Episodi

  • Inhaltshinweis: Thematisierung von körperlicher Gewalt

    Am 7. März fand vor dem Brandenburger Tor der Frauenhausstreik statt. Dieser machte auf die prekäre Situation der Beschäftigten, der Finanzierung und damit auch auf das desaströse Angebot an Frauenhausplätzen aufmerksam. Gut 6000 Betten sind bundesweit vorhanden, notwendig wären über 20000.

    Wichtiger Punkt hierbei ist auch stets die Situation der Kinder der Gewaltbetroffenen, die ebenfalls in den Häusern untergebracht werden. Im Gespräch mit Sylvia Haller von der »Zentralen Informationsstelle der autonomen Frauenhäuser«, wird auch der Misstand thematisiert, dass das Umgangsrecht der gewaltvollen Täter*innen zu den Kindern, konstant über dem Recht auf Schutz steht. »Frauenhäuser sind auch Kinderhäuser«, »Gewaltschutz vor Umgangsrecht« waren Slogans auf den Plakaten vor Ort.

    Mit Blick auf Selbstbestimmungsgesetz rollen die Desinformationskampagnen und ebenso werden Frauenhausorganisationen attackiert, dass sich trans bzw. nicht binäre Personen »unrechtmäßig« Zugang verschaffen könnten. Zugang, der ihnen, im Rahmen des tatsächlichen Bedarfs, ohnehin längst zusteht. »Gewalt in Beziehungen geschieht nie individuell, sondern ist immer durch patriarchale Strukturen verankert«, so Sylvia Haller.

    Links:

    Die Not der Frauenhäuser - Zu wenig Plätze, zu wenig Geld: Zum Frauenkampftag rufen die Autonomen Frauenhäuser am 7. März zum Streik in Berlin, darunter auch das Cocon

    Datenanalyse: Ampel auf Rot in vielen bayerischen Frauenhäusern

    Femizide: Der alltägliche Mordversuch

    Außerdem:

    Gewaltschutz für ALLE Frauen: Positionierung von Frauenhauskoordinierung e.V. zu aktuellen Debatten um geschlechtliche Selbstbestimmung & Frauenschutzräume

    Frauenhäuser brauchen eine dauerhafte Finanzierung

    Bundeseite Frauenhaus-Suche

  • Am 9. Februar beschloss ein EU-Gipfel weitere Asylrechtsverschärfungen und zusätzliche Abschottung der EU-Außengrenzen.

    Hierzu sollen zwei so bezeichnete »Pilotprojekte« initiiert werden:

    Zum einen beschleunigte Abschiebungen und verstärkter Druck auf die Herkunftsländer. Desweiteren direkte EU-Finanzierungen von »Grenzinfrastrukturen«. Geplant sind: Wachtürme, Kameras, Drohnen, Fahrzeuge. Jedoch keine direkte Finanzierung von Mauern und Zäunen.

    Der Druck gegen die Herkunftsländer soll durch Sanktionen geschehen, wenn abgewiesene Menschen nicht aufgenommen werden. Dies soll durch potenzielle Einschränkung der Visa- und Handelspolitik, sowie durch mögliche Kürzungen von Entwicklungshilfen durchgesetzt werden.

    Der dahinterliegende Gedanke »lediglich« andere Mittel zu finanzieren ist, dass in den Außenstaaten nationale Gelder verfügbar werden, um Grenzanlagen errichten zu können. Es findet also der Versuch statt, die Verantwortung in letzter Instanz auf die Nationalstaaten abwälzen zu können.

    Besonders Länder wie Ungarn, Österreich, Italien und Griechenland drängen auf direkte
    Finanzierung von Grenzwällen. Was die Folgen der aktuellen Beschlüsse sind, gerade auch mit Hinblick auf die Seenotrettung gibt’s in der aktuellen Folge zu hören.

    Die Themen der Folge zum Nachlesen:

    Sea-Watch e.V.

    Grenzschutz und Abschiebungen: EU verschärft Kurs bei Migrationspolitik (zdf.de)

    Reaktionen auf EU-Migrationspolitik: Von »Enttäuschung« bis »Bankrotterklärung« (tagesschau)

    Verschärfte Kontrollen an Europas Außengrenzen: EU-Gipfel: Pro Asyl kritisiert »Sieg der Hardliner« (Redaktionsnetzwerk Deutschland)

    Migrationspolitik: Flüchtlingsgipfel vertagt neue Lastenverteilung (Deutschlandfunk)

    Abgelehnte Asylbewerber - Jurist: Neuer Migrationsbeauftragter muss Arrangements mit Herkunftsländern treffen (Deutschlandfunk)

    Parlament stimmt für umstrittene Seenotrettungsvorschrift (Migazin)

  • Episodi mancanti?

