Episodes
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Im Frühling 1525 geht ein Beben durch den Süden Deutschlands: Bauern
überfallen Klöster, erobern Städte und lehren die Fürsten das Fürchten.
Angeführt von Männern wie dem Raubritter Götz von Berlichingen und dem
Prediger Thomas Müntzer rütteln sie an der Macht der Fürsten. Vom Elsass
bis nach Salzburg, vom Harz bis nach Tirol breitet sich der Bauernkrieg
wie ein Lauffeuer aus. Schon stellen die Fürsten ein Söldnerheer auf, um
den Aufruhr niederzuschlagen. Was macht die Landleute so mutig?
In zwei Sendungen widmen wir uns der Geschichte des deutschen
Bauernkrieges, des größten Aufstandes der europäischen Geschichte vor
der Französischen Revolution. In der ersten Folge breiten wir die Karte
aus und schauen, wo die Bauern sich zuerst verbrüderten, wo sie in ihren
großen Gruppen, den Bauernhaufen, langzogen und plünderten und kämpften.
Wir sprechen mit der bekannten australisch-britischen Historikerin
Lyndal Roper darüber, wie es in einem solchen Bauernhaufen eigentlich
zuging – und welche Rolle die Reformation für die Aufständischen
spielte. Nur wenige Jahre zuvor hatte Martin Luther den Papst und den
Kaiser mit seinen Thesen herausgefordert.
Wir fragen uns, warum der Bauernkrieg heute im Gegensatz zur Reformation
weitgehend vergessen ist – und rufen die "Zwölf Artikel" in Erinnerung,
das Manifest der Bauern, ein frühes Dokument der Menschenrechte. Der
Bauernkrieg hat Ideen hinterlassen, die nichts an Aktualität verloren
haben.
In der zweiten Sendung widmen wir uns in der kommenden Woche der Rolle
der Theologen: Wie kam es zum Streit zwischen Martin Luther und seinem
Widersacher Thomas Müntzer? Was unterschied sie? Mehr zum Thema, zum
Beispiel ein ausführliches Gespräch mit der Agrarsoziologin Janna Luisa
Pieper über die Bauernproteste der Gegenwart, einen archäologischen
Besuch auf einem Schlachtfeld und ein Porträt des Götz von Berlichingen,
finden Sie in der neuen Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte.
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Empfehlen möchten wir unseren Hörerinnen und Hörern folgende Bücher, die
wir für die Recherche benutzt haben:
- Lyndal Roper – "Für die Freiheit. Der Bauernkrieg 1525", S. Fischer
Verlag, München 2024
- Thomas Kaufmann – "Der Bauernkrieg. Ein Medienereignis", Herder
Verlag, Freiburg im Breisgau 2024
- Gerd Schwerhoff – "Der Bauernkrieg. Geschichte einer wilden
Handlung", C. H. Beck Verlag, München 2024
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Seit Jahrzehnten liefern sich die politischen Lager und Milieus in den
USA einen Streit über die nationale Identität. Trotz aller Spaltung und
Polarisierung war die Stärke der Amerikaner lange ihre Fähigkeit, immer
wieder zueinanderzufinden, ihr Stolz auf ihr Land trotz aller
Differenzen. Doch in der jüngeren Vergangenheit scheint das kaum noch zu
gelingen – die Präsidentschaft von Donald Trump war der bisherige
Tiefpunkt dieser Entwicklung. Aber wann öffneten sich die Gräben, und
welcher Weg führte zu Trump?
Im zweiten Teil unserer Doppelfolge blicken wir zurück auf die
Siebzigerjahre, als in der Zeit von Richard Nixon zum ersten Mal klar
wird, dass ein Präsident aus Machtkalkül bereit ist, sein Volk zu
belügen – und sich in der Gesellschaft der USA eine Spaltung zu
vollziehen beginnt, die so tief werden wird, dass sie die Demokratie
selbst in eine Krise stürzt. Wir blicken auf die Regierungszeit von
Ronald Reagan, Bill Clinton und Barack Obama, als die politischen Lager
immer weniger in der Lage sind, zusammenzuarbeiten, und sich immer
stärker als Feinde wahrnehmen. Wir fragen, welche Vorgänger und
Vorbilder Trump hatte – und über welche Präsidentschaftswahlen in der
amerikanischen Geschichte Streit entbrannte. Mit Manfred Berg,
USA-Kenner und Historiker an der Universität Heidelberg, erörtern wir,
was die amerikanische von den europäischen Demokratien unterscheidet.
Die gesamte Doppelfolge von "Wie war das noch mal?" schaut zurück auf 60
Jahre US-Geschichte. Sie zeichnet die Geschichte der USA seit den
Sechzigerjahren nach, als John F. Kennedy einem Attentat zum Opfer fiel,
die Bürgerrechtsbewegung das Land veränderte und die Amerikaner über den
Vietnamkrieg stritten. Im ersten Teil geht es auch um die Frage, was
Bruce Springsteens Songtitel "Born in the U.S.A." von 1984 über die
Seele des Landes aussagt; viele Menschen in den USA aus beiden
politischen Lagern – Demokraten und Republikaner, selbst Trump und seine
Fans – identifizieren sich auch heute noch mit den berühmten Worten von
Springsteen.
Mehr zum Thema, zum Beispiel ein ausführliches Gespräch mit dem
Politologen Stephan Bierling über die Spaltung der USA in der Gegenwart
sowie alle Präsidenten von George Washington bis Joe Biden, finden Sie
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Missing episodes?
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1984 setzt Bruce Springsteen einem fiktiven Vietnamveteranen ein
musikalisches Denkmal und veröffentlicht ein Lied, das wie kaum ein
zweites auf den Punkt bringt, was es bedeutet, Amerikaner zu sein: "Born
in the U.S.A." Der Song ist ambivalent, denn bei aller Kritik, die
Springsteen an der amerikanischen Politik äußert, schwingt der Stolz auf
dieses besondere Land mit – der Stolz darauf, Amerikaner zu sein.
