Folgen
-
Warum macht schlechte Laune eigentlich krumm? Und kann ein aufrechter Gang wirklich die Stimmung heben? In dieser Folge von Psychologen beim Frühstück geht’s um Embodiment – also um die spannende Verbindung zwischen Körper und Psyche.
Wir sprechen darüber:
• Wie der Körper unsere Gefühle beeinflusst – und warum ein gerader Rücken manchmal mehr hilft als ein Motivationsspruch.
• Wie unsere Psyche sich im Körper zeigt – von verspannten Schultern bis zum sprichwörtlich „gebrochenen Herzen“.
• Warum Schauspieler:innen Embodiment täglich trainieren und es ihr zentrales Werkzeug ist, es aber auch im Alltag und in der Therapie eine große Rolle spielt - und auch wir davon profitieren können.
Der Körper ist kein bloßer Mitläufer – er ist ein aktiver Teil unseres Erlebens. Kurz gesagt: Nicht nur der Kopf denkt – auch der Körper denkt mit.
Also, setzt Euch aufrecht hin, nehmt einen Schluck Kaffee – und hört rein!
Wir freuen uns wie immer auf Eure Kommentare!
Annika + Tilly -
KI ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken: Von den Sprachassistenten wie Siri und Alexa über die Navigation via Google Maps bis hin zu Chatbots im Kundenservice, die 24/7 einfache Fragen beantworten, sind wir von KI umgeben. Und sehr zur Freude von Annika beantwortet ChatGPT auch um Mitternacht die schwierigste Frage: Welches ist die Lieblingsspeise in Bhutan?
Tilly arbeitet als Betriebspsychologe beim Softwareunternehmen Iteratec und beschäftigt sich intensiv mit der "Künstlichen Intelligenz" (KI). Was macht nun die KI-Nutzung mit unseren Gefühlen, unserer Kreativität, unserer Entscheidungsfähigkeit? Wo bleiben Empathie und Wärme in der Kommunikation mit der KI? Welche Gefahren gehen von ihr aus? Wie können wir sie kontrollieren? Worin unterscheidet sie sich vom menschlichen Verhalten?
KI verbreitet sich mit unglaublicher Geschwindigkeit in unserem Leben. Sie fasziniert uns - macht aber auch Angst. Was tun? Wir befragen dazu Tessa und Sven, zwei Kollegen von Michael und KI Spezialisten.
Wir freuen uns wieder über Eure Kommentare zu dem Thema und wünschen Euch einen angenehmen Sonntag.
Annika + Tilly -
Fehlende Folgen?
-
Folge 302: Warum hast Du mich nicht lieb?
"Du bleibst solange sitzen, bis Du aufgegessen hast - und wenn es Nacht wird!" Von Verständnis und Zuwendung keine Spur, denn nicht jedes Kind mag jedes Essen. Was passiert mit einem Kind, das keine Zuwendung bekommt? Wenn Nähe fehlt, statt Liebe nur Kälte herrscht – und das alles trotzdem für Kids „normal“ erscheint? Erst im Vergleich mit anderen Kindern oder sogar erst im Erwachsenenalter, wird klar: Meine Kindheit war durch Strenge, Lieblosigkeit, starre Regeln, Strafen und fehlende Empathie gekennzeichnet. Wir reden hier von emotionalem Missbrauch.
In dieser Folge sprechen wir über emotionale Vernachlässigung, seelischen Missbrauch und die leisen Wunden aus der Kindheit, die oft erst im Erwachsenenleben spürbar werden.
Wie wirkt sich so eine lieblose Kindheit auf Beziehungen, Selbstwert und Elternschaft aus? Und was hilft beim Heilen?
Psychologen beim Frühstück – ehrlich, nah und mit Herz.
Wir freuen uns wie immer auf eure Kommentare, Annika + Tilly
⚠️ Triggerwarnung:
In dieser Folge geht es um Kindheitstraumata, emotionale Vernachlässigung, psychischen Missbrauch und belastende Familiendynamiken. Bitte achte auf Dich – höre die Folge nur, wenn Du Dich stabil fühlst oder sprich im Anschluss mit einer vertrauten Person oder Fachkraft. -
Renate ist da eigen: Jeder Tag sollte ein Muttertag sein - Annikas Mutter Renate möchte, dass man Frauen jeden Tag achtet und wertschätzt… und nicht nur zum Muttertag ein paar Blumen schenkt. Tillys Mutter dagegen hat bis zu ihrem Tod großen Wert darauf gelegt, am Muttertag "verwöhnt" zu werden. Kein Wunder: Sie musste einen Haushalt für ihren Mann, ihre drei Söhne und zeitweise auch noch für ihren Schwager und ihre Schwiegermutter schmeissen - neben ihrer Arbeit als Rechtsanwaltsgehilfin. Sie brauchte dringend das Gefühl, dass jemand diese Leistungen beachtete. Im Nachhinein litt Tillys Mutter damals schon an "Mental Load" und Burnout - wie rund 84% der für den "Barmer Krankenkassen Report 2022" befragten Frauen.
