Folgen
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Was haben die deutschen Serien âDarkâ, âDer Passâ, âBarbarenâ, âDas Bootâ oder âWild Republicâ gemeinsam? Sie alle wurden nicht nur mit sehr viel Geld produziert, und sind deshalb bekannt als âHigh-End-Serieâ, sondern wurden auch von ganzen Teams ins Leben gerufen. Was fĂŒr den Film ohnehin gilt, ist fĂŒr die Serie sogar noch wichtiger: Serie ist Teamarbeit! Der Writerâs Room (bestehend aus zahlreichen Autor:innen) entwickelt die Story, Regie-Gruppen (mit dazugehörigen Kreativgespannen bestehend aus Bildgestaltung, Szenenbild, Maske etc.) erwecken das geschriebene Wort mit den Schauspieler:innen zum Leben â und ganze Montageteams sichten, schneiden und bearbeiten das Material.
Jede Produktion bedeutet fĂŒr die Kreativen dann erneut, sich die eine Frage zu stellen: Wie arbeiten wir eigentlich diesmal zusammen? Editing-Teams können sich beispielsweise so strukturieren, dass die Editor:innen jeweils eine Folge von Anfang bis zum Ende montieren. Es gibt aber auch Teams, in denen Lead-/Head-Editor:innen die FĂ€den zusammen halten, und dabei das Ergebnis organisatorisch oder sogar kreativ zusammen fĂŒhren. Oder es gibt Konstruktionen, wo Kollaboration ganz groĂ geschrieben wird: Hier montieren alle zusammen. An allen Episoden. Wahrgewordenes Team-Editing sozusagen.
Aber ginge es denn eigentlich ohne Teamarbeit? Ja, das wĂ€re auch möglich, aber dann wĂŒrde sich die Montagezeit wesentlich verlĂ€ngern, und aus einem halben Jahr Schnittzeit könnten auf einmal eineinhalb Jahre werden. Auch wĂŒrde man dabei auf kreative Vorteile verzichten. Gerade bei der Teamarbeit erarbeitet man die kĂŒnstlerische Vision zusammen, zeigt sich Fassungen und kritisiert diese konstruktiv. Dazu ist von Vorteil, Teamtalente gezielt einzusetzen. Vielleicht kommuniziert eine Person im Team sehr gut und sollte deswegen organisatorische Aufgaben erfĂŒllen. Oder den Regieschnitt betreuen und und undâŠ
Es ist also viel möglich, wenn man im Team mit Editor:innen und Assistenzen schneidet. Und wie schön, erfĂŒllend und vielseitig das ist, davon berichten Caro Biesenbach und Lucas Seeberger in der aktuellen Ausgabe von âCredit to the Edit Podcastâ.
Caro Biesenbach
Caro Biesenbach ist eine deutsche Film-Editorin, die seit 2002 in der Film- und Fernsehbranche tĂ€tig ist. Nach ihrer Ausbildung zur Mediengestalterin Bild/Ton und dem Studium von 2002 bis 2008 an der Filmakademie Baden-WĂŒrttemberg war sie an zahlreichen Produktionen beteiligt, darunter die weltweit bekannten Netflix-Serien âDarkâ (Staffel 3) und âBarbarenâ (Staffel 2) sowie âWild Republicâ (MagentaTV) und âDie Drei !!!â (Disney+). Seit 2006 unterrichtet sie an der Filmakademie Baden-WĂŒrttemberg, wo sie 2021 die Leitung des Studiengangs Schnitt/Montage ĂŒbernahm. Zur Zeit arbeitet Caro an der Netflix-Serie âBone Palaceâ â im Team versteht sich.
Lucas Seeberger
Lucas Seeberger ist ein seit 2012 tĂ€tiger freiberuflicher Filmeditor. Nach seiner Ausbildung zum Mediengestalter Bild/Ton studierte er Filmmontage an der ifs internationale filmschule in Köln. Lucas hat an renommierten Produktionen wie âBarbarenâ, âDer Passâ, âDer Greifâ und âDas Bootâ mitgewirkt. FĂŒr seine Arbeit wurde er 2022 fĂŒr den Deutschen Fernsehpreis nominiert in der Kategorie "Bester Schnitt Fiktion" fĂŒr die Serie âDer Passâ. Ebenso war er 2022 fĂŒr den Schnitt der gefeierten Serie erneut nominiert fĂŒr âDeutscher Kamerapreisâ. Seine letzte Teamarbeit war die Serie âHagenâ, die in KĂŒrze auf RTL+ Premiere feiern wird.
(Ein groĂer Dank geht an Maike Nissen/Vegasfilms, die uns dankenswerterweise ein Quiz zusammen gestellt, das natĂŒrlich in âTeamsâ gespielt wird.)
Timeline-Shortcuts
00:15 - Anmoderation
02:23 - Warum Teamediting?
04:35 - Teamdynamik
09:06 - Vertrauen und Vision
19:33 - Herausforderungen und Konflikte
34:06 - Rainer und Jan arbeiten gemeinsam an einer Serie
41:16 - Kategorien
49:03 - Quiz
58:39 - FĂŒr immer im Team schneiden?
62:47 - AbmoderationLinks
Caro Biesenbach Lucas Seeberger -
In dieser Episode von "Credit to the Edit Podcast" sprechen wir mit Professor Hans Beller, dem renommierten Autor des Standardwerks âHandbuch der Filmmontageâ. Hans nimmt uns auf eine faszinierende Reise durch die Welt der Filmmontage und erlĂ€utert die geheimen Mechanismen, die den Film zum Leben erwecken:
Vom unsichtbaren Schnitt bis hin zum Coverage-System, das entscheidend dazu beitrĂ€gt, Szenen optimal aufzubauen. Wir diskutieren, warum manche Schnitte ĂŒberzeugen, andere hingegen wirkungslos bleiben, und wie Editing das Publikum geschickt beeinflussen kann. Hans erklĂ€rt die feinen Unterschiede zwischen âSchneidenâ und âMontageâ und zeigt, wie beide Techniken die emotionale Wirkung und Tiefe eines Films bestimmen.
Anhand von Klassikern wie âCasablancaâ, âDas Schweigen der LĂ€mmerâ, "Das Fenster zum Hof" und âPsychoâ veranschaulicht er, wie Schnittentscheidungen die AtmosphĂ€re eines Films formen und die Emotionen der Zuschauer gezielt lenken können.
Ein weiteres Highlight des GesprĂ€chs ist der Einfluss der sowjetischen Montagetheoretiker wie Sergej Eisenstein und Lew Kuleschow sowie die Frage, wie sich die Digitalisierung auf das Handwerk des Schnitts auswirkt. Hans, als Professor und Filmemacher bekannt fĂŒr seine fundierte Expertise und klare Sprache, lĂ€sst dabei keine Frage offen.
Zu Gast
Prof. Hans Beller, geboren am 25. Dezember 1947 in Stuttgart, ist ein renommierter deutscher Autor, Filmregisseur und Dozent. Nach seinem Studium an der Hochschule fĂŒr Fernsehen und Film MĂŒnchen und einem anschlieĂenden Psychologiestudium, das er mit einer Diplomarbeit ĂŒber Filmwahrnehmung abschloss, begann er seine Karriere im Bereich des Dokumentarfilms.Seit ĂŒber 50 Jahren produziert Beller Dokumentarfilme und hat in den letzten 40 Jahren an verschiedenen Hochschulen Filmwissenschaften unterrichtet. Er war Professor fĂŒr Film- und Kulturgeschichte, Ăsthetik und Semiotik an der Fachhochschule Rosenheim, sowie Professor fĂŒr Film an der Staatlichen Hochschule fĂŒr Gestaltung Karlsruhe, an der Kunsthochschule fĂŒr Medien Köln und an der Filmakademie Ludwigsburg.
Er hat zahlreiche BĂŒcher und AufsĂ€tze zur Filmwahrnehmung und Filmmontage veröffentlicht, darunter das âHandbuch der Filmmontage â Praxis und Prinzipien des Filmschnittsâ. Seine Arbeiten und Lehren haben maĂgeblich zur Ausbildung und Entwicklung vieler Filmschaffender beigetragen.
Diese Folge ist ein Muss fĂŒr Filmfans und alle, die die oft verborgene Kunst des Filmschnitts besser verstehen wollen.
Timeline-Shortcuts
00:00:16 - Anmoderation
00:01:36 - GesprÀchsstart - Unsichtbarer Schnitt
00:09:11 - Coverage System und Konventionen
00:26:50 - Schnitt bewerten
00:35:30 - Hans spricht mit uns ĂŒber unsere Filme
00:39:55 - Geschichte des Filmschnitts
00:52:25 - Kategorien
00:57:10 - Das digitale Zeitalter
01:03:57 - AbmoderationLinks
Das Handbuch der Filmmontage
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Fehlende Folgen?
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Diesmal begrĂŒĂt der âCredit to the Edit Podcastâ einen ganz besonderen Gast: Armin Maiwald, einen der Schöpfer der beliebten Kindersendung âDie Sendung mit der Mausâ (zusammen mit Gert MĂŒntefering, Dieter Saldecki und Isolde Schmitt-Menzel). Aufgezeichnet in Armin Maiwalds Firma âFLASH Filmproduktionâ in Köln erkundet die aktuelle Folge die UrsprĂŒnge der Sendung, Maiwalds Herangehensweise an die âSachgeschichtenâ Ende der 60er bis heute und die Geheimnisse ihres anhaltenden Erfolgs.
