Folgen

  • Julija Nawalnaja wollte immer die Frau eines Politikers sein und keine
    Politikerin.  Nun ist sie eine geworden, musste eine werden, nachdem ihr
    Mann Alexej Nawalny am 16. Februar in der Strafkolonie Polarwolf in der
    Arktis getötet wurde. Sie nahm sich vor, sein Werk weiterzuführen. Nicht
    aufzugeben. Keine Angst vor dem russischen Regime zu haben.

    In einem Gespräch mit der ZEIT sprach Julija Nawalnaja mit Alice Bota
    und Michael Thumann erstmals in Deutschland ausführlich über ihre Ehe,
    ihre Kinder – und über Alexej Nawalnys Erbe, sein Buch "Patriot. Meine
    Geschichte", das nun beim S. Fischer Verlag erschienen ist. Sie
    diskutierten mit Nawalnaja auch über politische Themen wie den
    russischen Krieg gegen die Ukraine, ein Russland nach Wladimir Putin und
    ob es überhaupt möglich sein kann, eine russische Politikerin im Ausland
    zu sein. Ihr Mann hatte nicht daran geglaubt, im Exil arbeiten zu
    können. Er wollte immer ein Politiker in Russland sein, um jeden Preis.
    Die Rückkehr in seine Heimat hat er mit dem Leben bezahlt. Würde Julija
    Nawalnaja nun nach Russland zurückkehren, würde sie sofort verhaftet
    werden – ihr wird Terrorismus und Extremismus vorgeworfen, mit diesen
    vernichtenden Schlagworten wird nun alles, womit Alexej Nawalny zu tun
    hatte, in Russland gebrandmarkt und bestraft.

    All diese Fragen diskutieren Alice Bota und Michael Thumann in der neuen
    Folge des "Ostcasts": Was bleibt von Alexej Nawalny? Wie ist Julija
    Nawalnajas Verhältnis zu der russischen Exilopposition? Warum ruft
    Nawalnaja wie zuvor ihr Mann in der Ukraine so viel Misstrauen hervor,
    ist es gerechtfertigt? Und kann Julija Nawalnaja tatsächlich das Werk
    ihres Mannes weiterführen, der ein politisches Ausnahmetalent war und
    von Putin gefürchtet wurde?

    Alle drei Wochen sprechen wir im "Ostcast" über Politik und Gesellschaft
    der osteuropäischen Länder. Alice Bota berichtet von ihren Gesprächen
    und Erfahrungen in Osteuropa, Michael Thumann erzählt von seinen
    Begegnungen und Reisen in Russland und den Nachbarländern. 

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  • Maria Kolesnikowa ist auch in Deutschland bekannt: Sie hat lange in
    Stuttgart als Musikerin gelebt, bis sie sich entschied, nach Belarus
    zurückzugehen, um im Präsidentschaftswahlkampf 2020 aktiv zu werden.
    Nach der massiven Fälschung der Wahl flohen alle ihre Mitstreiterinnen
    ins Ausland. Kolesnikowa aber blieb und wurde zu elf Jahren Straflager
    verurteilt – unschuldig. Seit anderthalb Jahren ist sie spurlos
    verschwunden, so wie fast ein Dutzend anderer prominenter
    Oppositionspolitiker. Es gibt nur Gerüchte: dass sie schwer krank ist,
    dass man sie gezielt im Lager aushungern lässt, dass man sie brechen
    will und Briefe an sie vor ihren Augen zerreißt. So wie ihr geht es
    vielen anderen. Nun hat der Diktator Alexander Lukaschenko einige
    politische Gefangene freigelassen. Will der Herrscher Signale der
    Öffnung aussenden? Könnten demnächst weitere Gefangene freikommen? Auch
    Maria Kolesnikowa? 

    Alice Bota und Michael Thumann sprechen im neuen "Ostcast" über die
    Situation der politischen Gefangenen in Belarus, über die Straflager und
    die Quälerei, über Lukaschenkos Verhandlungsgeschick auf internationaler
    Bühne sowie darüber, ob er tatsächlich Signale der Öffnung aussendet
    oder nur blufft. Und welche Folgen es haben könnte, wenn sich die
    Europäer darauf einließen. 

