Bölümler

  • Die Staatsanwaltschaft trägt die Verantwortung, sowohl tatsächliche Straftaten zu verfolgen als auch unbegründete Anschuldigungen zu erkennen und abzuwehren. Falschbeschuldigung ist für die Staatsanwaltschaft ein sensibles und bedeutendes Thema. Falschbeschuldigungen können das Vertrauen in die Strafjustiz erschüttern und weitreichende Folgen für die Betroffenen haben.

    Eine Falschbeschuldigung kann verschiedene Formen annehmen, von bewussten Lügen bis hin zu unbeabsichtigten Fehlangaben, die durch Missverständnisse, verzerrte Wahrnehmungen oder emotionale Belastungen entstehen. Besonders in Fällen mit komplexer Beweislage, wie bei Sexualdelikten oder häuslicher Gewalt (4-Augen-Prinzip), erfordert die Prüfung von Aussagen eine sorgfältige Abwägung.

    Die Konsequenzen einer Falschbeschuldigung sind erheblich: Neben dem potenziellen Schaden für die beschuldigte Person, wie Rufverlust oder ungerechtfertigter Strafverfolgung, verbraucht sie auch erhebliche Ressourcen im Justizsystem. Gleichzeitig dürfen echte Opfer nicht durch den Verdacht auf mögliche Falschbeschuldigungen entmutigt werden, ihre Rechte wahrzunehmen.

    Die Staatsanwaltschaft steht daher vor der anspruchsvollen Aufgabe, zwischen Wahrheitsfindung, Schutz der Betroffenen und Wahrung der Unschuldsvermutung eine ausgewogene Balance zu finden.

    Seit über 20 Jahren wirkt Sabine Tobler als Staatsanwältin des Kantons Zürich. In dieser und der folgenden Episode gibt sie uns Einblick in ihr Schaffen als Staatsanwältin, welches tagtäglich ein sorgfältiges und objektives Vorgehen braucht, um Gerechtigkeit für alle Beteiligten sicherzustellen.

    Ich realisiere PSYCHOLOGOS eigenständig. Über jede Unterstützung für meine selbstständige und unabhängige Tätigkeit freue ich mich. Vielen Dank. https://psychologos.ch/support

  • In den letzten beiden Episoden hat Karl Sibelius geschildert, was er als falsch Beschuldigter erlebt hat. In dieser Episode geht es nun darum, den Fall mit Frank Urbaniok anzuschauen und einige Ereignisse aus den Vorfällen zu beleuchten, die als Anhaltspunkte für Falschbeschuldigungen, für diesen spezifischen Fall, aber auch allgemein in Betracht gezogen werden:


    Hier die Stichworte dazu:

    - frühere Verhaltensauffälligkeiten insbesondere ausgeprägtes Lügen
    - Einfluss von Therapeuten auf Falschbeschuldigungen
    - falsche Erinnerungen bzw. suggerierte Erinnerungen
    - Aussage gegen Aussage (Vieraugen-Prinzip)
    - die geschilderten Ereignisse werden immer schlimmer (sog. Aussageprogrenienz)
    - die Rolle der Behörden / Glück oder Pech, wo der Fall landet
    - Bereits vorgefertigte Diagnosen und Urteile von Fachpersonen vs. Ergebnisoffenheit
    - ein Opfer ist immer Opfer vs. ein vermeintliches Opfer kann auch Täter:in sein

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  • Im Rahmen des internationalen Symposiums für Forensische Psychiatrie und Psychologie hat Frank Urbaniok zum Thema Falschbeschuldigung referiert und Workshops geleitet. An einem Workshop war Karl Sibelius zu Gast. Er erzählte den Teilnehmer:innen des Seminars seine Geschichte, welche ich vor Ort aufzeichnen durfte.

    Dies ist der zweite Teil des Erfahrungsberichtes über Falschbeschuldigung von Karl Sibelius. In der nächsten Folge wird Frank Urbaniok diesen Falschbeschuldigungs-Fall einordnen.

    Vielen Dank euch für dein Interesse !

    Ich produzieren Psychologos komplett eigenständig. Danke für deine Unterstützung:

    https://psychologos.ch/support/

  • Im Rahmen des internationalen Symposiums für Forensische Psychiatrie und Psychologie hat Frank Urbaniok zum Thema Falschbeschuldigung referiert und Workshops geleitet. An einem Workshop war Karl Sibelius zu Gast. Er erzählte den Teilnehmer:innen des Seminars seine Geschichte, welche ich vor Ort aufzeichnen durfte.

    Dieser Erfahrungsbericht gliedert sich in zwei Folgen. Daran schliesst sich eine Folge, in welcher Frank diesen Fall von Falschbeschuldigung einordnet.

    Vielen Dank euch für euer Interesse !

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  • Falschbeschuldigungen werden unterschätzt. Sie stellen ein tiefgreifendes Problem dar, das sowohl rechtliche als auch psychologische Dimensionen umfasst. In dieser Folge beleuchtet Prof. Dr. Frank Urbaniok die vielschichtigen Facetten von Falschbeschuldigungen.

    Was versteht man unter einer Falschbeschuldigung, und wie häufig tritt sie in der Praxis auf?

    Wir gehen der Frage nach, ob es bestimmte Verbrechen gibt, bei denen solche Anschuldigungen häufiger vorkommen, und welche psychologischen und sozialen Mechanismen dahinterstecken.

