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  • Das Filmfestival von Cannes ist die Olympiade des Kinos. Kein anderes Festival mischt dermassen gekonnt Glamour und PR, Kunst und Kommerz. Wie wirkungsvoll feiert «le festival» dieses Jahr das Kino und seine Kunst? Michael Sennhauser diskutiert mit Katja Nicodemus und Anke Leweke.

    Die Aufmerksamkeit von Cannes hilft dem Autorenfilm, aber auch den Kinos im Kampf gegen die Publikumsabwanderung. Der Mix aus neuen Namen und bewährten Grössen des Autorenfilms wie Francis Ford Coppola mit kommerziell schlagkräftigen Titeln wie etwa «Furiosa: A Mad Max Saga» sorgt für Medienpräsenz. Die Anwesenheit der Schönen und Berühmten auf dem roten Teppich sorgt für einen zwölftägigen Bilderstrom in den Medien der Welt. Wird Cannes seinem Ruf weiterhin gerecht? Gibt es Zeitzeichen im Wettbewerb? Michael Sennhauser diskutiert mit den Kritikerkolleginnen Anke Leweke und Katja Nicodemus.

  • Die Autoimmunerkrankung Multiple Sklerose nimmt zu. 18'000 Menschen sind hierzulande betroffen, 73 Prozent davon sind Frauen. Bei der letzten Erhebung waren es noch 15'000 MS-Betroffene. Der markante Anstieg in nur wenigen Jahren ist rätselhaft. Die gute Nachricht: MS kann man heute gut behandeln.* MS ist ein Einschnitt ins Leben. Doch die Diagnose bedeutet nicht mehr schicksalshaft ein Leben mit Einschränkungen wie früher. * Die Prävalenz von MS steigt, vor allem in Ländern mit städtischem Lebensstil. * Fachleute verdächtigen Umweltfaktoren – kausale Zusammenhänge sind jedoch kaum bewiesen. * Eine genetische Veranlagung löst nicht automatisch die Krankheit aus. * Früher gab es für Betroffene kaum Therapien – heute werden jedes Jahr ein bis zwei neue Medikamente zugelassen. * An den MS-Zentren der Universitäten wird intensiv geforscht, um MS noch besser zu verstehen und die Behandlung weiter zu optimieren.Im Podcast zu hören sind: * Nina Henz, 24 Jahre alt, kaufmännische Angestellte, MS-Betroffene. * Viktor von Wyl, Epidemiologe, wissenschaftlicher Leiter schweizerisches MS-Register * Onur Boyman, Immunologe, Universität Zürich * Andrew Chan, Neurologe, Inselspital * diverse Personen auf dem Insel-CampusBei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: [email protected] Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext

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  • Die Journalistin Ciani-Sophia Hoeder seziert das Aufstiegsversprechen «Vom Tellerwäscher zum Millionär» als Mythos. Anhand von Working Poors zeigt sie auf, inwiefern das Postulat der Chancengleichheit im Bildungssystem nur selten erfüllt wird.Ciani-Sophia Hoeder wuchs als Tochter einer alleinerziehenden Busfahrerin in Berlin in Armut auf. In ihrem Buch «Vom Tellerwäscher zum Tellerwäscher» schildert die 33-Jährige, wie sich die soziale Herkunft auf das alltägliche Leben als Kind und Jugendliche und auf die Bildungsmöglichkeiten auswirkt. Dabei blickt sie weiter über ihren eigenen Werdegang hinaus und zeigt auf, an welchen Stellen die Chancengleichheit im Bildungssystem auf der Strecke bleibt und welche Hürden es dabei zu überwinden gilt. * Mythos «Vom Tellerwäscher zum Millionär» * Chancenungleichheit im Bildungssystem * Working-Poor * Aufstiegsangst * PISA-StudieIm Podcast zu hören sind: * Ciani-Sophia Hoeder, Journalistin und Sachbuchautorin, Berlin * Margrit Stamm, emeritierte Professorin für Pädagogische Psychologie und Erziehungswissenschaften an der Universität Freiburg im Ü. und führt mit Swiss Education ein eigenes ForschungsinstitutBuchhinweis: Hoeder, Ciani-Sophia: Vom Tellerwäscher zum Tellerwäscher. Die Lüge von der Chancengleichheit. München 2024 (hanserblau in Carl Hanser Verlag).Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: [email protected] Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext

  • Pfingsten steht vor der Tür. Pfingsten, das «Geburtsfest der Kirche». Doch wie geht es diesem «Kind», das längst erwachsen geworden ist, wie geht es der Kirche heute? Und welche Rolle spielt Theologie dabei? Gespräch mit dem Basler Theologie-Professor Reinhold Bernhardt.