Wir werden heute über die vielen Rollen von Frauen zu verschiedenen Zeiten in unterschiedlichen Ländern reden. Wir werden aus psychologischer Sicht darüber reden, was eine "gute" Mutter ausmacht. Auch dazu gibt es neue Erkenntnisse. Ausserdem sprechen wir darüber, wie wir mit Müttern in verschiedenen Altersstufen umgehen.
Eines ist uns klar: Mütter leisten jeden Tag unbezahlte Spitzenarbeit – körperlich, emotional und mental. Wenn jeder Tag Muttertag wäre, dann bräuchte es mehr als Blumen: echte Anerkennung, faire Arbeitsteilung, soziale Gleichberechtigung und politische Lösungen sind längst überfällig!
Wir wünschen allen Frau und Müttern in jedem Alter - nicht nur heute - einen respektvollen Tag. Und falls sich der Partner heute mal wieder vor der Hausarbeit drücken sollte, zitiert gern Annika: "Wir Frauen haben kein eingebautes Haushaltsgen!"
Bis bald, Annika & Tilly -
Juchhuuuu!!! 300 Folgen "Psychologen beim Frühstück!" Also: 300mal Dankeschön an EUCH für's Zuhören, für Kommentare, Lob und wenig wenig Kritik. Es macht uns so viel Freude, mit Euch jeden Sonntag um 9 Uhr zu Frühstücken. Auf die nächsten 300…
Und das sagen wir Euch in ehrlicher Überzeugung! Denn: Wir leiden glücklicherweise nicht unter dem "Impostor-Syndrom", bei dem sich die betroffene Person für einen Hochstapler und Betrüger hält, obwohl sie objektiv kompetent ist. Sie glaubt nur, sie spiele eine Rolle und werde irgendwann „entlarvt“. Einstein, Lady Gaga, Tom Hanks und David Bowie litten und leiden darunter. Das Wort „Impostor“ (auch: imposter) stammt aus dem Englischen, ursprünglich vom lateinischen „impostor“, was so viel bedeutet wie „Betrüger“ oder „Täuscher“. Und darüber reden wir heute bei frischen Erdbeeren zum Frühstück.
Das Impostor-Erleben hat meist tiefe Wurzeln im frühkindlichen Selbstbild, in familiären Bewertungen und in der frühen Formung von Leistung und Identität. Es entsteht nicht durch eine einzelne Erfahrung, sondern durch ein Zusammenspiel vieler subtiler Botschaften.
Mögliche Ursachen können in leistungsbezogener Liebe liegen, wenn also Zuneigung oder Anerkennung nur bei guten Leistungen gegeben wird. Dann kann das Kind lernen: „Ich bin nur dann etwas wert, wenn ich erfolgreich bin.“ Das führt im Erwachsenenalter zu Perfektionismus, Versagensängsten und dem ständigen Gefühl, nicht zu genügen – selbst bei objektivem Erfolg.
Oder wenn Fehler in der Kindheit stark sanktioniert wurden oder als beschämend galten, lernen Kinder: „Ich darf keine Schwächen zeigen“ – was später zur Angst führt, „aufzufliegen“, sobald man nicht perfekt ist.
Wenn Leistungen eher bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen des Kindes als echter Anstrengung zugeschrieben werden wie „Du bist eben klug!" – und nicht: "Du hast viel dafür gearbeitet!“, dann kann das dazu führen, dass Kinder ihren Selbstwert nicht aus realistischen, überprüfbaren Leistungen ableiten, sondern aus Fremdzuschreibungen – und die fühlen sich später „unverdient“ an.
Das Impostor-Syndrom ist keine klinische Diagnose, sondern die Beschreibung eines Phänomens, das 1978 von den Psychologinnen Clance & Imes entdeckt wurde: Erfolgreiche Frauen waren trotz objektiver Kompetenz überzeugt, ihren Erfolg nicht verdient zu haben. Heute weiß man, dass es alle Geschlechter betrifft, oft in Hochleitungsumfeldern.
Was tun? Vielleicht zweifelst Du manchmal daran, ob Du wirklich so kompetent bist, wie andere denken. Vielleicht hast Du das Gefühl, nur eine Rolle zu spielen – und irgendwann wird jemand merken, dass Du gar nicht so gut bist. Wenn Du Dich darin wiedererkennst: Du bist nicht allein.
