Folgen
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Fehlende Folgen?
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Jede Generation, jede Zeit macht sich auf, die Boden entziehende Annäherung in einer Ménage a trois zu wagen. Bei Hedman sind es Thora, aus einer Industriellenfamilie, die Jura studiert. August, mit dem sie seit Jahren ein lockeres Sexualleben unterhält. Es Affäre zu nennen, wäre zu viel des Guten. Schließlich Hugo, der Junge aus der Unterschicht, Student der Politikwissenschaften und Untermieter bei Thoras Familie in deren Stockholmer Haus in Östermalm. Aus einer bei allen dreien ausgeprägten Angst vor Bindungen erwächst eine Anziehungskraft, der sie verfallen.
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Eine algerische Familie zieht es aus einem Bergdorf nach Paris. Der Vater, Said, ist bereits vorausgegangen und hat Arbeit in der Autoindustrie gefunden. Seine Frau Nadscha folgt ihm mit den drei Töchtern. Doch der Mann, den Nadscha kannte, ist in den verflossenen fünf Jahren, in denen sie sich nicht gesehen haben, ein anderer geworden. Die Arbeit hat ihn zermürbt. Er trinkt und schlägt die Familie, unglücklich darüber, sie gerade ebenso ernähren zu können.
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Der Mensch zählt nichts. Mag er sich auch noch so aufspielen. Diese Erfahrung macht nicht nur Konrad Widuch in Szczepan Twardochs Roman "Kälte". Auch der Ich-Erzähler, der sich auf eine Reise nach Spitzbergen begibt und einer alten Weltumseglerin mit eigener Yacht begegnet. Über Wochen begleitet er sie auf der "Invincible". Sie vertraut ihm Widuchs Tagebücher an und fordert ihn auf, sie zu lesen. In mehreren Heften erfahren wir so von seiner Flucht aus einem Gulag im Frühsommer 1946.
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Die Familie Trotta, die im Mittelpunkt der Geschichte steht, ist der Meinung, dass die Regentschaft ihres Kaisers ewig dauere. Schließlich hatte der Großvater das Lebens des Kaisers in einer Schlacht gerettet. Leutnant Joseph Trotta war der Held von Solferino. Auch wenn ihn die Tat in die Verbitterung treibt, weil sie in den Schulbüchern kitschig, kindgerecht dargestellt wird. "Es ist eine Lüge", erdreistet er sich in Gegenwart des Kaisers aufzubegehren. Und trotz der Güte seines Monarchen, der Verleihung des Maria-Theresias-Orden, der Erhebung in den Adelstand wird der Held seinem Sohn vom Militärdienst abraten.
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Eine Geschichte über die Jagd nach einem Nashorn? Über einen steinreichen Amerikaner, den sein Großvater schon mit Sieben zum Jäger abrichtete? Die flämische Schriftstellerin, Librettistin und Journalistin Gaea Schoeters führt uns in ihrem Roman "Trophäe" mitten hinein in sie postkolonialistische Afrikas, wo Jagdlizenz dem Tierbestand nutzen, weil sie hoch dotiert sind, dass sich das Wildern und Abschlachten für die regionalen Behörten nicht mehr lohnt.
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Das Leben eins Friseurs, einer Friseurin stellen wir uns zumeist eintönig vor. Derselbe Schnitt, mal kurz, mal lang, Haare färben, ondulieren, dann die Gespräche mit den Kunden übers Wetter oder die oben in der Regierung. Manche Kunden kommen schon so lange, das der Friseur sich in deren Familie auskennt. Zumal, wenn wie in Gerbrand Bakkers Roman "Der Sohn des Friseurs" das Geschäft seit Generationen betrieben wird.
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Wer lesen möchte, was es bedeutet, mit Erzählungen auf der Höhe der Zeit zu sein, der sollte sich David Foster Wallace anvertrauen. In seinen Erzählungen "In alter Vertrautheit" zeigt sich seine radikale Sicht auf die Literatur, der Bruch mit dem Konventionellen. Sei es durch lästige Fußnoten, einer zweiten Erzählebene, sei es durch in Klammer gesetzte Innenansichten seiner Figuren.