    Opfer von Falschbeschuldigungen haben mit den psychischen und sozialen Auswirkungen oft lebenslang zu kämpfen. Wie können sie unterstützt werden? Und welche rechtlichen Konsequenzen drohen denjenigen, die wissentlich falsche Anschuldigungen erheben?

    Darüber hinaus diskutieren wir die Rolle der Medien und der öffentlichen Wahrnehmung in diesem Kontext. Wie beeinflussen vor allem soziale Medien die Dynamik von Falschbeschuldigungen?

    Diese Folge macht den Auftakt zur Reihe "Falschbeschuldigung". In den nächsten beiden Episoden hören wir dann einen Erfahrungsbericht eines Falschbeschuldigten.

    Danke euch fürs Zuhören.

  • Wieso wollen wir alle alt werden und doch nicht wirklich alt sein?

    Dieser Gedanke hat mich dazu veranlasst, mit Dietmar eine Sendung zum Thema „Das Alter umarmen“ aufzuzeichnen.

    Es freut mich sehr, dass du reinhörst :-)...

    Das erwartet dich in Stichworten:

    -Wieso altern wir eigentlich?

    -das Altern aufhalten: Transhumanismus

    -Strategien und Ratschläge das Altern zu umarmen:

    Das Alter für sich positiv konnotieren
    Schatz an Erfahrungswerten / Wissen
    Beziehungen / soziale Kontakte pflegen
    Bewegung
    Fasten
    Philosophe Otfried Höffe: Die 4 L : Laufen, Lernen, Lieben, Lachen

    -Verluste und Einsamkeit, Schmerz und Loslassen

    -Alter und Tod: Was kommt nach dem Tod?

    Zur Info: Diese Sendung wurde online aufgezeichnet.

    Wenn du PSYCHOLOGOS magst, dann abonniere auf Spotify oder Apple Podcasts und folge mir auf Instagram und X.

    Hörst du regelmässig rein? Über deinen Support per TWINT würde ich mich freuen. Ich produziere völlig unabhängig ohne Institution im Rücken. Danke für deine Unterstützung.

  • Das engste Umfeld ist es, das Menschen mit psychischen Erkrankungen als erste auffängt, zuhört, Hilfe anbietet, begleitet, teilweise permanent zur Verfügung steht und einen Weg findet, den Liebsten beizustehen. Nicht selten, ist dies für die Angehörigen selbst eine enorme Belastung auf vielen Ebenen.

    Die erste repräsentative Studie der Schweiz zu Angehörigen und Vertrauten von Menschen mit psychischen Erkrankungen, durchgeführt von Stand by You in Zusammenarbeit mit dem Umfrageinstitut SOTOMO, liefert eindrückliche Ergebnisse: 59 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in der Schweiz haben in ihrem Leben bereits einmal die Rolle der Angehörigen oder Vertrauenspersonen von Menschen mit psychischen Erkrankungen übernommen. Etwa die Hälfte davon, also rund 2,1 Millionen Menschen, befindet sich derzeit in dieser Rolle.

    Deshalb spreche ich in dieser Folge mit Maria Senatore-Thomet. Maria ist ausgebildete Angehörigen-Begleiterin. Sie spricht aus Erfahrung, wenn es um die Unterstützung, den Umgang und das Familienleben bezüglich psychischer Erkrankungen geht. In diesem Gespräch erzählt sie uns ihre Geschichte, schätzt die momentane Lage in Bezug auf eine Stärkung und Ausweitung von Angehörigen-Begleitung ein und zeigt auf, was diese leisten kann.

    Ich wünsche euch viel Freude mit unserem Gespräch, danke euch fürs Zuhören!

    Weitere Informationen:

    https://angehoerigenbegleitung-senatore.ch

    https://stand-by-you.ch/forum/studie-21-millionen-angehoerige-stehen-aktuell-menschen-mit-psychischen-erkrankungen-bei/

    https://www.vaskzuerich.ch/de/Home

    https://www.trialog-antistigma.ch

    https://www.angehoerige.ch

    https://angehoerigen-begleitung.ch

  • Unsere Kindheit formt unsere Persönlichkeit, sie legt den Grundstein für viele unserer Verhaltensmuster, unserer Emotionen und unserer Beziehungsfähigkeit im Erwachsenenalter.

    Aber was genau sind prägenden Erfahrungen? Wie beeinflussen sie uns langfristig und warum ist es so wichtig, sie zu verstehen?

    In dieser Folge beschäftigen wir uns mit den verschiedenen Arten von Kindheitserlebnissen, die als prägend gelten können – sowohl die positiven als auch die negativen. Dagmar Pauli erklärt, wie diese Erlebnisse unsere psychische Gesundheit und unser Selbstbild beeinflussen, und welche Rolle sie bei der Entwicklung von Resilienz spielen.

    Wir sprechen auch über die Bedeutung sicherer Bindungen und emotionaler Unterstützung in den frühen Jahren, und wie ein stabiles Umfeld dazu beitragen kann, dass Kinder zu selbstbewussten und gesunden Erwachsenen heranwachsen. Gleichzeitig betrachten wir die Auswirkungen von Vernachlässigung, Überbehütung und Traumata und diskutieren, wie wir uns als Erwachsene dabei helfen können, negative Folgen zu mildern.

    Viel Freude beim Zuhören !