Doch der Amerikanismus, den Springsteen hier noch einmal beschwört, der
Konsens, in einem großartigen Land zu leben, zeigte schon seit den
Sechzigerjahren Risse. Damals begann der liberale Konsens zu bröckeln,
die politischen Ränder gewannen an Einfluss und es gelang immer weniger,
einen Ausgleich zu schaffen – oder überhaupt nur ins Gespräch zu kommen.
Ihren bisherigen Höhepunkt fand diese Entwicklung in der Präsidentschaft
Donald Trumps, in der Lüge von der gestohlenen Wahl 2020 und im Sturm
auf das Kapitol am 6. Januar 2021.
In dieser Folge von „Wie war das noch mal?“ fragen wir nach den tief
liegenden Ursachen dieser Polarisierung und des Angriffs auf die
amerikanische Demokratie. Wir gehen vier großen Konflikt- und
Spaltungsthemen auf den Grund, über die sich die amerikanische
Gesellschaft entzweit hat: dem gesellschaftliche Umbruch vor allem durch
die Bürgerrechtsbewegung und dem Vietnamkrieg in den Sechzigerjahren,
die Folgen der Globalisierung seit den Achtzigerjahren, die
Einwanderungspolitik und die Kulturkämpfe der neueren Zeit.
Über diese vier Themen sprechen wir auch mit dem Historiker und
USA-Kenner Manfred Berg, dem Autor des Buches „Das gespaltene Haus. Eine
Geschichte der USA von 1950 bis heute“.
Eine Erkenntnis seiner langjährigen Auseinandersetzung mit der
amerikanischen Geschichte lautet, dass kulturelle Themen das politische
Handeln der Menschen in den USA oft viel mehr bestimmen als ökonomische.
Für Europäer ist nur schwer verständlich, dass viele Amerikaner immer
noch an den „American Dream“ glauben, daran, dass es wirklich jeder
schaffen kann, wenn die Politik ihn nur machen lassen würde.
Mehr über die Krise der amerikanischen Demokratie finden Sie in der
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Er schien eine böse Vorahnung zu haben. Als Abraham Lincoln sich im
Februar 1861 von den Menschen seiner Heimatstadt Springfield im
US-Bundesstaat Illinois verabschiedet, sagt er: "Ich verlasse euch, und
ich weiß nicht, wann oder ob ich zurückkehren werde. Vor mir liegt eine
Aufgabe, die größer als jene ist, die auf George Washington lastete."
Lincoln ist gerade zum 16. Präsidenten der USA gewählt worden, und zwar
als profilierter Gegner der Sklaverei.
In der Tat steht Lincoln vor kaum zu bewältigenden Aufgaben: Er muss die
Union der Vereinigten Staaten von Amerika zusammenhalten. Und er hat
sich zum Ziel gesetzt, die Sklaverei, die er für ein Unrecht hält,
einzudämmen. Auf lange Sicht, so ist Lincoln überzeugt, gefährdet sie
den Charakter der USA als Demokratie. Wie kann ein Land mit dieser
Staatsform Millionen Einwohner ihrer Menschen- und Bürgerrechte
berauben? Im Süden gilt Lincoln wegen seiner Haltung als Feind und
Tyrann. Schon kurz nach seiner Wahl zum Präsidenten verkündet die
Mehrheit der Staaten zwischen Virginia und Texas ihre Abspaltung. Ein
Bürgerkrieg scheint unausweichlich. Wenige Monate später, im April 1861,
greifen Südstaatler in South Carolina ein Fort der Bundestruppen an –
der Bürgerkrieg beginnt, eines der dunkelsten Kapitel der Geschichte der
USA.
In der neuen Folge von Wie war das noch mal? blicken wir ausführlich auf
die Jahre vor Lincolns Wahl und dem Beginn des Kriegs: Wir sprechen mit
dem in den USA lebenden Historiker und Journalisten Ronald D. Gerste
darüber, wie sehr die Gewalt sich schon in den 1850er-Jahren in den USA
ausbreitete und warum gerade Kansas, damals ein kaum erschlossenes
Territorium in der Mitte des Landes, etwas damit zu tun hat. Wir
zeichnen Abraham Lincolns Weg nach, der aus der einfachen Blockhütte an
der frontier bis ins Weiße Haus führte. Und wir diskutieren, was die
Gegenwart in den USA 2024 mit der Zeit um 1860 verbindet – welche
Konflikte waren es damals, die schließlich dazu führten, dass Amerikaner
auf Amerikaner schossen? Was ist ähnlich? Was ist 2024 anders? Stehen
die USA tatsächlich kurz vor einem Bürgerkrieg?
Mehr zum Thema, zum Beispiel ein ausführliches Gespräch mit dem
Politologen Stephan Bierling über die Spaltung der USA in der Gegenwart
sowie alle Präsidenten von George Washington bis Joe Biden, finden Sie
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Redaktion erreichen Sie per Mail unter [email protected].
Wir haben einige Bücher im Podcast erwähnt und für die Vorbereitung
benutzt, die wir gerne zur vertiefenden Lektüre empfehlen wollen:
Ronald D. Gerste: Abraham Lincoln. Begründer des modernen Amerika,
Pustet Verlag, 2008.
Jill Lepore: Diese Wahrheiten. Eine Geschichte der Vereinigten Staaten
von Amerika, C. H. Beck Verlag, 2018.
Christof Mauch: Die Präsidenten der USA. Historische Porträts von George
Washington bis Joe Biden, C. H. Beck Verlag, 2021.