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Roberto Saviano kennt sich mit dem Gefühl aus, sich ständig bedroht zu fühlen, keinen Schritt ohne Personenschützer vor die Tür setzen zu könne, weil ihm nach dem Leben getrachtet wird. Seit dem Erscheinen von "Gomorrha" sieht der Autor sich Morddrohungen ausgesetzt. Dass Hass selten endet, hat nicht zuletzt Salman Rushdie erfahren müssen. Nie darf man, sich sicher fühlen.
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Lawrence Osborne ist vor allem wegen seiner Reisereportagen vor diesem Roman bekannt gewesen. In "Denen man vergibt" erzählt er davon, dass niemand sein Leben so lebt, dass es ihn erfüllt. Da wäre die Upper-Class, die sich aus lauter Langweile zu einer ausschweifenden Party mitten im Nirgendwo in Marokko trifft. Da wäre die archaische Welt der Wüste, die sich nurmehr durch den Verkauf von Fossilen über Wasser hält.
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In seinem Roman "Sekunden der Gnade" begegnen wir Mary Pet Fennessy, aufgewachsen in einem irischen Stadtteil Bostons, von dem behauptet wird, dass er erst von den Juden besetzt, dann von Iren übernommen wurde und sich jetzt der Gefahr ausgesetzt sieht, dass die Schwarzen Einzug halten. Dieser feinmaschig durchzogene Alltag, dessen Schreckgespinst es ist, dass Schwarze ihre Schulen besuchen, gipfelt in dem Mord an einem 20jährigen Jungen auf einem Bahnsteig, der offenbar von weißen Jugendlichen in die Station gehetzt wurde.
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Julian Treslove durchlebt eine Krise. Er geht nicht gerade begeistert seiner Arbeit bei der BBC nach und auch als stellvertretender Direktor eines Kulturfestivals an der Südküste ist er eher eine Fehlbesetzung. Zwei Ex-Frauen, mit denen er jeweils einen Sohn hat, stellen sein Privatleben dar. Als die Söhne sich durch Zufall kennenlernen, haben die Mütter ein gemeinsames Thema: Julian Treslove, den Liebhabern von Opern, dessen zwei besten Freunde jüdische Witwer sind. Julian Tresloves Leben ist Durschnitt, langweilig. Bis zu jener Nacht, in der er überfallen wird.
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Es sind zufällige Begegnungen, von denen McBride in "Der Spielzeugsammler" erzählt. Sie verändern die Menschen, leiten ihre Wege um oder stoppen sie abrupt. Da ist ein Zug, von dem ein Sammler erfährt, der zum Mythos geworden ist. Gab es ihn wirklich? Leo Banskoff kauft antikes Spielzeug auf Kommissionsbasis. Dreiräder aus der Zeit der Weltwirtschaftskrise, Zinnsoldaten, selbst Flipperautomaten. Er bezeichnet sich selbst als jemand, dessen Charme man nicht widerstehen kann. Und dann erlebt er sein Waterloo. Er findet den legendären Under-Graham-Railroad-Zug.
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Je weiter wir in die Geschichte von Isaac Rosas Roman "Ein sicherer Ort" in der Übersetzung Luis Ruby vordringen, desto mehr beschleicht einen das Gefühl, dass wir an einem solchen Ort nicht leben wollen. Lieber sterben, als unter der Erde hinter atombombensicherem Beton zu hausen und mitzuerleben, wie allmählich die Vorräte zur Neige gehen, ohne zu wissen, was an der Oberfläche vor sich geht.
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Sie hat eine Geschichte in Streifzügen über jenes Paris geschrieben, das hinter der Périphérique liegt. Es als Banlieue in die Nachrichten schafft, wenn wieder mal Autos brennen, Randbezirke, die die französische Hauptstadt jedoch ebenso prägen, wie der Eifelturm und die Bastille. Zusammen mit Bruno Boudjelal, einem Fotografen, der eine Doku über die Neun-Drei-Departements plant, schlendert sie durch die Pariser Vorstädte, begibt sich auf Spurensuche, findet sich auf Friedhöfen, auf Industriebrachen, vor Mietskasernen wieder, die von den Späher der Drogendealer bewacht werden.
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