Diese Zweifel bedeuten nicht, dass Du unfähig bist – sie zeigen nur, dass Du ein Mensch mit Gewissen und Selbstreflexion bist.
Es ist okay, sich nicht immer sicher zu fühlen. Es ist sogar mutig, das zuzugeben. Und: Du musst Dich nicht jeden Tag neu beweisen, um wertvoll zu sein. Denke einmal über diese Fragen nach: • Wann hast Du zuletzt an Deinem Erfolg gezweifelt – obwohl es gute Gründe gab, stolz zu sein? • Welche Botschaften über Leistung und Wert hast Du in deiner Kindheit gelernt – und passen sie heute noch zu Dir? • Gibt es Menschen in Deinem Leben, die Deine Stärken sehen – auch wenn Du selbst sie manchmal nicht erkennst? • Was würdest Du einer guten Freundin oder einem Freund sagen, wenn sie sich selbst so infrage stellen würden wie Du?
Wenn Du nach Deiner Einschätzung unter dem Impostor-Syndrom leidest und allein nicht herauskommst, hole Dir Gespräche bei einem vertrauenswürdigen Psychologen oder Coach, der sich damit auskennt.
Wir wünschen Euch viel Erfolg - und bis nächste Woche zur Folge 301!
Annika + Tilly -
„Püppi! Lass, ich mach das schon! Das ist viel zu schwer für Dich!“ „Mausi! Das kannst Du doch nicht!“ Na, schon mal gehört? Vielleicht in der Beziehung oder Familie? Und hat Euch im Job schon mal jemand nichts zugetraut? Oder in der Kindheit alles aus der Hand genommen und versucht, jedes Risiko aus dem Weg zu räumen? Ja, das ist beschützend, aber bei Eltern reden wir dann auch von Rasenmäher-Eltern. Weil sie alles wegmähen, was es überhaupt nur an Stolpersteinen geben könnte - was sie meistens mit bester Absicht und aus Angst tun. Aber damit können die Kinder natürlich keine eigenen Fehler machen, also keine Erfahrungen sammeln. Sie werden bevormundet, also künstlich klein gehalten. Die Folge: fehlendes Selbstbewusstsein, keine Lernkurve, Unsicherheit (manchmal als Arroganz getarnt) und fehlende Lebenserfahrung. Das gilt für jeden Menschen in kleingehaltenen Situationen.
Interessanterweise ist diese Art von Entmündigung recht vielen jungen Leuten passiert, so dass es jetzt schon „Adulting Kurse“ (von „adult“=Erwachsener) gibt, in denen man Selbstbewusstsein, gesellschaftliche Anforderungen und normale Interaktion zwischen Erwachsenen nachlernen kann.
Wir unterhalten uns heute über Infantilisierung, also das „Kindlichhalten“ von Menschen. Das passiert auch in einer Gesellschaft, in der durch viele Apps und Werbung Lösungen für alle Lebenslagen vorgeschlagen werden und damit die Eigenständigkeit unmerklich verringert wird. Infantilisierung passiert auch in der Altenbetreuung, wo Pflegepersonal plötzlich wieder mit Kinder- und Babyjargon spricht.
Andererseits finden wir angesichts von Kriegen und Krisen einen ganz bewussten Rückzug in kindlichere Welten wunderbar: Animefilme, Plüschtiere sammeln, Verkleidungsparties, grosse Fell-Maskottchen, Aufkleber oder Computerspiele. Manchmal, wenn das Leben zu groß wird, retten wir uns zurück in kleine Welten – mit sprechenden Katzen, übergroßen Plüschwesen oder einem Avatar, der magische Kräfte verleiht.
Wie sehen Eure kleinen Fluchten aus? Und habt Ihr auch schon einmal "Kleinhalten" erlebt? Annika + Tilly -
Willkommen bei unserem Oster-Special:
„Opfer bringen – warum Helfen heute ein Akt des Widerstands ist“
Ostern erzählt eine alte Geschichte: Einer, nämlich Jesus, gibt alles – für andere. Sie ultimative Opferbereitschaft, die Hoffnung bringen soll.
Und Heute? Wird eher derjenige gefeiert, der sich nimmt - wie Trump - nicht der gibt. Wir leben in einer Zeit, in der Altruismus belächelt und Egoismus gefeiert wird. Da treffen "Gutmenschen" auf Egoisten, Empathen auf Psychopathen, Soziale auf Narzisten. Das Wort Opfer hat inzwischen einen herablassenden Beigeschmack und wird als Schimpfwort verwendet, Selbstlosigkeit und Hilfsbereitschaft gelten als naiv und dumm.