  • PSYCHOLOGOS persönlich Teil II mit Dietmar Hansch dreht sich um die Fragen:

    Was beschäftigt dich in deinem Berufsalltag momentan am meisten?Welches Erlebnis aus deinem bisherigen therapeutischen Schaffen ist dir besonders in Erinnerung geblieben?Was war ein schwieriger, fordernder Fall, den du begleitet hast, der sich positiv oder überraschend entwickelt hat?Gab es Momente, wo du überfordert/unsicher warst und daran wachsen konntest?Welche:r bekannte:n Vertreter:in des Faches inspiriert dich/findest du gut und weshalb?

  • PSYCHOLOGOS persönlich Teil II mit Dagmar Pauli dreht sich um die Fragen:


    Wieso sind psychische Leiden nach wie vor stigmatisierter als andere?Was hältst du von Psychopharmaka?Was beschäftigt dich in deinem Berufsalltag momentan am meisten?Welches Erlebnis aus deinem bisherigen therapeutischen Schaffen ist dir besonders in Erinnerung geblieben?
    Danke fürs Zuhören !



  • PSYCHOLOGOS persönlich Teil II mit Frank Urbaniok dreht sich um die Fragen:Was beschäftigt dich in deinem Berufsalltag momentan am meisten?Welches Erlebnis aus deinem bisherigen therapeutischen Schaffen ist dir besonders in Erinnerung geblieben?Was war ein schwieriger, fordernder Fall, den du begleitet hast, der sich positiv oder überraschend entwickelt hat?Gab es Momente, wo du überfordert/unsicher warst und daran wachsen konntest?Welche:r bekannte:n Vertreter:in des Faches inspiriert dich/findest du gut und weshalb?

    Viel Freude damit und danke fürs Zuhören !Ich freue mich über jeglichen Support für meine unabhängige Podcastproduktion, vielen Dank:

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  • Wir alle kennen das Gefühl: Das Herz rast, die Hände werden feucht und der Verstand scheint wie leergefegt – Prüfungsangst. Besonders in der Schule oder während der Studienzeit kann diese Angst zu einem ernsthaften Hindernis werden. Was ist Prüfungsangst?Prüfungsangst ist mehr als nur eine vorübergehende Nervosität vor einer Prüfung. Sie kann sich in verschiedenen Formen zeigen, von leichten Unwohlsein, Schlafstörungen, bis hin zu schwerwiegenden Symptomen wie Panikattacken.

    Kinder- und Jugendpsychiaterin Dagmar Pauli betont, dass das Verständnis der individuellen Ausprägung von Prüfungsangst ein erster wichtiger Schritt zur Überwindung ist.Strategien zur BewältigungIn dieser Folge teilt Dagmar Pauli einige wirksame Strategien, die Betroffenen helfen können, mit Prüfungsangst umzugehen:

    -Frühzeitige Vorbereitung: Ein früher Start bei der Prüfungsvorbereitung kann Ängste reduzieren. Das gibt Sicherheit. Prokrastination hingegen steigert die Angst vor dem Versagen.

    -Plan B aufzeigen: Es darf nicht sein, dass scheinbar das ganze Leben von einer Prüfung abhängt, wie das manchmal bspw. bei der Aufnahmeprüfung fürs Gymnasium zu sein scheint. Dagmar Pauli ermuntert Bezugspersonen und Schüler:innen auch gute andere Optionen aufzuzeigen.

    -Klarheit schaffen: Ist es wirklich ein Druck, eine Situation in der alles zu viel ist? Kann man es realistisch, mit genügend Vorbereitung schaffen oder nicht? Ist es ein strukturelles Problem? Was kann ich daran ändern? Oder ist es ein Leistungsdruck den ich mir selber mache, weil ich keinen Fehler machen und möglichst gut sein möchte? Prüfungen sind dafür gemacht, nicht alles zu können, es ist normal, dass Fehler passieren.

    -Sich austauschen: Rückzug in die Studierstube und das Gefühl, das alles alleine durchstehen zu müssen, hilft nicht gegen Prüfungsangst. Man soll sich über die eigenen Ängste mit Lehrpersonen und auch über den Lernstoff, was einem Mühe bereitet etc., mit ausgesuchten Freund:innen oder Mitschüler:innen austauschen, das entspannt.

    -Zur Entspannung des vegetativen Nervensystems kann es helfen, pflanzliche Arzneimittel einzusetzen. Dagmar Pauli sieht dabei den Vorteil, dass man diese Medikamente ohne therapeutische Begleitung ausprobieren kann. Es ist aber wichtig, sich in der Apotheke gut beraten zu lassen. Sie rät dazu, diese allenfalls auch über einen längeren Zeitraum einzunehmen, zu beobachten, wie diese wirken und nicht direkt vor der grossen Prüfung.

    -Wenn eine klinische Angststörung vorliegt, bei der das tägliche Leben, der Alltag wegen einer Prüfung nicht mehr funktioniert, sich Begleiterscheinungen wie Vermeidung oder Panikattacken zeigen, rät Dagmar Pauli zu einer therapeutischen Massnahme im professionellen Rahmen.

    Die Prüfungsangst ist ein verbreitetes Phänomen, aber es ist wichtig zu erkennen, dass es Wege gibt, sie zu überwinden. Mit Unterstützung und den richtigen Werkzeugen können Schüler:innen und Studierende lernen, ihre Ängste zu bewältigen und ihr volles Potenzial zu entfalten.

    Wenn dir diese Folge gefallen hat, dann teile sie mit einer Person, die davon profitieren könnte. Das würde mich freuen ! Danke fürs Zuhören !