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  • In dieser Episode spricht Felicia über die Geschehnisse in Lützerath, die Aufhebung des Blutspendeverbots für queere Menschen, sowie über den aktuellen Stand zum Selbstbestimmungsgesetz.

    Es geht um Polizeigewalt, das gesellschaftlich verankerte Law and Order Denken und das Handeln von Parteien sobald sie Regierungsverantwortung tragen. Beim Blutspendeverbot soll die bisherige Regelung, die explizit für queere Menschen galt, generelle Anwendung finden. Hierbei soll das »Risikoverhalten« aller Menschen betrachtet werden, um Diskriminierungen abzubauen. Der Prozess der Verabschiedung des Selbstbestimmungsgesetzes ist ins Stocken geraten. Nach einem »ZEIT« interview mit Justizminister Buschmann zeigt sich, dass queerfeindliche Narrative ebenso im Ministerium angekommen sind. Drohkulissen von transfeindlichen Menschen werden debattiert, um die Existenz queerer Menschen in öffentlichen Räumen zu erschweren und zu verunmöglichen. Dies wird nicht lediglich trans Personen treffen.

    Die Themen der Folge zum Nachlesen:

    Ungewisses Selbstbestimmungsrecht - Justizminister kündigt Verzögerungen bei der Reform des Transsexuellengesetzes an – und inhaltliche Einschränkungen (ndAktuell.de)

    Gewalt-Vorwürfe nach Lützerath-Demo: Was darf die Polizei? (wdr.de)

    Sanitäter über Einsatz in Lützerath: »Polizei ist sehr brutal vorgegangen« (Frankfurter Rundschau)

    Nach Protesten in Lützerath: Leipziger Bündnis stellt Strafanzeige gegen Polizei Aachen (mdr.de)

    Marco Buschmann: »Wenn sich die Welt verändert, muss sich auch die Politik verändern« (zeit.de)

    Verzögerung von Selbstbestimmungsgesetz: Zeit für Diskriminierung (taz)

    Wirbel um Buschmann-Aussagen: Ist das Selbstbestimmungsgesetz transfeindlich? (berliner zeitung)

    Diskriminierung von schwulen und bisexuellen Männern bei der Blutspende (Deutsche Aidshilfe)

    Justizminister Buschmann: Alles nur ein Missverständnis? (queer.de)

    Blutspende: Endlich wird die Diskriminierung von queeren Menschen beendet (queer.de)

  • In dieser Episode im Rahmen der Trans Awareness Week und des Transgender Day of Remembrance spricht Felicia mit Eva und Dana Mahr.

    Im Zuge des Vortrags von Marie-Luise Vollbrecht an der Berliner Humboldt-Universität (HU) mehrten sich die Stimmen, um abseits der Veranstaltung auf die queerfeindlichen Aussagen der Doktorandin auf Social Media aufmerksam zu machen. Hierzu zählten auch beide Gästinnen. Ihre lautstarke Kritik traf und trifft transfeindliche Personen immens. Besonders auch das stete Aufmerksam machen auf historische Kontexte bezüglich nationalsozialistischer Biopolitik und Verbrechen gegen transgeschlechtliche Menschen. Deren Reaktionen sind Beleidigung, Bedrohung, Verleumdung, Doxing (also das Veröffentlichen von personenbezogenen Daten speziell Wohnadressen). Dies brachte sie jedoch nicht zum Schweigen, sondern bestärkt sie darin Queerfeindlichkeit noch entschlossener zu bekämpfen.

    Dana Mahr ist promovierte Medizinsoziologin und Wissenschaftshistorikerin. Sie arbeitet an der Fakultät für Naturwissenschaften im Fachbereich Biologie der Universität Genf, Schweiz.

    Eva Mahr studierte Erziehungswissenschaft, Soziologie und Entwicklungspsychologie. Sie führt den Twitterkanal @Cis_for_Trans und engagiert sich als Ally für die Aufklärung über intersektionalen Feminismus und trans Leben.

    Die Themen der Folge zum Nachlesen:

    »Gefährliche Geschichtsfälschung« - Die Wissenschaftlerin Dana Mahr erhält Drohungen, weil sie über trans Menschen im NS aufklärt

    Die Offline-Konsequenzen von digitaler Gewalt - Hass und Hetze im Internet sind Teil des »realen« Lebens und nicht getrennt davon zu betrachten. Sibel Schick fordert deshalb mehr Sicherheit im Netz

    Hass gegen Dana Mahr - Transfeindlicher Mob auf Twitter

    Vollbrecht-Kritikerin flieht vor Bedrohungen - Nach dem Streit um den Uni-Vortrag einer transfeindlichen Aktivistin übt sich diese inzwischen an Relativierung von NS-Verbrechen – und wirft genau das Kritiker*innen vor

    Geschlechterdebatte - Ein Vortrag, eine Absage und ein gesellschaftlicher Konflikt

    Prozess um Tweet zu NS-Verbrechen: Umstrittene Biologin der Berliner Humboldt-Uni unterliegt vor Gericht

  • Heute spricht Felicia mit den Journalist*innen Sham Jaff und Amina Aziz über die Geschehnisse in Iran. Über die Ermordung der 22-jährigen Kurdin Jina Amini durch die Polizei (Gašt-e eršād) am 13. September, die landesweiten Proteste und Forderungen. Es geht um eine Aufklärung über die Ereignisse, kritische Einordnung, wenn deutsche Medien Mitteilungen des iranischen Regimes unkritisch veröffentlichen. Aber auch die Vereinnahmungen seitens konservativer und rechter Politiker*innen der Bewegung, bei gleichzeitiger Ignoranz über Sexismus und geschlechtsbezogene Gewalt in Deutschland. Antimuslimischer Rassismus ist hierbei die Triebfeder, wenn beschriebene Leute plötzlich mal wieder Frauenrechte für sich entdecken. Doch auch Versuche seitens explizit transfeindlicher Menschen aus Deutschland, queer communities zu spalten, werden besprochen. Den Abschluss des Gesprächs bilden konkrete Forderungen an deutsche Medien, sowie die Deutsche Bundesregierung in Bezug auf Handlungen und Sanktionen.

  • Heute spricht Felicia über mehrere Themen: Es geht um Tränen für die Monarchie. Den Tod von Malte C. nach dem Münsteraner CSD und seine rassistische und nationalistische Vereinnahmung. Um das Gedenken an Ella, Verharmlosung der Polizei und ihres institutionellen Rassismus. Es geht um rechte, digitale Gewalt im Auftrag des Verfassungsschutzes und kalt duschen im Winter. Wohl bekommt's.

    Die Themen der Folge zum Nachlesen:

    Koloniales Erbe der Briten: Wie steht es um die Zukunft der Monarchie?

    Hohe Heizkosten für Schlösser: Queen hat um Geld aus Armenfonds gebeten

    Nach dem Tod der Queen: Werden die Briten jetzt die Monarchie los?

    Kritik an britischer Polizei nach Festnahme von Monarchiegegnern

    Raubkunst aus Indien: Der lange Weg nach Hause

    14.09: Erster Todestag von Ella Nik Bayan

    Ein politischer Tod - Vor einem Jahr tötete sich die trans Frau und Geflüchtete Ella Nik Bayan auf dem Alexanderplatz

    Gedenkfeier zum Todestag von Ella: Die Behörden schützen nicht

    Verfassungsschutz: Allein unter falschen Freunden

    Nur heiße Luft: Der Gas-Deal mit Aserbaidschan kann die Probleme der EU nicht lösen. Das autoritäre Regime in Baku freut sich indes über die politische Legitimation

    Abkommen mit der EU: Aserbaidschan soll mehr Gas liefern

  • Heute hat sich Felicia ein Panel der Homolobby zusammengestellt. Sie spricht mit Freundinnen über Queerness, Lesbischsein, nicht binär sein, nervende Macker*innen, eigene Selbstzweifel. Über Geschlechternormen, Schubladen, (zu) enge Definitionen von Geschlecht und Sexualität und das Patriarchat.

    Links:

    Queeres Imposter-Syndrom – Bin ich queer genug?

    Quickies Folge 6 – Queeres Imposter Syndrom

  • Heute spricht Felicia mit Freddy Mo Wenner über das am 30. Juni von FDP und Grünen vorgestellte Eckpunktepapier zum Selbstbestimmungsgesetz. Freddy berät seit 2011 Menschen in verschiedenen Kontexten, moderiert Gruppen und Gespräche und leitet Seminare und Workshops zu Queerpolitik. Welche Punkte sind im Papier enthalten? Freuen wir uns über die Vorstellung? Wie lief der bisherige Prozess ab? Und die wichtigste Frage: Werden die Sorgen von endo, cisgeschlechtlchen Menschen ernst genug genommen? Das alles gibt es in der aktuellen Folge zu hören.