Donald Trump ist nicht nur ein Politiker – er ist ein Symbol. Für eine Kultur, die Helfen für Schwäche hält. In der es um Deals und Machtdemonstrationen, um Destruktion und Eigengewinn geht. Mitgefühl, Kompromisse, Menschlichkeit, Diplomatie und langfristige Lösungen für alle haben in der Trumpschen Vorstellung keinen Platz. Deshalb ist jeder, der dagegen angeht, mutig und stark. deshalb ist in einer Ellbogengesellschaft Opferbereitschaft Widerstand - gegen Kälte, gegen Gleichgültigkeit, gegen die Diktatur des Egos. Ausserdem sagt die psychologische Forschung: Wer gibt, gewinnt. Unser Gehirn belohnt das Gute bis hin zum "Helfers High".
Aber was passiert mit einer Gesellschaft, in der niemand mehr bereit ist, etwas zu opfern?
Wir freuen uns über Eure Gedanken und Erfahrungen zu diesem Thema und wünschen Euch schöne Ostern.
Annika + Tilly -
Unsere Freundin Christin ist heute wieder mit dabei - und die hat es selbst erlebt: Schon als kleines Kind musste sie saubermachen, saugen, wischen und Geschirr spülen. Sie hatte das Haus innen sauberzuhalten, der Bruder den Garten. Wenn sie von der Schule kam, warteten schon die Aufgabenzettel ihrer Mutter. Der Stiefvater kontrollierte abends. Um Schularbeiten, Sport, Wäsche oder Essen hatte Christin sich selbst zu kümmern. Nix Kindheit: ein kleiner Erwachsener!
Was passiert nun, wenn Kinder Verantwortung tragen, die eigentlich Erwachsene übernehmen sollten? Wenn sie trösten, statt getröstet zu werden? Wenn sie Entscheidungen treffen, bevor sie überhaupt wissen, wie?
In unserer neuen Folge sprechen wir über Parentifizierung – ein Phänomen, das vielen unbekannt ist, aber unglaublich viele betrifft. Kinder, die emotional oder organisatorisch in die Rolle eines Elternteils rutschen. Kinder, die funktionieren müssen, obwohl sie selbst noch Halt gebraucht hätten.
Wir gehen den Fragen nach: Woran erkenne ich, ob ich parentifiziert wurde? Wie wirkt sich das bis ins Erwachsenenleben aus? Und: Was hätte ich als Kind eigentlich gebraucht?
Außerdem: Eine Checkliste zum Nachdenken auf https://psychologethiel.de, echte Reflexionsimpulse – und ein achtsamer Blick zurück, der vielleicht auch ein Stück Entwicklung nach vorn erlaubt.
Wir wünschen Euch einen schönen Sonntag und schreibt uns gern über Eure Erfahrungen mit dem Thema.
Christin, Annika + Tilly -
Schweissausbruch, Atemnot, Herzrasen, Kontrollverlust, Fluchtimpuls und das Gefühl, gleich zu sterben oder verrückt zu werden. Das Ganze ausgelöst durch irgendeinen Trigger. Kennst Du? Glückwunsch: Du hattest eine Panikattacke. Wie jeder fünfte Erwachsene in Deutschland auch. Zumindest einmal in seinem Leben taucht eine unkontrollierbare, plötzlich Panikattacke auf. Warum?
Eigentlich soll uns Angst vor Gefahren warnen und schützen: Wir kommen automatisch in einen "fight or flight"-Modus, in dem unserem Körper in kürzester Zeit extrem viel Energie zur Verfügung gestellt wird, um uns gegen Angreifer zu schützen - eben mit Kampf oder Flucht. Nur ist manchmal der Säbelzahntiger heutzutage ein stressiger Supermarkt… Bei Panikattacken reagiert dieses Überlebenssystem "falsch positiv", so als ob eine unmittelbare Lebensgefahr bestünde, obwohl keine reale Bedrohung da ist.
Wie entsteht nun eine Panikattacke? Was passiert dabei in unserem Gehirn? Welche "Erste Hilfe Maßnahmen" können wir während der Attacke anwenden? Wie können wir ihr vorbeugen? Wann kann mir eine Therapie helfen?
Darüber reden wir heute - mit vielen persönlichen Beispielen.
