Folgen

  • Stell dir vor: Du wirst als Profifußballer gefeiert, reist um die Welt, unterschreibst bei Topclubs, gibst Interviews – und das alles, ohne jemals den Ball ordentlich zu treffen. Klingt nach Modern Talking im Musik-Business und ist die wahre Geschichte von Carlos Henrique Raposo, besser bekannt als Carlos Kaiser. Ein Name, als hättest du im FIFA-Karrieremodus beim Spielererstellen Pinky und Brain auf deinen Schultern sitzen gehabt. Kaiser hatte alles, was ein Topstürmer braucht: athletisches Aussehen, volles Haar, eine große Klappe – nur eben auch panische Angst vor dem Ball und einen Bauch wie 'ne Bierflasche. Er versteckte sich hinter seinen Gegenspielern, stand gerne im luftleeren Raum, konnte zwar laufen, allerdings nicht mit Ball am Fuß. Geringe fußballerische Fähigkeiten oder um auf Dieter Bohlen zurückzukommen: absolut talentfrei! Und dennoch war unser Carlos ein Meister der Täuschung. Er ließ sich verpflichten und sobald ein Einsatz drohte, griff er tief in die Trickkiste. Er erfand Verletzungen, ließ sich auch mal bewusst im Training aus den Socken hauen und seine Großmutter starb auch gleich mehrfach. Hauptsache nicht spielen! Ein Stehgeiger mit Standfestigkeit. Diese Folge ist mehr ein Prank als ein Podcast, eine Mischung aus "Catch me if you can" und versteckte Kamera. Carlos Kaiser hat uns nachhaltig verblüfft. Mit einer Karriere, die es heute so nicht mehr geben würde.

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  • Der Legende nach hat er sie alle inspiriert: The Fast and the Furious, Speedy Gonzales…ja, sogar den berüchtigten Dauer-Linksblinker auf der Autobahn. Real Madrid hatte Di Stefano, Puskás und eine läuferische Naturgewalt mit Oberschenkeln wie Baumstämme. Francisco Gento galt als schnellster Spieler der Welt. Zwischen Leichtigkeit und Lichtgeschwindigkeit ließ er mit seinen Sprints und Flanken das weiße Ballett fliegen und zwischen den Gegnern tanzen. Real Madrid war sein Leben. Lange Zeit hat kein Fußballer den Europacup so oft gewonnen wie er. "Paco", wie sie ihn liebevoll nannten, machte aus seiner Trophäensammlung nie eine große Sache. Der in Armut aufgewachsene Spanier stand für Bodenständigkeit und bedingungslose Vereinstreue. Vielleicht lag es an seiner Schnelligkeit, dass er zwischen seinen berühmten Sturmpartnern auf den ersten Eindruck oft übersehen wurde. In 601 Pflichtspielen für Real erzielte er als Außenstürmer allerdings mindestens ebenso beeindruckende 182 Tore. Er beschleunigte von 0 auf 100 km/h bevor Du auch nur "Paco" sagen kannst und dann auch noch ein Abschluss wie ein Vorschlaghammer - genial! Gento! Nachholspiel drückt im Legenden-Keller endlich auf Turbo-Boost. Reals legendäre Nummer 11 lässt Gareth Bale nach dieser Folge nur in der 30er Zone spielen und uns einmal mehr staunend hinterherschauen.

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  • 250 Folgen! 250 mal "Fußball ist Geschichte, deshalb reden wir drüber". Eine wilde Reise, die noch lange nicht beendet ist...auch wenn manche Aufzeichnung einem Frisörtermin von Olli gleicht (hier und da zu viel Smalltalk und Schnittfehler, Ergebnis solala). Unsere Entwicklung ist beachtlich: Vom Ausziehsofa in Hans Wohnzimmer sind wir aufgestiegen....genau, in Hans' Arbeitszimmer. Für unsere 250. Folge sind wir umgezogen ins Wohnzimmer des Fußballs. Holle hat uns ins Stadion an der Schleißheimer Straße eingeladen. Sein Fundus an Fußball-Zeugs ist voller als jeder Junggesellenabschied-Bauchladen. Hier lautet die Devise: Taktik > TikTok. Von Felix Magaths Teebeutel bis hin zum Hund, der den WM-Pokal geklaut - Das Stadion ist der kneipegewordene Nachholspiel-Podcast. Nur mit deutlich mehr Folgen, zugegeben. Aber wie sagte neulich ein Hörer aus der Finanzbranche: Ihr seid das beste Derivat der Fußballwelt. Genau, lasst das mal auf euch wirken. So. Und jetzt stellen wir uns erstmal 'ne Runde unter die Bierdusche.