    Der Sponsor dieser Sendung ist Zeller. Danke für die wertvolle Zusammenarbeit.

    https://zellerag.ch/de/phytotherapie/moderne-pflanzenheilkunde/

    Zeller Entspannung:

    https://zellerag.ch/de/produkte/otc/zeller-entspannung/

  • Wieso ist es wichtig über traditionelle Männlichkeit-Ideologien zu sprechen? Wieso hält sich das Patriarchat und damit verbundene stereotype Rollenbilder über Generationen? Was hat sich diesbezüglich in den letzten Jahren getan?

    Es ist ein Fakt: Männer nehmen mehr als 30 % weniger oft psychologische Hilfe in Anspruch als Frauen. Unter anderem deshalb werden Depressionen bei Menschen männlichen Geschlechts halb so oft diagnostiziert und die Suizidalität ist dreifach so hoch. Das sind signifikante und alarmierende Zahlen. Nicht nur für Männer, sondern für die gesamte Gesellschaft.Vor diesem Hintergrund spielen traditionell gelebte Männlichkeits-Ideologien eine grosse Rolle. Welche Risiken und Chancen in ihnen stecken und wie diese im Spannungsfeld des Individuums und seines Umfeldes wirken, das besprechen Psychologe Anderes Walther und ich in dieser Folge (Teil 1). In der weiterführenden Folge (Teil 2) geht es um spezifische Ansätze in der Therapie, welche Männer besser abholen sollen und in einer aktuell geführten Studie des Schweizerischen Nationalfonds untersucht werden.

    Dr. Andreas Walther forscht an der Universität Zürich zu männerspezifischer Psychotherapie. Er ist Experte auf dem Gebiet der psychischen Gesundheit bei Männern und ist Mitglied von internationalen Fachgesellschaften zum Thema. Er forscht beispielsweise zu Testosteron-Therapien zur Reduktion depressiver Symptome bei Männern und männerspezifischer Psychotherapie. Seine Publikationen stossen international auf grosses Interesse.

    Weiterführende Informationen:

    Mehr Infos über Andreas Walther: https://www.psychologie.uzh.ch/de/bereiche/hea/klipsypt/team/andreaswalther.html

    Studie der Universität Zürich zu Männerspezifischer Psychotherapie: https://rq3281.customervoice360.com/uc/MSPP_1/

    https://ch.movember.com

  • https://psychologos.ch

    Wieso ist es wichtig über traditionelle Männlichkeit-Ideologien zu sprechen? Wieso hält sich das Patriarchat und damit verbundene stereotype Rollenbilder über Generationen? Was hat sich diesbezüglich in den letzten Jahren getan?

    Es ist ein Fakt: Männer nehmen mehr als 30 % weniger oft psychologische Hilfe in Anspruch als Frauen. Unter anderem deshalb werden Depressionen bei Menschen männlichen Geschlechts halb so oft diagnostiziert und die Suizidalität ist dreifach so hoch. Das sind signifikante und alarmierende Zahlen. Nicht nur für Männer, sondern für die gesamte Gesellschaft.Vor diesem Hintergrund spielen traditionell gelebte Männlichkeits-Ideologien eine grosse Rolle. Welche Risiken und Chancen in ihnen stecken und wie diese im Spannungsfeld des Individuums und seines Umfeldes wirken, das besprechen Psychologe Anderes Walther und ich in dieser Folge (Teil 1). In der weiterführenden Folge (Teil 2) geht es um spezifische Ansätze in der Therapie, welche Männer besser abholen sollen und in einer aktuell geführten Studie des Schweizerischen Nationalfonds untersucht werden.

    Dr. Andreas Walther forscht an der Universität Zürich zu männerspezifischer Psychotherapie. Er ist Experte auf dem Gebiet der psychischen Gesundheit bei Männern und ist Mitglied von internationalen Fachgesellschaften zum Thema. Er forscht beispielsweise zu Testosteron-Therapien zur Reduktion depressiver Symptome bei Männern und männerspezifischer Psychotherapie. Seine Publikationen stossen international auf grosses Interesse.

    Weiterführende Informationen:

    Mehr Infos über Andreas Walther: https://www.psychologie.uzh.ch/de/bereiche/hea/klipsypt/team/andreaswalther.html

    Studie der Universität Zürich zu Männerspezifischer Psychotherapie: https://rq3281.customervoice360.com/uc/MSPP_1/

    https://ch.movember.com

    Danke dir fürs Abonnieren meines Podcasts und fürs Teilen dieser Folge.

  • Bei PSYCHOLOGOS persönlich frage ich die PSYCHOLOGOS Expertinnen nach ihren persönlichen Meinungen und Erfahrungen in Verschränkung mit ihrem Fach und dessen Entwicklung während ihrer Schaffenszeit. Entstanden sind wertvolle Gespräche, die oftmals über die Ursprungsfragen hinaus weltanschauliche, analysierende und hypothetische Ebenen erreichen. Es ist ein inspirierender Einblick in drei kluge Köpfe – die wertvolles leisten für eine gesunde, vernünftige, rücksichtsvolle, teilhabende und nachhaltige Gesellschaft von heute und morgen.

    Ich habe euch den Fragenkatalog, auch für die weiterführenden Folgen, unten aufgeführt. Viel Hörvergnügen euch mit PSYCHOLOGOS persönlich!