Wir freuen uns auf Euch, Annika + Tilly -
Abschied in Casablanca: "Ich schau Dir in die Augen, Kleines!" Kerzenschein. Sanfte Musik. Lächeln. Warme Berührungen. Innige Beziehung. Leidenschaft… Für viele sind das die Zutaten für die Grundausstattung einer romantischen Situation. Doch dann kommt der Göttergatte mit einem rot gesprühten mickrigen Kaktus zum Valentinstag daher. Und bei der schönen Seefahrt mit Blick in den Sonnenuntergang säuselt der Geliebte plötzlich: "Ich glaube, mir wird schlecht…" Tja, das war’s dann mit der Romantik!
Aber warum ist uns Romantik wichtig? Was verstehen wir überhaupt darunter? Ist Romantik für jeden etwas anderes? Und warum gehen die Situationen oft so wunderbar daneben? Ist auch dies "daneben gehen" und der Humor, der damit einhergeht, eine gewisse Form der Romantik - nur eben für etwas ironischere Menschen?
Wir beleuchten Romantik heute sowohl von persönlicher wie auch von psychologischer Seite. Und gern würden wir von Euch erfahren: Wie sieht's bei Euch mit Romantik aus?
Viel Spaß wünschen Christin, Annika + Tilly -
"Duuu duddu du duddududududu, don‘t worry be happy…!" Es kann dieses Lied sein, eine bestimmte Situation, eine kleine Geschichte, Erinnerungen an Mutti, die Kuchen backt, Papa, der eine Geschichte vorliest…, es kann ein Fantasiewald, ein Konzert des Lieblingskomponisten, ein besonderer Film oder eine ausgedachte Phantasy-Welt mit dem schärfsten Helden ever sein. Alles kann ein imaginärer Happy Place sein.
Viele von uns leiden unter der so genannten Free Floating Anxiety. Eine frei schwebende Angst, deren Ursache wir gar nicht genau zuordnen können. Krisen, verrückt gewordene Politiker, Wirtschaftskrise, Einsamkeit oder wirtschaftliche Engpässe – alles kann dazu führen, dass wir so ein diffuses Angstgefühl haben. Als Gegenmittel hilft da der Happy Place.
Wenn Angst aufkommt, übernimmt das limbische System, insbesondere die Amygdala, die Kontrolle. Es aktiviert den „Fight-or-Flight“-Modus, um uns vor vermeintlichen Gefahren zu schützen. In diesem Zustand fällt es dem präfrontalen Kortex – dem Teil des Gehirns, der für bewusste Entscheidungen und Imagination zuständig ist – schwer, sich durchzusetzen. Der Zugang zum „Happy Place“ wird blockiert, weil der Körper glaubt, dass wir uns in akuter Gefahr befinden.
Wie kann man den Zugang zum "Happy Place" erleichtern? Durch regelmäßiges Training: Wenn man in entspannten Momenten den gedanklichen Zugang zu seinem imaginären „Happy Place“ übt, kann das Gehirn diese Verbindung schneller herstellen, wenn es drauf ankommt.
Übrigens: Euer Happy Place muss nicht immer super ernst oder tiefgründig sein, oft hilft auch einfach Humor und Quatsch - je absurder, umso besser! Wie das funktioniert, werden wir Euch in dieser Folge erzählen!
Wir wünschen Euch einen "Happy Sunday", Annika + Tilly -
Fasten? Digital Detox? Weniger shoppen? Warum fällt es einigen von uns so schwer, auf Dinge zu verzichten? Warum werden andere geradezu euphorisch, wenn sie eine Zeitlang fasten können? Welche psychologischen Vorteile kann das Reduzieren haben - und ab wann kann es vielleicht sogar gefährlich werden?
Ein für uns spannendes Thema zum Beginn der Fastenzeit und in einer Welt, in der wir bombardiert werden mit Reizen und Verlockungen, die uns zum Konsumieren statt zum Verzichten anregen sollen.
Was passiert bei Verzicht in unserem Gehirn? Bin ich ein schwacher Mensch, wenn ich keine Lust auf Einschränkungen habe? Wie finde ich die gesunde Balance zwischen Verzicht und Genuss - zwischen bewußt genießen und bewußt verzichten?
Wir freuen uns auf Eure Reaktionen! Annika + Tilly -
Na, was meint Ihr? Wie oft hat Trump in seiner ersten Amtszeit gelogen? Unglaubliche 30.500 falsche oder irreführende Aussagen hatte damals der neugewählte amerikanische Präsident nachweislich während seiner ersten Amtszeit nach dem "Washington Post Fact Checker" getätigt. "PolitiFact" bewertete 70% seiner überprüften Aussagen als "größtenteils falsch". Lügen und Fake News als Mittel der Trumpschen Politik? Offensichtlich Ja! Aber warum glauben ihm scheinbar doch so viele Menschen, sodass er wiedergewählt wurde?
