hat.
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Gegendarstellung des MDR zur Podcast-Folge 7
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Einen Termin mit dem Historiker Harry Waibel zu bekommen, ist nicht einfach - weil wir ihn für das Interview nicht bezahlen wollen. Am Ende lenkt er doch ein. Und ist ziemlich überrascht, dass wir die Akten, die er uns anbietet, schon kennen. Und auch nach vielen Nachfragen verstehen wir nicht, wie er zu der Überzeugung kommt, dass Manuel Diogo ermordet wurde. Er wiederholt nur immer wieder: Es war ein rassistischer Mord, und die Stasi hat ihn vertuscht. Das sieht sein Doktorvater, der renommierte Historiker Wolfgang Benz, allerdings anders.
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Wir suchen Manuel Diogos Arbeitskollegen in Mosambik. Ein Kontaktmann recherchiert für uns vor Ort, er kennt ehemalige Vertragsarbeiter, auch Kollegen aus Jeber-Bergfrieden und vermittelt uns ein Interview. Als er plötzlich abtaucht, recherchiert ein Korrespondent für uns weiter und erklärt uns, warum jeden Mittwoch in Maputo Mosambikaner mit DDR-Fahnen auf die Straße gehen. Aber Manuels Kollegen wollen nicht mit ihm sprechen. Dafür finden wir in San Francisco einen Mann, der in Manuel Diogo verliebt war und der damals eine ganz andere Theorie zu seinem Tod hörte.
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Bei unserer Recherche stoßen wir auf Herrn Geyer, den ehemaligen Werkleiter des Sägewerks. Er war der Chef von Manuel Diogo. Aber laut Akten hatten die beiden auch ein enges persönliches Verhältnis. Wir besuchen ihn zu Hause, erfahren, worin dieses Verhältnis bestand, was er über Manuels Tod weiß und über seine Freundin in Dessau. Warum der Werkleiter kurz nach Manuels Tod das Sägewerk verließ, das erfahren wir auch.
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In dieser Folge treffen wir einen weiteren wichtigen Zeugen: Markward Michel war der Lokführer, der den leblosen Körper von Manuel Diogo neben dem Bahngleis fand. Und Michel erinnert sich sehr genau an jene Nacht. Wir fragen uns: Kann man sich - mehr als 30 Jahre danach - wirklich noch so gut an ein bestimmtes Ereignis erinnern? Diese Frage beantwortet uns ein Gedächtnisforscher. Dafür haben wir viele neue Fragen. Zum Beispiel: Warum platzen uns ausgerechnet die Interviews mit den Leuten, die die Mordtheorie vertreten?
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Unsere Spurensuche geht weiter - in Jeber Bergfrieden. Dort lebt Gudrun Nitze mit ihrem Mann Klaus, der die mosambikanischen Vertragsarbeiter als Heimleiter betreute und die Leiche von Manuel Diogo identifizierte. Nitze ist politisch 100 Prozent unkorrekt und kommt gleich zur Sache. Das Bild von Manuel und den anderen Vertragsarbeitern wird klarer. Wie die Mosambikaner ankamen in einer völlig fremden Welt, dass Manuel ein Außenseiter war. Aber auch für Nitze sind nach Manuels Tod noch viele Fragen offen. Und er scheint mehr zu wissen, als er erzählen will.
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Als Manuel Diogo am 30. Juni 1986 tot auf einem Bahngleis in Brandenburg gefunden wird, steht fest: Es war ein Unfall. 30 Jahre später aber taucht plötzlich ein unheimlicher Verdacht auf: Der Mosambikaner wurde von Neonazis ermordet, die Staatssicherheit hat alles vertuscht. Fernsehsender und Zeitungen berichten darüber, die Staatsanwaltschaft rollt den Fall neu auf. Wir bekommen einen Tipp: Es war alles ganz anders. Und machen uns selbst auf die Suche: Erste Station: Jeber-Bergfrieden, das Dorf, in dem Manuel Diogo gelebt und gearbeitet hat. Hier treffen eine ganze Reihe von Frauen, die einiges zu erzählen wissen. Über die „Mosis“, und auch über Manuels Tod.
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1986 stirbt der Mosambikaner Manuel Diogo bei einer Zugfahrt in Brandenburg. Für die DDR-Behörden ist es ein Unfall. Aber dann, 30 Jahre nach dem Ende der DDR, taucht Manuels Name plötzlich wieder auf. Plötzlich heißt es: Das mit dem Unfall sei erfunden, die Wahrheit sei von der Staatssicherheit vertuscht worden. In Wirklichkeit hätten Neonazis den Mosambikaner brutal ermordet. Die Staatsanwaltschaft Potsdam rollt den Fall neu auf. Wir fragen uns: Wie kann das sein? Wie können zwei so gegensätzliche Darstellungen in die Welt gesetzt werden. Welche ist die richtige? Was ist damals geschehen? Und vor allem: Wer entscheidet, wie Geschichte geschrieben wird?