    Menschen kehren den grossen Kirchen massenhaft den Rücken. Und immer weniger junge Menschen entscheiden sich für ein Studium der Theologie. Manche stimmen schon den Abgesang auf das christliche Zeitalter an.

    Wie sieht das der emeritierte Professor für Dogmatik, Reinhold Bernhardt? Ist die Zeit der grossen Kirchen bald vorbei? Hat die Theologie ihre Chancen verpasst? Und was hat all das mit Pfingsten zu tun, einem Fest, bei dem die Kraft des Lebendigseins im Zentrum steht?

  • Vor hundert Jahren feierte die Schweiz zu Jazz. Eingeheizt haben einheimische Tanzorchester wie einige Jahre später Teddy Stauffers Original Teddies. Damals waren sie Anführer einer Jugendbewegung, die in ihrer Breitenwirkung als erstes Pop-Phänomen der Schweiz gesehen werden kann.Diese Musiker waren Schwerstarbeiter. Stundenlang spielten sie zum Tanz auf in einer Zeit, als das nur zu Livemusik möglich war. Die populären Schweizer Tanzorchester brachten der kriegsmüden Jugend eine fröhliche, freche Musik, die Grenzen sprengte. Und schufen so einen fruchtbaren Boden für die Zukunft: Sie haben der heutigen Schweizer Musikszene den Weg geebnet.Die Entwicklung des populären Jazz in der Schweiz ist auch aus gesellschaftlicher Sicht interessant. Denn diese Musik war als Pulsgeberin immer dabei: ob in den 1920ern, als zu ihrem Beat gängige Verhaltensetiketten weggetanzt wurden, im Zweiten Weltkrieg, als sich in den Kurorten die Diplomaten amüsierten, oder in den Nachkriegsjahren, als hunderttausende GIs zur Erholung in die unversehrte Schweiz reisten. Er mag heute seicht wirken und hatte nie einen Kunstanspruch – der populäre Schweizer Swing war aber der Soundtrack einer folgenreichen Zeit.Im Podcast zu hören sind: * Sam Mumenthaler: Musikchronist, Buchautor und Musiker * Zitate aus seinem Sachbuch «Hot – Jazz als frühe Popkultur» (Zytglogge Verlag: Februar 2024, gebunden, 328 Seiten)Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: [email protected] Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext

  • Mit seinen Soloauftritten füllt der US-Pianist Fred Hersch die renommiertesten Konzertsäle der Welt und begeistert Jazz- und Klassikfans gleichermassen. Sein Leben auf Tournee ist aber nicht ohne grosse Strapazen – insbesondere deshalb, weil er sich in den frühen 80ern mit HIV angesteckt hat.Langzeitüberlebende aus der frühen AIDS-Krise sind heutzutage rar. Fred Hersch aber hat überlebt und kann von den Leiden und Ängsten berichten, welche HIV-Infizierte in den 80ern und 90ern durchlebten. Davon auch, wie damals gesellschaftlich mit dem Thema HIV/AIDS umgegangen wurde und Nahtoderfahrungen seine Kreativität beeinflussten.Dank der modernen Medizin kann Fred Hersch heute ein erfolgreiches Künstlerleben führen. Mit seinem Coming-out Mitte der 90er wurde er aber zudem zum Sprachrohr vieler Betroffener und schliesslich zu einem angesehenen AIDS-Aktivisten.Im Podcast zu hören sind: * Fred Hersch, Pianist und AIDS-Aktivist * Beate Schappach, Theater- und Literaturwissenschaftlerin und Autorin des Buches «Aids in Literatur, Theater und Film»Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: [email protected] Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext

  • Dort hinschauen, wo sonst niemand hinblickt. Dies tut die mehrfach preisgekrönte und in Paris lebende deutsche Autorin Anne Weber in ihrem aktuellen Buch «Bannmeilen»: Sie erkundet die Banlieues. Anne Weber ist zu Gast bei Felix Münger im «Kultur-Talk» live von den Solothurner Literaturtagen.