    Wieso fasziniert dich die Psychiatrie/Psychotherapie?Gab es einen Schlüsselmoment für deine Berufswahl oder wie kam es zu dieser Entscheidung?Wie hat sich das Fach in deiner Schaffenszeit verändert?Was sind aus deiner Sicht die grössten Chancen der Psychiatrie/Psychotherapie?Was sind die grössten Schwächen?Wieso sind psychische Leiden nach wie vor stigmatisierter als andere?Was hältst du von Psychopharmaka?Was beschäftigt dich in deinem Berufsalltag momentan am meisten?Welches Erlebnis aus deinem bisherigen therapeutischen Schaffen ist dir besonders in Erinnerung geblieben?Was war ein schwieriger, fordernder Fall, den du begleitet hast, der sich positiv oder überraschend entwickelt hat?Gab es Momente, wo du überfordert/unsicher warst und daran wachsen konntest?Welche:r bekannte:n Vertreter:in des Faches inspiriert dich/findest du gut und weshalb?Welche wissenschaftliche Erkenntnis (aus deinem Fach), hat dein Schaffen und Denken nachhaltig beeinflusst?Welche psychologische Theorie hättest du gerne selbst wissenschaftlich ermittelt?Gedankenexperiment: Du kannst das Gehirn/die Psyche aller Menschen verändern: Wenn du etwas generell manipulieren/ändern/löschen/hinzufügen könntest, was wäre das?Wenn du morgen aufstehen würdest und du einen anderen Beruf deiner Wahl ausüben müsstest, welcher wäre das? (Ausbildung und Kompetenzen wären gegeben)…Stichwort Versorgungsqualität: Es gibt zu wenig Personal in der Psychologie und Psychiatrie. Hast du Lösungsansätze wie man das ändern könnte?Wie baust du dich selber auf, wenn es dir schlecht geht? Was sind deine Methoden/Handlungen/Tätigkeiten/Mentale Tools?Gibt es (aus deinem Fach) ein Zitat, das dich nachhaltig inspiriert?Was sind deine frühesten Kindheitserinnerungen?Wie war deine Kindheit?Wie hast du dich verstanden mit deinen Geschwistern? (Frank ist Einzelkind)Was, würdest du sagen, kannst du besonders gut?Was nicht so gut?Was treibt dich an?Wenn du ganz viel Zeit hättest, was würdest du anpacken?Wie ist dein Biorhythmus?Was tust du am Morgen als erstes?Was steht bei dir immer im Kühlschrank?Wie sieht ein perfektes Wochenende für dich aus?Wofür bist du dankbar?Gibt es Momente, die dein Leben verändert haben?Was war deine grösste Niederlage?Was ist dein Lieblingsessen?Lieber Bier oder Wein?Wovor fürchtest du dich am meisten?Woran glaubst du, woran du früher nicht geglaubt hast?Warum sind deine Freunde, deine Freunde?

  • Bei PSYCHOLOGOS persönlich frage ich die PSYCHOLOGOS-Expertinnen nach ihren persönlichen Meinungen und Erfahrungen in Verschränkung mit ihrem Fach und dessen Entwicklung während ihrer Schaffenszeit. Entstanden sind wertvolle Gespräche, die oftmals über die Ursprungsfragen hinaus weltanschauliche, analysierende und hypothetische Ebenen erreichen. Es ist ein inspirierender Einblick in drei kluge Köpfe - die wertvolles leisten für eine gesunde, vernünftige, rücksichtsvolle, teilhabende und nachhaltige Gesellschaft von heute und morgen.

    Ich habe euch den Fragenkatalog, auch für die weiterführenden Folgen, unten aufgeführt. Viel Hörvergnügen euch mit PSYCHOLOGOS persönlich!


    Wieso fasziniert dich die Psychiatrie/Psychotherapie?Gab es einen Schlüsselmoment für deine Berufswahl oder wie kam es zu dieser Entscheidung?Wie hat sich das Fach in deiner Schaffenszeit verändert?Was sind aus deiner Sicht die grössten Chancen der Psychiatrie/Psychotherapie?Was sind die grössten Schwächen?Wieso sind psychische Leiden nach wie vor stigmatisierter als andere?Was hältst du von Psychopharmaka?Was beschäftigt dich in deinem Berufsalltag momentan am meisten?Welches Erlebnis aus deinem bisherigen therapeutischen Schaffen ist dir besonders in Erinnerung geblieben?Was war ein schwieriger, fordernder Fall, den du begleitet hast, der sich positiv oder überraschend entwickelt hat?Gab es Momente, wo du überfordert/unsicher warst und daran wachsen konntest?Welche:r bekannte:n Vertreter:in des Faches inspiriert dich/findest du gut und weshalb?Welche wissenschaftliche Erkenntnis (aus deinem Fach), hat dein Schaffen und Denken nachhaltig beeinflusst?Welche psychologische Theorie hättest du gerne selbst wissenschaftlich ermittelt?Gedankenexperiment: Du kannst das Gehirn/die Psyche aller Menschen verändern: Wenn du etwas generell manipulieren/ändern/löschen/hinzufügen könntest, was wäre das?Wenn du morgen aufstehen würdest und du einen anderen Beruf deiner Wahl ausüben müsstest, welcher wäre das? (Ausbildung und Kompetenzen wären gegeben)…Stichwort Versorgungsqualität: Es gibt zu wenig Personal in der Psychologie und Psychiatrie. Hast du Lösungsansätze wie man das ändern könnte?Wie baust du dich selber auf, wenn es dir schlecht geht? Was sind deine Methoden/Handlungen/Tätigkeiten/Mentale Tools?Gibt es (aus deinem Fach) ein Zitat, das dich nachhaltig inspiriert?Was sind deine frühesten Kindheitserinnerungen?Wie war deine Kindheit?Wie hast du dich verstanden mit deinen Geschwistern? (Frank ist Einzelkind)Was, würdest du sagen, kannst du besonders gut?Was nicht so gut?Was treibt dich an?Wenn du ganz viel Zeit hättest, was würdest du anpacken?Wie ist dein Biorhythmus?Was tust du am Morgen als erstes?Was steht bei dir immer im Kühlschrank?Wie sieht ein perfektes Wochenende für dich aus?Wofür bist du dankbar?Gibt es Momente, die dein Leben verändert haben?Was war deine grösste Niederlage?Was ist dein Lieblingsessen?Lieber Bier oder Wein?Wovor fürchtest du dich am meisten?Woran glaubst du, woran du früher nicht geglaubt hast?Warum sind deine Freunde, deine Freunde?