Interessanterweise glauben wir irgendwann jede Story, wenn sie uns bloß oft genug und immer wieder erzählt wird. Deshalb beschäftigen wir uns u.a. mit der "Big Lie"- Technik, nach der die Wiederholung von Lügen sie für viele Menschen glaubwürdiger macht. Warum lügen wir überhaupt? Wie können wir uns vor Fake News und Deepfakes im Internet schützen? Wie können wir unseren Nachwuchs vor Fake News schützen? Können Notlügen vielleicht auch prosoziale Seiten haben?
"Ehrlichkeit währt am längsten" - so ein Sprichwort. Ist es wirklich so? Und was ist "die Wahrheit"? Hat nicht jeder seine eigene Wahrheit und Realität?
Das Thema Lügen ist ein universelles Phänomen und psychologisch hochinteressant, weil es tief in unserer kognitiven, sozialen und moralischen Entwicklung verwurzelt ist. Wusstet Ihr übrigens, dass Kinder unter vier Jahren nicht lügen können?
Wir freuen uns wie immer über Eure Kommentare zu dem Thema - und bitte keine prosozialen Fake News…
Bis nächsten Sonntag, Annika + Tilly -
Die Bahn hat Verspätung? Also Zeit fürs Lesen. Schmerzhafte Trennung? Vielleicht endlich der Punkt, um die langerträumte Reise zu unternehmen. Und eine fiese Krankheit? Kann Dir unter Umständen in der Reha ein neues Lebensprojekt oder eine neue Leidenschaft bringen. Du weißt nie vorher, wie sich die Dinge entwickeln. Aber Du kannst die Art beeinflussen, wie Du mit Krisen und Rückschlägen umgehst.
Der amerikanische Schriftsteller Elbert Hubbard schrieb 1915: "Wenn das Leben Dir Zitronen gibt, mach Limonade daraus!" Das nennen wir heute in der Psychologie "Limonading". Damit ist keineswegs unrealistischer, übersprudelnder Optimismus und durchgehend positives Denken gemeint, sondern eher die Fähigkeit, auch in schwierigen Situationen positive Erfahrungen zu erkennen, etwas zu lernen, kreative neue Lösungswege einzuschlagen und auch mal spielerisch zu erforschen.
Oder wie es Nelson Mandela sagte: „Ich verliere nie. Entweder ich gewinne oder ich lerne!“
Laut einer aktuellen Studie der Oregon State University zeichnen sich besonders verspielte Menschen beim Lemonading aus. Durch ihre Verspieltheit und ihrem Streben nach Spaß sind sie eher neugierig, flexibel, kreativ und dadurch in schwierigen Situationen belastbarer. Doch wie bekomme ich Lemonading in meinen Alltag? Wie kann ich eine gewisse Leichtigkeit lernen? Genau darum geht es in diesem Podcast.
Viel Spaß beim Spielen wünschen Annika + Tilly -
Messingringe um den Hals: Giraffenhälse sind topmodisch bei den Padaung-Frauen in Myanmar. Schwarz lackierte Zähne waren voll im Trend im Japan des 18. Jahrhunderts. Ob letztendlich für Haarausfall sorgende Haarmasken mit Pferde-Urin für rotblondes Haar oder halsbrecherische 50cm hohe Schuhe (sogenannte Calsagnini) um schlanker zu wirken bei den Venetianerinnen der Renaissance, extrem schmerzhaft gewickelte Lotus-Füße der Mädchen im alten China oder Blei-Schminke zur Zeit Elisabeth 1., die die Haut wegätzte - immer will der Mensch gut aussehen und eifert dem Schönheitsideal seiner Zeit und seines Umfelds nach, egal welche langfristigen Konsequenzen dies für ihn hat. Denn: Es gibt keine "objektive" Schönheit! Sie ist subjektiv, liegt im "Auge des Betrachters" und wird durch kulturelle, gesellschaftliche und mediale Normen geprägt.
Aber warum ist Aussehen bloß so wichtig? Warum nimmt man Schmerzen und körperliche Reaktionen in Kauf? Gibt es Unterschiede bei Männern und Frauen? Warum benutzen wir Filter ohne Ende bei unseren Fotos? Wollen wir wirklich nur dazugehören und nicht aus der Masse herausfallen? Aber was ist mit der Individualität, was mit der Realität? Die meisten sind eben keine Models…
Die Zufriedenheit mit unserem Körper, unserem Aussehen ist eine wichtige Quelle für unser Selbstwertgefühl. Finde ich mich vergleichsweise häßlich, habe ich ein negatives Selbst- und Körperbild, kann das zu permanentem psychischen Stress und am Ende sogar zu einer psychischen Erkrankung führen. Es gibt viele verschiedene Formen von Essstörungen, u.a. Magersucht, Bulimie, Binge Eating, Depressionen durch Adipositas usw.