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Es ist die größte Fahndungsaktion in der Geschichte der Gestapo. Kein
Beteiligter der Verschwörung um Claus Schenk Graf von Stauffenberg soll
davonkommen. Am 21. Juli 1944, einen Tag nach dem missglückten Attentat
auf Hitler, bildet sich eine Sonderkommission, die Hunderte Verdächtige
verhaftet und viele unter Folter verhört. Angehörige von
Widerstandskämpfern werden als "Sippenhäftlinge" verschleppt, Tausende
Unbeteiligte in Gefängnisse oder Konzentrationslager gesperrt, weil sie
als NS-Gegner gelten.
Das Schicksal der Verschwörer gibt Hitler persönlich vor: Der
berüchtigte Volksgerichtshof soll Todesurteile liefern. Dessen Präsident
ist Roland Freisler, ein fanatischer Nationalsozialist, der bereits die
Geschwister Scholl und viele weitere Widerstandskämpfer zum Tode
verurteilt hat.
In der neuen Folge von Wie war das noch mal? rekonstruieren wir die
Folgen des 20. Juli und die Vergeltung des NS-Regimes. Wie groß ist das
Netz der Verschwörer, das die Gestapo aufdeckt? Wie treten die
Angeklagten dem "Blutrichter" Freisler entgegen? Und welcher künftige
Bundeskanzler sitzt mit Sondererlaubnis als Zuschauer im Gerichtssaal?
Anhand der erhalten gebliebenen Filmaufnahmen hören wir in die
Verhandlungen hinein. Und stellen sechs Verschwörer näher vor – wie etwa
Erwin von Witzleben, den einzigen Generalfeldmarschall im Widerstand,
oder den Diplomaten Adam von Trott zu Solz, der heimlich Kontakte zu den
Alliierten geknüpft hat. Ihre Geschichten verdeutlichen, wie vielfältig
der Widerstand gegen Hitler war, obwohl nur eine winzige Minderheit der
Deutschen zu ihm zählten.
Auch die aktuelle Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte handelt vom 20.
Juli 1944 und dem militärischen Widerstand im "Dritten Reich". Darin
zeichnen wir die dramatischen Ereignisse vor 80 Jahren minutiös nach.
Wir erzählen, wie Hitler schon in der Nacht des Anschlags auf Rache sann
– und wie der 20. Juli in der deutschen Geschichte bis heute nachwirkt.
Die
Journalistin Ruth Hoffmann etwa untersucht das widersprüchliche Gedenken
an die Verschwörer, die in der jungen Bundesrepublik als Verräter galten
und dennoch zu Gründungshelden wurden. Peter Kümmel beleuchtet, wie das
Kino den Blick auf Stauffenberg mitgeprägt hat. Jochen Bittner,
ZEIT-Korrespondent in London, berichtet von einer britischen
Spezialeinheit, die auf abenteuerliche Ideen für ein Attentat auf Hitler
kam – sei es durch Gift im Wassertank des "Führersonderzugs" oder
Hypnose.
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Beinahe hätte der 20. Juli 1944 den Lauf der Geschichte geändert: Vor 80
Jahren zündet Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg eine Bombe im
„Führerhauptquartier Wolfsschanze“ in Ostpreußen – als Auftakt eines
Staatsstreichs unter dem Decknamen „Walküre“. Das Datum steht wie kein
Zweites für den Widerstand gegen Adolf Hitler. Stauffenberg – der
charismatische, kriegsversehrte Attentäter mit der Augenklappe – wird
zunächst als Verräter verdammt und später zur Ikone.
Doch er wendet sich erst spät gegen Hitler, zu einer Zeit, als die
Verschwörer in der Wehrmacht bereits seit Jahren Attentats- und
Umsturzpläne schmiedeten. Es ist das Komplott einer kleinen Minderheit
von Offizieren in Verbindung mit oppositionellen Zivilisten, die Pläne
für ein Deutschland nach Hitler entwerfen: Sie wollen die „Majestät des
Rechts“ wiederherstellen und die Verfolgung der Juden beenden. Doch ihre
Motive sind vielfältig, viele Offiziere treibt vor allem die Furcht vor
einer deutschen Kriegsniederlage in den Widerstand – und nicht wenige
sind selbst in die Verbrechen des NS-Regimes verstrickt.
In der neuen Folge von „Wie war das noch mal“ rekonstruieren wir die
dramatischen Ereignisse des 20. Juli 1944 – und erzählen auch deren
Vorgeschichte. Wieso kam es nicht schon viel früher zum Staatsstreich?
Wie groß war das Netz der Verschwörer? Warum scheitert an jenem
schicksalshaften Tag die Operation „Walküre“? Und hätte der Umsturz
gelingen können, obwohl Hitler die Explosion der Bombe überlebt?
Auch die aktuelle Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte handelt vom 20.
Juli und dem Widerstand in der Wehrmacht. Darin zeichnen wir die
Ereignisse vor 80 Jahren minutiös nach und erzählen, wie Hitler schon in
der Nacht des Anschlags auf Rache sann. Die Ausgabe schildert die
Geschichte des militärischen Widerstands von seinen Anfängen im Jahr
1938 an und blickt dabei auch auf weniger bekannte Bespiele wie etwa
Helmuth Groscurth, der 1941 in der Sowjetunion gegen die Erschießung
jüdischer Kinder protestierte. Die Historikerin Linda von
Keyserlingk-Rehbein spürt zudem der Frage nach, wieso die am
Umsturzversuch des 20. Juli beteiligten Frauen so lange unsichtbar
geblieben sind.
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"Wonder Woman hat gelebt", titelt die Washington Post im September 2017.