  • Bei PSYCHOLOGOS persönlich frage ich die PSYCHOLOGOS Expertinnen nach ihren persönlichen Meinungen und Erfahrungen. Den Auftakt macht Frank Urbaniok Professor für Forensische Psychiatrie. Er nimmt in dieser Episode Stellung zu den ersten 7 Fragen.

    Ich habe euch den Fragenkatalog, auch für die weiterführenden Folgen, unten aufgeführt.

    Viel Hörvergnügen euch mit PSYCHOLOGOS persönlich!
    Wieso fasziniert dich die Psychiatrie/Psychotherapie?Gab es einen Schlüsselmoment für deine Berufswahl oder wie kam es zu dieser Entscheidung?Wie hat sich das Fach in deiner Schaffenszeit verändert?Was sind aus deiner Sicht die grössten Chancen der Psychiatrie/Psychotherapie?Was sind die grössten Schwächen?Wieso sind psychische Leiden nach wie vor stigmatisierter als andere?Was hältst du von Psychopharmaka?Was beschäftigt dich in deinem Berufsalltag momentan am meisten?Welches Erlebnis aus deinem bisherigen therapeutischen Schaffen ist dir besonders in Erinnerung geblieben?Was war ein schwieriger, fordernder Fall, den du begleitet hast, der sich positiv oder überraschend entwickelt hat?Gab es Momente, wo du überfordert/unsicher warst und daran wachsen konntest?Welche:r bekannte:n Vertreter:in des Faches inspiriert dich/findest du gut und weshalb?Welche wissenschaftliche Erkenntnis (aus deinem Fach), hat dein Schaffen und Denken nachhaltig beeinflusst?Welche psychologische Theorie hättest du gerne selbst wissenschaftlich ermittelt?Gedankenexperiment: Du kannst das Gehirn/die Psyche aller Menschen verändern: Wenn du etwas generell manipulieren/ändern/löschen/hinzufügen könntest, was wäre das?Wenn du morgen aufstehen würdest und du einen anderen Beruf deiner Wahl ausüben müsstest, welcher wäre das? (Ausbildung und Kompetenzen wären gegeben)…Stichwort Versorgungsqualität: Es gibt zu wenig Personal in der Psychologie und Psychiatrie. Hast du Lösungsansätze wie man das ändern könnte?Wie baust du dich selber auf, wenn es dir schlecht geht? Was sind deine Methoden/Handlungen/Tätigkeiten/Mentale Tools?Gibt es (aus deinem Fach) ein Zitat, das dich nachhaltig inspiriert?Was sind deine frühesten Kindheitserinnerungen?Wie war deine Kindheit?Wie hast du dich verstanden mit deinen Geschwistern? (Frank ist Einzelkind)Was, würdest du sagen, kannst du besonders gut?Was nicht so gut?Was treibt dich an?Wenn du ganz viel Zeit hättest, was würdest du anpacken?Wie ist dein Biorhythmus?Was tust du am Morgen als erstes?Was steht bei dir immer im Kühlschrank?Wie sieht ein perfektes Wochenende für dich aus?Wofür bist du dankbar?Gibt es Momente, die dein Leben verändert haben?Was war deine grösste Niederlage?Was ist dein Lieblingsessen?Lieber Bier oder Wein?Wovor fürchtest du dich am meisten?Woran glaubst du, woran du früher nicht geglaubt hast?Warum sind deine Freunde, deine Freunde?Frank: Boxen ist deine grosse Leidenschaft, wie kam es dazu?Was gibt dir das Boxen?Was fasziniert dich daran?Wie gut schätzt du dich ein?

  • Das Nordliecht in Wipkingen ist ein ganz besonderer Ort. Seit drei Jahrzehnten treffen sich dort Menschen mit psychischen Problemen. Das Nordliecht wird betreut von Fachpersonen. Die Trägerschaft ist die Stiftung Pro Mente Sana, welche sich für die psychische Gesundheit in der Schweiz einsetzt. Die Stiftung finanziert das Nordliecht unter anderem über Spenden.

    Einsam ist man im Nordliecht nie. Es gibt Zeitschriften und eine Tageszeitung, Kaffee und Kuchen, einen Arbeitsplatz mit einem Computer und ein Büchergestell mit Büchern und Gesellschaftsspielen. Gerade in der kälteren Jahreszeit herrscht hier täglich reger Betrieb. Auch an Weihnachten ist das Nordliecht offen, sorgt für das leibliche Wohl und zwischenmenschlichen Anschluss.