Armin, der zunĂ€chst Theaterwissenschaft studierte, berichtet in der Folge, wie Stummfilme der 1920er Jahre als Vorbild fĂŒr das ErzĂ€hlen der âSachgeschichtenâ dienten. Er hebt deren Betonung auf klare, prĂ€zise Fotografie als wichtigen Einfluss auf den visuellen Stil der Sendung hervor. Ein weiteres essentielles Konzept war die sogenannte âMosaiktheorieâ: Genau wie ein Mosaik aus vielen einzelnen Teilen besteht, prĂ€sentiert âDie Sendung mit der Mausâ lediglich Informationen eines einzelnen Mosaikteilchens, da ein einzelner Film nicht alles erklĂ€ren kann.
Zudem betont Armin die Bedeutung, Kindern als Zuschauer auf Augenhöhe zu begegnen. Er argumentiert, dass selbst scheinbar alltĂ€gliche Themen durch die richtige ErzĂ€hldramaturgie spannend dargestellt werden können. Anstatt etwa nur die Abfolge der Herstellung von KĂ€se zu inszenieren, stellt Armin der Sachgeschichte eine wichtige Frage voran: âWie kommen die Löcher in den KĂ€se?â. Mit diesem erzĂ€hlerischen Kniff Ă€ndert sich die TonalitĂ€t in der ErzĂ€hlung, und das Interesse junger Zuschauer:innen ist geweckt.
RĂŒckblickend auf die sich wandelnde Medienlandschaft erkennt Armin den Einfluss digitaler Technologien auf die Montage und die Sehgewohnheiten an. Er stellt zudem fest, dass Zuschauer:innen heutzutage an schnellere Schnitte und ein höheres ErzĂ€hltempo gewöhnt sind, wodurch die frĂŒheren Filme der Sendung im Vergleich langsamer wirken. Trotzdem bleibt er den Grundwerten der Sendung treu: Klarheit, Genauigkeit und Respekt vor dem Publikum, unabhĂ€ngig vom Medium und Moden.
zu Gast
Armin Maiwald, geboren 1940, ist ein deutscher Produzent, Regisseur und Autor, der vor allem als MitbegrĂŒnder der Kindersendung âDie Sendung mit der Mausâ bekannt ist. Bereits 1969 drehte er die erste Sachgeschichte fĂŒr die âLach- und Sachgeschichten fĂŒr FernsehanfĂ€ngerâ. Sein Ansatz, Kindern auf Augenhöhe zu begegnen und scheinbar alltĂ€gliche Dinge spannend zu inszenieren, prĂ€gt die Sendung bis heute. Auch mit 84 Jahren bleibt er aktiv und gestaltet neue Sachgeschichten, die Generationen von Kindern inspirieren.
Timeline-Shortcuts
00:00:16 - Anmoderation
00:01:24 - GesprÀchsstart
00:03:03 - Rundgang durch die Flash-Filmstudios
00:22:26 - Armins Herangehensweise
00:53:00 - Sachgeschichten-Beispiele
01:21:49 - Kategorien
01:50:19 - Sachgeschichte ĂŒber Filmmontage
01:58:45 - AbmoderationLinks zu Sachgeschichten
Wie kommen die Löcher in den KÀse? Das Brötchen (die erste Sachgeschichte) Anstreicher Wie kommen die Streifen in die Zahnpasta? Wie kommen die Löcher in den KÀse? Die Wolke Die Maus und der TodLinks allgemein
Sendung mit der Maus Produktionsfirma von Armin Maiwald: FLASH Filmproduktion Bibliothek der Sachgeschichten Maus-Zeitreisen -
Ton ist aus dem Kino nicht wegzudenken.
Man denke an die Filmpianisten, die den Stummfilm mit ihrer Musik emotional aufgeladen haben. Mit der EinfĂŒhrung des Tonfilms Ă€nderte sich dann die Kinowelt grundlegend: Die Dialoge der Schauspieler mussten nicht lĂ€nger durch Texttafeln vermittelt werden, sondern waren direkt im Kino als Stimmen zu hören. Das Kino wurde zu einem Ort, an dem wir Filme mit allen Sinnen erleben können. Heutige Kinos ziehen uns regelrecht in die Handlung hinein, indem sie die emotionale Ebene des Films durch Sounddesign, Dialogton, AtmosphĂ€ren und Musik aus allen Perspektiven erfahrbar machen.
Ton ist aus dem Schneideraum nicht wegzudenken.
Schon wĂ€hrend ein Film am Schneidetisch entsteht, wird der Ton mitgedacht. ZunĂ€chst arbeitet man mit dem Originalton und fĂŒgt bereits in frĂŒhen Phasen erste einfache Sounddesigns hinzu. SpĂ€ter ĂŒbernehmen Sounddesigner diesen Prozess und bringen ihn dramaturgisch voran, idealerweise in enger Abstimmung mit dem Schneideraum.
Doch was kann Ton eigentlich bewirken? Kann er alles? Wie entscheidet man, welche KlĂ€nge fĂŒr einen Film geeignet sind? Und was haben eigentlich Vögel damit zu tun?
DarĂŒber sprechen wir mit unseren preisgekrönten Sounddesign-GĂ€sten Corinna Fleig und Prof. AndrĂ© Bendocchi-Alves.
Corinna Fleig
Corinna Fleig ist seit 2004 als Sounddesignerin und Filmeditorin in der Filmbranche tĂ€tig. Nach ihrem Studium an der UniversitĂ€t zu Köln unterrichtete sie den Schnitt von Spiel- und Dokumentarfilmen an der Filmakademie Baden-WĂŒrttemberg. Gemeinsam mit Tobias Fleig grĂŒndete sie das Studio MPS Sonnenstudio GmbH, das in Berlin und Köln angesiedelt ist.
Im Laufe ihrer Karriere war sie an zahlreichen nationalen und internationalen Kinoproduktionen beteiligt. Zuletzt wurde sie zusammen mit ihren Kollegen Tobias Fleig und Michael Schlömer ausgezeichnet mit der Lola fĂŒr die Beste Tongestaltung beim Genrefilm âThe Diveâ.
André Bendocchi-Alves
AndrĂ© Bendocchi-Alves, geboren in SĂŁo Paulo, Brasilien, ist ein Sounddesigner und Filmeditor, der in Köln und Lissabon lebt und arbeitet. Seine Karriere begann AndrĂ© in den spĂ€ten 1980er Jahren als freiberuflicher Filmeditor und Sounddesigner in MĂŒnchen. Seit 2001 lehrt er an der Internationalen Filmschule Köln (ifs), wo er den Kurs fĂŒr Sounddesign initiierte und 2009 den Bachelor-Studiengang âEditing Bild & Tonâ mitgestaltete.
Bendocchi-Alves hat an zahlreichen preisgekrönten Filmen mitgewirkt, darunter "Der Hauptmann" (2017), fĂŒr den er den Deutschen Filmpreis und den EuropĂ€ischen Filmpreis fĂŒr bestes Sounddesign erhielt.
Timeline-Shortcuts
00:15 - Anmoderation
02:15 - GesprĂ€chsstart â Was kann Ton?
12:00 - Der Klang des Films
21:50 - Beginn der Tonarbeit
27:00 - Schnittbegleitung
34:55 - Ton mitdenken beim Schnitt
38:53 - Kategorien
53:39 - AbmoderationLinks
Sonnenstudio (Firma von Tobias und Corinna Fleig) Editing Bild & Ton The Dive (Sounddesign: Corinna Fleig) Der Hauptmann (Sounddesign: André Bendocchi-Alves) -
Aus den Archiven von "Credit to the Edit" prĂ€sentieren wir nun endlich die inoffizielle Pilotfolge, die im FrĂŒhjahr 2020 aufgenommen wurde, aber nach wie vor erfrischend, interessant und unterhaltend geworden ist. Viel SpaĂ!
Mit den strengen CoronabeschrĂ€nkungen wurde das Filmedrehen in Deutschland fast unmöglich. Die Produktionsfirmen Bildundtonfabrik (btf) und Eitelsonnenschein finden dennoch einen Weg, eine 15teilige Serie zu produzieren. "Drinnen â im Internet sind alle gleich" entsteht in einer Zeit, in der niemand unnötiger Weise das Haus verlassen darf. Also arbeiten alle im Homeoffice.
Was dies fĂŒr den Schnitt der Serie bedeutet, erklĂ€ren der Leiter Postproduction & Design der btf Julian Schleef, sowie die Filmeditoren Florian Böttger und Rainer Nigrelli. Sie geben dabei Einblicke in die Postproduktion einer Serie, die so ganz anders produziert wurde als alles das, was wir bis dato kannten. âDrinnen" ist die erste echte âCoronaâ-Serie.