Spätestens wenn Dein Denken an Essen, Gewicht, Figur und Aussehen Deinen Alltag dominiert, wenn Gefühle wie Schuld, Scham oder Angst in Bezug auf Essen auftreten, solltest Du Dir frühzeitig professionelle Hilfe suchen. Frage bei Deiner Krankenkasse nach, die meistens eine Vielzahl von Angeboten bei Essstörungen bieten.
Über Schönheit, Body Positivity und Ausstrahlung unterhalten wir uns heute… wieder mit Christin. Viel Spaß! Christin, Annika und Tilly -
Na? Etwas Casu Marzu (Madenkäse) oder Balut (angebrütete Eier) zum Frühstück? Nein? Eklig? Wäre in Sardinien oder auf den Philippinen aber eine Delikatesse! Und wie steht's mit Hákarl, fermentiertem Hai aus Island? Der Ammoniakgeruch dieses "Gammelhais" löst bei vielen Menschen Würgereflexe aus - und sein Verzehr ist schon längst in den sozialen Medien eine Challenge. Aber spätestens beim Surströmming - schwedischem fermentiertem Hering in Dosen, der in den Konserven weiterreift, sodass es wegen Explosionsgefahr verboten ist, diese Dosen in ein Flugzeug mitzunehmen - reden die einen von der schlimmsten olfaktorischen Zumutung, während einige Schweden diesen Müffelfisch mit Zwiebeln, Kartoffeln, Knäckebrot und viel Alkohol als Sommerdelikatesse empfinden. Dafür werden diese Schweden wahrscheinlich etwas anderes als eklig empfinden. Vielleicht Sauerkraut?
Deshalb sprechen wir heute über eine Emotion, die wir alle haben, über die aber wenig geredet wird: Ekel! Ekel hat eine evolutionspsychologische Funktion, ist aber auch kulturell und individuell geprägt. Man kann sich vor physischen Dingen wie Gerüchen oder Schimmel ekeln, vor Dingen und Tieren, man kann sich aber auch vor Handlungen oder Amoral ekeln. Es gibt Menschen, die keine Ekelgrenze haben, was es ihnen leicht macht, Straf- und Gräueltaten zu begehen. Und natürlich Menschen, die sich sehr leicht ekeln, die u.a. aus Ekel vor Schmutz und Bakterien einen behandlungsbedürftigen Zwang entwickeln.
Und so reden wir mit Euch über unsere Ekelerfahrungen, die wir in verschiedenen Teilen der Welt gemacht haben und über die Grenze, ab der Ekel pathologisch werden kann.
Trotz einiger ekliger Lebensmittelbeispiele wünschen wir Euch ein genußvolles Frühstück am Sonntag. Freut Euch einfach, dass Ihr leckere Dinge auf dem Tisch habt!
Bis bald, Annika + Tilly -
Kennt eigentlich jeder: Wir machen immer wieder den gleichen Fehler. Oder wir machen immer das Gleiche und erwarten aber, dass etwas anderes dabei herauskommt. Nur, dass sich so keine Änderungen oder Lösungen einstellen. WIR müssen etwas anders machen. Aber was? Und wie? Ein Perspektiv-Wechsel wäre ein prima erster Schritt, um die ganze Situation von aussen oder von oben oder mit den Augen eines anderen zu betrachten.
Ab und zu mal das eigene Leben aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten kann nämlich helfen, Probleme zu lösen, festgefahrene Denkmuster zu durchbrechen und dadurch bessere Entscheidungen zu treffen.
Welche Methoden und Techniken bietet die Psychologie zum Perspektiv-Wechsel? Warum ist es Kindern erst ab einem bestimmten Alter möglich, die Sichtweise einer anderen Person einzunehmen? Was passiert, wenn ein Mensch nicht in der Lage ist, sich selbst kritisch einzuschätzen oder sich in einen anderen Menschen hineinzuversetzen?
Für uns ein spannendes Thema - für Euch hoffentlich auch!