    Ausser am Samstag ist der Treffpunkt täglich geöffnet. Das Küchenteam im Nordliecht zaubert während sechs Tagen einmal täglich eine warme Mahlzeit auf den Tisch. Die Anmeldungen kommen per Telefon – auch kurzfristig. Essen in Gesellschaft tut vielen Menschen gut. Das Zwischenmenschliche steht im Nordliecht im Vordergrund. Für viele Besucher:innen ist der Treffpunkt ein Fixpunkt in der wöchentlichen Struktur. Das gibt Halt.

    Seit September bietet Pro Mente Sana zudem jeweils dienstag- und freitagvormittags eine kostenlose und anonyme Walk-In-Beratung im Nordliecht an. Es ist eine interdisziplinäre fachliche (psychosoziale und rechtliche) Beratung ohne Voranmeldung. Eine unglaublich wertvolle Dienstleistung.

    Ich war an einem Dienstag Ende November im Nordliecht zu Besuch und habe reportagenartig eingefangen, was ich konnte. Entstanden ist ein authentischer Bericht über einen Treffpunkt, der über die Jahre zur Institution geworden ist. Für alle und insbesondere für Menschen mit psychosozial besonderen Bedürfnissen.


    Weitere Informationen:

    – Nordliecht: Allgemeine Infos, Öffnungszeiten, Menuplan und Spenden:

    https://promentesana.ch/selbstbestimmt-genesen/alltag-gestalten/nordliecht

    – Walk-In-Beratung: weiterführende Infos, Öffnungszeiten: https://promentesana.ch/angebote/beratung/walk-in-beratung-im-treffpunkt-nordliecht

    – Aktion Spenden statt Schenken:

    https://promentesana.ch/mitmachen-und-unterstuetzen/spenden/spenden-statt-schenken

    – Pro Mente Sana Stiftung:

    https://promentesana.ch

  • Auf das Konto der 8-10% hochstrittigen Scheidungen gehen über 40% der Kindesschutz-Verfahren. Nachtrennungskonflikte können die psychische Gesundheit nachhaltig schädigen. Für Kinder stellen sie ein bedeutsames Entwicklungsrisiko dar.

    Dr. Louise Vilén hat das Problem bereits vor einigen Jahren erkannt. Sie arbeitete als Psychologin bei der Kesb und merkte, dass es für hochstrittige Familien keine umfassenden und erfolgversprechenden Therapiemöglichkeiten gab. Sie stiess auf ein Konzept aus den Niederlanden, das dort bereits flächendeckend und erfolgreich Anwendung fand. Vilén zögerte nicht lange und holte das Konzept in die Schweiz.

    Dank "Kinder aus der Klemme" haben seither auch hierzulande schon viele Familien einen Ausweg aus dem schädigenden Kriegsmodus gefunden. Inzwischen wird das Konzept in einigen Städten in der Schweiz angeboten und findet bei Gerichten und Behörden Anklang.

    Das Konzept "Kinder aus der Klemme" ist wissenschaftlich fundiert und international anerkannt. Die Arbeit basiert auf dem Ansatz der Multifamilientherapie und verwendet Aspekte von systemischer Therapie und weiteren Ansätzen. In einem rund 10-teiligen Kurs arbeiten Eltern und Kinder in parallelen Gruppen. Eltern, wie auch ihre Kinder machen die Erfahrung, dass sie nicht alleine sind und auch, dass es einen Weg gibt, wie es für die Kinder einfacher werden kann.

    Louise Vilén-Zürcher, selbst Mutter von vier Kindern, teilt in einem zweiteiligen Gespräch tief berührende Erfahrungen aus ihrem Arbeitsalltag. Mit ihrem Erfahrungsschatz und ihrem Wissen um die verfahrenen Umstände betroffener Familien, schafft sie es, allen Zuhörenden, die von Trennungen betroffen sind, Instrumente und Weisheiten mit auf den Weg zu geben, die einleuchten, helfen und nachhaltig in Erinnerung bleiben.

    Danke fürs Zuhören und Teilen dieser wertvollen Folgen :-)!

    Episode 1: Einordnung der Thematik anhand vieler Beispiele aus der Praxis
    Episode 2: Therapiekonzept "Kinder aus der Klemme"



    Weiterführende Links:

    https://www.kadk.ch

    https://www.zh.ch/content/dam/zhweb/bilder-dokumente/themen/familie/sorgerecht-unterhalt/eltern-in-trennung/hochstrittige_umgangskonflikte_fachdossier.pdf

    https://www.sozialinfo.ch/fachinformationen/fokusartikel/hochkonflikthafte-trennungen

    https://hochstrittig.org/fachinformationen/4-typen-hochstrittiger-trennungen/

    https://www.dji.de/ueber-uns/projekte/projekte/kinderschutz-bei-hochstrittiger-elternschaft/ausgangssituation.html

    https://www.gerichte-zh.ch/themen/ehe-und-familie/kinder/liebe-kinder-und-jugendliche.html
    Weitere AnbieterInnen von Kinder aus der Klemme:Bern beim Kompetenzzentrum Schlossmatt:

    https://www.schlossmatt-bern.ch/angebot/ambulante-angeboteWinterthur bei Akompa:https://www.akompa.ch/aktuell/Schaffhausen bei KADK Schaffhausen:https://www.kinderausderklemme-sh.ch/Am HUG in Genf unter dem Namen «Parents avant Tout»https://www.hug.ch/specialites-psychiatriques/parents-avant-tout-pat

  • Fast jede zweite Ehe wird in der Schweiz geschieden. Scheidungsprozesse sind oft begleitet von Konflikten, Tränen, Sorgen, Geldnöten und viel Organisation und Umstrukturierungen für die neuen Lebensumstände. Bei den meisten Paaren und Familien ist dies ein Prozess und nach einer gewissen Zeit können sich die Beteiligten in der neuen Situation zurechtfinden.