Gemeint ist eine Kriegerin, die seit mehr als 1.000 Jahren tot ist, aber
zugleich gerade auf die Welt kommt. In Schweden teilt damals ein
Forscherteam der Weltöffentlichkeit mit, dass in einem der bekanntesten
Kriegergräber der Wikingerzeit nicht etwa ein Mann, sondern in
Wirklichkeit eine Frau liegt, zwischen einem großen Arsenal von Waffen.
Das haben DNA-Analysen an den uralten Knochen ergeben. Doch was bedeutet
das?
Liegt hier eine leibhaftige Schildmaid begraben, eine waffentragende
Frau, einer Walküre gleich, wie sie in der nordischen Sagaliteratur
beschrieben wird? Bis dahin hatte es keinen archäologischen Hinweis
darauf gegeben, dass es diese nordischen Amazonen tatsächlich gab.
Wir begeben uns in unserer neuen Folge von Wie war das noch mal? auf die
heiße Spur der Kriegerin von Birka und wollen wissen: Wer liegt dort
seit Jahrhunderten im Grab auf einer Insel bei Stockholm? Was sagt uns
der Fund über Frauen in der Wikingerzeit – und über ihr Zeitalter?
Darüber sprechen wir mit Matthias Toplak, dem Leiter des Wikinger
Museums Haithabu, der uns unter anderem erzählt, warum Knochen, die bei
archäologischen Grabungen gefunden werden, manchmal abhandenkommen – und
warum der nordische Gott Odin auch eine queere Seite hatte.
Sehr empfehlen kann die ZEIT-Geschichte-Redaktion einen Besuch im
Wikinger Museum Haithabu in Schleswig-Holstein, Näheres unter
haithabu.de.
Die Tonsequenz zu Beginn der Sendung stammt aus der sechsten Episode der
sechsten und bisher letzten Staffel der Serie Vikings. Die Paper der
schwedischen Forschergruppe, die in der Sendung erwähnt werden, sind
hier zu finden:
- A female Viking warrior confirmed by genomics von 2017
- Viking warrior women? Reassessing Birka chamber grave Bj.581 von
2019
Auch die aktuelle Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte widmet sich der
Wikingerzeit.
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Im Sommer des Jahres 793 tauchen Schiffe am Horizont vor der
nordenglischen Küste auf. Es sind Seefahrer aus Nordeuropa, die kommen,
um zu plündern. Der Überfall auf das Kloster Lindisfarne ist der erste
Auftritt der Wikinger auf der Weltbühne, die Räuber aus Skandinavien
sind mit ihren pfeilschnellen Kriegsschiffen mitten in die
Weltgeschichte gesegelt. Doch was macht die Skandinavier zu solch
überragenden Bootsbauern? Wie konstruieren sie ihre Kriegs- und
Handelsschiffe? Und wie kam das bislang größte bekannte Frachtschiff der
Wikinger in den Schlick am Ufer der Schlei, eines Ostseearms in
Norddeutschland, wo es bis heute versunken ist?
Diesen Fragen gehen Urs Willmann, Redakteur im Ressort Wissen der ZEIT,
und Judith Scholter in der neuen Folge von "Wie war das noch mal?" nach
und sprechen unter anderem mit Matthias Toplak, dem Leiter des Museums
von Haithabu.
Auch das neue Heft von ZEIT Geschichte begibt sich auf die Spuren der
Wikinger. Die Ausgabe zeigt, dass die Skandinavier nicht nur plünderten
und mordeten, sondern auch große Handelsnetzwerke betrieben. Und es geht
um das Nachleben der Wikinger: Warum spielen sie für die rechtsextreme
Szene eine so große Rolle?
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Empfehlungen aus dem Podcast:
- Eine digitale Rekonstruktion von Wrack 3 aus Haithabu
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53-mal "Ja", zwölfmal "Nein" – spät am Abend des 8. Mai 1949 bekommt das
Grundgesetz eine satte Mehrheit. Der Parlamentarische Rat in Bonn hat so
lange debattiert, dass sein Vorsitzender Konrad Adenauer zur Eile mahnt
– das symbolische Datum, der vierte Jahrestag des Kriegsendes, soll auf
jeden Fall eingehalten werden. Und die Abstimmung vor Mitternacht
gelingt, das Grundgesetz ist beschlossen.
Aber wer waren eigentlich die Menschen, die sich in Bonn im Herbst 1948
trafen? Welche Vorstellungen hatten sie, was war ihre Motivation? Wie
liefen die Debatten ab und an welchem Ort traf man sich? Unsere neue
Folge ist eine Nahaufnahme vom Parlamentarischen Rat und besonders von
seinem Präsidenten Konrad Adenauer. Wir hören in Tondokumenten von
damals nach, wie heftig gestritten wurde, zum Beispiel von dem
Sozialdemokraten Carlo Schmid oder dem Kommunisten Max Reimann.
Wir diskutieren die Frage, warum Bonn eigentlich wirklich Hauptstadt der
Bundesrepublik wurde. Und der Historiker Harald Biermann, Vorsitzender
der Stiftung Haus der Geschichte in Bonn, spricht über die
gesamtdeutschen politischen Hintergründe der Jahre 1948/49. Auch die
aktuelle Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte beschäftigt sich mit dem
Grundgesetz und dem Parlamentarischen Rat. Darin schreibt der Historiker
Norbert Frei über den Einfluss der Westalliierten auf das Grundgesetz
und die Bundesrepublik sowie die politische Atmosphäre in der
Bevölkerung. Mit der ehemaligen Justizministerin Sabine
Leutheusser-Schnarrenberger und dem Historiker Ulrich Herbert erörtern
wir die Frage, ob unsere Demokratie in der Gegenwart noch wehrhaft genug
ist – und der Verfassungsrechtler Benjamin Lahusen analysiert, welche
Lehren aus Weimar im Grundgesetz stecken.