    Alle drei Wochen sprechen wir im "Ostcast" über Politik und Gesellschaft
    der osteuropäischen Länder. Alice Bota berichtet von ihren Gesprächen
    und Erfahrungen in Osteuropa, Michael Thumann erzählt von seinen
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  • Im August nahmen französische Behörden den Chef des Messengerdienstes
    Telegram fest und ließen ihn kurz darauf unter der Auflage frei, dass er
    Frankreich nicht verlassen dürfe. Gegen Pawel Durow wird wegen
    Mittäterschaft beim Drogenhandel, Bandenkriminalität, Terroranstiftung
    und möglichem Kindesmissbrauch ermittelt: Diese Verbrechen hatten Täter
    über Telegram vorbereitet, Durow aber hat nicht mit den
    Ermittlungsbehörden kooperiert. Nun hat die russische Staatspropaganda
    Pawel Durow, der sich vor Jahren ins Exil abgesetzt hat, als
    Freiheitshelden entdeckt und spielt ihn gegen den Westen aus. Und Moskau
    jubelt, dass der Westen die freie Meinung bekämpft, sobald sie ihm nicht
    passt. 

    Alice Bota und Michael Thumann sprechen im neuen Ostcast über Telegram
    und die Grenzen der Freiheit im Netz. Über Pawel Durow, seine Vorbilder
    und sein ultralibertäres Weltbild. Und über die komplizierte Geschichte,
    die Durow mit der russischen Regierung verbindet. Mehrfach versuchten
    russische Dienste, an die Daten und Inhalte des Messengerdienstes zu
    kommen. Durow behauptet, er habe das stets abgelehnt und deshalb das
    Land verlassen. Und doch war er nicht ganz ehrlich. Seine Verbindungen
    zum russischen Regime reichen tiefer, als er es zugibt. 

    Alle drei Wochen sprechen wir im Ostcast über Politik und Gesellschaft
    der osteuropäischen Länder. Alice Bota berichtet von ihren Gesprächen
    und Erfahrungen in Osteuropa, Michael Thumann erzählt von seinen
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  • Durch einen historischen Austausch zwischen Russland und dem Westen
    kamen Anfang August mehrere bekannte russische Oppositionspolitiker und
    Aktivisten aus russischen Straflagern frei. Zusammen mit gefangenen
    deutschen und amerikanischen Staatsbürgern. Wladimir Kara-Mursa, Ilja
    Jaschin und Andrei Piwowarow gaben gleich nach der Ankunft in
    Deutschland eine Pressekonferenz, auf der viele Brüche und Widersprüche
    in der russischen Opposition zutage traten. Wie steht sie zu der Ukraine
    und dem russischen Angriffskrieg gegen das Land? Wie sind die westlichen
    Sanktionen zu beurteilen? Ist das nun Putins oder Russlands Krieg?

     Alice Bota und Michael Thumann sprechen im neuen Ostcast über die
    Schwierigkeiten russischer Politiker und Aktivisten, sich im Exil
    einzurichten. Wie sie überhaupt noch Politik machen können aus dem
    westlichen Ausland, wie sie ihre Landsleute im abgeschlossenen Russland
    erreichen können. Welche Pläne sie haben und wie die Zukunft ihres
    Landes beeinflussen können, auch aus dem Ausland. Eines ist klar:
    Entscheidend dafür wird sein, wie lang der russische Angriffskrieg noch
    dauert.

