Folgen
-
In diesem Jahr werden in der Schweiz rund 100 Milliarden Franken vererbt. Das heisst zum einen viel Streit. Denn kaum ein Thema kann Menschen mehr entzweien als Erbschaften. Zum andern bedeutet es eine Zementierung von Ungleichheit: Denn wenige erben sehr viel, viele nur sehr wenig.
Ist das gerecht? Was macht das mit einer Gesellschaft? Und wieso gibt es so viel Streit um Erbschaften?
In dieser Folge beleuchten wir das oft verdrängte, aber hochbrisante Thema des unverdienten Geldes – und landen im Beratungszentrum des Beobachters, beim Philosophen John Rawls und bei der Frage, ob Erben glücklich macht. Zu Gast sind Philosoph Christian Budnik und Beobachter-Rechtsberaterin Helena Ott. -
Rauchen ist ungesund und schädlich, das wissen wir alle. Rein theoretisch. Trotzdem konsumieren in der Schweiz viel mehr Menschen als in anderen Ländern Zigaretten, Vapes und Nikotinprodukte. Dahinter stecken Weltkonzerne, die es vor allem auf junge Menschen abgesehen haben.
Wieso sind so viele abhängig? Was lässt sich dagegen tun? In dieser Folge beleuchten wir das Netzwerk der Tabakmultis – und landen im Bundeshaus, an Universitäten und auf Festivals. -
Fehlende Folgen?
-
Anfang 2020 verkündete Bundesrätin Viola Amherd in der Turnhalle der Gemeinde Mitholz, dass im Laufe der nächsten Jahre ein Drittel der rund 150 Einwohnerinnen und Einwohner das Dorf verlassen müssen. Der Grund: Vor bald 80 Jahren ging im Fels bei Mitholz ein Depot der Schweizer Armee in die Luft. Dabei wurden im Stollen 3500 Tonnen Munition verschüttet, die nach aktuellen Einschätzungen von Experten erneut explodieren können. Um das Depot zu räumen, müssen rund 50 Anwohnerinnen und Anwohner evakuiert werden. Für viele ist es ein endgültiger Abschied, denn die Bergung wird Jahre dauern.
Dominique Strebel und Daniel Benz reden mit der Mitholzerin Dory Schmid, 64, die ihr Haus für immer verlassen muss. Ein Gespräch übers Weggehen und Ankommen, Apfelbäume, Rollbretzli und darüber, wie Heimat riecht. -
Wer in Schweizer Städten eine Wohnung sucht, braucht viel Geduld, Zeit und vor allem Geld. Das Angebot ist knapp, die Preise explodieren. Auch in der Agglo oder auf dem Land sieht es nicht mehr viel besser aus. Im Zürcher Blüemliquartier zeigt sich exemplarisch, was sich an vielen Orten in der Schweiz abspielt.
Zuerst sprechen wir darüber, wie sich das Quartier in den letzten Jahrzehnten verändert hat – und wer die Treiber, Gewinnerinnen und Verlierer dieser Entwicklung sind. Der zweite Teil dreht sich um die Herausforderungen im heutigen Wohnungsmarkt. Wir hören von der Stadtplanerin Fabienne Hoelzel, wie das städtische Wohnen der Zukunft aussieht – und weshalb eine vielseitige und flexible Raumnutzung immer wichtiger wird. -
Es scheint ein Naturgesetz: Im Herbst fällt das Laub, und die Krankenkassenprämien steigen. Letztes Jahr waren es durchschnittlich 8.7 Prozent; auch dieses Jahr erwartet man wieder einen kräftigen Schub. Grund sind die steigenden Kosten im Gesundheitswesen.
Auch Augenärzte tragen zu dieser Kostenentwicklung bei. Und das nicht unwesentlich. Ihr durchschnittliche Einkommen liegt gemäss einer Studie auf Rang 4 von 33 untersuchten Spezialisten.