Timeline-Shortcuts
00:06 - Anmoderation
02:28 - Anmoderation 2
03:43 - GesprÀchsstart/Vorstellung
06:00 - Making-Of
12:15 - Teamarbeit
17:30 - Zeitdruck
22:58 - Improvisation und Gestaltungsmöglichkeit
26:30 - Screencontents
32:20 - Homeoffice
36:41 - AbmoderationLinks
Drinnen - Wikipedia Drinnen - Trailer -
Der "Credit to the Edit - Podcastâ, in dem ĂŒber Filmschnitt gesprochen wird, konnte nur entstehen, weil es bereits Formate gab, die das Sprechen ĂŒber Filmschnitt etabliert haben. Beispiele hierfĂŒr sind das Festival Filmplus (heute Edimotion) oder der Podcast "The Rough Cut".
Im deutschsprachigen Raum waren jedoch Dirk Grau und Theo Strittmatter die Pioniere auf diesem Gebiet. Sie riefen im Jahr 2012 den Podcast "Der gute Schnitt" ins Leben. Zu einer Zeit, als Podcasts noch eine Seltenheit waren, widmeten sie sich bereits dem Thema Filmschnitt.
Dieser Podcast brachte Dirk, den erfahrenen Filmeditor, mit Theo, seinem Assistenten, zusammen. Die Zuhörer:innen begaben sich mit den beiden auf eine Reise, bei der nicht nur Filmschnitt erlÀutert wurde, sondern auch Spaà und Wissen vermittelt wurden. Die Hörer:innen konnten quasi mitfiebern und erfahren, was es bedeutet, Filme zu schneiden. Besonders interessant war Theos Entwicklung: Begann er als Assistent, so wurde er im Verlauf des Podcasts selbst zum Filmeditor, als er anfing, eigene Filme zu schneiden.
In der aktuellen Folge sprechen wir mit diesen beiden Schnitt-Podcast-Pionieren, 12 Jahre nach der Erstveröffentlichung ihres Podcasts. Wir unterhalten uns ĂŒber die vergangene Zeit, ihre Philosophie, ihre heutige Sichtweise und vor allem darĂŒber, womit sie sich aktuell beschĂ€ftigen. Ob es immer noch der Filmschnitt ist?
Zu Gast
Dirk Grau
Dirk Grau, geboren 1963, ist ein renommierter deutscher Filmeditor mit ĂŒber 150 Kino- und Fernsehfilmen seit 1987. FĂŒr "Rhythm Is It!" und "Knallhart" erhielt er den Deutschen Filmpreis fĂŒr den besten Schnitt. Neben seiner HaupttĂ€tigkeit als Editor ist Grau auch Autor, Regisseur und MitbegrĂŒnder einer Produktionsfirma. Als aktives Mitglied der Deutschen Filmakademie und des Bundesverbands Filmschnitt Editor e.V. (BFS) engagiert er sich in der Branche und ist Mitherausgeber des Fachpodcasts "Der gute Schnitt".
Theo Strittmatter
Theo Strittmatter startete seine berufliche Laufbahn im Alter von 22 Jahren als Praktikant bei Dirk Grau. Unter Dirks Anleitung erlernte er das Handwerk des Filmeditors und unterstĂŒtzte ihn als Assistent. Sein DebĂŒt als Filmeditor feierte Theo mit dem Film "König Laurin". Es folgten diverse Fernsehfilme, aber auch Kinofilme wie wie âSteig. Nicht. Ausâ von Christian Alvart.
Inzwischen hat Theo Strittmatter seine Karriere in eine neue Richtung gelenkt. Er arbeitet nicht mehr als Filmeditor, sondern widmet sich dem akademischen Bereich. Derzeit absolviert er einen Master of Science in klinischer Psychologie und Psychotherapie, den er voraussichtlich im September 2024 abschlieĂen wird.
Wiederveröffentlichung âDer gute SchnittâMittlerweile ist der Podcast âDer gute Schnittâ nicht mehr online verfĂŒgbar. Deswegen haben wir uns entschlossen, die alten Folgen in Absprache mit den beiden wieder herauszugeben. Ab jetzt werden alle alten Folgen wieder im 2-Wochen-Turnus neu herausgebracht. Viel SpaĂ mit den sehr launigen und schnittphilosophischen GedankengĂ€ngen von Dirk und Theo. Der gute Schnitt â es ist wieder soweit! Bitte abonnieren!
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Timeline-Shortcuts
00:02:03 - GesprÀchsstart
00:04:22 - âDer gute Schnittâ vs. âCredit to the Edit - Podcastâ
00:10:36 - Zeitliche Einordnung
00:14:43 - Theo kommt zu Dirk
00:18:48 - Warum war der Podcast interessant?
00:23:41 - Kommuikation mit Zuhörerschaft
00:27:26 - Fanfrage: Wart ihr in einem Raum?
00:30:55 - Wir reden ĂŒber FuĂball
00:33:50 - Schneiden wie im Tunnel
00:38:42 - Philosophieren ĂŒber den GUTEN SCHNITT
00:59:55 - Dirk hat schonmal mit Jan gesprochen
01:10:00 - Wie schaut ihr auf das, was ihr frĂŒher gesagt habt?
01:18:49 - Was macht Theo heute?
01:33:10 - Kategorien
01:57:09 - Der gute Tipp
02:10:24 - AbmoderationLinks und Empfehlungen:
Dirk Grau
Theo StrittmatterBestgeschnittene Serie/Film
Theo
The Sopranos (Schnitt u.a.: Sidney Wolinsky, William B. Stich, Conrad M. Gonzalez) Knallhart (Schnitt: Dirk Grau) Chico (Schnitt: Sebastian ThĂŒmler)Dirk
Das Lehrerzimmer (Schnitt: Gesa JĂ€ger) Meinen Hass bekommt ihr nicht (Schnitt: Andrea Mertens) -
01001110 01101001 01100011 01101111 00100000 01000010 01100101 01100011 01101000 01100101 01110010 01100101 01110010 00100000 01110101 01101110 01100100 00100000 01001011 01100101 01110010 01110011 01110100 01101001 01101110 00100000 01000101 01100010 01100101 01110010 01110100
Ja genau, die Digitalisierung hat alles verÀndert. Wir tippen Texte schon lange nicht mehr auf der Schreibmaschine, sondern in eine Textverarbeitung auf dem Computer. Und Filmeditor:innen schneiden Filme nicht mehr an einem Schneidetisch, sondern in einer Videoschnittsoftware. Und vor kurzer Zeit ist etwas Neues passiert: Filmeditor:innen können jetzt, wenn sie wollen, Filme in einer Textverarbeitung schneiden.
Ok, ok, ok, eines nach dem anderen. Denn diesmal haben wir im wahrsten Sinne des Wortes eine Premiere bei âCredit to the Edit Podcastâ, denn wir sprechen mit Entwickler:innen von Adobe Premiere Pro, einer Schnittsoftware, die 1991 zum ersten Mal als âAdobe Premiereâ erschien (und ab 2003 als âAdobe Premiere Proâ). Heute, ganze 33 Jahre spĂ€ter, erfreut sich das Tool weiterhin groĂer Beliebtheit.
Einer der GrĂŒnde hierfĂŒr ist das jĂŒngst eingefĂŒhrte âText-Based Editingâ. Wie zuvor beschrieben erlaubt dieses neue Feature, Filme in einer Textverarbeitungs-Ă€hnlichen Umgebung zu montieren. Beispielsweise kann man sich damit ein gefilmtes Interview automatisiert transkribieren lassen und Textpassagen dann ĂŒber Befehle wie Copy/Paste etc. neu zusammen stellen. Und das Ergebnis wird parallel dazu in der Timeline mitgeschnitten. Man kann hierbei von einer Demokratisierung des Schnittprozesses sprechen, wie es die GĂ€ste der diesmaligen Folge beschreiben, denn Schnitt wird dadurch zugĂ€nglicher. Schnitt kann hier also fern der vielleicht technisch einschĂŒchternden Schnittsoftware-Timeline umgesetzt werden, sondern ganz intuitiv in einer textbasierten Umgebung.
Unsere beiden GĂ€ste Dr. Nico Becherer und Kerstin Ebert haben maĂgeblich zu diesem Feature beigetragen und erlĂ€utern uns nebenbei, wie herausfordernd es ist, ĂŒberhaupt neue Features zu entwickeln.
Dr. Nico Becherer
Dr. Nico Becherer ist Principal Scientist und Engineering Manager fĂŒr angewandte Forschung im Adobe Video & Audio Team. Den GroĂteil seiner Arbeitszeit verbringt er damit, mit seinem Team den aktuellen Stand der Forschung zu evaluieren sowie Algorithmen, Code und Features fĂŒr Audition, Premiere Pro, After Effects und andere Adobe Produkte zu entwerfen.
Sein Hauptfokus liegt dabei auf der Vereinfachung und Beschleunigung von ArbeitsablĂ€ufen unter Einsatz moderner Technologien wie dem maschinellem Lernen oder kĂŒnstlicher Intelligenz. Seit 2008 hat Nico an diversen groĂen und bekannten Media-Applikationen gearbeitet und dabei mehrere Patente im Bereich Audio- und Video-Processing zugesprochen bekommen.