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  • Was bleibt von einer Fußball-Legende? In der Regel viel. In manchen Fällen sogar Bronze, Beton – und manchmal ein missratener Kopf. Der Büste von Cristiano Ronaldo hat es so den Kiefer verzogen, dass du dir vor Lachen das Sixpack halten musst. Was wollte uns der Künstler damit sagen? Möglicherweise, dass er als Servicekraft am Flughafen von Madeira gearbeitet hat und mit Bronze so viel zu tun hatte, wie Karl Lagerfeld mit Jogginghosen. Die Verewigung zwischen Gänsehaut und Gesichtsentgleisung ist für Bildhauer ein Wagnis. Die Arsenal-Legenden wachen vor dem Emirates wie unsterbliche Gunners, Bobby Moore thront über Wembley, während "Ibrakadabra" wie von Zauberhand die Füße abgeschraubt wurden. Wir schauen in Deine Richtung, Marco Materazzi! Weniger den Kopf auf der Brust, als den Ball an der Hand hatte Argentiniens Legende Diego Armando Maradona. In Neapel ist sein heiliger Geist omnipräsent. In den Herzen der Menschen, in dem nach ihm umbenannten Stadion und an den Häuserwänden. Über ein Fenster hatte man sogar mal direkten Zutritt zum Fußballgott. Ave Maradona! Bildhauer Karel Fron bekam auch einen Wink von ganz oben, als plötzlich in seiner Münchner Werkstatt Gerd Müllers Schatten vor ihm jubelte. Sein späteres Kunstwerk steht nun vor der Allianz Arena und lässt die Bayern-Fans in Nostalgie und Vorfreude auf Tore schwelgen. Frons Schilderungen vom Prozess zwischen Inspiration und Interpretation lassen den Jahrhundert-Angreifer für wenige Minuten geradezu lebendig werden. Der Moment wird zum Monument. Eine Folge über die großartigen, die berührenden und natürlich die ganz schlimmen Fußballer-Monumente. Mehr Sockel als Substanz? Und wer hätte eigentlich noch eines verdient? 

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  • Er ist in Japan größer als Godzilla und hat mehr Energie als der Duracell-Hase. Kazuyoshi "Kazu" Miura ist nicht einfach nur ein Fußballer. Er ist ein Zeitzeuge, ein Pionier, ein Mythos auf zwei Beinen – und mit 58 Jahren der älteste aktive Profi der Welt. In einer Welt, in der Karrieren mit 35 enden und Comebacks mit 36 belächelt werden, hat "King Kazu" längst die Regeln des Fußballs und wohl auch der Biologie neu geschrieben. Möglicherweise ist der der Angreifer sogar das eigentliche Vorbild von Raupe Nimmersatt Cristiano Ronaldo? Nachholspiel begibt sich auf eine sehr lange Reise. Miura begann seine Karriere in den 1980ern, als er mit 15 Jahren allein nach Brasilien ging, um Profi zu werden – lange bevor Japan überhaupt eine eigene Profiliga hatte. Er spielte für Santos, lief in der Serie A für Genua auf, probierte sich in Kroatien – und kehrte immer wieder zurück in sein geliebtes Japan. Heute spielt er in der zweiten japanischen Liga – für Minuten, für Momente, für die Geschichte. Eine Folge über Leidenschaft, Disziplin und den vielleicht letzten echten Romantiker des Spiels. Und weil heute Samstag ist, haben wir auch noch Andreas Herzog für Euch im Programm. Er spielte in Bremen, für Bayern und…ganz genau: nie für Borussia Dortmund. ChatGPT, olé!!