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Am 18. Januar 1949 schlägt im Hauptausschuss des Parlamentarischen Rates
in Bonn eine schicksalhafte Stunde für die Sache der Frauen. Denn zum
zweiten Mal steht der Vorschlag der Juristin und Sozialdemokratin
Elisabeth Selbert für Artikel 3, Absatz 2 zur Abstimmung: "Männer und
Frauen sind gleichberechtigt." In der ersten Abstimmung wenige Wochen
zuvor war Selbert noch am Widerstand der bürgerlichen Parteien
gescheitert. Mit neun zu elf Stimmen war die Formulierung abgelehnt
worden.
Wie es Elisabeth Selbert schließlich doch noch gelingt, die
Gleichberechtigung von Männern und Frauen im Grundgesetz gegen alle
Widerstände durchzusetzen, erzählen Marlen Farina uns Judith Scholter in
dieser Folge von "Wie war das noch mal?".
Das Host-Team reist zurück in die Zeit des Kaiserreichs, als sie in
Kassel geboren wird, und folgt Elisabeth Selbert auf ihrem
unwahrscheinlichen Weg ins Jurastudium und in die Politik bis in die
Nachkriegszeit und in den Parlamentarischen Rat in Bonn. Dort gewinnt
sie schließlich den jahrzehntelangen Kampf um die formale
Gleichberechtigung. Die rechtliche Entwicklung nach 1949 ordnet die
Berliner Rechtswissenschaftlerin und Verfassungsrichterin Ulrike Lembke
ein.
Mit vielen anderen Fragen rund um die Entstehung des Grundgesetzes und
der DDR vor 75 Jahren beschäftigt sich das aktuelle Heft von ZEIT
Geschichte. Es heißt "Die wehrhafte Demokratie". Unter anderem geht es
darin um die Frage, wie man das Grundgesetz vor Demokratiefeinden
schützen kann. Darüber diskutieren der Historiker Ulrich Herbert und die
ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Die
Gründung der DDR beleuchtet der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk in
einem großen Text, und auch ein Agentenkrimi ist in ZEIT Geschichte zu
lesen: 1954 tauchte der Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Otto
John, plötzlich in Ost-Berlin auf. Ging er freiwillig oder wurde er
entführt? Die Ereignisse und die bis heute offenen Fragen rekonstruiert
unser Autor Andreas Molitor.
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Wie sah Immanuel Kants Königsberg aus, wie lebte er dort in Ostpreußens
einziger Großstadt, was machte Kants Zeit aus, das 18. Jahrhundert? Wie
hat sich die Stadt danach entwickelt – bis sie Ende des Zweiten
Weltkrieges vorerst aufhörte zu existieren und als Kaliningrad wieder
aufgebaut wurde? Hat bis heute etwas von Kants Königsberg überlebt? Und
wie sieht es nun, zum 300. Geburtstag Kants, dort aus?
Für die neue Folge von "Wie war das noch mal?" begeben wir uns auf die
Fährte des alten Königsbergs. Wir haben das Ostpreußische Landesmuseum
in Lüneburg besucht und uns dort vom Kant-Experten Tim Kunze auf eine
Reise in die Vergangenheit mitnehmen lassen. Außerdem hat uns der
ZEIT-Korrespondent in Russland, Michael Thumann, von seinen Eindrücken
aus Kaliningrad erzählt.
Auch die aktuelle Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte beschäftigt sich
mit Kant. Darin schreibt der in Zürich lehrende Philosoph Michael Hampe
über die "Kritik der reinen Vernunft", die Jenaer Kant-Expertin Andrea
Esser beschäftigt sich mit Kants Rassismus, und der Philosoph Markus
Gabriel spricht im Interview über Kant, künstliche Intelligenz und die
Moral von Maschinen.
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"Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender
Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken
damit beschäftigt: Der bestirnte Himmel über mir, und das moralische
Gesetz in mir."
Als Philosoph mit erhobenem Zeigefinger, als Apostel der Moral und
Pflichtneurotiker ist Immanuel Kant verschrien, bekannt ist er als
Meister der Vernunft und als Autor komplizierter, fast unverständlicher
Texte. Doch in diesem berühmten Zitat aus der "Kritik der praktischen
Vernunft" von 1788 steckt mit funkelnder Klarheit und einem Schuss
Pathos alles, was Kant sein Leben lang beschäftigt hat. Das sind vor
allem vier Fragen: Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich
hoffen? Und: Was ist der Mensch? Kant fand auf diese grundlegenden
Fragen Antworten, die weit über seine Zeit hinauswiesen und die
Philosophie noch heute beschäftigen.
Für die neue Folge von "Wie war das noch mal?" haben wir uns mit Marcus
Willaschek getroffen, Professor für Philosophie der Neuzeit in Frankfurt
am Main und Autor des Buchs "Kant. Die Revolution des Denkens", das im
vergangenen Jahr erschienen ist. Mit ihm haben wir uns über Kant
unterhalten: Wie gelang dem Jungen, der vor 300 Jahren, am 22. April
1724, als viertes Kind einer Familie von Sattlern und Riemern in
Königsberg geboren wurde, der Aufstieg zum Professor für Logik und
Metaphysik und zum Star-Philosophen seiner (und unserer) Zeit? Was ist
eigentlich Metaphysik? Was kann der Mensch nach Kant wissen? Und:
Kann man heute noch Universalist sein oder hat die Aufklärung ihre
Prinzipien verraten?
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"Seize this chance", ergreifen Sie diese Chance, ruft US-Präsident Bill
Clinton seinen Zuhörern zu. Er spricht am 14. Dezember 1995 in Paris zu
den Präsidenten Kroatiens, Serbiens und Bosnien-Herzegowinas. Sie
unterzeichnen an diesem Tag ein Abkommen, das den Krieg im
auseinandergebrochenen Jugoslawien beilegen soll.