Kerstin Ebert
Kerstin Ebert ist Sr. Software Quality Engineer und arbeitet seit Dezember 2020 bei Adobe. Sie ist Teil des Sensei Teams, das fĂŒr die Entwicklung von Machine Learning und AI basierten Features fĂŒr Premiere Pro verantwortlich ist. Kerstin ist studierte Medienwissenschaftlerin und arbeitete von 2010 bis 2017 als Video Team Lead bei Jimdo in Hamburg, wo sie fĂŒr Kamera und Schnitt von Brandvideos und TV Werbung tĂ€tig war. Nach einem einjĂ€hrigen Studium fĂŒr Cinematography in New York arbeite sie einige Jahre als freiberufliche Kamerafrau und Video Editorin in den USA und Hamburg und legte ihren Fokus auf Musikvideos, Kurzfilme und User Stories.
Ein sehr unterhaltsames und launiges GesprĂ€ch ĂŒber Emotionen in der Entwicklung. Und eins, das aufzeigt, wie viel Ăberlegung in der Entwicklung von Software eigentlich steckt.
Timeline-Shortcuts
00:16 - Anmoderation
02:22 - GesprÀchsstart
06:50 - Vorstellung
10:24 - Fehlerbeschreibung
13:57 - Feature-Entwicklung
22:03 - Text-Based Editing
34:06 - weitere Features (Beat detection)
37:38 - Kategorien
46:33 - Abmoderation -
In dieser Folge von âCredit to the Editâ widmen wir uns dem beeindruckenden Dokumentarfilm âDrei Frauen - Ein Kriegâ (Regie: Luzia Schmid) und der herausragenden Arbeit der Editorin Yana Höhnerbach. Der Film, der jĂŒngst zweifach mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde, portrĂ€tiert die Kriegsreporterinnen Martha Gellhorn, Lee Miller und Margret Bourke-White, die als erste Frauen direkt von der Front des Zweiten Weltkriegs berichteten.
Yana Höhnerbach stand dabei vor der Herausforderung, den Film ausschlieĂlich mittels Texten und Fotografien aus der Arbeit der Journalistinnen, sowie historischem Archivmaterial zu montieren. Eine groĂe Verantwortung bei einem derart sensiblen Thema, denn das Archivmaterial selbst speist sich aus unterschiedlichsten Perspektivinteressen und muss deshalb sorgfĂ€ltig ausgewĂ€hlt und geprĂŒft sein.
Im GesprĂ€ch wird deutlich, dass sich Yana nicht nur eine kritische mit dem Archivmaterial auseinandergesetzt hat, sondern auch eine Filmemacherin ist, die es versteht, aus den Fragmenten der Vergangenheit eine narrative Struktur zu weben. Ihre Arbeit an âDrei Frauen - Ein Kriegâ ist ein Zeugnis dafĂŒr, wie durch die bedachte Auswahl von Bildern und Texten ein neues, lebendiges und gleichzeitig kritisches Bild auf historisches Zeitgeschehen entstehen kann.
Zu Gast
Yana Höhnerbach ist eine preisgekrönte Filmeditorin. Nach ihrem Abschluss an der ifs (Internationale Filmschule Köln) im Jahr 2014 arbeitet sie als freiberufliche Editorin. Zu ihren bekannten Montagearbeiten zĂ€hlen der Netflix-Dokumentarfilm "Shiny_Flakes: The Teenage Druglord" (R: Eva MĂŒller), aber auch âBruder Jakobâ (Regie: ElĂ Roland Sachs) und âSearching Eva" (Regie: Pia Hellenthal), die jeweils 2018 und 2020 mit dem Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm ausgezeichnet wurden. Im Jahr 2024 erhielt Yana den Grimme-Preis fĂŒr den Dokumentarfilm "Drei Frauen â Ein Krieg" in der Kategorie "Informationen und Kultur".
Im GesprĂ€ch wird deutlich, dass sich Yana nicht nur kritisch mit dem Archivmaterial auseinandergesetzt hat, sondern auch eine Filmemacherin ist, die es versteht, aus den Fragmenten der Vergangenheit eine narrative Struktur zu weben. Ihre Arbeit an âDrei Frauen â Ein Kriegâ ist ein Zeugnis dafĂŒr, wie durch die bedachte Auswahl von Bildern und Texten ein neues, lebendiges und gleichzeitig komplexes Bild auf historisches Zeitgeschehen entstehen kann.
Aus der JurybegrĂŒndung des 60. Grimme-Preises 2024:
âStehen zu Beginn vor allem Abenteuerlust und Begeisterung fĂŒr den Krieg im Vordergrund (âEs ist groĂartig, die Bomben einschlagen zu sehenâ, âDas wird ein schöner langer Kriegâ), wandelt sich der Blick auf das Geschehen. Durch die Konfrontation mit Leid, Tod und Zerstörung verĂ€ndern die Frauen die Haltung zu den Ereignissen, Yana Höhnerbach hebt dies durch ihre sorgfĂ€ltige Montage noch hervor.â
Kooperation zwischen âIndiefilmtalk Podcastâ und âCredit to the Edit â Podcastâ
Warum nicht mal KrĂ€fte bĂŒndeln? Wir kooperieren mit dem Indiefilmtalk Podcast und haben Susanne Braun zu Gast, die Rainer Nigrelli als Co-Moderator von Jan Henrik Pusch mehr als wĂŒrdig vertritt. Der Indiefilmtalk Podcast versteht sich als Plattform, die von Filmschaffenden fĂŒr Filmschaffende ins Leben gerufen wurde. Yugen Yah (Regisseur und Drehbuchautor) und Susanne Braun (Theaterwissenschaftlerin und Moderatorin) fĂŒhren dabei GesprĂ€che mit verschiedenen GĂ€sten aus der Filmbranche, z.B. zum Thema Filmproduktion, Drehbuchschreiben oder Filmfestivals. Reinhören lohnt sich!
Co-Moderation
Susanne Braun (Theaterwissenschaftlerin, M.A.) ist eine Podcasterin und Moderatorin mit Schwerpunkt auf Filmthemen und gesellschaftsrelevanten Bereichen. Seit fĂŒnf Jahren fĂŒhrt sie gemeinsam mit Yugen Yah durch den Indiefilmtalk-Podcast. Ihre ModerationstĂ€tigkeiten erstrecken sich ĂŒber die Themengebiete Film, Gender, Bildung und neue Arbeitsformen. Hierbei fördert sie den Dialog zwischen unterschiedlichen Interessensgruppen.
Timeline-Shortcuts
00:16 - Anmoderation
03:30 - GesprÀchsstart
20:46 - Textauswahl
35:46 - Propaganda und Zensur
47:50 - Kategorien
59:57 - AbmoderationLinks
JurybegrĂŒndung Grimme-Preis 2024 fĂŒr âDrei Frauen â Ein Krieg" Crew-United-Profil von Yana Höhnerbach Offizielle Webseite: Drei Frauen â Ein Krieg Offizieller Trailer: Drei Frauen â Ein Krieg Arte-Mediathek: Drei Frauen â Ein Krieg Indiefilmtalk Podcast -
Ganz selbstverstĂ€ndlich sprechen wir heute vom âFilmâ und in diesem Podcast vom âFilmschnittâ. Nur: Heute werden Filme nicht mehr auf Film aufgenommen, sondern digital aufgezeichnet. Sie werden auch digital geschnitten, und nicht mehr auf Film. Man kann sich also denken, dass es ein Paradigmenwechsel war, als Schnitt auf einmal auf einem Computer stattfand und nicht mehr am Schneidetisch.
Aber wie war es eigentlich, (einen) Film am Schneidetisch zu montieren? Ein Schnitt hat den Filmstreifen tatsĂ€chlich physisch verĂ€ndert â keine Möglichkeit, per âRĂŒckgĂ€ngigâ-Funktion, eine Entscheidung nachtrĂ€glich und beliebig oft zu korrigieren. Denkprozesse mussten also viel mehr ĂŒberprĂŒft werden, bevor diese entschieden und ausgefĂŒhrt wurden.
Nur ein kleiner Prozentsatz der aktuell berufstĂ€tigen Filmeditor:innen hat auf Film geschnitten, und daher wollen wir mit dieser Folge einen Teil der Denkweise und des GefĂŒhls dieser Arbeit an die heutige Generation weiter kommunizieren. Dazu haben wir uns an die Internationale Filmschule in Köln begeben, wo Filmeditorin Barbara Hennings als Professorin tĂ€tig ist, und Montage-Studierenden die Arbeit am Steenbeck-Schneidetisch vermittelt.
Barbara Hennings begann ihre Karriere 1962 mit einer Ausbildung zur âCutter-Hilfeâ in Hamburg. ZunĂ€chst schnitt sie Nachrichten, Reportagen und Werbespots, bis sie schlieĂlich den Sprung zum Spielfilm schaffte. Ihre erste groĂe Arbeit fĂŒr das Kino war der Film âDie weiĂe Roseâ, aus dem mit dem Regisseur Michael Verhoeven in den nĂ€chsten Jahren eine intensive Zusammenarbeit hervorging. Weitere Kollaborationen mit Regisseuren wie Max FĂ€rberböck (âAimĂ©e und Jaguarâ) und Peter Timm (âRennschwein Rudi RĂŒssel 2â) und Josef Vilsmeier (âMarleneâ) folgten. Zudem war Hennings an der Arbeit des BFS, dem Bundesverband Filmschnitt Editor, maĂgeblich beteiligt. 2009 wurde sie auf dem Montagefestival Filmplus (heute Edimotion) mit dem Ehrenpreis fĂŒr ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Heute ist sie als Honorarprofessorin an der ifs Internationale Filmschule Köln tĂ€tig.