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  • Wir können nicht immer die großen Live-Calls liefern. Dafür die besten Aha!-Momente: Tomislav Piplica hatte für sein Jahrhundert-Eigentor doch ein Vorbild, Thomas Brolin hat nie für Malmö gespielt, Mario ist im regelmäßigen Austausch mit Alan McInally. Und na klar, bei Nachholspiel kommt auf einmal auch Franz Beckenbauer um die Ecke. Eine Folge voller Anekdoten und doch dreht sich alles um den sensationellen Erfolg von Roter Stern Belgrad im Europapokal der Landesmeister 1990/91. Der Titel wäre so besonders, wenn die fürchterliche Gewaltbereitschaft der eigenen Anhänger nicht so entsetzlich wäre. Im Viertelfinale gegen Dynamo Dresden eskalierte der Hass auf beiden Seiten. Ein Schandfleck in der Fußballgeschichte, der selbst durch Belgrads sensationelle Leistung nicht weggewischt werden kann. Wir beleuchten eine ereignisreiche Europapokal-Saison und stehen zwischenzeitlich im Dunkeln. Im Flutlicht der Fußballgeschichte erstrahlen auf einmal auch der BV Cloppenburg und LR Ahlen im neuen Glanz. Zwischendurch ploppt noch Diego Maradona in euren Ohren und Wolfgang Rolff in der Google-Suche auf. Ach ja, das Finale nicht zu vergessen. Warum das in Bari ausgetragen wurde, weiß kein Mensch. Wieso trotz Jean-Pierre Papin auf dem Platz keine Tore gefallen sind, ist eine eigene Forschungsarbeit. Und dann trifft Siniša Mihajlović auch noch per Elfmeter und nicht per Freistoß!

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  • Es war einmal ein ehemaliger Profi und englischer TV-Experte, der dachte: "Wie schwer kann das schon sein?!" – und wurde Trainer beim FC Valencia. Leider stellte sich schnell heraus, dass "Defensivorganisation" auf Spanisch nicht automatisch verstanden wird, vor allem nicht von einer Mannschaft, die nach jedem Spiel aussah, als hätte sie eine Paella-Schlacht verloren. Mit null Trainererfahrung, aber jeder Menge Sky-Sports-Analysen im Gepäck landete Neville in einer Liga, die ihm taktisch und sprachlich einen Knoten in Beine und Zunge spielte. Nun ja…sagen wir, seine Punkteausbeute war ungefähr so stabil wie das WLAN im Estadio Mestalla. Nach 28 Spielen, 11 Niederlagen und dem wohl größten Lerneffekt der Nachholspiel-Geschichte verließ Neville Valencia wieder – zum Glück mit einer ordentlichen Portion Selbstironie. Wir dröseln vier Monate Amtszeit auf, lösen Verständigungsprobleme, befreien Neville aus Diego Simeones Würgegriff und senden "Don’t Look Back in Anger" nach Manchester. Aber hey, zumindest wissen wir jetzt: Fußballtrainer in Spanien zu sein ist noch schwieriger, als Jamie Carragher in einer TV-Debatte zu übertönen.

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  • Wenn im Fußball plötzlich Kevin Großkreutz oder Harry Kane im Tor stehen. Wenn bei Stefan Effenberg nicht mehr vom großen Mundwerk, sondern von großen Händen gesprochen wird. Und wenn Enrico Valentini nach dieser Folge behaupten kann, auch erwähnt worden zu sein - dann ist irgendwie etwas anders bei Nachholspiel. Somit wird auch der Autor dieses Textes nur folgerichtig abrupt zum Dichter:

    Wenn der Torwart plötzlich nicht mehr kann, dann muss ein Feldspieler als Retter ran.

    Ob Stürmer, Verteidiger, Sechser mit Stil – sie stellen sich zwischen Pfosten und Ziel.

    Mal ist's heldenhaft, mal eher schräg, mal fliegt der Ball, mal steht man im Weg.

    Manch einer glänzt mit Paraden und Mut, doch andere…nun ja, sind eher suboptimal gut.

    In dieser Folge hörst du genau, wer wann im Kasten stand – ganz ohne Handschuhschau.

    Von Chaos-Momenten bis zur Legenden-Geschicht’ – dieser Podcast trifft mitten ins Gesicht.

    Hör rein, lach mit, lern was dazu, denn manchmal macht auch ein Stürmer das Tor…einfach zu.

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  • Seine Karriere ist wie ein unbefriedigendes Serienende bei Netflix: Zu früh vorbei, kein Happy End, keine Fortsetzung. Pokalvitrinen von Legenden bekommen von uns gerne eine eigene Postleitzahl verpasst. Die von Marco van Basten passt gerade eben so in seine kleine Heimat Holland. Allein mit seinen Torjägerkanonen könnte er sein Leben lang auf den Amsterdamer Grachten Schiffe versenken spielen. Bei Ajax wurde er berühmt, bei Milan zur europäischen Antwort auf Maradona. Elegant und effizient wie kein anderer seiner Art und als "Schwan von Utrecht" über den Platz geflogen. Er lebte seinen Traum, gut behütet im Schlafsack seiner Kindheit, mit fast zu viel Feenstaub, den man sich bei manchen Geschichten ungläubig aus den Augen reibt. Nur sein rechter Knöchel ließ ihn immer wieder schmerzvoll aufwachen. Er hat alles gewonnen, nur seinen Körper konnte er nicht besiegen. Nachholspiel lässt alle Trophäen von Marco van Basten nochmal aufblitzen. Eine Folge mit einer Flugbahn, wie sie sein schönstes Tor hatte. Damals wie diesmal in München. Van Basten hat uns verzaubert. In einen Löwen, einen Fuchs und ein lustiges Erdmännchen. 

