Folgen
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Die Journalistin Julia Friedrichs ist Autorin des Buchs “Working Class. Warum wir Arbeit brauchen, von der wir leben können”. Für ihr Buch hat Friedrichs mit verschiedensten Menschen gesprochen, die täglich arbeiten gehen und am Ende doch feststellen, dass ihr Gehalt kaum mehr zum Leben reicht. Einige von ihnen treffen sich im Zapfhahn, einer Kneipe im Berliner Karstadt am Hermannplatz. Wie lange noch ist unklar, das Kaufhaus soll demnächst auf Luxus umgebaut werden. Tagesspiegel Redakteur Georg Ismar hat Julia Friedrichs im Zapfhahn getroffen und mit ihr über politische Enttäuschungen gesprochen, die Probleme der Arbeiterklasse und ob diese beim Wahlkampf mal wieder zu wenig Beachtung bekommen haben.
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Über Eckhardt Rehberg heißt es, er könne gut mit Zahlen umgehen. Muss er auch, so als haushaltspolitischer Sprecher der CDU im Bundestag. Hier muss Rehberg immer wieder einen Blick darauf haben, wo Geld herkommt und wo es hinfließt. Darum schaut er momentan auch eher mit Vorsicht auf die Zeit nach Corona und die Leichtigkeit, mit der Gelder in der Pandemie locker gemacht wurden. Wieso genau, das erklärt Rehberg in dieser Folge von Eine Runde Bundestag. Bei einem Spaziergang mit Tagesspiegel Redakteur Georg Ismar erzählt der 67-Jährige dann später von seiner politischen Beziehung zu Angela Merkel. Rehberg spricht darüber, wie sich die Noch-Kanzlerin in ihrer Regierungszeit immer wieder weiterentwickelt hat, was ihre Tricks waren und auf welche Themen wir uns in ihren sicherlich irgendwann kommenden Memoiren freuen dürfen.
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Fehlende Folgen?
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CSU Politiker Peter Ramsauer ist bei seinen Hoffnungen für die Wahl ziemlich eindeutig: Wenn es nach ihm ginge, gäbe es diesmal wieder eine Bundesregierung ohne die Grünen. Lieber verhandle er mit SPD und FDP, als auch mit nur einem Grünen, sagt er. Da stimme es einfach zwischenmenschlich nicht. Im Gespräch mit Tagesspiegel-Redakteur Georg Ismar erzählt Ramsauer, wie er sich die Zeit nach der Wahl vorstellt. Außerdem verrät er, wie lange er maximal noch in der Politik bleiben will und warum er überhaupt nichts von den schärferen Abgeordnetenregeln hält, die nach dem Korruptionsskandal in der Union um Maskendeals beschlossen wurden.
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Als Agnieszka Brugger 2009 Abgeordnete wurde, war sie die jüngste Frau im Bundestag. Die damals 24-Jährige Grünen-Politikerin hat sich seitdem als Expertin für Verteidigungspolitik den Respekt ihrer Kolleg:innen erarbeitet. Selbst ein Staatssekretär der CDU habe einst intern gesagt: “Sie sind immer so gut vorbereitet”. Seitdem hat Brugger einiges erlebt. Auch das Chaos um die Sondierungsgespräche für eine Jamaika-Koalition 2017, die schließlich platzten. Im Gespräch mit Tagesspiegel Redakteur Georg Ismar erzählt Brugger, woran es damals scheiterte und ob es nach dieser Wahl besser laufen wird. Später spricht sie dann über ihre Zusammenarbeit als Grüne mit der Bundeswehr, warum sie lieber Fragen stellt und zuhört als große Reden zu halten und warum Abgeordnete für sie der schönste Beruf der Welt ist. Und ganz nebenbei gibt es dann auch noch eine kurze Begegnung mit der Kanzlerin.
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Es war immer der Traumberuf von Detlef Müller, Lokführer zu werden. Nach der Wende arbeitete er vor allem für die Erzgebirgsbahn. Heute sitzt er für die SPD im Bundestag und steht für eine Art von Politiker, die selten geworden ist. Viele Abgeordnete sind eigentlich Juristen oder haben nie außerhalb der Politik gearbeitet. Arbeiterinnen und Arbeiter sind eher die Ausnahme. Im Gespräch mit Tagesspiegel Redakteur Georg Ismar erzählt Müller, wie das die Parteien verändert hat. Woher kommt dieser Trend? Außerdem spricht Müller darüber wie er als ehemaliger Lokführer auf die Verkehrspolitik schaut und ob er irgendwann mal wieder Zug fahren wird.
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Hermann Otto Solms ist ein Urgestein der deutschen Politik. Der FDP-Politiker sitzt seit 1980 fast durchgängig im Bundestag. Jetzt soll erstmal Schluss sein. Vor kurzem hat der 80-Jährige seine letzte Bundestagssitzung absolviert. Währenddessen steht es um seine Partei laut aktuellen Wahlumfragen so gut wie schon lange nicht mehr. Wir haben Solms direkt nach seiner letzten Sitzung getroffen und sind mit ihm durchs Berliner Regierungsviertel spaziert. Im Gespräch mit Tagesspiegel Redakteur Georg Ismar schaut Solms zurück auf sein bewegtes politisches Leben und auf die Partei, die er zurücklässt. Außerdem verrät Solms, wie er sich so überhaupt so lange in der Politik halten konnte, warum die FDP nach ihrem Absturz 2013 momentan wieder so erfolgreich ist und was er damals selbst aus eben diesem Absturz gelernt hat.