Unter Druck einer internationalen Koalition von Vermittlern wurde das
Thema aufgeschoben. Was hier zum Erfolg führte, war an anderer Stelle
kein Rezept für Frieden: In den Minsker Abkommen einigten sich die
Ukraine und Russland unter Vermittlung Deutschlands und Frankreichs auf
das Einfrieren der Kämpfe in der Ostukraine, die 2014 durch die Annexion
der Krim begonnen hatten. Doch weder ließen die Abkommen von Minsk die
Kämpfe wirklich enden, noch waren sie hier ein Rezept für Frieden, wie
sich spätestens im Februar 2022 zeigte, als Russland seinen Angriff auf
die gesamte Ukraine begann.
In der zweiten Folge unseres Podcasts zur Frage "Frieden schließen –
aber wie" vergleichen wir zwei gegenwärtige Konflikte im Osten Europas
und sprechen über die Versuche, sie zu beenden. Wir widmen uns besonders
der Frage, welche Rolle das Ausklammern und Aufschieben als Technik und
Taktik bei Friedensschlüssen und Verhandlungen gespielt hat; ist es
wirklich der Trick, der Kniff, das Erfolgsgeheimnis in der Geschichte
von Friedensschlüssen?
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In gleich zwei neuen Folgen von "Wie war das noch mal?" fragen wir nach
den Bedingungen, unter denen ein Frieden gelingen kann. Dabei widmen wir
uns besonders der Frage, welche Rolle das Ausklammern und Aufschieben
als Technik und Taktik bei Friedensschlüssen und Verhandlungen gespielt
hat; ist es wirklich der Trick, der Kniff, das Erfolgsgeheimnis in der
Geschichte von Friedensschlüssen?
In diesem ersten Teil reisen wir dabei weit zurück in die Frühe Neuzeit,
als Religionskriege Mitteleuropa erschütterten und der Kampf um den
rechten Glauben den Kontinent verheerte. Wir fragen, warum es im
Augsburger Religionsfrieden schließlich gelang, einen Weg aus dem
Religionsstreit zu weisen und wie diese Einigung die Geschicke Europas
über den großen Krieg, den Dreißigjährigen von 1618 bis 1648, hinaus
prägte. Danach begeben wir uns in die jüngere Geschichte des Nahen
Ostens, einer Region, in der sich ähnlich wie im Europa der Frühen
Neuzeit Konflikte um Religion und Macht überlagern. Warum schien der
Frieden im Nahen Osten 1993 möglich?
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Im Jahr 1906, es ist die Zeit des deutschen Kaiserreichs und des
deutschen Kolonialismus, erscheint das Buch Peter Moors Fahrt nach
Südwest. Ein Feldzugsbericht. In dem Roman erzählt der Autor Gustav
Frenssen von den Erlebnissen des fiktiven jungen Soldaten Peter Moor,
der 1904 zum Zeugen und zum Beteiligten am Krieg gegen die Ovaherero und
Nama wird – einem Krieg, der in einen Völkermord mündete. Es starben
damals in der deutschen Kolonie, dem heutigen Namibia, bis zu 100.000
Männer, Frauen und Kinder. Ein großer Teil der Ovaherero kam ums Leben,
als die deutschen Truppen ihnen keinen anderen Ausweg ließen, als in die
Omaheke-Wüste zu fliehen. Frenssens Roman, der den Krieg verherrlicht
und den Völkermord nachträglich rechtfertigt, wird im Kaiserreich zum
Bestseller und zur Schullektüre.
In der neuen Podcastfolge von Wie war das noch mal? reisen Judith
Scholter und Annekatrin Stoll zurück in Zeit der Anfänge der Kolonie,
die auf einen Schwindel gründet und für die Deutschen nur durch den
steten Einsatz von Gewalt überhaupt beherrschbar ist. Wir versetzen uns
zurück in die Zeit des Kaiserreichs, auch akustisch, und sprechen über
den Umgang der Deutschen mit den Kolonien.
Mit der Afrika-Korrespondentin der ZEIT, Andrea Böhm, erörtern wir
außerdem, wie es heute um das Verhältnis zwischen der Bundesrepublik
Deutschland und der Republik Namibia steht. Beziehungsstatus:
kompliziert.
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Quellen und weiterführende Links:
Der Originalton von Paul von Lettow-Vorbeck ist mit freundlicher
Genehmigung der im Hörverlag bei der Verlagsgruppe Penguin Random House
erschienenen Edition Jahrhundertstimmen 1900–1945 entnommen.
Der Roman Peter Moors Fahrt nach Südwest. Ein Feldzugsbericht von Gustav
Frenssen ist 1906 in der G. Grote'schen Verlagsbuchhandlung erschienen.
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Für einen Moment sah der Bismarck aus wie ein Gespenst: Die Plane, in
die er gehüllt war, blieb kurz am Kopf hängen, als das Monument am 2.
Juni 1906 eingeweiht wurde. Bei Wind und Regen musste die Gruppe von
einigen Dutzend Hamburger Honoratioren, die sich im Alten Elbpark
versammelt hatte, den Hut festhalten und ausharren, bis die Hymne
abgesungen war, ein paar Reden gehalten und der Bismarck endlich
barhäuptig und aus schwindelnder Höhe über Elbe und Stadt blickte. Der
alte Reichskanzler war fast acht Jahre zuvor gestorben. Vor allem in der
Rückschau wurde er immer beliebter, seine Verdienste um die deutsche
Reichseinigung schienen immer weiter anzuwachsen.
Es folgten zwei Weltkriege, und der Blick auf Bismarck änderte sich im
Laufe des 21. Jahrhunderts stark. In der sogenannten Berliner Republik
schien das Denkmal langsam in Vergessenheit zu geraten, wie viele
Relikte des Kaiserreichs. Die Bäume verdeckten ihn bald, sodass man auch
nicht sah, wie dieser Bismarck mit Graffiti verziert worden war.