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  • Chinese Super League. War da was? Die Vorgabe von Staatspräsident Xi Jinping war eindeutig: China soll Fußballmacht werden. Mit Oscar, Witsel, Modeste, Roger Schmidt und vielen anderen Namen, die ihr Gehalt vervielfachen wollten. Versehrvielfachen! Die Verlockung Fernost war also mehr Familienvorsorge denn Fußball. Nachhaltig waren Chinas Ambitionen streng genommen auch nicht, vielmehr gebunden an unromantische Investorengruppen als an Tradition. Möglicherweise gehört China auch die Zukunft, in dieser Folge haben wir sie allerdings noch nicht entdeckt. Nachholspiel steigt tief ein in schöne Vereinsnamen, tränenreiche Abschiede am Flughafen und die ewige Frage nach dem vielen Geld.

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  • Über 135.000 Zuschauer im Hampden Park zu Glasgow. Perfekte Kulisse für ein perfektes Europapokal-Finale. Und doch wehte an diesem 18. Mai 1960 ein Hauch von 1. DFB-Pokalrunde durchs weite Rund. Auf der einen Seite Puskas, Di Stéfano, Gento & Co., ihnen gegenüber: Teilzeitprofis, die während des Spiels mit offenem Mund und nach Abpfiff mit leeren Händen da standen. Wobei, die unterlegenen Frankfurter waren stolz und zufrieden. Auf dem Bankett gab's Autogramme und Trikottausch und auf dem Feld hatten sie das "Weiße Ballett" zumindest kurzzeitig mit drei Gegentoren geärgert. Die Eintracht verabschiedete sich also erhobenen Hauptes aus diesem Europapokal-Finale, das sie zuvor durch eine kleine Sensation gegen die favorisierten Rangers aus der Finalstadt erreichten. Im Endspiel die Oßwald-Elf dann aber oft nicht mehr als Statist in einer bis heute beispiellosen Machtdemonstration. Die BBC wiederholt das 7:3 jedes Jahr zur Weihnachtszeit und auch bei Englands Fußballgott Sir Bobby Charlton war's tatsächlich Liebe, als er die 90 Minuten verfolgte. "Dieses Spiel ist ein Schwindel, geschnitten, ein Film, weil diese Spieler Dinge taten, die nicht möglich sind, nicht real, nicht menschlich“. Doch er irrte, es war real, mehr noch: es war Real Madrid!

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  • Die verrückten 90er. FC Hollywood, fliegende Golfbälle und der berühmte vierte Nicht-EU-Ausländer. Pascal Ojigwe hatte Talent. Der Nigerianer hat es beim 1. FC Kaiserslautern in einem Jahr von den Amateuren zu den Profis und am 26. September 1998 vom Laiendarsteller ins Rampenlicht geschafft. Vorhang auf, Bühne frei! Trainer-Legende und Regisseur Otto Rehhagel hatte gegen Bochum ein kurioses Theaterstück aufgeführt. "Der Wechselfehler" überzeugt mit Dialogen, Dramaturgie und optischer Täuschung. Jede Inszenierung kennt eine zweite Ebene. Oder wie wir bei Nachholspiel sagen: Jörg Dahlmann. Der Ran-Kommentator mutierte zum allwissenden Erzähler und verwandelte eine nebulöse Szenerie vor der Trainerbank in einen Leuchtturm der Bundesligageschichte, indem er sich als neutraler Beobachter schließlich selbst als Hauptdarsteller einwechselte. „Harry Koch, deutscher geht es ja nimmer.“ König Otto konnte auf einem Finger pfeifen, doch an diesem Nachmittag seine Einwechselspieler nicht an einer Hand abzählen. Was ist bei der Choreographie des Chaos hängen geblieben? Ein plötzlich humpelnder Hany Ramzy ("vom Hirn in den Schenkel") und ein Schauspiel für die Ewigkeit. Applaus!