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Trägt die AfD eine Mitschuld daran, dass ein Rechtsextremist vor zwei Jahren den Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke erschoss hat? Für Michael Brand ist die Antwort klar. Er ist menschenrechtspolitischer Sprecher der CDU/CSU Fraktion und war ein enger Freund Lübckes. Heute sagt Brand, es habe vier Jahre lang ein systematisches Aufheizen und Hetzen gegeben. Das habe ein Umfeld geschaffen, in dem Täter bereit seien, Menschen zu ermorden. Im Gespräch mit Tagesspiegel Redakteur Georg Ismar erzählt Brand, wie er die Gerichtsprozess nach dem Mord erlebt hat und warum man sich vor Menschenfeinden nicht wegducken darf.
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“Die kümmert sich”, so beschreibt Dagmar Freitag ihren Ruf bei der Wählerschaft. Seit Jahrzehnten holt sie in ihrem Wahlkreis in Nordrhein-Westfalen jedes Mal das Direktmandat. Im Gespräch mit Tagesspiegel Redakteur die SPD-Abgeordnete erklärt man, wie man in der Politik auch langfristig das Vertrauen der Wähler:innen behält und warum sie sich jetzt aus dem Bundestag zurückzieht. Da ist sie momentan noch Vorsitzende des Sportausschusses und sorgt sich darum, wie es nach Corona mit dem Vereinssport weitergeht. Außerdem spricht Freitag über die SPD als Macher-Partei, wo ihr das Tempo in der Politik manchmal zu viel wird, ob sie auch nach ihrer Arbeit als Abgeordnete noch gendern wird.
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Gregor Gysi ist noch lange nicht fertig mit der Politik. Das merkt man sofort, wenn man den 73-Jährigen trifft. Vergangenes Jahr hat ihn die Linksfraktion zu ihrem außenpolitischen Sprecher gemacht. In diesem September will er bei der Bundestagswahl nochmal das Direktmandat im Wahlkreis Berlin Treptow-Köpenick holen. Und das ist vielleicht noch die kleinere Aufgabe. Sollten nach der Wahl tatsächlich Sondierungsgespräche für eine Rot-Grün-Rote Koalition stattfinden, stünde Gysi vor einer großen Herausforderung. Dann müsste er nämlich die scheinbar unüberbrückbaren Differenzen zu den anderen Parteien bei Sicherheits- und Außenpolitik überwinden.
Wie er all das angehen wollen würde und wo er sich noch nicht in die Karten schauen lassen will, darüber spricht er Georg Ismar in dieser Folge von Eine Runde Bundestag. Außerdem Thema: Tierfotos, welche Veränderungen Gysi noch erreichen will und warum man auch als Opposition den Zeitgeist bestimmen kann. -
Nach der Machteroberung der Taliban stellt sich gerade nochmal vermehrt die Frage: Was war eigentlich der Sinn des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan? Wie ist es beim Mali-Einsatz? Hat Deutschland es verpasst, sich sicherheitspolitisch an Veränderungen auf der Welt anzupassen? Das sind Fragen, die sich auch Marie-Agnes Strack-Zimmermann stellen muss. Die verteidigungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion ist diesmal Gast in unserem Podcast. Statt wie sonst um den Bundestag zu spazieren, bleiben wir heute im Bundestag. Im Gespräch mit Georg Ismar erzählt Strack-Zimmermann erstmal, wie sie sonst mit ihrem Tretroller durch das Reichtagsgebäude düst und warum es für sie der persönliche Super-GAU wäre, mit Alexander Gauland von der AFD in einem Fahrstuhl festzustecken. Später geht es dann um die Frage, wie Deutschland mit Männern und Frauen bei der Bundeswehr, der Polizei und Rettungsdiensten umgeht. Und ob Frieden für die meisten zu selbstverständlich geworden ist.
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Linken-Politiker Fabio De Masi ist im Berliner Regierungsviertel vor allem für zwei Dinge bekannt: guten Kaffee und dass er sich als Finanzexperte regelmäßig Olaf Scholz anlegt und auf die Skandale schaut, in denen der SPD-Kanzlerkandidat eine Rolle gespielt hat. Wie bewertetet er kurz vor der Wahl die Glaubwürdigkeit des Sozialdemokraten?
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Martin Schulz war langjähriger Präsident des Europaparlaments und SPD-Kanzlerkandidat von 2017. Er spricht darüber, warum er sich nach zwischenmenschlichen Spannungen doch mittlerweile hinter Olaf Scholz stellt, ob er nach seinen eigenen Erfahrungen mit Medienhypes Mitleid mit Grünen-Politikerin Annalena Baerbock hat und welche Romane er als ehemaliger Buchhändler zu aktuellen politischen Lage empfiehlt.