Im GesprĂ€ch wird klar, dass Filmschnitt, wie es frĂŒher gedacht wurde, heute wichtiger denn je ist. Denn Schnitt findet nicht notwendigerweise ausschlieĂlich in der Timeline (oder am Schneidetisch) statt, sondern vor allen Dingen im Kopf.
Ein Blick auf auditiver Ebene in die Welt des âOld School Editingâ!
(FĂŒr das Möglichmachen dieses GesprĂ€chs danken wir sehr herzlich der der ifs, sowie der Studientleiterin des Studiengangs âEditing Bild & Tonâ Jenny KrĂŒger.)
Timeline-Shortcuts
00:15 - Anmoderation
04:41 - GesprĂ€chsstart â Vorstellung Barbara Hennings
14:32 - AblÀufe vor dem Schnitt
17:43 - Arbeitsalltag und Arbeitszeit
16:19 - Der Schneidetisch
27:30 - Der Galgen
33:56 - Die Wumme
38:28 - Wir setzen einen Schnitt
44:01 - GesprÀchsneustart
47:14 - Unterschied im Schnittprozess
55:30 - Tonmann oder Tonfrau?
63:19 - AbmoderationLinks
Internationale Film Schule Köln Barbara Hennings auf Wikipedia -
Schock - Genreschnitt
âCredit to the Editâ schreibt sich seit jeher auf die Fahne, ein Podcast zu sein, der jeden Monat ein neues Schnittgenre beleuchtet. Aber diesmal gehen wir einen Schritt weiter und nehmen den Genreschnitt unter die Lupe. Es geht um âSchockâ, einem Neo-Noir-Thriller, der am 15. Februar 2024 in die Kinos kommt.
Die Story: Bruno (Denis Moschitto) ist Arzt, der seine Zulassung verloren hat, aber er behandelt im Verborgenen Patienten, die aufgrund ihrer Lage auĂerstande sind, sich vom regulĂ€ren Gesundheitssystem betreuen zu lassen. Nachdem Bruno von einer AnwĂ€ltin (Anke Engelke) den Auftrag annimmt, einen Kriminellen (Sandro die Stefano), der an LeukĂ€mie erkrankt ist, zu heilen, gerĂ€t er in einen blutigen Konflikt zweier verfeindeter Banden. Er stellt sich dabei auch gegen Giuli (Fahri Yardim), den Mann seiner Schwester Laura (Aenne Schwarz), und verstrickt sich dabei mehr und mehr in die gefĂ€hrlichen Machenschaften der Unterwelt.
Ăber den Film (und darĂŒber, was es heiĂt, wenn Freunde zusammen einen Film machen) sprechen wir diesmal nicht nur aus der Perspektive des Schnittraums (vertreten durch Filmeditor David Wieching), sondern wir sind auch sehr froh, das Regie- und Autorenduo Denis Moschitto, der auch die Hauptrolle spielt, und Daniel Rakete Siegel zu Gast zu haben.
David Wieching (Montage)
David Wieching ist Filmeditor. Bereits wĂ€hrend seiner TĂ€tigkeit bei der bildundtonfabrik, wo er fĂŒr die Erfolgssendung âNeo Magazin Royaleâ mit Jan Böhmermann als Filmeditor tĂ€tig war, wurde er 2017 fĂŒr selbige beim Deutschen Kamerapreis fĂŒr den besten Schnitt ausgezeichnet. Seitdem ist David Wieching als freier Filmeditor tĂ€tig. FĂŒr seine Arbeit bei der Serie âHow to Sell Drugs Online (Fast)â gewann er 2021 beim Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Bester Schnitt (Fiktion).
Denis Moschitto (Regie, Drehbuch, Schauspiel)
Denis Moschitto ist Schauspieler und Regisseur. Er wurde einer breiten Ăffentlichkeit bekannt durch Filme wie âChikoâ (Nominierung fĂŒr den Deutschen Filmpreis als Bester Hauptdarsteller), âVerschwende Deine Jugendâ, âAlmanyaâ und âKebab Connectionâ. Bis heute ist er immer wieder in namhaften Produktionen zu sehen, wie beispielsweise âRheingoldâ oder âAus dem Nichtsâ (beide von Fatih Akin). âSchockâ ist sein RegiedebĂŒt, das Buch hat er zusammen mit Daniel Rakete Siegel verfasst.
Daniel Rakete Siegel (Regie, Drehbuch, Post)
Daniel Rakete Siegel ist Regisseur. Nach seinem Studium an der Internationalen Filmschule Köln und der Kunsthochschule fĂŒr Medien wurde seine erste Serie âIm Knastâ (bei der er auch Denis Moschitto kennen lernte) fĂŒr den Grimmepreis nominiert. Nach diversen fĂŒr den Grimmepreis ausgezeichneten Arbeiten fĂŒr die Produktionsfirmen bildundtonfabrik und UFE war das erste gemeinsame Projekt mit Denis Moschitto der Kinofilm âSchockâ.
âSchockâ, ein beeindruckender, mutiger Genrefilm, fernab von Klischees, stilsicher inszeniert und atmosphĂ€risch stark (Bildgestaltung: Paul Pieck, Musik: Hainbach), ist ab dem 15. Februar 2024 im Kino zu sehen. Anschauen lohnt sich. Und danach gerne den Podcast anhören: Ein interessantes und ehrliches GesprĂ€ch ĂŒber Genreschnitt und darĂŒber, wie man sich den perfekten Raum fĂŒrâs Filmemachen schafft.
Timeline-Shortcuts
00:12 - Anmoderation
03:27 - GesprÀchsstart
14:46 - Storyfindung
23:49 - Kollaboration
30:03 - Schnitt und Raum
39:19 - Schauspieler schneidet und Schauspiel schneiden
56:17 - Kategorien
67:17 - AbmoderationLinks/Empfehlungen
Im Knast Monster Shin Godzilla Die Bettwurst Die Passion auf RTL Close Up â Podcast (GrĂŒĂe gehen raus!) BABĂM.TV Uncut Gems Pusher Blutige Schatten Suspiria Demoni-Filme Buffalo 66 -
In dieser Folge widmen wir uns dem Dokumentarfilm im Fernsehen, einem spannenden und herausfordernden Feld fĂŒr die Montage. Wie kann man die RealitĂ€t dokumentieren, ohne sie zu verfĂ€lschen oder zu vereinfachen? Wie kann man die Zuschauer:innen fesseln, ohne sie zu manipulieren oder zu langweilen? Wie kann man sich kreativ ausdrĂŒcken, ohne die Vorgaben des Formats oder des Budgets zu verletzen?
Um diese Fragen zu beantworten, haben wir zwei erfahrene Editor:innen eingeladen, die uns einen Einblick in ihre Arbeit geben: Imke Koseck und Dirk Hergenhahn. Sie erzÀhlen uns, wie sie mit den spezifischen Anforderungen des Fernsehens umgehen, wie sie die Balance zwischen ObjektivitÀt und SubjektivitÀt finden, und wie sie ihre eigene Handschrift in den Dokumentarfilmen hinterlassen.
Wir sprechen auch ĂŒber die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen dem Kinodokumentarfilm und dem Fernsehdokumentarfilm, und wie sich die Montage in beiden Bereichen entwickelt hat. Wir diskutieren, welche Rolle die Stille, die Pausen, die Musik und die Kommentare in den Dokumentarfilmen spielen, und wie sie die Wirkung und die Aussage der Filme beeinflussen.
zu Gast
Imke Koseck ist eine Filmeditorin, die in Hamburg und Berlin arbeitet. Sie hat Angewandte Kulturwissenschaften mit Schwerpunkt Film studiert und ist seit 2002 selbststĂ€ndig fĂŒr Dokumentar- und Spielfilme tĂ€tig. Sie ist auch als Dozentin fĂŒr Dramaturgie und Montage aktiv. Zu ihren bemerkenswerten Arbeiten gehören âDie Kunst, frei zu sein â Kreative im Exilâ, âMein Italien unter Meloniâ, âSex und Macht â Die Stimme der Betroffenenâ und âItalien fĂŒr Aussteiger â Der Traum von Freiheitâ.
Dirk Hergenhahn ist ein Filmeditor, der in Köln ansĂ€ssig ist. Er hat Medienkunst studiert und ein Volontariat in Postproduktion/Schnitt absolviert. Er arbeitet seit 2007 freiberuflich fĂŒr groĂe Dokumentationen fĂŒr ARD/WDR/arte/ZDF/3sat, aber auch fĂŒr kĂŒrzere Formate im Corporate Bereich. Er wurde mehrmals ausgezeichnet, unter anderem mit einer Nominierung fĂŒr den Adolf-Grimme-Preis. Zu seinen bemerkenswerten Arbeiten gehören âAlaaf - 200 Jahre Kölner Karnevalâ, âDie Macht der Superreichen: Wie MillionĂ€re Einfluss nehmenâ, âGANZ NORMALE MĂNNER - DER VERGESSENE HOLOCAUSTâ und âDeutschlands groĂe Clans â Die Joop-Storyâ.
