Folgen
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Anfang Februar 2023 betreten zwei Polizisten eine Dachgeschosswohnung in Wetter (Ruhr). Im Flur hockt die Mieterin Stefanie – mit tiefen Schnittwunden an Armen und Beinen und am Hals. Die 43-Jährige deutet auf das Badezimmer. Dort liegt ihr neunjähriger Sohn Liam mit eingeschlagenem Schädel und dem Gesicht nach unten in der halbvollen Wanne. Liam ist schon seit Stunden tot. Wie konnte es dazu kommen? Dieser Frage geht ein halbes Jahr später das Hagener Schwurgericht nach. Schicht für Schicht legt der Prozess eine Katastrophe mit Ansage frei. Ein Drama, das nur Verlierer kennt. Den Absturz einer eiskalten Helikopter-Mutter. Diese Folge kann sehr aufwühlend sein. Wenn ihr Suizidgedanken habt, Euch einsam fühlt oder in irgendeiner anderen Krisen steckt, wird Euch unter den kostenlosen Rufnummern 0800-1110111 oder 0800-1110222 geholfen.
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Ein 16-jähriges Mädchen schaltet im Internet eine Stellenanzeige. Sie sucht einen Job als Babysitterin. Der Mann, der sich meldet, ist selbst erst 20. Kinder hat er nicht. Doch das weiß die Jugendliche nicht. Die beiden treffen sich im Essener Stadtwald. Dort soll ihr die angeblich
zweijährige Tochter übergeben werden. Das Treffen endet in einem Albtraum. Die 16-Jährige wird mit einem Cuttermesser bedroht, kann der geplanten Vergewaltigung gerade noch entkommen. Was sie erst später erfährt: Der Mann, der sie angegriffen hat, ist ein Serientäter. Inzwischen hat er schon fast zehn Jahre im Gefängnis gesessen. Ein Ende ist nicht in Sicht. -
„Papa, ich brauche doch eine Mama!“ Diesen herzzerreißenden Satz hat ein vierjähriges Mädchen gesagt, als es mit ansehen musste, wie der Vater mit einem Brotmesser auf seine Ehefrau losging und sie anschließend bis zur Bewusstlosigkeit würgte. Hintergrund war das drohende Ehe-Aus. Vor Gericht war der 34-Jährige fassungslos über sich selbst. Dass seine Frau überlebt hat, war riesengroßes Glück. Die gemeinsame Tochter ist wird die schrecklichen Bilder wahrscheinlich nie mehr aus dem Kopf bekommen. Im August 2023 stand der ehemalige
Filialleiter einer Supermarkt-Kette in Essen vor Gericht. -
„Ich habe das nicht gemacht.“ Immer wieder sagt Thomas Ewers diesen Satz. Trotzdem wird er im Sommer 2002 vom Dortmunder Landgericht zu fast sieben Jahren Haft verurteilt. Die Richter sind davon überzeugt, dass Ewers seine Ex-Partnerin 1997 und 2001 zweimal vergewaltigt hat. Ewers verbüßt seine Strafe bis zum letzten Tag. Eine vorzeitige Haftentlassung wird abgelehnt, weil er die Taten weiterhin bestreitet. Erst als Thomas Ewers wieder in Freiheit ist, gibt seine Ex zu, dass sie sich alles nur ausgedacht hat. Jetzt wendet sich das Blatt: Die Frau wird vor Gericht gestellt, Ewers in einem Wiederaufnahmeverfahren freigesprochen. Was bleibt, ist ein Mann, dem eine Lüge das Leben zerstört hat.