Schreibt uns gern über Eure Erfahrungen mit Perspektiv-Wechseln. Bis bald, Annika + Tilly -
Na, das war nix mit dem Babyschlaf… Christin, die heute mit uns frühstückt, haben nacheinander ihre vierjährigen Zwillinge aus ihrem Bettgedrängelt. Ihr intensiv schnarchender Mann sägte einen großen Wald ab…Und bei uns mußte Annika musste wegen unseres Frühstücks ihren Schlaf abbrechen - Garant für Grummelei und kleine Augen - ausserdem war ihr nachts so kalt. Erholung also gleich Null. Nur Tilly hat gut ausgeschlafen - aber der hat jetzt Hunger…
Und mit dem "Schlafen wie ein Baby" ist das sowieso so eine Sache: Die meisten Babies schlafen streckenweise prima, sind aber alle zwei Stunden hungrig… Es gibt wahrscheinlich keine Eltern, die in der Babyphase ihrer Kinder überhaupt ausreichen Schlaf bekommen. Doch ab wann ist Schlaf erholsam? Wieviel Schlaf brauchen wir eigentlich und was passiert in Körper und Psyche bei Schlafentzug? Wie kommen wir in einen regenerativen Schlaf und was können wir tun, wenn wir vor lauter Sorgen nicht in den Schlaf kommen?
Dieses und einiges mehr bekommt Ihr heute von uns auf die Ohren, damit Ihr gut und erholsam schlafen könnt.
Christin, Annika und Tilly -
Erst einmal vorneweg: Heute gehts bei uns nicht um Winterblues, Traurigkeit oder depressive Verstimmung - wir sprechen heute über klinisch relevante Depressionen. DEPRESSIONEN SIND ERKRANKUNGEN, DIE BEHANDELT WERDEN MÜSSEN UND GEHEILT WERDEN KÖNNEN!
Fast 10 Millionen Menschen leiden in Deutschland unter einer depressiven Erkrankung. Wir werden Euch die Symptome schildern, die auf eine behandlungsbedürftige Depression hinweisen, damit Ihr sie bei Euch selbst oder in Eurem Umfeld entdecken könnt. Wir erklären Euch kurz die verschiedenen Formen von Depressionen und schlagen Behandlungsarten und Wege zur Therapie vor.
Hier schon mal eine kleine Auswahl von Adressen, an die Ihr Euch wenden könnt, falls Ihr selbst oder jemand in Eurer Umgebung Symptome einer Depression zeigen sollte:
In Notfällen, z.B. bei drängenden und konkreten Suizidgedanken, auch bei anderen, wende Dich bitte sofort an die nächste psychiatrische Klinik (Internet) oder wähle den Notruf unter der Telefonnummer 112.
Ein psychologisches Erstgespräch bei Dir in der Nähe - um abzuklären, ob tatsächlich eine behandlungsbedürftige Depression vorliegt - kannst Du beim ärztlichen Notdienst unter 116 117 erfragen.
Mehr Infos über Depressionen und einen Selbsttest findest Du auf der Website der Deutschen Depressionshilfe: https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/selbsttest-offline
Wir wünschen Dir viel Kraft, falls Du selbst oder einer Deiner Lieben in einer Depression stecken sollte. Denke bitte immer daran: Es gibt Wege aus dieser Erkrankung!
Annika + Tilly -
Auch so müde, antriebslos, Energie gleich Null? Hast Du eine Kälte-Unverträglichkeit entwickelt und ein magisch-konstantes Verlangen nach Süßigkeiten entwickelt? Klarer Fall: Diagnose "Winterblues"! Christin und Annika stimmen da ganz klar ein: Christin vermisst die Sonne, Annika mutiert zur Bettwurst. Und Tilly zeigt sich solidarisch - zumindest, was seinen Konsum von Maxis Super-Nußecken angeht.
Wann reden wir Psychologen aber offiziell vom Winterblues und ab wann von einer behandlungsbedürftigen Depression? Und was kann man in welchem Fall machen, um aus einem derartigen Stimmungstief herauszukommen? Darüber reden wir heute zusammen mit Christin.
In der nächsten Woche werden wir uns dann mit klinisch relevanten Depressionen beschäftigen, die unabhängig von Jahreszeiten auftreten können und dringend behandelt werden müssen.
Wir wünschen Euch einen kuscheligen Sonntag,
Annika, Christin und Tilly
Hier einige Adressen, unter denen man sich Hilfe bei Depressionen oder einen Termin zur psychologischen Diagnostik besorgen kann:
In Notfällen, z.B. bei drängenden und konkreten Suizidgedanken, wende Dich bitte an die nächste psychiatrische Klinik oder wähle den Notruf unter der Telefonnummer 112.
Ein psychologisches Erstgespräch bei Dir in der Nähe - um abzuklären, ob tatsächlich eine behandlungsbedürftige Depression vorliegt - kannst Du beim ärztlichen Notdienst unter 116 117 erfragen.
Mehr Infos über Depressionen und einen Selbsttest findest Du auf der Website der Deutschen Depressionshilfe: https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/selbsttest-offline - Mehr anzeigen