    Bei ihren Streifzügen erforscht Anne Weber behutsam die Lebensgeschichten, die sich hinter den Vorurteilen von Betonwüsten, Armut, Langeweile und Kriminalität verbergen. Und entwickelt in ihren Schilderungen eine grosse Poesie. Im Gespräch mit Felix Münger sagt sie, was die Chancen der Literatur sind, unser Interesse für Bedeutsames zu schärfen, das gerne übersehen wird – und uns doch viel über uns selbst erzählt. Anne Weber erhält den diesjährigen Solothurner Literaturpreis.

    Buchhinweis: Anne Weber. Bannmeilen. 301 Seiten. Matthes & Seitz 2024.

  • Seit dem Kindesalter durchkämmt Werner Brogli die 15 Quadratkilometer des Möhliner Feldes. Und er findet. Werkzeuge, Siedlungsplätze, eine Steinbeil-Werkstatt, Pfeilspitzen aus der Steinzeit. Sein Wissen hat er sich selbst angeeignet. Welche Chancen und Risiken birgt archäologische Laienforschung?* Was im Boden liegt, gehört der Allgemeinheit. * Milizforschung, «citizen science», Laienforschung. * Unbekannte Vergangenheit. * Alle sieben, acht Minuten findet Werner Brogli ein Werkzeug aus der Steinzeit. * Ohne minutiöse Dokumentation sind Fundstücke wissenschaftlich wertlos. * Wer wild gräbt, zerstört archäologische Zusammenhänge.Im Podcast zu hören sind: * Werner Brogli, begeht seit 70 Jahren das Möhliner Feld und hat über 100'000 archäologische Objekte gefunden * Markus Peter, Archäologe, Universität Bern und Augusta Raurica * Thomas Doppler, Aargauer KantonsarchäologeBei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: [email protected] Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext

  • Die Biennale Venedig, eines der grossen Kunstevents, die auch über die Kunstwelt hinaus bekannt sind, blickt in diesem Jahr in den globalen Süden.

    «Stranieri Ovunque – Foreigners Everywhere», steht als Titel über der diesjährigen Biennale. Fremde überall. Es geht um Fremdheit, um Einwanderer, Auswandererinnen, Menschen zwischen Kulturen, Nationen, Lebensformen. In dem Titel schwingt deutlich der Anspruch der Biennale mit: Kunst hat was zu aktuellen Situation, zu den aktuellen Krisen zu sagen. Kann die Ausstellung im Arsenale und im Zentralpavillon dieses Versprechen einlösen? Oder findet der beste Teil der Biennale in diesem Jahr in den Länderpavillons statt? Talk mit Deborah Keller, Chefredakteurin des Kunstbulletins, und Kathleen Bühler, Chefkuratorin des Kunstmuseums Bern.

  • Sie ist eine Ausnahmeerscheinung ihrer Zeit: Christine de Pizan (1364 bis etwa 1430) ist die erste französischsprachige Schriftstellerin, die von ihrer Arbeit leben kann. Sie gilt als eine der ersten Verlegerinnen. Und: Sie setzt sich vehement für die Frauenrechte ein.* Wie wird Christine de Pizan von einer vergleichsweise unbekannten Autorin zur am meisten beforschten europäischen Schriftstellerin des Mittelalters? * Wie meistert sie ihr Leben in einer Zeit des Krieges und der Krisen? * Wie schafft sie es, von der Schriftstellerei zu leben und ein Netzwerk von Gönnern zu knüpfen? * Wieso entscheidet sie, «Das Buch von der Stadt der Frauen» zu schreiben, das heute ihr berühmtestes Werk ist? * Wie angesehen ist Christine de Pizan heute in Frankreich?Im Podcast zu hören sind: * Margarete Zimmermann, emeritierte Romanistikprofessorin und Expertin für Christine de Pizan. Herausgeberin und Übersetzerin von Christine de Pizans «Das Buch von der Stadt der Frauen», erschienen im Aviva Verlag.Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: [email protected] Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext

  • Didier Eribon ist Soziologe, Philosoph und eine der einflussreichsten Stimmen Frankreichs. In seinem Buch «Eine Arbeiterin. Leben, Alter und Sterben» setzt er sich mit dem Alter auseinander. Warum es wichtig ist, sich frühzeitig damit zu beschäftigen und auf politischer Ebene Forderungen zu stellen.* Situation von betagten, abhängigen Menschen in Frankreich * Strukturelle Defizite * Gesellschaftliche & Politische Verantwortung * Selbstverantwortung * Autonomie im Alter * Lebenskunst des Alterns * Würde im AlterIm Podcast zu hören sind: * Didier Eribon, französischer Soziologe, Philosoph und Schriftsteller * Heinz Rüegger, Schweizer Theologe, Ethiker und GerontologeBei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: [email protected] Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext

  • Am 19. April hatte ein besonderes Orchester Premiere: die AHV-Philharmonie. Ein Sinfonieorchester für pensionierte Musiker:innen aus der ganzen Schweiz. Was sind für sie die Gründe, in einem solchen Orchester zu spielen? Finanzielle Aspekte, Leidenschaft? Im Pensionsalter etwas Sinnhaftes zu tun?Mit Antonin Dvoraks 8. Sinfonie hat ein neues Profiorchester zusammengefunden: die AHV-Philharmonie, wie sie nicht ohne Ironie heisst. Ein Projektorchester, das künftig zwei Mal im Jahr ehemalige Orchestermusiker und -musikerinnen zusammenbringen will. Wer spielt dort warum mit? Was sind die Ansprüche. An sich selbst, an das Orchester als Ganzes? Darüber geben unter anderem die Konzertmeisterin Madeleine Caruzzo Auskunft. Der Hornist Bruno Schneider spielt nicht nur in seinem Orchester das Solohorn, sondern er hat es, im Jahr seiner eigenen Pensionierung, auch gegründet. Wie erging es ihm, als er die ersten Töne hörte? Der Pädagoge Bastian Hodapp erklärt, warum Musikmachen im Alter sinnvoll ist. Über die rein ästhetische Befriedigung hinaus. Es ist sozial wichtig und beugt unter anderem Demenzerkrankungen vor.Im Podcast zu hören sind: * Bruno Schneider, Hornist und Orchestergründer * Madeleine Caruzzo, Konzertmeisterin * Bastian Hodapp, PädagogeBei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: [email protected] Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext

  • Um die Biodiversität auf den Schweizer Ackerflächen steht es schlecht. Die Zahl der Feldlerchen und Feldhasen ist seit Jahren steil im Sinkflug. Rebhühner und Grauammern, früher häufige Vogelarten auf den Äckern, sind so gut wie ausgestorben. Markus Jenny von der Vogelwarte Sempach kämpft seit über 40 Jahren für den Erhalt dieser Tiere. Ein Pionierprojekt im Kanton Schaffhausen zeigt, wie sich die Ackerflächen erfolgreich aufwerten lassen. Doch die Sache hat einen Haken. * Die Geschichte eines engagierten Biologen und Vogelschützers, der kein Blatt vor den Mund nimmt. * Wie viel Biodiversitätsfläche braucht es, damit die Tiere überleben können? * Warum kämpft der Bauernverband vehement gegen mehr Biodiversitätsflächen auf den Äckern? * Wie wichtig sind Vorzeigebetriebe und wie kann die Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Bauern konstruktiver werden?Im Podcast zu hören sind: * Markus Jenny, Biologe und pensionierter Mitarbeiter der Vogelwarte Sempach * Markus Ritter, Präsident des Schweizerischen Bauernverbandes * Urban Dörig, Pächter und Betriebsleiter der Staatsdomäne St Katharinental TGWeitere Angaben zum Pionierprojekt im Klettgau:https://www.vogelwarte.ch/modx/assets/files/publications/upload2022/Jenny%202022%20Monitoring%20Klettgau%202020-2021.pdf Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: [email protected] Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext

  • Der Dokumentarfilm ist nach wie vor das stärkste Exportprodukt der Schweizer Filmszene. An den Visions du Réel in Nyon trifft er Jahr für Jahr auf ein fasziniertes Publikum. Und auf die internationale Konkurrenz, in einem zunehmend globalisierten Austausch.