In dieser Folge von Beobachter Radar erzählt ein Augenarzt, der gegen die Kostenexplosion ankämpft, von Tricks der Augenärzte, mehr zu verdienen, und seinem Kampf gegen die Kostenexplosion. -
Der Ausstieg aus einer Sekte ist ein langer Prozess. Der Basler Samuel Zülli wurde in die Sekte Scientology hineingeboren, körperlich und psychisch misshandelt und zu harter Arbeit gezwungen. Nach einem langen Leidensweg schaffte er 2017 den endgültigen Ausstieg. Im letzten Jahr ging er mit seiner Geschichte an die Öffentlichkeit. Damit möchte der 32-Jährige anderen Menschen, die in einer Sekte aufgewachsen sind, inspirieren. Samuel Zülli ist in diesem Jahr für den Prix Courage des Beobachters nominiert, der inspirierende Persönlichkeiten für ihren Mut oder ihr Engagement auszeichnet.
-
Es ist März 2020. Chantal Britt fühlt sich kränklich, dann immer kränker. Was sie damals noch nicht weiss: Sie wird es lange bleiben. Die heute 55-Jährige ist einer der ersten Menschen in der Schweiz, die an Long Covid erkranken.
Obwohl die Krankheit sie bis heute stark schwächt, gründet sie im Herbst 2020 eine Facebook-Gruppe und im Frühling 2021 den Verein Long Covid Schweiz. Die Organisation wird zum Sprachrohr einer Gruppe von Menschen, die allzu oft vergessen geht – und zum gefragten Ansprechpartner für Betroffene, Angehörige und Behörden. Bei «Beobachter Radar» erzählt Chantal Britt, was ihr Kraft gibt und was im Schweizer Gesundheitswesen falsch läuft.
Chantal Britt ist in diesem Jahr für den Prix Courage des Beobachters nominiert, der inspirierenden Persönlichkeiten mit Mut und Engagement verliehen wird. -
Als Kind wurde die Walliserin Mélanie Bonnard von einem Priester missbraucht. Seit 20 Jahren versucht sie, den Beschuldigten zur Rechenschaft zu ziehen. Denn der ist immer noch im Amt.
Mélanie Bonnard ist mittlerweile 32 Jahre alt und kämpft immer noch für Gerechtigkeit. Sie wandte sich mit ihrem Fall an die Polizei, an den Vatikan und schliesslich an die Öffentlichkeit: Letzten November hat sie ihre Vorwürfe im welschen Fernsehen öffentlich gemacht und damit weitreichende Untersuchungen ausgelöst. Der Geistliche hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen, aber mittlerweile haben sich weitere Betroffene gemeldet. Die junge Mutter erzählt, was ihr die Kraft gibt, sich zu wehren.
Mélanie Bonnard ist in diesem Jahr für den Prix Courage des Beobachters nominiert, der mutigen Persönlichkeiten verliehen wird. -
Jahr für Jahr wird der Lehrermangel an Schweizer Schulen beklagt. Bis 2031 brauchen die Primar- und die Oberstufe laut Bundesamt für Statistik 72’500 neue Lehrpersonen. Der Bedarf steigt, gleichzeitig sinkt aber das Interesse an der Pädagogischen Hochschule (PH). Studierende, Abgängerinnen und erfahrene Lehrpersonen sind auf den Beobachter zugekommen. Sie kritisieren, die PH sei zu kopflastig und zu weit weg vom Alltag im Schulzimmer. Die Ausbildung werde vernachlässigt, stattdessen konzentriere man sich auf die Forschung. In dieser Podcast-Folge fragen wir uns: Was ist da los an der PH? Was muss sich ändern? Und wie kann verhindert werden, dass der Lehrermangel weiter zunimmt?