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Wolfgang Wittchow ist Chemielehrer und Stufenkoordinator an einer Gesamtschule in Dortmund. Er weiß: „Dass Schüler mit ihren Noten unzufrieden sind, kommt immer mal wieder vor.“ Hakan ist allerdings ein besonderer Fall. Er hat Angst vor schlechten Noten. Angst davor, das Abitur nicht zu schaffen. Und auch Angst vor seinem Vater. Kurz vor den Zeugniskonferenzen 2019 beschließt er deshalb, Wolfgang Wittchow zu töten. Zusammen mit einem Freund und einem Mitschüler lockt er seinen Lehrer auf einen Garagenhof. Sie haben Hämmer dabei und wollen zuschlagen. In letzter Sekunde merkt Wittchow: „Hier ist etwas faul.“ Er überlebt den geplanten Mordanschlag unverletzt. Trotzdem kommen Hakan und seine Freunde vor Gericht. Was ist eine gerechte Strafe für so eine Tat?
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Die Millionen lagen nur ein Stockwerk weit entfernt. Und dann hatte ein Arbeitskollege auch noch im Lotto gewonnen. . . Das war für einen Banker aus Essen einfach zu viel. Als er 2021 Hochzeitspläne schmiedet, kann er der Versuchung nicht widerstehen. Es hätte der perfekte Diebstahl werden können. Doch der 30-Jährige ist zu gierig. Sein Leben als Millionär dauerte nur ein paar Wochen. Genießen konnte er seinen Reichtum nicht. Man könnte über den Fall schmunzeln, hätte nicht ein völlig Unschuldiger fast drei Wochen im Gefängnis gesessen.
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Ein Mann schiebt an einem Samstagnachmittag eine Sackkarre durch die belebte Innenstadt von Münster. Darauf ist ein Teppich befestigt. So sieht es zumindest aus. Was niemand ahnt: In dem Teppich ist die Leiche seiner über 30 Jahre jüngeren Ehefrau eingewickelt. Diese Frau war Lou. Vor Gericht geht es später um Eifersucht, Kontrolle und den Traum einer jungen Brasilianerin, in Deutschland glücklich zu werden. Die Richter sprechen beim Urteil von einem „tragischen Fall“.
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Kann man Kinder hassen? Kann man Kinder so sehr verabscheuen, dass man bereit ist, sie zu töten? Milka D. kann. Die 29-jährige ermordet im August 2012 die drei Kinder ihres neuen Freundes. Zilan wird erst zwölf, Mehmet zehn und Mustafa vier Jahre alt. Milka D. betäubt sie mit Schlafmittel, ersticht sie im Kinderbett und setzt anschließend die ganze Wohnung in Brand. Ihr Motiv? Sie wollte nicht, dass die Kinder zwischen ihr und ihrem neuen Partner stehen. Sie hasste Zilan, Mehmet und Mustafa so sehr, dass sie nicht mal mehr warten konnte, bis die Kinder ohnehin weg gewesen wären. Deren Flüge in die Türkei waren nämlich schon gebucht.
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Als Jugendlicher sitzt Vladimir D. wegen zweifacher Vergewaltigung fast vier Jahre im Gefängnis. Nach seiner Entlassung gilt er als rückfallgefährdeter Sexualtäter und wird regelmäßig von der Polizei und einem Bewährungshelfer kontrolliert. Dennoch passiert das,
was eigentlich nicht passieren darf: Im August 2019 zeigen zwei Frauen aus Kamen und Bergkamen Vladimir D. innerhalb weniger Tage wegen Vergewaltigung an. Tagelang sucht die Polizei mit Hubschraubern, Hunden und Streifenwagen nach dem Verdächtigen. Dann wird er an einem Bahnhof im Münsterland festgenommen. Das Dortmunder Landgericht verhandelt mehr als sieben Monate lang gegen den 26-Jährigen. Und schon bald stellt sich heraus: Vielleicht ist nicht alles so passiert, wie es die Frauen in ihren Anzeigen ausgesagt hatten. -
Zwei Polizisten träumen vom großen Geld. Sie kleben sich falsche Bärte an und erfinden 228 Väter, 228 Mütter und 228 Babys. Dann stellen sie in ganz Deutschland Anträge auf Elterngeld. Wenn der Coup geklappt hätte, wären sie jetzt Millionäre. An ihrer Tarnung lag es nicht, dass sie
2016 in Bochum auf der Anklagebank Platz nehmen mussten. Der „Verrat“ kam aus der eigenen Familie. Spätestens da wusste zumindest einer von ihnen: Eine Ex-Frau kann unberechenbar sein. -
Eine unheimliche Mordserie erschüttert im April 2013 Dortmund. Innerhalb weniger Tage werden drei Menschen tot aufgefunden. Allen wurde mit einem Schlosserhammer der Schädel
eingeschlagen. Ein viertes Opfer überlebt die Hammer-Attacke zunächst. Die Frau fällt jedoch in ein Wachkoma und stirbt nach sieben Monaten in einem Pflegeheim. Als Hammermörder wird Zbigniew festgenommen und später auch verurteilt. Der 52-jährige Ex-Freund des vierten Opfers gibt Polizei, Staatsanwaltschaft und später auch dem Gericht große Rätsel auf. Warum mussten all diese Menschen sterben? Und wer ist der mysteriöse „Mann mit Charakter“, von dem Zbigniew ständig redet? -
Günther, ein 75-Jähriger aus Essen, verschwindet spurlos. Die Nachbarn machen sich große Sorgen. Noch ahnt niemand, dass der Senior Opfer eines gruseligen Verbrechens geworden ist. Die Leiche wird tatsächlich erst zwei Monate später gefunden – in einer grünen Regentonne, vergraben im Garten einer Essener Stadt-Villa. Das Versteck ist so gut, dass nicht einmal die Leichenspürhunde angeschlagen haben. Der Täter war Günthers Mieter. Im Prozess am Essener Landgericht sagt er später: „Ich habe immer das Bild des armen Mannes im Kopf, der durch meine Schuld nun tot ist.“
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Im Juli 2019 finden Polizeibeamte im Dortmunder Stadtteil Lütgendortmund die Leiche von Mariam. Ihr Körper steckt in einem Koffer, der in einer leerstehenden Garage abgestellt wurde.
Unter dem Koffer hat sich eine Blutlache gebildet, überall sind Fliegen. Kurz darauf wird in Sachsen Mariams Ex-Mann Mokhtar festgenommen. Der Afghane soll die 21-Jährige mit 76
Messerstichen brutal getötet und sie im Todeskampf außerdem mit einem Schnürsenkel stranguliert haben. Zwei Kinder einer Freundin Mariams schlafen während der Bluttat nebenan. Als der neunjährige Junge auf die Toilette muss, sieht er den „Onkel“ mit ganz vielen
roten Punkten im Gesicht. -
Ein Hufschmied wird gefesselt, zusammengeschlagen und mit dem Tod bedroht. Dann muss er ein Schuldanerkenntnis unterschreiben. Es geht um das Pferd „Ohlala“, um Hündessin „Erna“ und um sechs süße Welpen, die plötzlich verschwunden sind. Hinter der Tat steckt eine Berufsreiterin. Sie hatte einen Schlägertrupp angeheuert. Vor Gericht spricht sie später
von einer Abreibung, die der Hufschmied mehr als verdient habe. Dabei gab es auch eine Zeit, in der für beide alles rosarot war. Eine Reiterhof-Affäre, mit heimlichen Treffen in Hotelzimmern. Im August 2022 wird die Berufsreiterin am Essener Landgericht verurteilt. Das Wort Reue kennt
sie nicht. -
Sie tragen Lederkutten mit einem Totenkopf, der einen Stahlhelm trägt. Sie leben ihre rechtsextreme Gesinnung offen aus. Und sie treffen sich regelmäßig in einem Partykeller in Hemer, um ihrer großen Leidenschaft zu frönen: Saufen, bis keiner mehr stehen kann. Um die Jahrtausendwende sind die „Head Hunters Germany“ im ganzen Sauerland bekannt und berüchtigt. Und der Schlimmste von allen ist Sebastian O., Gründer und gewählter Präsident der bizarren Gemeinschaft. Was er sagt, ist Gesetz. Doch im Mai 2010 wagt es ein 27-jähriger Mann, den vielfach vorbestraften Gewalttäter herauszufordern. Sein Risiko bezahlt er mit seinem Leben.