Herzlich willkommen in der Welt des Dokumentarfilms im Fernsehen, wo Kunst, Journalismus, Handwerk und RealitÀt aufeinandertreffen!
Timeline-Shortcuts
00:00:00:15 - Anmoderation
00:01:35:02 - GesprÀchsstart / Welche Formen der TV-Doku gibt es?
00:06:09:02 - Formatierung der TV-Doku
00:17:43:02 - Arbeitsalltag und Arbeitszeit
00:24:22:00 - Umgang mit Druck
00:38:24:15 - Eigene Sprache
00:42:10:15 - Kategorien
00:55:49:08 - Warum ist es toll, TV-Dokus zu montieren.
00: 59:52:00 - AbmoderationLinks
Website Profil beim Bundesverband Filmschnitt Editor e.V.
Imke KoseckDirk Hergenhahn
Website Profil beim Bundesverband Filmschnitt Editor e.V. -
Der Kinderfilm, ein Genre, das in cinephilen Kreisen leider oft belĂ€chelt wird, verdient mehr Aufmerksamkeit: Deutsche Produktionen wie "Die Wilden HĂŒhner" oder "FĂŒnf Freunde" mögen vielleicht nicht die prestigetrĂ€chtigen Auszeichnungen einheimsen wie manch tiefsinniges Drama, aber sie prĂ€gen die filmische Landschaft fĂŒr kommende Generationen. Oft als "leichtere Kost" abgestempelt, mĂŒssen wir uns die Frage stellen, ob diese Annahme nicht zu kurz greift. Der Kinderfilm bietet nĂ€mlich nicht nur Unterhaltung, sondern brilliert filmisch, nicht anders als seine âerwachsenenâ Pendants.
Doch warum wird er in Cineastenkreisen oft nicht ernst genommen? Vielleicht, weil er scheinbar einfache Geschichten erzĂ€hlt? Dabei wird die Kunst, komplexe Themen kindgerecht zu verpacken, oft unterschĂ€tzt. Eine besondere Herausforderung liegt zudem im Schnitt von Kinderfilmen. Kinder reagieren oft spontan und unvorhersehbar, improvisieren und sitzen selten still. Diese Dynamik erforderlich ein hohes MaĂ an FeingefĂŒhl beim Filmschnitt. Noch komplizierter wird es mit tierischen Darstellern, die sich nicht an DrehbĂŒcher halten. FĂŒr diese Folge konnten wir zwei absolute Expertinnen auf diesem Gebiet gewinnen: Nicole KortlĂŒke und Dirk Grau. Beide blicken auf erfolgreiche Karrieren mit preisgekrönten Filmen zurĂŒck, haben aber auch umfangreiche Erfahrungen speziell mit Kinderfilmen gesammelt.
zu Gast
Nicole KortlĂŒke
Nicole KortlĂŒke (1976 geboren), arbeitete als Schnitt-Assistentin fĂŒr Produktionen wie âSpeer und Erâ, âEmmas GlĂŒckâ und Filmen der Tatort-Reihe, bevor sie sich an der Internationalen Filmschule Köln zur Filmeditorin weiterbildete. Seit 2006 schneidet KortlĂŒke Kino- und Fernsehfilme sowie Serien. Einige ihrer bekanntesten Kinderfilme sind âEin Tick andersâ, âWendy 2, âLassie - Eine abenteuerliche Reiseâ und "Zu weit wegâ.
Dirk Grau
Dirk Grau, 1963 geboren. Seit 1987 ist er als Editor tĂ€tig und arbeitet hĂ€ufig fĂŒr den Regisseur Detlev Buck (darunter die âBibi & Tinaâ-Filmreihe oder âHĂ€nde weg von Mississippiâ). FĂŒr die Filme âKnallhartâ und âRhythm Is It!â wurde er jeweils mit dem Deutschen Filmpreis in der Kategorie âBester Schnittâ ausgezeichnet. Dirk Grau ist Mitglied der Deutschen Filmakademie und im Bundesverband Filmschnitt Editor e.V. (BFS) und zusammen mit Theo Strittmatter einer der Herausgeber des Podcasts âDer gute Schnittâ.
Nicole und Dirk werden uns heute Einblicke in ihre Welt gewĂ€hren, von den Herausforderungen des Kinderfilmschnitts bis zu den lustigen Anekdoten hinter den Kulissen. Wie schneidet man Kinder, die nicht textsicher sind? Wie ĂŒberzeugt man ein Pferd, traurig zu schauen? Fragen, auf die wir heute Antworten bekommen.
Timeline-Shortcuts
00:00:00 - BegrĂŒĂung und Vorstellung
00:02:44 - EinfĂŒhrung der GĂ€ste
00:12:56 - Test-Screenings mit Kindern
00:18:54 - Herausforderungen beim Drehen mit Kindern und Tieren
00:21:16 - Erfahrungen
00:26:21 - Zusammenarbeit mit dem Sound-Design
00:44:56 - Kinder-Fragerunde
00:57:40 - Anekdoten aus Kinderproduktionen
01:15:25 - AbmoderationLinks
Nicole KortlĂŒke auf IMDB
Dirk Grau auf IMDB
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Schnitt der Zukunft
Der Vorhang fĂŒr die Zukunft des Filmschnitts wird aufgezogen, und die BĂŒhne gehört der KĂŒnstlichen Intelligenz, Virtual Reality und Automatisierung. Ein episches Kapitel hat begonnen, und in dieser exklusiven Sonderfolge von "Credit to the Edit" tauchen wir gemeinsam mit prominenten GĂ€sten aus vergangenen Folgen in die faszinierende Welt der Montageprognosen ein.
Die zentrale Frage, die uns alle bewegt: Wird der Beruf des Editors in den kommenden Jahren ĂŒberhaupt noch existieren? Oder werden algorithmenbasierte Prozesse schon bald die Regie am Schneidetisch vollstĂ€ndig ĂŒbernehmen?
Gemeinsam mit renommierten Filmeditoren wie Oliver Grothoff, Jonas Ressel, David Gesslbauer, Sarah BrĂŒckner, Mirco Tribanek, Michael Gallo Schmidt, Ingo Schulten, Ole Heller, Carolin Hagen, Ilka Risse, Ursula Olla Höf, Merit Giesen, Martin Habig, Ela Heller, Viola IsenbĂŒrger, Jelena Gavrilovic, Benno Aselmeyer und Gesa JĂ€ger vertiefen wir uns in Diskussionen ĂŒber die Chancen, Risiken und Visionen, die sich in der Mensch-Maschine-Kollaboration beim Storytelling auftun. Dabei lassen wir uns nicht nur von technischen Aspekten leiten, sondern werfen auch einen philosophischen Blick auf Fragen nach EmotionalitĂ€t und KreativitĂ€t.
Diese Podcastfolge gewĂ€hrt einen faszinierenden Ausblick auf die vielschichtigen Zukunftsszenarien des Filmschnitts â sei es nun in einem euphorischen oder skeptischen Licht, sei es in utopischen TrĂ€umereien oder realistischen ErwĂ€gungen. Ein Muss fĂŒr Cineasten, die den Mut haben, einen Blick in die Glaskugel zu werfen.
Timeline-Shortcuts
00:00:00 - BegrĂŒĂung
00:00:15 - Themenvorstellung
00:01:07 - RĂŒckblick frĂŒhere Folgen
00:02:10 - Aktueller Stand
00:03:32 - Zukunftsprognosen
00:05:50 - Automatisierung
00:10:53 - Neue Interfaces
00:15:47 - KI und KreativitÀt
00:21:13 - Auswirkungen auf Arbeitswelt
00:25:41 - Braucht es noch Autor:innen?
00:27:33 - Fazit
00:30:04 - Beeindruckendste Prognose
00:31:12 - KI-Antwort
00:33:13 - Verabschiedung -
Die Faszination fĂŒr KĂŒnstliche Intelligenz (KI) hat uns ergriffen, seit Technologien wie ChatGPT den Mainstream erreicht haben. Diskussionen in Tageszeitungen, Fernsehsendungen und Expertenmeinungen prĂ€gen das Bild. "Credit to the Editâ wirft nun endlich einen Blick auf die (im wahrsten Sinne des Wortes) Schnittstelle zwischen KĂŒnstlicher Intelligenz und Montage.
Die Diskussion um KI dreht sich um groĂe Fragen: Was kann KI? Was darf KI? Und: Werden wir nun alle arbeitslos? Das können wir verstĂ€ndlicherweise nicht beantworten, aber was wir können, ist, die kleinen Fragen zum Thema Filmschnitt zu beantworten. Wie kann KI jetzt schon der Montage helfen? Und wie wird sie den Schnittprozess verĂ€ndern? Bei der Beantwortung dieser Fragen unterstĂŒtzt uns diesmal Professorin Dr. Sylvia Rothe.
zu Gast
Als Mathematikerin, Informatikerin und Filmemacherin verbindet Prof. Dr. Sylvia Rothe ihre Fachkenntnisse auf besondere Weise. Nach einem Mathematikstudium an der Humboldt-UniversitĂ€t Berlin und verschiedenen beruflichen Stationen in der Software-Entwicklung fĂŒr Unternehmen wie Siemens und Fujitsu-Siemens hat sie sich Filmprojekten gewidmet.