    Die eh schon renommierten Visions du Réel in Nyon sind unter der Leitung der international bestens vernetzten Emilie Bujès zu einem der europäischen Hotspots für den Dokumentarfilm geworden. Der Basler Regisseur und Produzent Vadim Jendreyko ist mit seinem sehr persönlichen Europa-Essay-Film «The Song of Others» im internationalen Wettbewerb. Mit ihm und der Künstlerin und Szenekennerin Ruth Baettig («Filmexplorer») diskutiert Michael Sennhauser die Entwicklung des Festivals und den aktuellen Status des Dokumentarfilms in der Schweiz und im globalen Kontext.

  • Dass ADHS nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene betrifft, weiss man schon länger. Doch ADHS im Alter ist noch weitgehend unbekannt. Und: Die Kompensationsmechanismen, mit denen sich Betroffene ein Leben lang über Wasser gehalten haben, versagen. Der Leidensdruck ist gross – das Wissen klein.Doris Surber war schon als Kind verträumt, fiel als Jugendliche durch die Lehrabschlussprüfung als Schneiderin und hat sich ein Leben lang mit Hilfsjobs durchgeschlagen. Die Familie mit zwei Kindern hatte sie im Griff, wenn sie sich aber bei der Arbeit konzentrieren musste, etwa um die Arbeitszeit zu erfassen, oder für Schneiderarbeiten rechnen sollte, dann fiel ihr das schwer. Auch Termine einzuhalten, war nie leicht. Erst mit der Pensionierung erfuhr sie warum: Doris Surber hat ADHS. Das Thema ist bei Seniorinnen und Senioren weitgehend unerkannt. Fachleute gehen aber davon aus, dass rund drei Prozent betroffen sind. Oft werden ältere Betroffene fehldiagnostiziert, mit Depressionen oder Demenz. Und Medikamente, die für Patientinnen und Patienten über 65 zugelassen sind, gibt es nicht.Der «Kontext» beleuchtet, welche zusätzlichen Probleme ADHS im Alter mit sich bringt und erzählt die Geschichte von Doris Surber.Im Podcast zu hören sind: * Doris Surber, Seniorin mit ADHS * Rolf Surber, ihr Mann * Ana Buadze, leitende Ärztin für das Spezialambulatorium ADHS an der Psychiatrischen Universitätsklinik ZürichWeiterführende Informationen: * SRF-Sendung «Puls» zu ADHS im Erwachsenenalter * ADHS Organisation * Schweizerische Fachgesellschaft ADHS Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: [email protected] Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext

  • Alexander Giesche hat im Theater alles erreicht: Einladungen, Preise, eine unverkennbare Handschrift. Seine Visual Poems sind mit kleiner Geste, aber grosser Präzision verwobene Folgen berückender und zwingender Bilder, mit Nachhall fürs eigene Nachdenken. Nun kehrt er dem Theaterbetrieb den Rücken.* Wer ist Alexander Giesche, was fasziniert an seiner Theaterarbeit? * «Der Mensch erscheint im Holozän»: Das erste grosse Stück zur Klimakatastrophe * Theater an der Schnittstelle von Mensch, Technik, Natur * Der institutionelle Theaterbetrieb hinkt seinen Ansprüchen hinterher * In der persönlichen Krise spiegeln sich strukturelle VerwerfungenIm Podcast zu hören sind: * Alexander Giesche, Theaterregisseur * Karin Pfammatter, SchauspielerinZum Kontext «Das Theater mit den Kindern» . Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: [email protected] Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext

  • Cybercrime-Fälle sind erschreckend häufig. «Es kann jeden treffen», sagt Serdar Günal Rütsche, Chef Cybercrime der Kantonspolizei Zürich. Interpol schätzt den weltweiten Schaden durch digitale Kriminalität pro Jahr auf 10 Billionen US-Dollar. Das sind 10'000 Milliarden.* Gehts um Geld oder um «Datenaktualisierung»? Vorsicht! * Was zu schön aussieht, um wahr zu sein, ist nicht wahr. * Strafanzeigen, leicht gemacht. * Die Polizei sucht die Nadel im Heuhaufen. * Das Vier-Augen-Prinzip: Bei Unsicherheit mit jemandem sprechen.Im Podcast zu hören sind: * Serdar Günal Rütsche, Chef Cybercrime Kantonspolizei Zürich * Marc* (22), Elektriker, Opfer eines Online-Jobbetrugs * Jasmin* (23), Studentin, hat gefälschte Computer-Hotline angerufen*Namen geändertTipps der Schweizerischen Kriminalprävention: https://www.skppsc.ch/de/themen/internet/ Online-Anlagebetrug. Beitrag von «Kassensturz»:https://www.srf.ch/play/suche?query=Betrug+mit+Online-Anlagen Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: [email protected] Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext

  • Rosmarie Wydler-Wälti verlangt mit den Klima-Seniorinnen von der Schweiz mehr Klimaschutz. Sie sind bei den Gerichten jedoch abgeblitzt und an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gelangt. Heute wird das Urteil publik. «Kontext» blickt zurück auf den Gang der Frauen nach Strassburg.* Erstmals wurde vor einem Jahr eine Klimaklage vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg verhandelt. * Die Klima-Seniorinnen waren bei den Gerichten in der Schweiz abgeblitzt und haben deshalb eine Klage in Strassburg eingereicht. * Das Urteil, das heute publik werden soll, wird für die europäischen Staaten wegweisend sein und aufzeigen, wozu sie beim Klimaschutz verpflichtet sind. * Die europäischen Länder schauen mit Spannung auf das Urteil, das in der Rechtssprechung zu einem historischen Präzedenzfall wird.Im Podcast zu hören sind: * Rosmarie Wydler-Wälti, Klima-Seniorin, Psychologin * Pia Hollenstein, Klima-Seniorin und ehemalige St. Galler Nationalrätin der Grünen * Alain Chablais, Jurist, Bundesamt für Justiz * Franz Perrez, Umweltamabassador, Bundesamt für Umwelt (BAFU) * Jessica Simor, Menschenrechtsanwältin, Grossbritannien * Siofra O'Leary, Präsidentin des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte in Strassburg * Prof. Helen Keller, Völker- und Europarechtsspezialistin, Universität Zürich * Studentin (Altea, 23) und Student (Basil, 23) der Universität LausanneErstsendung: 14.4.2023Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: [email protected] Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext

  • Einhornforschung – ein Pferd mit Stirnhorn und Bambiblick trappelt seit Jahrtausenden durch die Geschichte der Menschheit. Oft gejagt, aber unsterblich, dient es als Projektionsfläche für den Traum vom Unschuldigen und Wilden, von Liebe und Einzigartigkeit und sonstigen Sehnsüchten jeglicher Art.

    Das Pferd mit dem Horn auf der Stirn beflügelt die menschliche Fantasie seit Jahrtausenden. Einige wollen es gesehen haben. Andere haben davon gehört. Und angefasst haben es bisher nur Jungfrauen. Das Tier, dessen Horn wundersame entgiftende Eigenschaften nachgesagt werden, wird bereits in der Antike von Gelehrten beschrieben. Im Mittelalter erhält es sogar einen Platz auf der Arche Noah. Heute ist es Cashcow der Spielzeugindustrie und Maskottchen der LGBTQ+ Community. Einhornforscherin Julia Weitbrecht hat das unfassbare Wesen wissenschaftlich eingefangen.

  • Mundart ist «in» – auch in der Musik. Zum Mundartmusik-Kanon von Mani Matter und Co gesellen sich immer mehr junge Künstlerinnen und Künstler, die ihre Songs im Dialekt singen – von Pop bis Electronic ist alles dabei. Auch Riana: Die Appenzeller Sängerin erzählt, warum sie auf Dialekt singt.* Längst hat der Dialekt die Popwelt der Schweiz erobert – nun wird Mundartmusik vielfältiger und genreübergreifend. * Warum das Texte-Schreiben auf Mundart schwieriger sein kann. * Woher kommt der Mundartboom? * Warum gibt es so viel Mundartmusik auf Berndeutsch? * Die Geschichte der Mundartmusik von den «Liedermachern» bis heute.Im Podcast zu hören sind: * Riana, Musikerin * em. o. Prof. Dr. Helen Christen, Linguistin und Autorin (bis 2021 Professorin an der Universität Freiburg)Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: [email protected] Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext