Folgen
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Angelika Furth ist Künstlerin. Ihr Atelier in Altenahr wird in der Flutnacht weggespült. In Ahrbrück, wo sie wohnt, bleibt ihr Haus verschont. In den Tagen, Wochen und Monaten nach der Flut wird die Künstlerin zur Köchin, für die Helfer und Betroffenen. Ein Kochbuch mit Rezepten aus dem Versorgunszelt in Ahrbrück - herausgegeben als gemeinsame Erinnerung an diese Zeit - steht jetzt im Focus unseres Treffens.
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Stefan Bergner ist seit fast zwei Jahren evangelischer Pfarrer in Sinzig. Er kommt ins Ahrtal nach der Flut. Aber ganz anders - als Fahrer, um die vielen Helfer zu transportieren. Und bleibt. Eine Gespräch über seine Gründe hier zu bleiben, die Menschen im Ahrtal und was sich bei uns allen ändert.
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Fehlende Folgen?
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Missy Motown und der Helferstab - im Ahrtal sind sie für jeden ein Begriff. Ein Gespräch am Anfang des Sommers 2023 in ihrer Kulturkneipe „Die alte Krähe“. Über Demut, die Herausforderungen nach der Flut - und das neue Leben als Eltern.
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Der Name "Weingut Paul Schumacher" in Marienthal ist Weinliebhabern sofort ein Begriff - hervorragendes Weingut, Qualität, erstklassige Straußwirtschaft.
Das Weingut und das Wohnhaus der Familie wurden durch die Flut komplett zerstört. "Wir werden hier nicht mehr wohnen. Das war uns schnell klar. Jetzt machen wir etwas Neues", sagt Paul Schumacher im Gespräch. "Jammern ist nicht mein Ding." -
Bad Bodendorf startet das Jahr 2023 in großer Aufregung. Mehr als 400 Bewohner unterschreiben einen Brief an den Stadtrat Sinzig gegen die Bebauungspläne im Kurpark. Die ersten Baupläne des Besitzers Harald Monschau wurden 2019 bekannt - 50 bis 80 Wohnungen, Tiefgarage, Großküche. November 2022 beschloss der Stadtrat die Offenlage des fast unbearbeiteten Bebauungsplans. Bis 3.Februar kann man eigene Positionen äußern. Kann der Kurpark von Bebauung gerettet werden? Mehrere Bewohner in Bad Bodendorf haben sich entschieden dafür zu kämpfen. Ein Gespräch beim Kaffee mit drei Bodendorfer Familien: Neubauer, Boehmke und Kornfeld.
Eine Online- Petition kann man hier unterschreiben:
https://chng.it/rXLzCsfmXx -
Ahrbrück wird von der Flut sehr schwer getroffen. Die Spuren des Geschehens sind überall zu sehen. Das niederländische Ehepaar Jakob und Alice van Jossen erleben die Flut in ihrem Haus, wo sie seit 13 Jahren leben. Jakob, 78 Jahre alt, war Orgelbauer und verliert bei der Flut seine Werkstatt im Keller. Auf seine Hausorgel spielt er aber weiter. Auch für den Podcast 89 Schritte. Für beide ist klar: sie bleiben hier. Ein Gespräch vor Weihnachten 2022 über das alte und neue, über Musik und Hoffnung, über das fragile Leben.
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Oliver Griess wird in der Flutnacht vom Wasser in seinem Haus In Insul weggespült und überlebt neben einem Baum. Mehrere Stunden nass im Bademantel. Darüber hat er schon öfter erzählt, bei ARTE, ZDF usw. Mich berührt seine Geschichte sehr. Wir treffen uns an einem Wintertag in Insul, spazieren zu dem Baum und sprechen darüber - was bleibt bei ihm nach dem Erlebtem und wie es weitergeht.
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Martina Schneider ist Journalistin und Heilpraktikerin aus Kreuzberg bei Altenahr. Den ersten Schritt, die erste Entscheidung, die sie in der Flutnacht in ihrem überfluteten Haus nimmt, ist Kreuzberg zu verlassen. Ein Gespräch in ihrer heutigen Wohnung in der Hohen Eifel.
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Ulrike Schlosser ist aus Bonn und fühlt sich seit Jahren tief mit dem Ahrtal verbunden. Am Tag nach der Flut geht sie ins Tal helfen. Jetzt zieht sie das Fazit: Helfen zum ersten Mal in einem Katastrophengebiet - was bleibt?
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Moka Biss arbeitet im Kulturbereich und engagiert sich in vielen kulturellen Projekten nach der Flut im Ahrtal. Sie ist elne der Helferinnen, die vom Tag 1 nach der Flut nach Altenahr kommt - und bleibt. Und eine der vielen, die im Ahrtal eine zweite Heimat findet. Ein Gespräch über die Heimat.
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Andrea Babic ist die Besitzerin (gemeinsam mit ihrer Schwester Stefanie Nelles) von Haus CASPARI in Altenahr, das wegen der Flut schon mehr als ein Jahr geschlossen bleibt. Doch die Schwester sehen das jetzt positiv - und haben sich entschieden langsam weiterzumachen und ein neues nachhaltiges Zuhause für die nächsten Jahre aufzubauen. Langsam weitermachen - das hört man im Ahrtal nicht so oft. Was steht dahinter? Ein Gespräch und Spaziergang mit Andrea Babic
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„Das schlimmste nach der Flut? Dass ich keine Hose ohne Loch hatte…“ Lukas Sermann ist der einzige Winzer in Altenahr. Und der jüngste. Den Betrieb übernimmt er vor 4 Jahren von seinem Onkel. Die Flut in der Seilbahnstrasse zerstört mehrere Häuser, den Friedhof, 3 Nachbarn sterben. Lukas Familie überlebt und vom Tag 1 beginnt er mit dem Aufbau. Jetzt ist fast alles renoviert und er eröffnet sogar eine neue und schicke Gastronomie. Wie hat er das geschafft? Ein Gespräch in seinem neuen Restaurant in der Seilbahnstrasse in Altenahr
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Günter Lang ist der Familienbesitzer seit drei Generationen des Hotels „Zur Post“ in Altenahr. Altenahr ist heute, im Sommer 2022, weiter ein sehr verwundeter Ort, der die Wunden der Flutkatastrophe offen trägt. So ist es auch mit Günter und seiner Familie. Die kämpfen weiter - und das Hotel ist weiter im Rohbau-Modus. Doch - da kann man jetzt auch gut sitzen, etwas kleines essen und trinken. Es gibt auch mehrere Kunstwerke auf die Wänden. Ein Gespräch über das was jetzt da ist.
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Edyta Bertram ist Lehrerin, Mutter von zwei Kindern und seit 20 Jahren in Dernau verheiratet. Geboren in Polen, findet sie in Dernau ihre zweite Heimat. Die Flut nimmt ihr alles und hinterlässt tiefe Spuren - das Familienhaus wird abgerissen, die Familie lebt bis heute getrennt in anderen Wohnungen, bis das Haus des Schwiegervaters bewohnbar wird. Edyta erlebt selbst tiefe inneren Veränderungen. Zuerst denkt sie - „ich bin auserwählt, die Welt zu retten“. Sie bemalt mit Freunden das Haus des Schwiegervaters - mit den Worten „AUFGEBEN IST KEINE OPTION“. Heute, an einem heissen Tag im August, erzählt sie darüber und sagt - „die Flut hat doch etwas Gutes gebracht“. Über diese Schritte - durch das Trauma, durch das Verstehen - und über das, was jetzt für sie wichtig ist - ein offenes Gespräch in Dernau.
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„Natürlich Brot und Wein“ ist nicht nur der Name des neuen Romans von Joachim Heyna, Gästeführer und Schriftsteller in Walporzheim. Es ist etwas wie sein Lebenscredo - etwas was durch die Flut nicht zerstört wurde - sondern - wie er selber sagt - nur „verdichtet wurde“ - die Leidenschaft natürlich zu leben.
Der Roman „Natürlich Brot und Wein, ein Ahrtaldrama“ (natuerlichbrotundwein.de) ist im Frühjahr 2022 im Rhein Mosel Verlag erschienen und überall im Buchhandel erhältlich.
Ich besuche Joachim zu Hause und danach spazieren wir gemeinsam an die Ahr.
Ein Gespräch über Leidenschaft, Wein, Brot, Mitmenschen - und eine Liebeserklärung an die Ahr.
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Karsten Janotta ist Informatiker, bloggt, macht Musik und fotografiert in seiner Freizeit. Er erlebt die Flutnacht am 14/15 Juli auf den Straßen in Bad Bodendorf. Diese Nacht hinterlässt starke Spuren in sein Gedächtnis. Ein Jahr wird er brauchen, um diese Nacht in seinem Blog zu beschreiben. Ich lerne ihn bei der Gedenkfeier an die Flutkatastrophe kennen und danach spazieren wie an einem heißen Sonntag Ende Juli durch die Straßen im Kurviertel in Bad Bodendorf, an die Ahr, über die Bodendorfer Brücke - er erzählt Geschichten, wir sprechen, schweigen, lachen...Und ich erfahre wirklcih viel über ihn, seine Wünsche und Freunde, das Leben in Bad Bodendorf…
Den Text über den 14. Juli 2021 schreibt er am 14.Juli 2022 - und er kann hier gelesen werden: https://www.karsten-janotta.de/14-juli-2021/
Die Musik in dieser Folge "Afterlife" schreibt er einen Monat nach der Flut. -
Stephan Maria Glöckner kennt im Ahrtal fast jeder. Der Musiker und Künstler aus Bad Neuenahr, der durch die Flut stark betroffen wurde und jetzt woanders wohnt, spricht mit seiner Gitarre, persönlichen Texten, Worten und sanfter Ausstrahlung vielen aus der Seele. Sein Bild „TRAUMATAL“ wird eine Metapher für das Erleben der Menschen im Ahrtal - und ist auch Titelbild der Ausstellung #AHRt im ARP Museum. Zum Jahrestag der Flutkatastrophe singt Stephan Maria Glöckner auf mehreren Veranstaltungen im Ahrtal. Hier - eine Begegnung während der Ausstellung #AHRt im ARP Museum.
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89 Schritte. Einige der Stimmen und Stimmungen, die ich in den ersten 11 Folgen des Podcasts entlang der 89 km langen Ahr gesammelt habe. Diese Stimmen sind im ARP Museum Rolandseck zwischen 10. Juli und 24.Juli 2022 zu hören, als Teil der Ausstellung #AHRt zum Jahrestag der Flutkatastrophe. https://hashtagahrt.de/
Hermann aus Schuld (#6), Sarah aus Heimersheim (#4), Stephan aus Heppingen(#2), Hildegard aus Sinzig(#11), Hubertus aus Mayschoß(#5), Martin aus Bad Bodendorf (#1).
Wo bin ich jetzt? Wie geht es mir jetzt?
Die Erinnerung an die Flut ist dynamisch, bewegt sich in jedem Moment mit uns und mit das, was jetzt in unser Leben passiert. -
Hildegard Ginzler ist Journalistin und erlebte die Flutnacht in ihrem Haus in Sinzig. Wir treffen uns fast ein Jahr nach der Flut und sprechen, wie immer, über diese Nacht, und die neuen Erfahrungen, die jede für sich gemacht hat. Zum ertsen Mal kommt zum Ausdruck die besondere Empfindlichkeit, die man entwickelt hat, und dass einiges nur mit anderen Betroffenen ausgesprochen werden kann. Ein Gespräch auch über die "Gerechtigkeit der Flut" und über die Utopie, die in den Tagen nach der Flut Realität wurde - "Alle Menschen werden Brüder" - wo sind wir jetzt? Jede und jeder, fast ein Jahr danach?
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Ralf Kubon aus Bad Bodendorf ist 28 Jahre alt. Wir treffen uns auf einer Veranstaltung für Ukraine in Remagen.
Nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine hatte er Flaschbacks aus den Tagen nach der Flut im Ahrtal und er wußte sofort - jetzt will er den Menschen in der Ukraine helfen.
Maxim Poliakov aus Charkev ist 29 Jahre alt. Ralf und Max treffen sich an der polnisch-ukrainischen Grenze und wissen sofort - wir wollen weiter zusammen arbeiten. Sie gründen I.M.E.S (Immediate Medical and Evacuation Services).
Mit den beiden sitzen wir an einem heißen Tag im Mai auf unserer Terrasse in Bad Bodendorf und sprechen über die Hilflosigkeit, die Zerstörung und den Mut. - Mehr anzeigen