Sebastian O. schneidet ihm mit einem riesigen Messer fast den Kopf ab. -
Ihr Name ist Lisa. In ihrem Personalausweis ist ihr Geschlecht als Frau vermerkt. Doch das war nicht immer so. Früher hat die Gelsenkirchenerin wie ein Mann gelebt und schon fast 30 Jahre im
Gefängnis gesessen – wegen Mordes, Geiselnahme und Raubversuchs. Als sie im März 2023 das letzte Mal entlassen wird, kommt sie mit dem Leben in Freiheit nicht mehr klar. Rund zehn Monate später steht die 57-Jährige wieder vor Gericht. Was sie sagt, macht Angst. Denn sie hat nur ein Ziel: Sie möchte zurück ins Gefängnis. Und dafür würde sie alles tun. -
Am 28. September 2012 sitzt ein Mann in seiner Mietwohnung in Lünen, als ihm plötzlich ein Wassertropfen auf den Kopf fällt. Er schaut nach oben und bemerkt, dass sich an der Zimmerdecke bereits ein großer dunkler Fleck gebildet hat. Offenbar läuft in der Wohnung über ihm Wasser aus. Weil die Mieterin von oben nicht zu Hause ist, wählt der Mann den Notruf – und löst damit einen Einsatz aus, den keiner der Beteiligten jemals vergessen wird. Erst kommt
die Polizei, dann die Feuerwehr, ein Kammerjäger und schließlich ein Bestattungsunternehmen. Julia K., die freundliche Frau von oben, hat in ihrer Wohnung zwei bereits skelettierte Babyleichen versteckt. Sechs Jahre später wird sie vom Dortmunder Schwurgericht verurteilt. -
„Du Schlampe, räum‘ auf oder ich knall‘ dich ab!“ Das waren die letzten Worte, die Melina hörte. Dann traf sie ein 40 Zentimeter langer Armbrustpfeil in den Rücken und durchbohrte ihren Oberkörper. Die 24-Jährige verblutete in den Armen des Notarztes. Geschossen hatte Max –
ihr 19-jähriger Freund. Aus 2,80 Metern Entfernung. Er lag wie ein Scharfschütze hinter dem Sofa seiner kleinen Dortmunder Kellerwohnung. Freunde aus der rechten Szene sahen von der Couch aus zu. Vor Gericht ist später von „Imponiergehabe“ die Rede. Trotzdem sind die Richter am Dortmunder Landgericht hin- und hergerissen. War es Totschlag? Oder doch nur ein Unfall? Am Ende sind zwei Prozesse nötig, um den Fall zu beleuchten. -
Angelika verschwand im Februar 1991 spurlos. Die Bürokauffrau aus Lünen fuhr morgens zur Arbeit und kehrte nicht wieder nach Hause zurück. Erst ein Jahr später wurde ihre Leiche in einem Waldstück bei Fröndenberg gefunden. Angelika war ermordet worden. Doch von wem Lange Zeit hatte die Polizei keine einzige brauchbare Spur. Zwischenzeitlich wurde das Ermittlungsverfahren sogar schon eingestellt. Bis die Fortschritte der DNA-Analyse doch
wieder Bewegung in den Cold Case brachten. Im Sommer 2006 klingelte die Polizei an der Haustür von Angelikas Mörder. „Deine Vergangenheit hat dich eingeholt“, sagte der Beamte. -
Im November 2008 wird im Münsterland auf einen Viehhändler geschossen. Das Opfer sitzt im Auto. Zwei Kugeln treffen den Kopf, zertrümmern den Kiefer. Der 44-Jährige überlebt. Ein Wunder. Die Spur führt zu einem Konkurrenten, der Verdacht ist unfassbar: Einer der einst
größten Viehhändler Deutschlands soll einen Killer angeheuert und den Mordanschlag in Auftrag gegeben haben. Doch die Richter sind skeptisch. Ein erster Prozess endet mit einem Freispruch. Das letzte Wort war damit aber noch nicht gesprochen. - Mehr anzeigen