    Die Themen der Folge zum Nachlesen:

    Freddy Mo Wenner: Twitter @einfachfreddy

    Unter anderen Umständen - Folge 1: Das Selbstbestimmunggesetz

    Koalition will Änderung des Geschlechts beim Amt vereinfachen - Die Bundesregierung will das Transsexuellengesetz durch ein Selbstbestimmungsgesetz ersetzen

    Eckpunktepapier für das Selbstbestimmungsgesetz

    Forschungsergebnisse und Erkenntnisse des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus der Begleitarbeit zu der Interministeriellen Arbeitsgruppe »Inter- und Transsexualität« (IMAG)

    Gutachten: Regelungs- und Reformbedarf für transgeschlechtliche Menschen

    Gutachten: Geschlechtervielfalt im Recht. Status quo und Entwicklung von Regelungsmodellen zur Anerkennung und zum Schutz von Geschlechtervielfalt

  • In dieser Folge müssen die Taschentücher bereitgehalten werden. Sibel kündigt ihren Abschied vom Podcast an. Nach 20 wichtigen, lustigen, ernsten und auch manchmal traurigen Folgen übernimmt Felicia den Podcast alleine.

    Heute sprechen beide über die Pandemie, obwohl sie das niemals vorhatten und über jeweils zwei Episoden, die ihnen besonders wichtig waren. Es geht um Superheldinnen, auch solche ohne Cape, Geschlechterrollen in Filmen, ein Wahlrecht für alle, abseits erbrachter Leistungen im Kapitalismus und die allumfassende Frage: »Genderst du das noch?«

    Abseits davon geht es um die Herausforderungen des Podcastens, Sorge den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden und auch einfach mal kurz dankbar für die Zeit sein dürfen.

  • Wut ist eine wichtige Emotion. Wut dient wie eine Energiequelle, um gegen Ungerechtigkeit zu kämpfen. Doch wird diese Emotion nicht allen erlaubt – vor allem wird marginalisierte Wut sanktioniert. Dabei geht es darum, vorhandene Machtverhältnisse aufrechtzuerhalten. Indem die Wut sanktioniert wird, werden gesamte Gruppen zum Schweigen gebracht.

    Während die Wut marginalisierter Personen und Gruppen als etwas Negatives eingeordnet und behandelt wird, wird die Wut weißer cishet Männer als Stärke eingeordnet. Darum und viele andere Doppelstandards handelt das Buch »Wutschrift. Wände einreissen, anstatt sie hochzugehen« von Pia Klemp.

    Pia Klemp (geb. 1983) ist gesellschaftskritische Schriftstellerin, Kapitänin und vernarrte Landstreicherin. Seit zehn Jahren steht ihr Leben im Dienste des Aktivismus, zu See und an Land. An Bord von Meeresschutz-Organisationen und als Kapitänin in der zivilen Seenotrettung kämpft sie für Tier- und Menschenrechte. Jüngst war sie Teil des feministischen Kollektivs, das (mit finanzieller Unterstützung von Streetart-Künstler Banksy) das Schiff Louise Michel zur Rettung schiffbrüchiger Flüchtender im Mittelmeer klarmachte. Klemp ist Preisträgerin des Clara-Zetkin-Frauenpreises (2019) und gemeinsam mit ihrer Crew des Rettungsschiffes Iuventa Preisträgerin des Paul Grüninger Preises (2019) sowie des Amnesty International Deutschland Menschenrechtspreises (2020). Ihre Überzeugungen, Eindrücke und Fragen brachte sie in zwei gesellschaftskritischen Romanen auch auf das literarische Parkett: »Lass uns mit den Toten tanzen« (Maro 2019) und »Entlarvung« (Ventil 2021).

    Pia Klemps Buch »Wutschrift. Wände einreissen, anstatt sie hochzugehen« erschien im März bei Penguin Verlag. Im Podcast »Unter anderen Umständen« spricht Klemp mit Felicia Ewert und Sibel Schick über ihr Buch, die Bedeutung und Funktion von Wut, deren Sanktionierung, Rassismus und andere Ungerechtigkeiten und warum wir uns als Gesellschaft kaum weiter entwickeln.

  • In der heutigen Folge sprechen Sibel und Felicia mit Ravna Marin Siever über sien
    neu erschienenes Buch »Was wird es denn? Ein Kind! - Wie geschlechtsoffene
    Erziehung gelingt«.

    Darin werden Fragen zum grundsätzlichen Umgang mit Geschlechternormen und
    Stereotypen aufgeworfen. Grade auch in Bezug auf die geschlechtliche Zuweisung
    bei der Geburt.

    Es soll aufzeigen wie Kindern eine größtmögliche Offenheit vermittelt und Schutz
    gegeben werden kann sich selbst auszuprobieren und erleben zu dürfen.
    Geschlechteroffene Erziehung heißt nicht Stereotype einfach umzukehren, sondern
    sie aufzubrechen.

    Ein wichtiger Schritt hierbei: Die Verbindung zwischen Verhaltensweisen und
    erwachsenen Menschen zu verdeutlichen und klarzustellen, dass diese nicht von
    einander getrennt existieren.

    Die Themen der Folge zum Nachlesen:

    Ravna Marin Siever: Twitter | Instagram | queErziehung.blog

    Leiden verhindern - Über Hormongaben und Hormontherapien bei trans Kindern wird heftig diskutiert

    Ravna Marin Siever: Was wird es denn? Ein Kind! - Wie geschlechtsoffene Erziehung gelingt. Julius Beltz GmbH & Co. KG, 285 S., br., 20 €

  • Klassismus ist die Diskriminierung und Unterdrückung von Menschen aufgrund ihres vermuteten oder tatsächlichen sozialen und ökonomischen Status. Klassismus demütigt und er behindert die gesellschaftliche Teilhabe und Teilnahme von bestimmten Gruppen. Darüber schreibt Francis im grade erschienenen Buch »Zugang verwehrt: Keine Chance in der Klassengesellschaft: wie Klassismus soziale Ungleichheit fördert«. »Verbesserung der Chancen« und »Chancengleichheit« sind oft gesagt Sätze, um ökonomische Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft zu überwinden, jedoch ist das Ziel auf Klassismus aufmerksam zu machen, nicht lediglich eine Verbesserung von sogenannten Chancen, sondern ein grundsätzliche hinterfragen und kritisieren von Zuständen, Wirtschaftsordnungen, Kapitalismus, die auf Armut Vieler aufbauen.

    Die Themen der Folge zum Nachlesen:

    Francis Seeck: Zugang verwehrt - Keine Chance in der Klassengesellschaft: wie Klassismus soziale Ungleichheit fördert UND Solidarisch gegen Klassismus - organisieren, intervenieren, umverteilen

    Der Hass auf die Schwachen - Jeja nervt: Für wen man in der Pandemie mitentscheiden muss

    Als Randthema abgetan: Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt - Francis Seeck über die negativen Folgen der Corona-Pandemie für queere Menschen

    Begriff in Bewegung - Neue Stimmen zu einem alten Problem: Klassismus

    Außerdem:

    Klassismus - Die verachtete Unterschicht

    Klassismus - eine Bestandsaufnahme

  • Im Rahmen des 8. März, des feministischen Kampftages befasst sich Felicia diesmal mit einem gewichtigen Thema: Es geht um Schwangerschaftsabbrüche und die rechtliche Situation in Deutschland. »Eine Abtreibung ist kein Mord« sagt Laura Dornheim in der aktuellen Episode. Doch werden Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland weiterhin nach dem Strafgesetzbuch geregelt und sind formell strafbar.

    Die Paragrafen 218 und 219 des StGB traten 1871 im Norddeutschen Bund in Kraft und wurde 1872 wörtlich ins Reichsstrafgesetzbuch übernommen. Von Beginn an wurde mit Gefängnisstrafen bzw. Zuchthaus geahndet. Im Nationalsozialismus wurde dies noch einmal verschärft und ebenso wurde die Todesstrafe verhängt. Ausnahme hiervon gab es lediglich, wenn Gründe im Sinne der NS-Ideologie vorlagen. Doch auch bis in die aktuelle Zeit sind wir immer noch weit von einer Entkriminalisierung entfernt. Schwangere müssen sich weiterhin Beratungszwängen unterwerfen, Stigmatisierung, Beschimpfung
    und Diffamierung erdulden.

    Update: Am Mittwoch den 9. März beschloß das Bundeskabinett den Paragrafen 219a, der Werbung und Information über Schwangerschaftsabbrüche regelt, abzuschaffen. Nun bleibt der Weg durch das Parlament abzuwarten.

    Die Folge zum Nachlesen:

    Tool für Selbstbestimmung - Das Kollektiv »Gynformation« bietet eine Datenbank mit Gynäkolog*innen, die sensibel für Diskriminierung sind

    Nicht nur Pille, bitte - Die Hormonstörung PCOS ist weit verbreitet – und eher unbekannt (ndPodcast)

    Lückenhafte Versorgung und erschreckende Mängel - Die medizinische Versorgungslage für Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland ist mangelhaft. Eine Recherche ermittelte regionale Versorgungsengpässe und massive Missstände in der Behandlung

    Dr. Schmidt erklärt die Welt: Was ist der Gender Data Gap? (ndPodcast)

    Alles zum Frauentag 2022 auf dasnd.de

    Die Beurteilung des Schwangerschaftsabbruchs ist ein schwieriges medizinethisches Thema und gesellschaftlich besonders umstritten. Welchen moralischen Status hat das menschliche Leben vor der Geburt? (bpb.de)

    SPD-Politikerin Griese: Strafrecht bei Abtreibung »nicht der adäquate Weg« (rnd.de)

    Kristina Hänel: Abtreibung muss Kassenleistung werden (die-tagespost.de)

    Abtreibung mit Tabletten - Schwangerschaftsabbruch online begleitet (stuttgarter-nachrichten.de)

    »Die Hälfte unserer Patient:innen kommt aus Bayern« - Immer weniger Ärzt:innen in Deutschland führen Schwangerschaftsabbrüche durch. Ein Projekt ermöglicht nun den medikamentösen Abbruch per Videocall. Ist das die Lösung? (ze.tt)

  • Im Zuge der Bundestagswahlen und der Ernennung Annalena Baerbocks zur Bundesaußenministerin, wird der Begriff »Feministische Außenpolitik« medial immer häufiger aufgegriffen. In dieser Folge spricht Felicia mit der Politikwissenschaftlerin Kristina Lunz über das Thema. Sie ist Mitbegründerin des Center for Feminist foreign policy. Hierin wird unter anderem der Anspruch an und von feministischer Außenpolitik angesprochen Geschlecht zu einer zentralen Analysekategorie zu machen, Aufrüstungen und Machtstrukturen zu kritisieren. Dennoch stellt sich immer wieder die Frage, ob und inwiefern eine feministische Außenpolitik nur als Aushängeschild benutzt wird und vielleicht selbst Machtstrukturen festigt.

    Die Themen der Folge zum Nachhören:

    Eine feministische Außenpolitik - Nur wenn Frauen gleichberechtigt mitentscheiden können, gibt es eine Chance für eine gerechte und sichere Welt

    Feministische Diplomatie - Das Netzwerk CFFP will die Rolle von Frauen in der Außenpolitik stärken und hat einen Empfehlungskatalog für die Bundesregierung vorgelegt

    Dossier der Heinrich Böll Stiftung über Feministische Außenpolitik

    Wenn Außenpolitik weiblich wird (dw.de)

    Ampel-Koalition: Mit »Feministischer Außenpolitik« das ganze System neu denken (fr.de)

    Alles nur Pinkwashing? (Freitag.de)

  • In dieser Folge sprechen Sibel und Felicia über die Comedyserien »Superstore« und »Die Discounter«. Sie zeigen die unterschiedlichen Perspektiven auf die in den Serien wert gelegt wird, sowie welche sozialen und wirtschaftlichen Phänomene aufgegriffen und verarbeitet werden. Sowohl Umgang mit Kund*innen, Auseinandersetzung mit Kapitalismus als auch die Dynamiken unter den Beschäftigten, spielen hierbei wesentliche Rollen.

    Um dies in aktuellen Kontext zu setzen, sprechen Sibel und Felicia abschließend über reale Beschäftigungsverhältnisse vor und während der Pandemie, welche Erwartungshaltungen Belastungssituationen gegen Angestellte wirken.

    Die Themen der Folge zum Nachhören:

    Die Discounter (Serie)

    Superstore (Serie)

    »Männer verprügeln Supermarktmitarbeiter nach Maskenhinweis«

    »Wegen Maskenpflicht- Mann droht Kassiererin in Schweich«

    »Die Stimmung kann binnen zwei Sekunden komplett drehen«

    »Unbezahlte Überstunden: Ver.Di kritisiert Discounter«

    Von wegen Helden: Neue Zahlen zeigen, wie wenig die Angestellten im Supermarkt verdienen. In den Tarifrunden will die Gewerkschaft Verdi nun einen deutlichen Zuschlag durchsetzen

    Was sind kritische Infrastrukturen?

    Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik

    Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

  • Dreifache Bedrohung: In dieser Folge haben Felicia Ewert und Sibel Schick ein Special Guest. Aktivist*in und Student*in Jorinde Wiese spricht über Comedy und Satire, Meinungs- und Kunstfreiheit. Auf verbale Kritik zu Comedy und Satire folgen oft unverhältnismäßige Reaktionen. Diese reichen von Verteidigung von Diskriminierung bis hin zur Verharmlosung von Nationalsozialismus. Warum Comedy und Satire auf jeden Fall kritisiert werden müssen und wie man diskriminierungsfrei lachen kann.

    Die Themen der Folge zum Nachhören:

    Petition »#KeineBühneFürGewalt: Vergewaltigungen und Femizide verdienen keine Bühne!«

    Felicia Ewert bei Titel Thesen Temperamente

    Comedy-Künstler*innen, die wir namentlich nennen: Hannah Gadsby, Trevor Noah, Idil Baydar, Enissa Amani, Bodo Wartke

  • Ein Jahr »Unter anderen Umständen«! In dieser Jubiläumsfolge sprechen Felicia und Sibel über ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Podcast, grundsätzlich über das Medium und welche Rolle es in der Medienlandschaft spielt. Warum hören Menschen Podcasts, was hat das mit Lesen zu tun und wie ist das Verhältnis in der Türkei im Vergleich zu Deutschland?

    Special Guests sind diesmal Anna Dushime, Kolumnistin und Autorin, Gen und Sophie vom Podcast »trans sein« und Journalistin und Podcasterin Sham Jaff.

    Gen und Sophie schildern ihre Erfahrungen mit ihrem Podcast, wie er entsteht und welche Gedanken sie damit verbinden. Sham Jaff findet, dass es noch nicht genug Podcasts gibt und jede Perspektive wichtig ist. Anna Dushime erzählt, was sie als Konsumentin von Podcasts spannend findet.

    Die Themen der Folge zum Nachlesen:

    Podcast »trans sein« von Gen und Sophie

    Podcast »190220 - Ein Jahr nach Hanau« von Sham Jaff

    Newsletter »What Happened Last Week« von Sham Jaff

    Podcast »18« von Anna Dushime

    Kolumne »Bei aller Liebe« von Anna Dushime

    Podcast »The Lesbian Gaze«

    So viele Deutsche hören mittlerweile Podcasts und Audio-Content (Horizont)

    Warum Podcasts so beliebt sind (Blog Medientage)

    Hüseyin Koyuncu: »Anstieg der Podcast-Hörzeit 2020 am höchsten in der Türkei« - »2020’de dünyada en çok podcast dinleme artışı Türkiye'de oldu« (Euronews)

    »Podcast-Kenntnis und Hörgewohnheiten in der Türkei« - »Türkiye’deki Podcast Bilinirliği ve Dinleme Alışkanlıkları« (Ipsos)

  • Die Themen der Folge zum Nachlesen:

    »Papier für Ampel-Koalition. Worauf sich die Sondierer geeinigt haben« (Tagesschau)

    »Sondierungspapier - Das will die Ampel für Deutschland« (Focus)

    »Hartz 4: Robert Habeck sorgt mit Unterstellung für Empörung« (Der Westen)

    Große Mehrheit gegen Wählen ab 16 - Mehr als zwei Drittel der Deutschen lehnen eine Absenkung des Wahlalters bei Bundestagswahlen ab. Die Älteren sind besonders dagegen, die Jüngeren nicht klar dafür. (Spiegel)

    Einspruch von Fridays-for-Future-Aktivisten. »Jede Wahl, an der junge Menschen nicht teilnehmen dürfen, ist ein Skandal« (Spiegel)

    Kritik und Lob für Ampel-Sondierungspapier. (MDR Aktuell)

    AMPEL-KOALTIONSPLÄNE. Hartz IV wird zum Bürgergeld – Was sich ändern soll. Frankfurter Rundschau. (Frankfurter Rundschau)

    SPD-Politiker aus Südwesten bei Koalitionsverhandlungen. (Stuttgarter Nachrichten)

  • In dieser Folge sprechen Sibel und Felicia über Kinderschutz und Kinderrechte. Hierbei geht es um einen speziellen Blick auf die Situation während der Pandemie, jedoch auch abseits davon sind Gewalt gegen Kinder und häusliche, bzw. Beziehungsgewalt gravierende gesellschaftliche Probleme, die sich aktuell verstärken. Mit Hinblick auf die Pandemie ergeben sich allerdings Erschwernisse Hilfe und Beratungen zu kontaktieren.

