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Unter den hunderttausenden von Keilschriftquellen, deren Übersetzung und Auswertung Aufgabe der Altorientalistik ist, befinden sich etliche, die literarischer Natur sind; und unter diesen wiederum erzählen viele Geschichten, die wir heute als „Mythos“ bezeichnen. Zu verstehen ist darunter eine Erzählung über oft übernatürliche Geschehnisse in grauer Vorzeit, in der Götter und Helden eine Rolle spielen. In dieser Folge konzentrieren wir uns nur auf eine Art von Mythos: Schöpfungsmythen. Sie sind Zeugnis von Vorstellungen über den Ursprung der Dinge, die Entstehung des Kosmos, der Welt, ihrer Bewohner, und uns selbst. Die wichtigsten erhaltenen Texte sind das sogenannte babylonische Weltschöpfungsepos Enuma Elisch, das Atram-hasis-Epos, worin auch die Sintflut thematisiert wird, und die sumerische Erzählung Enki und Ninmah.
Diese Folge basiert auf:
J. Wende (2022), Altorientalische Schöpfungsbilder, in: Evangelium und Wissenschaft 43/2, 91-103.
Soundeffekte:
Desert Sun: Sound Effect by drmseq from Pixabay
Chant to Them: Sound Effect by SamuelFrancisJohnson from Pixabay
Sandstorm: Music by ShadowsAndEchoes from Pixabay
Deep Sea Connect Dolphins Gaia Lemuria Pachamama Spiritual Frequency: Music by Beetpro from Pixabay
Facing Infinity - Epic Intense Trailer: Music by ShadowsAndEchoes from Pixabay
Nomad Places - Desert Middle Eastern: Music by FreeGroove from Pixabay
Middle East: Music by AlexiAction from PixabaySoundediting: Taichuan Tang
Abbildung:
Abrollung des Rollsiegels BM 89589 (neuassyrisch) mit der Darstellung einer Gottheit im Kampf mit einem drachenähnlichen Monster (vielleicht Tiamat?), © The Trustees of the British Museum, CC BY-NC-SA 4.0.
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In der ersten Folge des Podcasts Von Assur nach Babylon definieren wir den Alten Orient und die Wissenschaft der Altorientalistik geographisch, chronologisch und anhand von wichtigen kulturellen Merkmalen. Der Alte Orient liegt in Vorderasien auf dem Gebiet der modernen Staaten Irak, Syrien, Türkei, Armenien, Iran und Israel/Palästina. Chronologisch versteht man unter „Alter Orient“ die vorislamische Zeit zwischen der Schrifterfindung um 3500 v. Chr. und dem Erlöschen der Keilschrift im 1. Jh. n. Chr. Charakteristische Artefakte des Alten Orients sind Rollsiegel und Keilschrift.
Literatur: Michael P. Streck, Altorientalistik. Einführung (Baden-Baden 2023) S. 17ff. Kapitel 1.1. „Der Alte Orient: eine Definition“
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In der zweiten Folge besprechen wir die ersten archäologischen Ausgrabungen im antiken Mesopotamien und die faszinierende Entzifferung der verschiedenen Keilschriftarten. Nach dem Erlöschen der altorientalischen Kulturen um Christi Geburt war der Alte Orient für viele Jahrhunderte weitgehend vergessen. Die Altorientalistik als wissenschaftliche Disziplin begann mit den ersten Ausgrabungen von Austen Henry Layard und Paul Emile Botta in Assyrien im heutigen Irak und der Entzifferung der Keilschriften durch Georg Friedrich Grotefend und Edward Hincks im 19. Jh.
Literatur:
Michael P. Streck, Altorientalistik. Einführung (Baden-Baden 2023) S. 13ff. Kapitel 1.2. „Die Entzifferung der Keilschriften und die Wiederentdeckung des Alten Orients.“
Soundeffekte:
Desert Sun: Sound effects by drmseq from Pixabay
Haydn Piano Sonata: Music by MusicForVideos from Pixabay
Arabic: Music by MusicForVideos from Pixabay
Classical Piano by Franz Schubert - Vier Impromptus Impromptu No-3: Music by Nesrality from PixabayTitelbild:
F. C. Cooper (?), Winged Lions (BM 2007,6024.155) © The Trustees of the British Museum
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In dieser Folge behandeln wir eines der berühmtesten Monumente des Alten Orients: die Gesetzesstele des babylonischen Königs Hammu-rapi (1784–1742 v. Chr.), auf der das babylonische Recht in fast 300 Gesetzen geregelt wurde. Im Alten Orient ermächtigten die Götter den Herrscher zur Rechtssetzung. Rechtssätze wurden fast ausschließlich als Bedingungssätze („Wenn…, dann …“) formuliert. Die patriarchale Struktur altorientalischer Gesellschaften spiegelte sich in einer rechtlich schwächeren Stellung der Frau. Wir besprechen unterschiedliche Arten von Strafen: „Spiegelnde Strafen“ waren Strafen, bei denen der Körperteil bestraft wurde, mit dem die Tat begangen wurde. „Talion“ war die Bestrafung nach dem Grundsatz „Gleiches mit Gleichem“. Der Kodex Hammu-rapi diente vermutlich der Vereinheitlichung lokaler Gewohnheitsrechte und setzte effektives Recht.
Literatur:
Michael P. Streck, Altorientalistik. Einführung (Baden-Baden 2023) S. 87ff. Kapitel 3. „Die Altorientalistik, der Kodex Hammu-rapi und die altorientalische Rechtsgeschichte“
Soundeffekte:
Desert Sun: Sound Effect by drmseq from Pixabay
Middle East: by AlexiAction from PixabayAbbildung:
Relief im oberen Teil der Gesetzesstele Hammu-rapis © 1999 RMN-Grand Palais (musée du Louvre) / Christian Larrieu