    Ein beachtlicher Teil (ca. 8-10%) ist nach einem Jahr noch derart zerstritten, dass Krieg anstatt Frieden herrscht. Diese Eltern werden in der Fachwelt «hochstrittige Eltern» und die Art der Konflikte «Nachtrennungskonflikte» genannt. Charakterisiert durch den Umstand, dass sich die ehemaligen Liebespartner in fundamentaler Art und Weise misstrauen, mithin auch dämonisieren und dem anderen gegenüber einen tiefgehenden Groll hegen.
    Die Folge davon ist, dass nicht nur sie selbst, sondern vor allem auch ihre Kinder nachhaltigen Schaden in vielfältiger Form davontragen. Angefangen bei Schulverweigerung, anhaltenden Bauchschmerzen, Konzentrations- und Schlafstörungen, Panikattacken, Bettnässen (Regressionssymptome), Selbstwert- und Identitätsprobleme bis hin zu Depressionen im Kindes- und Jugendalter. Bei einigen Kinder ist die Belastung so hoch, dass sie eine Trauma Symptomatikentwickeln oder gar den Kontakt zu einem Elternteil radikal abzulehnen beginnen.

    Hochstrittige Scheidungen/Trennungen können die psychische Gesundheit nachhaltig schädigen. Für Kinder stellen sie ein bedeutsames Entwicklungsrisiko dar.

    Dr. Louise Vilén hat das Problem bereits vor einigen Jahren erkannt. Sie arbeitete als Psychologin bei der Kesb und merkte, dass es für hochstrittige Familien keine umfassenden und erfolgversprechenden Therapiemöglichkeiten gab. Sie stiess auf ein Konzept aus den Niederlanden, das dort bereits flächendeckend und erfolgreich Anwendung fand. Vilén zögerte nicht lange und holte das Konzept in die Schweiz.
    Dank „Kinder aus der Klemme“ haben seither auch hierzulande schon einige Familien einen Ausweg aus dem schädigenden Kriegsmodus gefunden. Inzwischen wird das Konzept in einigen Städten in der Schweiz angeboten und findet bei Gerichten und Behörden Anklang.

    Das Konzept „Kinder aus der Klemme“ ist wissenschaftlich fundiert und international anerkannt. Die Arbeit basiert auf dem Ansatz der Multifamilientherapie und verwendet Aspekte von systemischer Therapie und weiteren Ansätzen. In einem rund 10-teiligen Kurs arbeiten Eltern und Kinder in parallelen Gruppen. Eltern, wie auch ihre Kinder machen die Erfahrung, dass sie nicht alleine sind und auch, dass es einen Weg gibt, wie es für die Kinder einfacher werden kann.

    Louise Vilén-Zürcher, selbst Mutter von vier Kindern, teilt in einem zweiteiligen Gespräch tief berührende Erfahrungen aus ihrem Arbeitsalltag. Mit ihrem Erfahrungsschatz und ihrem Wissen um die verfahrenen Umstände betroffener Familien, schafft sie es, allen Zuhörenden, die von Trennungen betroffen sind, Instrumente und Weisheiten mit auf den Weg zu geben, die einleuchten, helfen und nachhaltig in Erinnerung bleiben.

    Danke fürs Zuhören und Teilen dieser wertvollen Folgen :-)!

    Episode 1: Einordnung der Thematik anhand vieler Beispiele aus der Praxis
    Episode 2: Therapiekonzept „Kinder aus der Klemme“



    Weiterführende Links:

    https://www.kadk.ch

    https://www.zh.ch/content/dam/zhweb/bilder-dokumente/themen/familie/sorgerecht-unterhalt/eltern-in-trennung/hochstrittige_umgangskonflikte_fachdossier.pdf

    https://www.sozialinfo.ch/fachinformationen/fokusartikel/hochkonflikthafte-trennungen

    https://hochstrittig.org/fachinformationen/4-typen-hochstrittiger-trennungen/

    https://www.dji.de/ueber-uns/projekte/projekte/kinderschutz-bei-hochstrittiger-elternschaft/ausgangssituation.html

    https://www.gerichte-zh.ch/themen/ehe-und-familie/kinder/liebe-kinder-und-jugendliche.html

    Weitere AnbieterInnen von Kinder aus der Klemme:

    Bern beim Kompetenzzentrum Schlossmatt: https://www.schlossmatt-bern.ch/angebot/ambulante-angebote

    Winterthur bei Akompa: https://www.akompa.ch/aktuell/

    Schaffhausen bei KADK Schaffhausen: https://www.kinderausderklemme-sh.ch/

    Am HUG in Genf unter dem Namen «Parents avant Tout»: https://www.hug.ch/specialites-psychiatriques/parents-avant-tout-pat


    Sponsor dieser Sendung:

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