    Ein Audiobeitrag der Anwältin für Familienrecht - Asha Hedayati - schildert die rechtliche Betrachtung von Kindern im Familienrecht und ordnet die Situation der abgelehnten Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz ein. Abschließend besprechen Sibel und Felicia wie vermeintlicher Kinderschutz als Vorwand für Rassismus, Queerfeindlichkeit und Verschwörungsideologien benutzt wird.

    Die Themen der Folge zum Nachlesen:

    Blog von Aileen Puhlmann

    Interview mit Aileen Puhlmann: Doch, auch Kinder können rassistisch handeln (zeit.de)

    Schulwahl: »Es geht immer um die Angst der weißen Mittelschicht« (ze.tt)

    Rassismus und Klassen-Raum. Segregation nach Herkunft an Berliner Grundschulen (suburban)

    Türkische Eltern protestieren gegen Trennung nach Herkunft (Tagesspiegel)

    Forschungsbericht: Segregation an deutschen Schulen - Ausmaß, Folgen und Handlungsempfehlungen für bessere Bildungschancen (Stiftung Mercator)

    Kinder auf der Flucht (UNO Flüchtlingshilfe)

    Aktionsbündnis Kinderrechte: Kinderrechte ins Grundgesetz

    Kinderarmut in Deutschland (Bertelsmann Stiftung)

    Der »Doll Test«

    Doku: Corona und häusliche Gewalt gegen Kinder (ARTE)

    Gewalt gegen Kinder in der Corona-Krise: »Verletzungen wie bei Autounfällen« (Tagesspiegel)

    Corona-Krise: Gewalt gegen Kinder als Kollateralschaden (Telepolis)

    Jugendämter melden 2020 Höchststand an Kindeswohlgefährdungen (destatis.de)

  • In der heutigen Folge sprechen Sibel und Felicia über die Bundestagswahl am 26. September. Sie diskutieren die Problematiken, die besonders mehrfach marginalisierte Personen betreffen. Zum einen, dass essentielle Teile der eigenen Lebensrealität oftmals nicht durch Parteiprogramme repräsentiert sind. Zum anderen das bestehende Problem, dass 14% der in Deutschland lebenden Menschen nicht wahlberechtigt sind, weil sie keine deutsche Staatszugehörigkeit haben. Darüber hinaus sprechen sie auch über die Bestrebungen, das Wahleintrittsalter abzusenken.

    Hierzu haben sie diesmal Azadeh Ataei und Sanaz Azimipour von der Intitiative «Nicht ohne uns 14%», die ein Wahlrecht für alle in Deutschland lebenden Menschen fordert und Edwin Greve, Direktkandidat für die Partei «Die Urbane» in Neukölln eingeladen.

    «Unter anderen Umständen» gibt es nicht nur zum Hören, sondern auch zum Nachlesen. HIER findet ihr das Transkript zur Umstände-Folge 9.

    Die Themen der Folge zum Nachlesen:

    Die Idee von Macht auflösen: Edwin Greve will marginalisierten Menschen eine Stimme geben (nd-aktuell.de)

    Laschets Schwächen: Aert van Riel über den Abwärtstrend der Union (nd-aktuell.de)

    Rezo zerstört wieder: Youtuber Rezo bemängelt Inkompetenz mehrerer Politiker*innen, insbesondere von Armin Laschet (nd-aktuell.de)

    Seilschaften der Realos: Die Spitze der Grünen hat Michael Scharfschwerdt für den Wahlkampf engagiert. Er ist Unternehmensberater und hat bereits für Joschka Fischer gearbeitet (nd-aktuell.de)

    Bevölkerungsstatistiken in Deutschland (Mediendienst Integration)

    Petition der Initiative «Nicht ohne uns 14 Prozent»: Bundestagswahlrecht für alle in Deutschland lebenden Menschen (change.org)

    Wahlrecht mit 16 - mehr Jugend, mehr Demokratie?« (hr-inforadio.de)

    Bundestagswahl 2021: 60,4 Millionen Wahlberechtigte (Pressemitteilung)

    Laschets Afghanistan-Äußerung: Schreckgespenst im Wahlkampf (taz.de)

    Mitbestimmung für Ausländer*innen: Ohne Pass kein Kreuz (taz.de)