Seit 2022 ist sie Professorin fĂŒr KĂŒnstliche Intelligenz an der Hochschule fĂŒr Fernsehen und Film MĂŒnchen. In dieser Rolle liegt ihr Fokus auf der Anwendung von KI in der Filmproduktion, insbesondere auf multimodalen AnsĂ€tze im Machine Learning und der UnterstĂŒtzung barrierefreier Medien durch KI. Neben ihrer LehrtĂ€tigkeit hat sie auch Filmprojekte realisiert, darunter den Dokumentarfilm "Via Alpina", der eine AlpenĂŒberquerung mit verhaltensauffĂ€lligen Kindern und ihrem Lehrer portrĂ€tiert.
Prof. Dr. Sylvia Rothe fungiert als BrĂŒckenbauerin zwischen der aufstrebenden Welt der KI und der kreativen SphĂ€re des Filmemachens. Reinhören lohnt sich!
Timeline-Shortcuts
00:00 - EinfĂŒhrung und Vorstellung
02:11 - GesprÀchsstart
03:05 - Grundlagen zur KI
07:59 - KI-Anwendungen beim Filmschnitt
13:46 - Fortgeschrittene KI-Methoden
21:37 - Ethische und rechtliche Aspekte der KI-Nutzung
31:53 - Ausblick und Abschluss
36:23 - Kategorien
44:34 - AbmoderationWeiterfĂŒhrende Links
Berufung von Sylvia Rothe als KI-Professorin an der Hochschule fĂŒr Fernsehen und Film MĂŒnchen Sylvia Rothe an der Ludwig-Maximilians-UniversitĂ€t MĂŒnchen Bericht ĂŒber Symposium âKI und Medienâ(Links zum Ausprobieren von KI-Tools auf der Webseite.)
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Wir alle kennen sie, die atemberaubenden Naturdokumentationen im Fernsehen. MajestĂ€tische Adler, die durch die LĂŒfte gleiten. Tapfere EisbĂ€ren auf der Jagd. Winzige Ameisen, die in perfekter Formation marschieren. Doch wie entstehen diese faszinierenden Bilder eigentlich? Mit versteckten Mikrofonen, die jedes Knacken und Rascheln aufzeichnen? Kleinen Kameras, die man den Tieren umhĂ€ngt?
NatĂŒrlich nicht! Hinter diesen Filmen steckt harte Arbeit und viel Können. Besonders wichtig ist, wie man sich denken kann, dabei die Montage. Stundenlanges Rohmaterial muss gesichtet und zu einem stimmigen Ganzen zusammengefĂŒgt werden. Und das ist oft keine leichte Aufgabe, wie wir heute von einem absoluten Profi des Fachs erfahren werden.
Unser Gast ist Mirco Tribanek. Geboren 1975 in Berlin, studierte er zunĂ€chst Sportwissenschaft. Seit 2015 ist er als freiberuflicher Editor in Leipzig tĂ€tig. Mirco hat schon an vielen erfolgreichen Naturdokus mitgewirkt. FĂŒr seine Arbeit wurde er schon mehrfach ausgezeichnet.
Mit Mirco sprechen wir ĂŒber die Besonderheiten des Schnitts von Naturfilmen. Wie bringt man Ordnung in das ganze Material? Wie baut man Spannung auf? Und ist es okay, ab und zu etwas zu schummeln? Viel SpaĂ beim Reinhören!
Timeline-Shortcuts
00:00:12 - BegrĂŒĂung
00:02:56 - Materialmenge
00:04:02 - Vorgehen beim Sichten
00:14:45 - Arbeit ohne Ton
00:17:10 - Dauer der Projekte
00:23:07 - Inszenierung
00:31:32 - Kleine Community
00:36:29 - Kategorien
00:39:18 - SpaĂ an der Arbeit
00:42:17 - AbmoderationFilme, ĂŒber die wir gesprochen haben
Die Eiche Kaktus Hotel Planet Erde - Die Arktis, Folge 2 (BBC) Lustige Welt der Tiere (Warner Brothers)Links
Der kleine Held vom Hamsterfeld Kleine Meise ganz groĂ Wilde NĂ€chte - Wenn die Tiere erwachen Ăthiopien - Im Hochland der Wölfe Die Odyssee der GroĂtrappen Rentiere auf dĂŒnnem Eis Baia und der Wein - Ein wahres MĂ€rchen aus Georgien -
Teleshopping
Antizipierende Montage
Teleshopping - schon der Begriff lĂ€sst viele zurĂŒckzucken. Doch die Geschichte des "Ferneinkaufens" reicht weit zurĂŒck. Bereits in den 1950er Jahren wurden in den USA die ersten Sendungen ausgestrahlt, die Produkte anpriesen und verkauften. Der groĂe Durchbruch kam jedoch in den 1980ern mit dem Kabelfernsehen. Teleshopping avancierte zum veritablen GeschĂ€ftsmodell. Namen wie QVC oder HSE24 sind heute etabliert. Von KĂŒchenhelfern bis Kosmetik, von Schmuck bis Staubsauger - kaum ein Produkt, das nicht schon ĂŒber den Teleshopping-Bildschirm geflimmert ist.
Doch damit diese Produkte erfolgreich verkauft werden, muss eine Teleshoppingsendung vor allen Dingen KĂ€ufer:innen erreichen. Hinter den Kulissen arbeitet daran ein groĂes Team von Kameraleuten, Regisseur:innen, Editor:innen und Producer:innen. Zusammen mit den Moderator:innen werden die Teleshopping-Produkte attraktiv in Szene gesetzt. Ein wichtiger und herausfordernder Aspekt dabei ist der Live-Schnitt: Hier entscheiden Editor:innen, welche Kameraeinstellungen gezeigt werden, um die Zuschauer zu fesseln. Gutes Timing entscheidet hier letzten Endes also darĂŒber, ob ein Produkt gut verkauft wird oder nicht.
Mit Sarah BrĂŒckner sprechen wir in der diesmaligen Podcast-Folge ĂŒber den Alltag des Teleshopping-Live-Schnitts. Sie erklĂ€rt uns, worauf es ankommt, eine Sendung spannend und unterhaltend zu machen. Sarah hat ihre Ausbildung beim Reisesender TVTravel Shop gemacht und war dort von 2006 bis 2009 im Einsatz. Danach sammelte sie weitere Erfahrungen bei Channel21, unter anderem als On-Air Grafik-Operator. Seit 2016 ist sie fest bei Channel21 fĂŒr die Bildmischung verantwortlich.
Wer wissen will, was hinter den Kulissen von Teleshopping-Sendungen ablÀuft und welche Kniffe eingesetzt werden, um die Zuschauer zum Kaufen zu bewegen, sollte sich diese Episode nicht entgehen lassen!
Timeline-Shortcuts
00:00:15 Anmoderation
00:02:00 GesprÀchsstart / Ablauf
00:09:10 Inszenierung durch Schnitt
00:16:51 Stress im Job
00:26:57 Kategorien
00:36:44 AbmoderationWeiterfĂŒhrende Links:
Homeshoppers' Paradise Insta
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Benjamin BlĂŒmchen, Bibi und Tina, TKKG - die Hörspielhelden unserer Kindheit sind uns allen vertraut. Doch Hörspiele sind nicht nur etwas fĂŒr Kinder, sondern erfreuen sich auch bei Erwachsenen groĂer Beliebtheit. Die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender zeigen: Hörspiele sind quicklebendig! Gerade im Zuge der Aufwertung von Audioproduktionen wie Podcasts reiten die Hörspiele weiter auf der Erfolgswelle.
Sie werden in der Regel aufwĂ€ndig mit Schauspielern inszeniert und dabei auch akribisch montiert. In der heutigen Folge unseres Podcasts ĂŒber Filmschnitt beschĂ€ftigen wir uns daher mit den besonderen Anforderungen an Hörspiel-Editor:innen. Denn diese werden im Hörspielbereich traditionell als Techniker bezeichnet und sind bereits wĂ€hrend der Aufnahme dabei und begleiten den Entstehungsprozess bis zur Finalisierung.
Wir haben uns dazu zwei ausgewiesene Expert:innen eingeladen:
Unsere erste GĂ€stin ist Hanna Steger. Nach ihrem Studium der Medienproduktion arbeitete sie ĂŒber 10 Jahre lang als festangestellte Audio-Editorin fĂŒr renommierte Rundfunkanstalten. Dabei schnitt sie unzĂ€hlige Hörspiele, Features und Musikproduktionen. 2020 machte sie sich als Autorin und Regisseurin selbstĂ€ndig. Neben ihrer eigenen Produktionsfirma unterrichtet Hanna Steger auch an der Hochschule Darmstadt im Bereich Audioproduktion. Als ehemalige Editorin kennt sie den Entstehungsprozess eines Hörspiels aus dem Effeff.