Doch seit ein paar Jahren wird wieder über das koloniale Erbe
diskutiert. Im Fahrwasser der Black-Lives-Matter-Bewegung ist diese
Debatte von Forschung und Fachpublikum in den Alltag der Deutschen
getragen worden: Wie rassistisch ist Deutschland heute noch? Wie viel
koloniales Raubgut befindet sich in den Museen? Wie gehen wir mit
Straßen um, die kontroverse Namen tragen – und wie mit Denkmälern?
Auch der Hamburger Bismarck steht auf einmal mitten in dieser Debatte,
gilt er doch manch einem – wie dem Hamburger Historiker Jürgen Zimmerer
– als "Deutschlands höchstes Kolonialdenkmal". Wir haben mit ihm darüber
gesprochen – und wir haben uns selbst auf den Weg gemacht zum Bismarck,
auf eine historische Erkundungstour zusammen mit dem Hamburger
Kunsthistoriker Jörg Schilling, der uns erzählt, wie das Denkmal einmal
gemeint war.
Mehr zum Thema, zum Beispiel ein sehr ausführliches Gespräch mit Jürgen
Zimmerer über die deutschen Kolonialverbrechen, die aktuelle Debatte und
den Historikerstreit über die deutsche Gedenkkultur sowie Beiträge zur
Geschichte des Rassismus und der Rassentheorien lesen Sie in der
aktuellen Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte. Unter diesem Link können
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1954 wird Deutschland Fußballweltmeister, ein Jahr später läuft Käfer
Nummer eine Million vom Band. "Wir sind wieder wer!" ist das Gefühl der
Zeit. Die Bundesrepublik ist im Wirtschaftswunder angekommen und das
kugelige Gefährt aus Wolfsburg steht für diese Jahre wie nichts anderes.
Nur in den Rückspiegel, zu den Anfängen des Käfers, blickt man in den
Fünfzigern nicht so gern.
In der neuen Podcastfolge von Wie war das nochmal? unternehmen wir einen
weiten Ausflug mit dem Käfer in die Vergangenheit und begeben uns auf
eine Zeitreise zu seinen verschiedenen Geburtstagen, etwa in die Zeit
des Nationalsozialismus in den Dreißigerjahren, als Ferdinand Porsche
den Auftrag erhielt, einen Wagen für die Massen zu entwerfen.
Im Automuseum Prototyp in der Hamburger Hafencity besichtigen wir einen
der ersten Käfer aus dem Jahr 1939. Wir befragen den ehemaligen
Feuilletonchef der ZEIT, Jens Jessen, nach der kulturgeschichtlichen
Bedeutung dieses Autos – und wir erkennen bei all dem, dass der Käfer
noch immer mitten unter uns ist.
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Quellen und weiterführende Links:
- Kleiner Wagen, große Liebe (1948/49)
- Aus eigener Kraft (1953/54)
- Wochenschau-Beitrag: "Als der Käfer laufen lernte"
- Käfer-Chronik von Bernd Wiersch (2005 im DeliusKlasing Verlag
erschienen)
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Am 19. September 1941 marschiert die Wehrmacht in Kiew ein, kaum zehn
Tage später, am 28. September, tauchen Plakate in der Stadt auf, mit
denen die jüdische Bevölkerung aufgefordert wird, zu einer Sammelstelle
zu kommen. Gerüchte von einer Evakuierung machen die Runde. Doch die
jüdischen Männer, Frauen und Kinder werden nicht weggebracht – sondern
in der Schlucht von Babyn Jar ermordet. Es ist das größte Einzelmassaker
im deutschen Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion. 33.771 Menschen
werden am 29. und 30. September 1941 in Babyn Jar von den Männern des
Sonderkommandos 4a erschossen.
Dina Pronitschewa ist Puppenspielerin an einem Theater, mit einem Russen
verheiratet und Mutter von zwei Kindern. Sie ist Jüdin und sie ist eine
der wenigen Überlebenden des Massakers. In der neuen Folge von Wie war
das noch mal? erzählen wir ihre Geschichte: Wie Dina Pronitschewa durch
ihren bewundernswerten Mut die Erschießungen überlebt, wie sie in den
folgenden Jahren den Deutschen mehrfach entkommt – und wie sie mehr als
25 Jahre nach dem Massaker im Land der Täter als Zeugin vor Gericht
auftritt.
Wir sprechen über den "Holocaust by bullets", das massenhafte Morden der
Deutschen an den Erschießungsgruben im Osten, das den Vergasungen in den
Vernichtungslagern vorausging und für das Babyn Jar stellvertretend
steht. Wir fragen auch nach den Motiven der Täter, die das Mordprogramm
der Nationalsozialisten auf grausam-effiziente Weise vollstreckten. Und
nicht zuletzt sprechen wir auch darüber, warum diese Geschichte, die in
der Ukraine spielt, in Deutschland so lange verdrängt wurde.
Unser Heft über die Geschichte der Ukraine heißt "Die Ukraine, Russland
und wir". Darin finden Sie mehr zum Thema, zum Beispiel ein Gespräch mit
dem Germanisten Jurko Prochasko und der Historikerin Franziska Davies
über die Gründe für die Unsichtbarkeit der Ukraine in Deutschland.
Hier können Sie eine Gratisausgabe von ZEIT Geschichte zum Testen
bestellen. Sie bekommen das Heft im Handel oder online im ZEIT-Shop.
Die Redaktion erreichen Sie per Mail unter [email protected].
Unsere Leserumfrage finden Sie unter dem Link
www.zeit.de/geschichte-umfrage. Wie gefällt Ihnen Zeit Geschichte und
unser Podcast, und was können wir verbessern?
Weitere Links zur Folge:
- Zwei der Originaltöne finden Sie online bei Babyn Jar. Context.