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  • Wenn es um Fußball-Strategen geht, die wahlweise Gegner, die eigenen Spieler, Zuschauer und Funktionäre in den Wahnsinn trieben, dann kommt man an Helenio Herrera nicht vorbei. Der argentinisch-französische Trainer, der in den 60er Jahren Europa eroberte, war ein Mann mit Visionen. Mysteriös wie ein Sudoku ohne Lösung. Herrera, mal ehrfürchtig "Der Zauberer", mal abfällig "Der Tötengräber des Fußballs" genannt, hatte eine besondere Eigenschaft: Innovationsgeist! Motivationsreden, Videoanalysen, Ernährungslehre - vieles davon damals neu, das meiste den Beobachtern noch suspekt. Er trainierte die Beine UND Köpfe seiner Stars. Und da haben wir noch nicht über seine Taktik gesprochen: Herrera konnte ein Spiel gleichzeitig so langweilig und doch so dynamisch machen. Auf kompakte Defensivarbeit (Libero hinter der Viererkette!) folgten überfallartige Konterläufe. Meist belohnt mit Toren und Pokalen. 16 Titel holte Helenio Herrera mit Atletico, Barca, der Roma und Inter. In Mailand prägte er die bis heute erfolgreichste Phase dieses Weltvereins, seine Mannschaft noch heute verehrt als "La Grande Inter". Der Vordenker liebte den Catenaccio und perfektionierte ihn zu einer Waffe, gegen die in Italien und Europa jahrelang kein Kraut gewachsen war. Nachholspiel baut keine Mauer, sondern lieber ein Denkmal für eine Trainerlegende des Weltfußballs.

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  • Oliver Kahn war ein Torwart der großen Bilder. Als "Titan" am Torpfosten von Yokohama, als "weiter, immer weiter"-Meister an der HSV-Eckfahne 2001, als riesige Parade über der Autobahn während der WM 2006 und eben auch als blutüberströmtes Opfer vor der Freiburger Kurve am 12. April 2000. Gehalten hat er alles, doch ausgerechnet einen kleinen Golfball sollte er in seiner Karriere nicht abwehren können. 4,2 Zentimeter Durchmesser hinterließen eine klaffende Wunde und einen Einschnitt in der Fußballgeschichte. Ausgerechnet aus der Fair-Play-Kurve schlechthin. True Crime mit Werner Hansch, Uli Hoeneß wünscht sich Premiere-Krawatten, Hausbesuch beim Täter vom Freiburger SEK-Verein und der vielleicht reflektierteste Satz von Stefan Effenberg, den ihr jemals gehört habt.

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  • Kanu, Okocha, Amunike, Babangida, Amokachi – Namen aus Gold. Fußball bei Olympia kennt viele Geschichten, diese fliegt aber am schönsten. Die Super Eagles 1996 in Atlanta. Uns hätten ja alleine schon die Namen gereicht. Brasilien und Argentinien mit Best-of-Kadern: Ronaldo, Roberto Carlos, Rivaldo, Bebeto. Ayala, Simeone, Ortega, Crespo. Ein Turnier wie ein pickepackevolles Panini-Album bei Bares für Rares. Nigeria sollte mit seinem "Dream Team" die beste aller Geschichten schreiben. Mit furiosem Angriffsfußball und spektakulären Aufholjagden verzauberte die goldene Generation Afrika und für einen Moment die ganze Welt. Für viele schweben die Legenden von damals auch heute immer noch über dem Fußball-Olymp.

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  • Wer von euch die grandiose ZDF-Doku über den "FC Hollywood" gesuchtet hat, hätte bei dieser Begegnung nur zu gerne eine der berühmten Nachholspiel-Ausfahrten genommen. Bitteschön: Bayern München gegen Borussia Dortmund im Viertelfinale der Champions League in der Saison 1997/98. Fast schon im Klatsch-Sumpf der Säbener Straße untergegangen. Ein Duell zwischen !Flasche leer! und Harry Decheiver. Da der deutsche Schlagabtausch in Sachen Unterhaltungswert aber weniger an die Wutrede von Trapattoni als vielmehr an die Mundwinkel von Nevio Scala erinnerte, halten wir uns lieber mit anderen Dingen auf: Wer trug zum Beispiel Ronaldos Wunderschuhe? Wurden Christian Karembeu und Christian Wörns in Frankreich gleich ausgesprochen? Welches Denkmal ist größer: Das von Stefan Reuter oder das von Jürgen Kohler? Und ist Thomas Helmer in der ZDF-Doku nun der heimliche Gewinner oder Verlierer? Zieht Euch warm an, Freunde, wie Marcel Reif so gerne sagte. 