    Alle drei Wochen sprechen wir im Ostcast über Politik und Gesellschaft
    der osteuropäischen Länder. Alice Bota berichtet von ihren Gesprächen
    und Erfahrungen in Osteuropa, Michael Thumann erzählt von
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  • Russland greift die Ukraine an, begeht Kriegsverbrechen, verschleppt
    ukrainische Kinder – und doch weigern sich viele Länder Afrikas und
    Asiens, die Ukraine zu unterstützen. Sie haben sich den Sanktionen gegen
    Russland nicht angeschlossen und enthalten sich bei Abstimmungen in den
    Vereinten Nationen, wenn es um die Verurteilung Moskaus geht. Dafür
    kaufen sie weiterhin russisches Öl, laden russische Söldner in ihre
    Länder ein und empfangen den russischen Außenminister mit allen Ehren.

    Insbesondere in Afrika sehen viele in Russland den Nachfolger der
    Sowjetunion – und die half beim Kampf gegen die Apartheid. An der
    kolonialen Tradition Russlands und der Sowjetunion sehen sie vorbei, und
    erst recht am kolonialen Charakter des heutigen Kriegs. Die Ukraine gilt
    für sie als Teil Europas, das einst die Welt kolonisierte. Wie schwer es
    für die Ukraine ist, weltweit Verbündete zu finden, und wie es doch noch
    gelingen kann, diplomatisch stärker zu werden, diskutieren Alice Bota
    und Michael Thumann mit Andrea Böhm, Afrika-Korrespondentin der ZEIT.

    Alle drei Wochen sprechen wir im Ostcast über Politik und Gesellschaft
    der osteuropäischen Länder. Alice Bota berichtet von ihren Gesprächen
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  • In der Ukraine fallen nicht nur Lenin-Statuen, sondern seit dem 24.
    Februar 2022 auch Denkmäler des russischen Dichters Alexander Puschkin.
    Ob Joseph Brodsky, Fjodor Dostojewski oder Alexander Solschenizyn – für
    viele in der Ukraine haben diese Schriftsteller aus Russland die
    geistige Grundlage für den russischen Angriffskrieg geschaffen.
    Solschenizyn sah die Zukunft der Ukraine als Teil eines Großrusslands,
    Brodsky beschimpfte in einem Schmähgedicht die Ukrainer als Chochly,
    eine abwertende Bezeichnung für das Nachbarvolk, die bis heute
    weitverbreitet ist in Russland.

    Davon wollen sich die Ukrainerinnen und Ukrainer befreien. In diesem
    Krieg geht es aus ukrainischer Sicht nicht nur um territoriale Gewinne,
    sondern um die ukrainische Staatlichkeit: das Recht auf eine eigene
    Sprache, eine eigene Kultur und eine eigene Geschichtsschreibung. Die
    Ukraine wähnt sich in einem Kolonialkampf gegen die russische
    Imperialmacht. 

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  • Seit dem 24. Februar 2022, dem Tag, als der Kreml Panzer auf Kiew
    schickte, haben russische Kriegsrückkehrer laut Schätzungen mindestens
    100 Menschen in Russland getötet, weitere 100 wurden teils schwer
    verwundet. Die Fälle von häuslicher Gewalt schießen in die Höhe.

    Wer begreifen will, wie die russische Gesellschaft tickt, muss über
    Gewalt reden – deshalb ist diese Woche Julian Hans zu Gast beim Ostcast.
    Hans hat seinen Zivildienst in Nowosibirsk absolviert, lange aus
    Russland für die Süddeutsche Zeitung als Korrespondent gearbeitet und
    ist Autor des kürzlich erschienenen Buches Kinder der Gewalt. Anhand von
    fünf schrecklichen Verbrechen erklärt er, wie sehr Gewalt und die
    Erfahrung der Hilflosigkeit prägend ist für die Beziehungen zwischen
    Mann und Frau, Eltern und Kindern – und vor allem Staat und
    Gesellschaft.