Birthe Homann und Daniel Benz haben recherchiert – und sprechen mit Moderatorin Jasmine Helbling über die zwei grössten Problemzonen. -
Es ist ein eher kalter, bedeckter Tag Anfang 2024. Karin und Hans Dürrenberger sind eben im Bahnhof Kaiseraugst angekommen – nach einem gemütlichen Spaziergang mit ihrem Hund, von Rheinfelden dem Rhein entlang. Dann hören sie Hilferufe, rennen zum Perron und treffen auf eine Frau, die in ihrem motorisierten Rollstuhl verheddert auf den Gleisen liegt. Sofort versuchen sie, die verunglückte Frau zu retten – müssen aber eine unglaublich schwierige Entscheidung treffen, als ein Schnellzug auf sie zurast.
Weil Karin und Hans Dürrenberger mutig gehandelt und das Wohl anderer über das eigene gestellt haben, sind sie für den Beobachter Prix Courage 2024 nominiert. Im Gespräch mit Chefredaktor Dominique Strebel und Redaktorin Andrea Haefely erzählen sie von den schwierigen Momenten während und nach ihrem Rettungsversuch und erklären, weshalb sie deshalb gelassener und dankbarer geworden sind. -
Im Frauenfussball sind sexistische Anfeindungen noch immer Alltag. Spielerinnen werden verhöhnt, beleidigt und gedemütigt. Auch GC-Spielerin Leandra Flury erlebte das oft und hat sich eines Tages gewehrt. Im ersten Teil dieser Folge erzählt sie Moderatorin Jasmine Helbling und Journalist Daniel Benz, was an jenem Samstag passiert ist – und weshalb ihre Reaktion eine gesellschaftliche Debatte ausgelöst hat.
Weil sich Leandra Flury als Betroffene von Sexismus nicht nur für sich selbst gewehrt, sondern öffentlich exponiert hat, ist sie für den Beobachter Prix Courage 2024 nominiert.
Im zweiten Teil geht die Radar-Runde der Frage nach, warum solche Vorfälle nicht länger mit den «halt etwas raueren Sitten auf Fussballplätzen» erklärt werden dürfen und wie wir als Gesellschaft zu diesem Wandel beitragen können. -
In der Schweiz wird immer mehr betrogen: Falsche Polizisten rufen an, wollen Geld als Kaution; per Mail oder Brief kommen gefakte Aufrufe, das Login zu erneuern. Es gibt auch gefälschte Wohnungsinserate und betrügerische Webshops, die Vorauszahlung verlangen, aber nichts liefern.
Strafverfahren werden oft keine eingeleitet, weil die schiere Masse der Betrügereien Polizei und Strafverfolger überfordert. Und wenn ein Fall dann doch vor Gericht kommt, können Richterinnen und Richter auch nicht immer schützen. Denn ab einem gewissen Punkt ist Eigenverantwortung angesagt.
Wie können sich Konsumentinnen und Konsumenten trotzdem schützen?
Chefredaktor Dominique Strebel und Rechtsberaterin Katharina Siegrist erzählen von Fällen aus der Praxis des Beobachter-Beratungszentrums und geben hilfreiche Tipps. -
In der Schweiz werden 90 Prozent aller Straffälle per Strafbefehl abgewickelt. Strafbefehle entlasten die Justiz, sparen Zeit und Geld. Trotzdem wird das System von Expertinnen und Experten scharf kritisiert: Aus rechtsstaatlicher Sicht sei es problematisch, oft sogar diskriminierend. Aber weshalb stehen Strafbefehle genau in der Kritik? Und wie können sich Betroffene wehren?
Jasmine Helbling spricht mit Jurist und Chefredaktor Dominique Strebel sowie Redaktorin Sarah Serafini. Sie zeigen die Problematik anhand besonders stossender Strafbefehle auf und verraten, welcher Staatsanwaltschaft der Beobachter den «Fehlbefehl des Jahres 2024» verleiht.
Wenn Sie selbst einen stossenden Strafbefehl melden möchten, schreiben Sie uns eine E-Mail an [email protected].