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  • Achtung Abzocke! Dieser Verein ist die Senioren-Kaffeefahrt des Fußballs. Große Erwartungen, wertlose Geschenke. Andere Vereine gehen auf www.transfermarkt.de, TeBe sucht seine Verstärkung lieber im Handelsregister. Investoren, immer wieder diese Investoren. TeBes Traum von der Bundesliga wurde zu einem miesen Trip zwischen Aktiengesellschaft und Amateurfußball. Zweimal wurde dem Verein der Stecker gezogen, zweimal erwiesen sich die eigenen Anhänger als Lebensretter. Busse mit bulgarischen Arbeitern als gekaufte Mehrheit für eine Mitgliederversammlung ist da nur eine kuriose Randgeschichte des Chaos. Nachholspiel taucht in die lila-weiße Historie ein und beleuchtet einen gebeutelten Traditionsverein, der mit Winnie Schäfer und Ansgar Brinkmann einst in die Champions League wollte und heute zumindest im sozialen Engagement in der Königsklasse spielt.

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  • Nachholspiel ist aus dem Winterschlaf erwacht und verfällt gleich in nostalgische Tagträumerei. Die wilden 80er, das Gelsenkirchener Parkstadion, Assauer, Lattek, die Rummenigge-Brüder, "ein Fall für Zwei", ein Schiedsrichter namens Wiesel, Rolf Töpperwien, 12 Tore und Weltmeister Olaf Thon am Telefon. "Glück auf"! Das Pokal-Hablfinale am 2. Mai 1984 zwischen Schalke 04 und dem FC Bayern ist in die Geschichte eingegangen. 6:6 nach Verlängerung, 120 Minuten Drama, Baby! Tags zuvor erst volljährig geworden, erlebte Olaf Thon mit drei Treffern seine Wiedergeburt als neues Schalker Wunderkind. Königsblaue Fußball-Geschichte(n). Bei so viel Nachholspiel sind wir ganz liebestrunken. Wenn dich sogar der Unparteiische vor dem letzten Angriff anfeuert, du mit 170 cm Körpergröße zum Kopfballungeheuer wirst, dich der Trainer des Gegners am liebsten für 10 Millionen Mark mitnehmen möchte und der auch noch Udo Lattek heißt, dann haben wir wirklich eine rauschende Nacht bzw. Folge erlebt.

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  • Wir haben für die letzte Folge des Jahres den Nachholspiel-Weihnachtsbaum prächtig geschmückt. Franz Beckenbauer, Roberto Blanco, Joey Barton, Didi Hamann, ein bisschen MSV Duisburg, Bayer Leverkusen und ein auf Tischen tanzender Patrick Viera. Die berühmt, berüchtigte Weihnachtsfeier erfreut sich besonders bei Fußballern großer Beliebtheit. Als würde auf der Einladung neben dem Dresscode obligatorisch Feierlichkeiten, Handgreiflichkeiten, Geschmacklosigkeiten stehen. Stille Nacht, Heilige Nacht. Früher war mehr Lametta und mehr Zigarren in Augen ausdrücken. Bevor das Christkind das Glöckchen läutet, lassen wir die Skandalgeschichten klingeln. Der liebe Gott und die Lichtgestalt freuen sich über jedes Kind und wir uns über jeden Lichtblick, der hängen bleibt. Frohe Weihnachten, guten Rutsch und passt auf Euch auf.


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  • Zweite Halbzeit im Stadion an der Schleißheimerstrasse. Und immer noch heißt es: bei "Transfer" wird getrunken. Michael Reschke schenkt uns weiter ordentlich einen ein und das mit Anekdoten, wo nur Nachholspiel schreiben tut. Schnäppchen Kimmich (vom Taxi in Budapest bis zum Kontoauszug), Kanalratten und Sahnehäppchen aus Südamerika. Dazu die beste Geschichte der Welt von Roque Junior und der gewieften Dolmetscherin. Warum Jörg Schmadtke immer alle beleidigt und Mario die Außenwette übernimmt, aber keinen Bagger findet, können wir bis heute nicht beantworten. Wetten, dass…!? ihr nach dieser Folge an jetzt beim Wort "Transfer" immer zum Glas greift.

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