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  • Zehntausende Menschen demonstrieren täglich in Georgien gegen ein
    Gesetz, das zivilgesellschaftliche Organisationen dazu verpflichtet,
    sich bei mehr als 20 Prozent finanzieller Unterstützung von jenseits der
    Grenzen offiziell als "ausländischer Agent" registrieren zu lassen. Die
    Erfahrungen mit einem ähnlichen Gesetz in Russland lässt viele fürchten:
    Das Gesetz könnte ein entscheidender Schritt sein, sich mehr und mehr zu
    einem autoritären Staat wie Russland zu entwickeln und vom europäischen
    Weg abzukommen. Den EU-Kandidatenstatus könnte Georgien nun jedenfalls
    verlieren. In dieser "Ostcast"-Folge erzählen Michael Thumann und Alice
    Bota, was es mit diesem Gesetz auf sich hat, warum es nicht vergleichbar
    ist mit einer US-amerikanischen Variante – und was die demonstrierenden
    Menschen in Georgien so aufregt.

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    der osteuropäischen Länder. Alice Bota berichtet von ihren Gesprächen
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  • Waffenlieferungen an die Ukraine, so ist es dieser Tage oft zu hören,
    können nicht die Lösung sein. Man müsse auch über diplomatische
    Auswege nachdenken. Es klingt ja auch vielversprechend: Lieber den Krieg
    gegen die Ukraine einfrieren und irgendwann in Zukunft verhandeln, als
    weiter zu kämpfen mit der Folge, dass Tausende Menschen getötet werden.
    Und haben die Verhandlungen zwischen Russland und Ukraine in Istanbul
    im Frühjahr 2022 nicht gezeigt, dass Gespräche möglich sind zwischen
    den beiden Kriegsparteien?

    Die Idee ist nicht neu. Der Konflikt zwischen Armenien und
    Aserbaidschan um Bergkarabach wurde eingefroren, der in Georgien
    ebenfalls und der Kampf um Transnistrien nahe der Ukraine ist auch schon
    länger kalt. Die Sache hat allerdings ein paar gewaltige Haken, und
    denen gehen Alice Bota und Michael Thumann in dieser aktuellen
    Ostcast-Folge nach. Sie diskutieren, warum es kaum möglich ist,
    gemeinsam mit Russland Konflikte und Kriege einzufrieren – und wie es
    eben doch gelingen könnte.

    Alle drei Wochen sprechen wir im Ostcast über Politik und Gesellschaft
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  • Eins haben wohl alle Autokraten gemein: Sie hassen es, wenn über sie
    gelacht wird. Doch wenn das freie Wort verboten ist, blüht der
    politische Witz, der in der Sowjetunion als Flüsterwitz daherkam. Er war
    eine Kunstform für sich, und es konnte einen viel kosten, über Stalin
    oder Breschnew zu lachen. Was die Menschen damals dennoch nicht davon
    abhielt, sich eifrig Witze zu erzählen.

    Über Wladimir Putin lässt es sich deutlich schlechter lachen – aber
    warum eigentlich? Einem Land gelingt es dennoch ganz gut: der Ukraine.
    Wie es geht, mitten im Krieg über den Angreifer zu lachen, und warum es
    so schwer ist, Witze über Putin zu reißen, diskutieren Alice Bota und
    Michael Thumann in dieser neuen "Ostcast"-Folge. 

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  • Wenn an diesem Wochenende die Russinnen und Russen wählen gehen, dann
    haben sie eigentlich keine Wahl: Es ist alles längst entschieden. Echte
    Herausforderer von Wladimir Putin gibt es nicht. Kandidaten, die Kritik
    am Krieg und den Repressionen im Land üben, wurden von vornherein
    ausgeschlossen. Andersdenkende drücken ihre Trauer und Wut am Grab des
    verstorbenen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny aus. 

    Michael Thumann und Alice Bota sprechen darüber, warum ein diktatorisch
    regierender Herrscher eigentlich Wahlen braucht, wie jegliche Konkurrenz
    erstickt wird, welche Rolle Julija Nawalnaja bei der Wahl spielen kann –
    und was Putin in seiner fünften Amtszeit plant.

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  • 2014 begann Wladimir Putin den Krieg gegen die Ukraine. Er ließ die Krim
    annektieren, schickte verdeckt Soldaten in den Osten des Landes. Vor
    zwei Jahren griffen russische Truppen offen das ganze Land an, russische
    Panzer rollten auf Kiew zu, täglich schlagen Raketen in ukrainische
    Wohnhäuser, Kindergärten und Kliniken ein. 