Unser zweiter Gast ist Matthias Kapohl. Er arbeitet seit ĂŒber 15 Jahren als Regisseur fĂŒr Hörspiele und Radiofeatures. Nach seinem Studium der Germanistik, Soziologie, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft war er zunĂ€chst als Programmleiter der Internationalen Filmmusik Biennale Bonn tĂ€tig. Als MitgrĂŒnder von SoundTrack_Cologne, dem Kölner Kongress fĂŒr Ton und Musik, prĂ€gte er die Audiobranche maĂgeblich mit. Heute ist Matthias Kapohl ein erfahrener Regisseur, der Hörspiele und Radiodokus fĂŒr diverse Auftraggeber realisiert.
In unserem GesprĂ€ch wird deutlich: Die Hörspiel-Techniker sind gestaltend dabei und sollten daher eher, finden wir, Editor:innen genannt werden. Liebe Hörspielcommunity, seid ihr also dabei, den Titel "Techniker:innen durch "Editor:innenâ zu ersetzen?
Timeline-Shortcuts
00:00:00 Anmoderation
00:04:20 GesprÀchsstart / Wird ein Hörspiel geschnitten?
00:08:37 Ablauf
00:19:23 Editor:innen bei der Aufnahme?
00:23:04 Der Schnittprozess
00:29:44 Die Unendliche Freiheit des Tons
00:45:53 Musik
00:51:26 Kategorien
01:15:48 AbmoderationWeiterfĂŒhrende Links
âMutterseelenalleinâ (Hörspiel von Matthias Kapohl) âDer Katze ist es ganz egalâ (Hörspiel von Hanna Steger) Website von Matthias Kapohl Website von Hanna Steger Hauptsache Hörspiel (Podcast von Hanna Steger) Hörspieltipp: Radio-Tatorte von Robert HĂŒltner Regie Ulrich Lampen Hörspieltipp: âUnter dem Milchwaldâ von Dylan Thomas -
âDer Schnitt sitzt â weiĂ ich einfach!â
Woher wissen Filmeditor:innen eigentlich, wann sie genau schneiden mĂŒssen? Montage ist ein entscheidender Aspekt, der das Tempo, die Spannung und die Emotionen, aber auch die Dramaturgie einer Szene/eines Films/eines YouTube-Clips beeinflusst Erfahrene Editor:innen haben ein intuitives GespĂŒr dafĂŒr, wann der perfekte Moment gekommen ist, die Einstellung zu wechseln/den Take auszuwĂ€hlen/den Outpunkt zu setzen. Es scheint, als wĂŒrden sie dafĂŒr ihr BauchgefĂŒhl nutzen, um diese Entscheidung zu treffen.
TatsĂ€chlich ist dieses PhĂ€nomen keine reine Magie, sondern hat eine wissenschaftliche Grundlage. Unser Gehirn ist ein Ă€uĂerst leistungsfĂ€higer Informationsverarbeiter, der nicht nur auf rationale Ăberlegungen angewiesen ist, sondern auch auf unbewusste Prozesse zurĂŒckgreift. Dieser Mechanismus ermöglicht es uns, intuitiv die richtigen Entscheidungen zu treffen, ohne bewusst darĂŒber nachdenken zu mĂŒssen.
Und genau darum geht es in der diesmaligen Sonderfolge zum Thema âBauchgefĂŒhlâ. Ilka Risse, mit der wir uns bereits ĂŒber den Musikvideo-Schnitt unterhalten haben, hat hierfĂŒr diese Sonderfolge redaktionell begleitet. DafĂŒr hat sie mit diversen Kolleg:innen aus dem Filmbereich, aber auch mit Vertretern anderer Disziplinen wie Psychosomatik und Musikdidaktik gesprochen. Zusammen mit Ilka besprechen wir, ob man âBauchgefĂŒhlâ erlernen kann.
Timeline-Shortcuts
00:00:15 Anmoderation
00:03:46 GesprĂ€chsstart / Was ist BauchgefĂŒhl?
00:14:32 Rhythmus
00:27:32 Emphatie
00:44:34 Erfahrung
00:55:00 AbmoderationDanke an alle Mitwirkenden O-Ton-Expert:innen
Regisseure
Christoph Mangler Zoran Bihac Daniel LwowskiEditor:Innen
Sabine Rottmann Elena Bromund Lustig Kai Kniepkampund
Maxi Heinicke Sven Steffes-HollĂ€nderWeiterfĂŒhrender Link
Zitat aus Radioeins-Beitrag âĂber BauchgefĂŒhle von Frauenâ -
"Hallo, hallo, hallo, liebe FuĂballfans! Heute geben wir Ihnen einen exklusiven Blick hinter die Kulissen des Filmschnitts einer FuĂballspielzusammenfassung! Hier wird mit PrĂ€zision und Leidenschaft gearbeitet, um die Highlights des Spiels in eine mitreiĂende Montage zu verwandeln. Holen Sie sich etwas zu trinken, liebe Zuschauer:innen, denn dieser Filmschnitt begeistert!â
So oder so Ă€hnlich könnte ein Kommentar lauten, wenn er den Schnitt einer FuĂballspielzusammenfassung begleiten wĂŒrde. Und nein, wir haben fĂŒr diese Folge keine Kommentator:innen gesprochen, sondern eine Expertin fĂŒr den Schnitt dieser FuĂballzusammenfassungen.
Carolin Hagen ist eine erfahrene Filmeditorin mit ĂŒber zehn Jahren Erfahrung, hauptsĂ€chlich im FuĂball- und Sportbereich. Sie hat Spielberichte, Highlight-Schnitte, TV-BeitrĂ€ge und Mazen fĂŒr renommierte Sender wie Eurosport, Amazon Prime, Sport1 und DAZN erstellt.
Ihre vielseitiges Karriere spricht fĂŒr ihre Expertise: Carolin hat im Rahmen von Sportevents fĂŒr Eurosport gearbeitet, darunter Tennis Grand Slams und Olympia. Sie war auch in der Postproduktion von News-BeitrĂ€gen fĂŒr das ZDF tĂ€tig, sowohl im Studio als auch im Ă-Wagen. Ihre FĂ€higkeiten kamen auch bei Sendungen wie "Galileo", "Abenteuer Leben" und "Welt der Wunder" zum Einsatz.
Aber weil es so schön ist:
"Und jetzt, meine Damen und Herren, setzen wir unsere Reise in die Welt des Filmschnitts fort. Denn heute haben wir eine wahre Meisterin des Schnitts am Werk. Carolin Hagen hat das Zepter ĂŒbernommen und setzt ihre Magie ein, um die Aufnahmen zu einem mitreiĂenden Highlight-Feuerwerk zu verwandeln. Von Zeitlupe zu Zeitraffer, von Nahaufnahme zu Totalen - Carolin jongliert mit den Aufnahmen wie keine andere. Ihr GespĂŒr fĂŒr den perfekten Schnitt und ihre KreativitĂ€t machen sie zur Königin der Montage. Das ist FuĂballfilmschnitt in Höchstform, meine Damen und Herren! Lassen Sie sich von Carolins FĂ€higkeiten beeindrucken, wenn sie uns die besten Momente des Spiels auf dem Silbertablett serviert!"
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00:00:15 Anmoderation
00:02:00 Jingle
00:02:45 GesprÀchsstart / Das Umfeld
00:06:24 Zusammenarbeit
00:11:22 TagesaktualitÀt
00:18:05 Wie bist du dazu gekommen?
00:23:52 Kategorien
00:38:36 Jingle
00:39:12 Abmoderation -
Musikvideo - damals
Im Beat geschnittenIn unserer aktuellen Folge begeben wir uns auf eine Zeitreise zurĂŒck in die 1990er Jahre, um die Entstehung und den kreativen Schnitt von Musikvideos zu erkunden. Die 90er waren ein Jahrzehnt des Experimentierens, in dem Editor:innen die Grenzen des Möglichen ausloteten und sich auf einer Art kreativer Spielwiese austoben konnten. Der Schnitt dieser frĂŒhen Musikvideos hat maĂgeblich dazu beigetragen, die visuelle Sprache und den Stil der Branche zu prĂ€gen.
Unsere heutige Folge beleuchtet das Schaffen von Ilka Risse, die an ĂŒber 100 Musikvideos fĂŒr namhafte KĂŒnstler wie Die Ărzte, Lionel Richie, The Kelly Family und Die Fantastischen Vier als Filmeditorin beteiligt war. Ilkas Karriere begann inmitten des kreativen Chaos der 90er, als Editor:innen das Potenzial des Mediums erkundeten und neue Möglichkeiten erschlossen.
Schaltet ein und taucht ein in die Welt der Musikvideokunst der 90er Jahre, die einen spannenden Einblick in die kreativen Prozesse (und Schnitte) hinter den Kulissen der Musikvideoproduktion bietet!
Timeline-Shortcuts
00:00:15 Anmoderation
00:01:32 GesprÀchsstart / Musikvideoschnitt damals in den 90ern
00:06:19 Die jungen wilden Editor:innen
00:10:00 Wie lange brauchte man fĂŒr ein Video?
00:13:05 Stilarten
00:20:02 Strategien
00:24:56 Musikalisches Schneiden / Umgang mit Rhythmus
00:27:01 Wie können wir wieder ins Ausprobieren kommen?
00:29:21 Kategorien
00:36:44 Wird deine Erfahrung wertgeschÀtzt
00:39:45 AUDIOKOMMENTAR DJ Bobo - Around the World
00:44:38 AbmoderationWeiterfĂŒhrende Links
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