- Dina Pronitschewas Aussage
- Boris Drachenfels Aussage
- Otto Ohlendorfs Aussage im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess
hat das Robert H. Jackson Center auszugsweise zur Verfügung
gestellt.
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Mitten im Fluss Dnipro, auf einer Flussinsel, errichten Kosaken um die
Mitte des 16. Jahrhunderts eine Festung: Man kennt sie bald unter dem
Namen "Saporoger Sitsch", was in etwa "Festung hinter den
Stromschnellen" bedeutet. Die Kosaken leben und jagen an der Peripherie
der großen Mächte der Zeit – Polen-Litauen, Russland und das Osmanische
Reich – und sind Gemeinschaften von Ausgestoßenen, Geflohenen und
Abenteurern.
Ähnliche Gruppen gibt es an vielen Strömen Osteuropas und Zentralasiens,
doch nur die Kosaken vom Dnipro, auch die Saporoger Kosaken genannt,
schwingen sich im 17. Jahrhundert zu Akteuren der europäischen
Geschichte auf: Mit ihrem Hetman – dem Anführer – Bohdan Chmelnyzkyj an
der Spitze proben sie 1648 den Aufstand gegen die Obrigkeit, von der sie
sich besonders bedrängt und ausgebeutet fühlen: die Adelsrepublik
Polen-Litauen. Die Saporoger gewinnen eine Schlacht nach der anderen und
bald schließen sich auch ukrainische Bauern und die Stadtbewohner ihrer
Rebellion an. Ein blutiger Aufstand bricht los, dem auch Zehntausende
Polen und Juden zum Opfer fallen.
In der neuen Folge des ZEIT-Geschichte-Podcasts Wie war das noch mal?
begeben sich Judith Scholter, Markus Flohr und Laura Wallenfels auf die
Spuren der Kosaken und ihres Mythos und fragen, wie bedeutsam der
Aufstand der Saporoger Sitsch für das Entstehen der ukrainischen Nation
war – und wie es kommt, dass die Kosaken sowohl ein Teil der
ukrainischen als auch der russischen Erinnerungskultur sind. Wir
sprechen mit dem schweizerisch-österreichischen Historiker Andreas
Kappeler, der sich lange mit der Geschichte der Ukraine, Russlands und
vor allem auch der Kosaken beschäftigt hat – und schließlich gibt es
auch einen echten Kosakenchor zu hören.
_Mehr zum Thema, zum Beispiel ein Gespräch mit Jurko Prochasko und
Franziska Davies über den deutschen Blick auf die Ukraine sowie zwei
kurze Essays von Andrij Portnow und Martin Schulze Wessel über die
deutsch-ukrainischen Beziehungen lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des
Magazins ZEIT Geschichte.
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Wir bedanken uns an dieser Stelle sehr herzlich bei Taras
Kompanitschenko und dem Chorea Kozacka (Хорея Козацька), dessen Lieder
man im eigenen YouTube-Kanal anschauen und nachhören kann oder auch auf
Spotify, Apple Music und anderen Plattformen. Ein Dankeschön auch an
Martin Dietze vom Deutsch-Ukrainischen Kulturverein für die freundliche
Vermittlung. Viele der Bücher des Historikers Andreas Kappeler sind bei
C. H. Beck erschienen, drei besonders empfehlenswerte Titel sind:
- Ungleiche Brüder. Russen und Ukrainer vom Mittelalter bis zur
Gegenwart, München 2022
- Kleine Geschichte der Ukraine, München 2022
- Die Kosaken. Geschichte und Legenden, München 2013
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"Enough of blood and tears, enough!" Genug Blut, genug Tränen sind schon
vergossen worden – mit eindringlichen Worten bekennt sich Israels
Ministerpräsident Izchak Rabin im September 1993 vor dem Weißen Haus zum
Frieden mit den Palästinensern. Er reicht Palästinenserführer Jassir
Arafat an diesem Tag in Washington die Hand, mit ein wenig Nachhilfe von
US-Präsident Bill Clinton. Das Bild geht um die Welt, Frieden im Nahen
Osten scheint plötzlich möglich.
Doch nicht alle wollen den Frieden. Gut zwei Jahre nach dem historischen
Handschlag, im November 1995, wird Rabin am Rande einer großen
Kundgebung in Tel Aviv erschossen. Der Täter ist ein strenggläubiger
rechtsnationaler Jude.
16 Jahre zuvor, im März 1979, haben Ägyptens Präsident Anwar al-Sadat
und Israels Ministerpräsident Menachem Begin ebenfalls einen
Friedensvertrag vor dem Weißen Haus unterzeichnet. Den ersten
Friedensschluss Israels mit einem seiner arabischen Nachbarn, 30 Jahre
nach der Gründung des jüdischen Staates. In diesem Fall ist es der
Ägypter Sadat, der seinen Willen zum Frieden mit dem Tod bezahlt. 1981
wird er bei einer Militärparade von fanatischen Islamisten erschossen.
Zwei Friedensschlüsse, zwei Attentate – hat der Frieden im Nahen Osten
überhaupt eine Chance? Das fragen wir in der neuen Folge des
ZEIT-Geschichtspodcasts Wie war das noch mal? Wie kann man Frieden in
dieser Konfliktregion erreichen? Welche Versuche gab es? Und was ist aus
ihnen geworden? Diese Folge des Podcasts haben wir live beim ZEIT ONLINE
Podcast-Festival im Großen Saal des Westhafen Event & Convention Center
in Berlin aufgenommen.
Mehr zum Thema, zum Beispiel ein Interview mit dem Historiker Dan Diner
zum Zweiten Weltkrieg im Nahen Osten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe
des Magazins ZEIT Geschichte. Unter diesem Link können Sie eine
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