    Der anfängliche Schock in Deutschland weicht langsam und damit kehren
    auch die hartnäckigen Mythen zurück. Da heißt es dann: Die Proteste auf
    dem Maidan waren doch ein US-finanzierter Putsch! Aber Russland wird von
    der Nato bedroht! Aber die Menschen im Donbas mussten vor einem Genozid
    bewahrt werden! Was ihnen allen gemein ist: Sie rechtfertigen
    schlussendlich Putins Politik. Und sie sind grober Unfug, den Alice Bota
    und Michael Thumann in der aktuellen "Ostcast"-Folge
    auseinandernehmen.  

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  • Von „Putins Krieg“ sprach Bundeskanzler Olaf Scholz – und legte nahe,
    dass der Angriffskrieg gegen die Ukraine vom Kreml getragen wird, nicht
    aber von der russischen Gesellschaft. Nun, nach fast zwei Jahren, in
    denen die russische Armee ihre Kriegsziele nicht erreicht, aber immense
    Verluste zu verzeichnen hat, gehen Alice Bota und Michael Thumann der
    Frage nach, ob die russische Gesellschaft hinter dem Krieg steht oder
    eben nicht – und warum es gar nicht so einfach ist, eine ganz klare
    Antwort auf diese Frage zu geben. 

    In der neuen Folge des Ostcasts berichten sie von Gesprächen mit
    Bekannten und Freunden in Russland, erinnern an Proteste gegen den
    Krieg, zitieren russische Soziologen und blicken kritisch auf die
    Ergebnisse von Umfragen, die eindeutig zu sein scheinen, es aber doch
    nicht sind – und erklären, warum Widerstand nicht gleich Widerstand
    ist. 

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  • Die letzten Wochen brachten eine Flut schlechter Nachrichten für die
    Ukraine. Die russischen Truppen gehen wieder in die Offensive, Russland
    kann mehr Munition und Waffen produzieren als zuvor, sein Herrscher
    Wladimir Putin protzt mit guten Wirtschaftszahlen und Siegesgewissheit.
    In der Ukraine dagegen wird der Nachschub an der Front knapper, es gibt
    Streit zwischen der politischen und militärischen Führung. Im Westen
    mehren sich die Stimmen, dass die Ukraine den Krieg verliere, weil die
    USA und Europa nicht genug lieferten. Doch wie steht es wirklich um den
    Widerstandsgeist und die Resilienz der Ukrainer?

    Im neuen Ostcast diskutieren Alice Bota und Michael Thumann über die
    Stärken der Ukraine und ihre stete Unterschätzung durch den Westen und
    durch Russland. Als Gäste sind diesmal die ZEIT-Korrespondentin in Kiew
    Olivia Kortas und die Menschenrechtlerin Oleksandra Matwijtschuk dabei,
    deren Center for Civil Liberties den Friedensnobelpreis erhalten hat.
    Sie sprechen darüber, wie die Ukrainerinnen und Ukrainer im Krieg
    durchhalten, was sie bedrückt und was sie von der Entscheidung der EU
    halten, mit der Ukraine Beitrittsverhandlungen aufzunehmen.

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    Über den Jahreswechsel macht auch der Ostcast eine Pause. Unter
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  • Der Journalist Hubert Seipel schrieb Bestsellerbücher und drehte
    Dokumentarfilme, die Millionen Zuschauer in Deutschland erreichten. Er
    zog über die Berichterstattung der deutschen Korrespondenten in Moskau
    her und erklärte den Deutschen, warum Putin missverstanden werde und
    eigentlich ganz anders sei. Sein Erfolg war kein Zufall, finden Alice
    Bota und Michael Thumann: Es war ein Symptom dieser Zeit, die mit der
    russischen Vollinvasion in der Ukraine am 24. Februar 2022 ihr Ende nahm
    – zumindest vorerst.

    Alice Bota und Michael Thumann erinnern sich, wie sie die Stimmung in
    Deutschland um 2014 herum erlebt haben, als sie darüber berichteten, wie
    Russland die Krim annektierte und seinen Tarnkappenkrieg gegen die
    Ostukraine begann. Damals ernteten sie Beschimpfungen, Abokündigungen,
    Vorwürfe der Einseitigkeit und Drohungen. Und sie denken darüber nach,
    welche Verantwortung die Medien tragen für den Fall Seipel, wie
    nachlässig die deutsche Gesellschaft bei russischen Einflussnahmen war
    und was wir aus dem Fall Hubert Seipel lernen können.

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  • Gerüchte besagen, Putin lebe nicht mehr oder sei so krank, dass an
    seiner Stelle schon Doppelgänger herumliefen. Auch wenn da aller
    Wahrscheinlichkeit nach wenig dran ist, beschäftigt die Frage, wie ein
    Russland nach Putin aussähe, viele Menschen. Putin hat den Staat so
    radikal auf seine Person zugeschnitten, dass manche schlimme
    Erschütterungen befürchten, wenn er einmal nicht mehr da sein sollte.

    Gerade in Deutschland verbinden viele Beobachter und Politiker Ängste
    mit Putins Abgang. Wird dann alles noch schlimmer? Zerfällt Russland in
    einem Bürgerkrieg? Sind die Atombomben dann noch sicher? Andere fragen,
    ob ein Russland nach Putin seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine
    einstellen würde.

    Alice Bota und Michael Thumann schauen zurück, wie die Machtnachfolge
    früher in Russland und in der Sowjetunion geregelt war. Sie spielen
    Szenarien durch, wie sich das Land ohne Putin verändern würde und ob
    seine Existenz wirklich auf dem Spiel stünde, wie Putins enge
    Mitstreiter behaupten.

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  • Für das Vorgehen der israelischen Armee in Gaza findet Wladimir Putin
    überdeutliche Worten und schrille Analogien. Aber nie würde er die Hamas
    als Terroristen bezeichnen. Die politische Führung wird in Moskau zu
    Gesprächen empfangen. Russland ist zurück im Nahen Osten, seit es 2015
    im Syrienkrieg zugunsten von Assad militärisch eingegriffen hat. Putin
    versucht das Unmögliche: Ein solides Verhältnis zu Israel
    aufrechtzuerhalten, mit dem Iran gut auszukommen, die Kurden im Irak
    nicht zu verprellen, Assad in Syrien weiter an der Macht zu halten. Kann
    das auf die Dauer gut gehen? Was will Russland im Nahen Osten und warum
    wendet sich Putin von Israel Stück für Stück ab? Und was bedeutet das
    alles für die Ukraine?

    In dieser Ostcast-Folge analysieren Alice Bota und Michael Thumann die
    russische Politik im Nahen Osten. Sie gehen auf die historische
    Beziehung zwischen der Sowjetunion und den arabischen Ländern ein und
    diskutieren darüber, welche Rolle Russland bei der Neuordnung dieser
    Weltregion spielen will und womöglich spielen wird.

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  • Mit dem Überfall auf die Ukraine demonstriert Russland seinen
    Nachbarländern im postsowjetischen Raum, zu welchen Mitteln es greift,
    wenn sich ein Land Moskaus Willen nicht unterwerfen will. Dagegen
    begehren viele Länder in Osteuropa und Zentralasien auf. Russlands
    Herrscher Wladimir Putin muss sich scharfe Kritik anderer Staatschefs
    anhören. In Kasachstan, Tadschikistan, Georgien und anderen wächst die
    Ablehnung Russlands, seiner Politik, seiner Kultur und seiner Sprache.
    Viele Menschen erinnern sich an die zum Teil sehr brutale Kolonisierung
    durch Russland und die Sowjetunion im 19. und 20. Jahrhundert. Der Ruf
    nach "De-Kolonisierung" erfasst mittlerweile nicht mehr nur die Ukraine.

    Alice Bota und Michael Thumann sprechen über die Absetzbewegungen der
    Staaten in Osteuropa und Zentralasien von Moskau und über die
    Abhängigkeiten. In welchen Staaten ist die Kritik besonders groß? Welche
    Rolle spielt der Ukraine-Krieg dabei? Was bedeutet das für den Einfluss
    Russlands in seiner Nachbarschaft? Mit welchen Mitteln versucht das
    russische Regime, die Nachbarstaaten zu unterwandern und zu
    kontrollieren? Warum ist es so schwer, von Russland loszukommen?

    Alle drei Wochen sprechen wir im Ostcast über Politik und Gesellschaft
    der osteuropäischen Länder. Alice Bota berichtet von ihren Gesprächen
    und Erfahrungen in Osteuropa, Michael Thumann erzählt von seinen
    Begegnungen und Reisen in Russland und den Nachbarländern.

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  • Drei Frauen haben den belarussischen Diktator Alexander Lukaschenko im
    Sommer 2020 herausgefordert und sind seiner Macht gefährlich geworden:
    Swetlana Tichanowskaja, Veronika Zepkalo und Maria Kolesnikowa.
    Tichanowskaja und Zepkalo leben heute im Exil – Maria Kolesnikowa aber
    weigerte sich, Belarus zu verlassen. Lukaschenko nahm Rache: Kolesnikowa
    wurde zu elf Jahren Lagerhaft verurteilt und ist seit Februar spurlos in
    dem Straflager Nummer 4 in Homel verschwunden. Niemand weiß, ob sie
    überhaupt noch lebt. Alexander Lukaschenko hat mit seinen politischen
    Gegnerinnen gründlich abgeräumt – und dazu war er nur fähig, weil er
    Schutz, Waffen und Geld aus Moskau bekommt.

    Alice Bota und Michael Thumann sprechen über das Machtsystem Alexander
    Lukaschenkos und über das ungleiche Bündnis, das Putin und Lukaschenko
    geschmiedet haben. Vor allem aber erzählen sie von Menschen wie Maria
    Kolesnikowa, die derzeit nichts erzählen können – weil sie unschuldig in
    belarussischen Straflagern einsitzen und spurlos verschwunden sind. Wer
    sind diese Oppositionellen, warum werden sie so fürchterlich bestraft
    und wie ertragen sie das belarussische Bestrafungssystem, das die
    sowjetische Tradition fortführt?

    Alle zwei Wochen sprechen wir im Ostcast über Politik und Gesellschaft
    der osteuropäischen Länder. Alice Bota berichtet von ihren Gesprächen
    und Erfahrungen in Osteuropa, Michael Thumann erzählt von seinen
    Begegnungen und Reisen in Russland und den Nachbarländern.

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  • Mit dem Tod von Jewgeni Prigoschin vergangene Woche ist Wladimir Putin
    eine große Sorge los. Der populäre Söldnerführer ist aus dem Feld
    geräumt, die Privatarmee hat in dem Flugzeugabsturz ihre gesamte Führung
    verloren. Die nicht aufgeklärten Umstände von Prigoschins Tod passen zu
    einer langen Reihe von rätselhaften Todesfällen und Anschlägen unter
    Putins Herrschaft. Sie trafen Regimegegner, unabhängige Journalisten,
    aber auch regimetreue Oligarchen und ehemalige Putin-Verbündete.

    Alice Bota und Michael Thumann sprechen über Verrat und Rache in Putins
    Reich, über eine neue Säuberungswelle in Russland und über Michael
    Thumanns jüngstes Buch "Revanche. Wie Putin das bedrohlichste Regime der
    Welt geschaffen hat". Hat Putin seine Herrschaft gefestigt? Welche
    Botschaft sendet er an Zweifler und Kritiker? Wie geht das Regime mit
    den extremen Nationalisten und Militärbloggern um? Was wird aus den
    Wagner-Söldnern?

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