Folgen

  • Jens Balzer

    Wie wirken sich der technische Fortschritt, die Automatisierung des Denkens, die maschinelle Optimierung des menschlichen Körpers und die Digitalisierung der Kommunikation auf die Popmusik aus? Und wie verändern sich dabei die Verhältnisse zwischen Politik, Populismus und Pop? Dazu möchte ich ein paar Überlegungen anstellen, am Beispiel verschiedener Phänomene aus dem weiten popkulturellen Feld zwischen High und Low; wobei ich diese begriffliche Polarität nach der 1986 von dem Boxsportavantgardisten René Weller aufgestellten Maxime behandle: “Wo ich bin, ist oben, falls ich mal unten bin, ist unten oben“.
    Ganz oben unter den deutschen Popstars der Gegenwart findet sich ein populistischer Cyborg: Helene Fischer wurde nach Inspirationen aus der Künstlichen Intelligenz und der neuesten Empfehlungsalgorithmenforschung entwickelt und wird in ihrem Stil, ihrem Auftreten und ihrer politischen Botschaft unablässig durch ein komplexes Geflecht von Feedbackschlaufen rekursiv optimiert. Während die interessanteste deutsche Independent-Pop-Gruppe der Gegenwart, The Screenshots, aus drei hipsterpopulistisch musizierenden Twitter-Avataren besteht, die Kastenbärte und Fischerhüte mit Betriebssystem-Logos tragen und zugleich die damit angetrigerte innerlichkeitsfremde Oberflächenästhetik des digitalen Zeichengestöbers in den Gitarrenrock re-implementieren – also in jene musikalische Gattung, deren Gegenwart kaum etwas anderes kennt als vintage-analoge Authentizität.
    So überkreuzen sich bei The Screenshots und Helene Fischer einander entgegenlaufende Versuche einer Dialektik von Posthumanität und Subjektivierung. Vollständig entsubjektiviert ist wiederum der popmusikalische Soundtrack der sogenannten Neuen Rechten: Es gibt ihn nämlich schlicht nicht, wie ich an einigen nicht vorhandenden Beispielen zu belegen versuche – obwohl die Neue Rechte sich gern als neue und einzig wahre zeitgemäße Popkultur etikettiert. Sollte die Rechte recht haben, wäre sie damit zugleich die erste Popkultur ohne Pop. Was bedeutet für die Verbindung von Populismus und Pop, für die Zukunft der Menschheit und der Musik?

  • Ronya Othmann, Luna Ali, Lea Sauer

    3 Autorinnen fragen nach dem Pop in der Literatur. Das ganze wird in Form einer Lesung stattfinden. Die Autorinnen lesen ihre essayistischen-literarischen Texte. Damit man dazu tanzen kann, wird die Lesung in Zusammenarbeit mit einer Medienkünstlerin* gestaltet werden. Kein Wasserglas! Dafür Pepsi und Popcorn.
    Lesen werden Luna Ali, Lea Sauer und ich (Ronya Othmann), drei Studentinnen des Deutschen Literatur Institut Leipzig.

  • Fehlende Folgen?

    Hier klicken, um den Feed zu aktualisieren.

  • Martin Ehrenhauser

    Der US-Amerikaner Vincent Viola ist mit einem geschätzten Vermögen von rund 1,7 Milliarden US-Dollar der Pop-Star im Finanz-Cyberspace. Wer an den Computerbörsen in Wien, New York, London oder Frankfurt Finanzprodukte kauft, handelt mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Virtu Financial, dem hochfrequenten Geldroboter von Viola. 
    Denn sei Money-Bot handelt automatisiert und in extrem hoher Frequenz an 235 unterschiedlichen Handelsplätzen, in 36 Ländern weltweit, mit rund 12.000 verschiedenen Finanzinstrumenten. Und das 24 Stunden täglich, sieben Tage die Woche. 
    Und egal ob der Preis steigt oder fällt, Vinnies Geldroboter gewinnt immer. Das Unternehmen ist für Vinnie, wie Viola von seinen engen Freunden genannt wird, eine Art privater Geldautomat, der jährlich einen Netto-Gewinn von rund 160 Millionen US-Dollar ausspuckt. 
    Dabei hat Vinnie kein Produkt und auch keine Kunden. Doch was ist das Geheimnis seines Erfolgs? Wie funktioniert der Geldroboter des ehemaligen US-Soldaten? Wer zahlt seinen Gewinn? Und vor allem: Macht sein Geldroboter unsere Welt besser? Eine spannende Reise durch die Glamour-Welt des Finanz-Cyberspace. 

  • Cem Ergün-Müller

    Im Feld der Innovation spielen viele Faktoren eine Rolle: Methoden und moderne Management-Tools sowie Nutzerverhalten und -interesse genauso wie Ökosysteme, Wettbewerber, technologische Trends und gesetzliche Parameter.  
    Aber wie kommt man bei der Flut an Informationen zu Innovationen? 
    Die Antwort: Man muss sich fokussieren, wenn man etwas erreichen will. Dabei sollte man sich im Klaren darüber sein, was man selber kann, wen man kennt, der was kann und wie viel Zugriff man auf diese Ressourcen hat.  
    Dann spricht man von Asset-based Innovation. 

  • Dennis Kogel, Rebecca Raschun, Riad Djemili, Daniel Recktenwald

    Wer ist eigentlich dieser Drake? Das muss hunderttausenden Gamern durch den Kopf gegangen sein, als der kanadische Superstar am 14. März 2018 zu Besuch beim Livestreamer Ninja war – und Massenmedien mal wieder völlig perplex auf die Gaming-Sphäre starrten. Wie zum Teufel ist ein Typ, der zuhause im Hoodie einen bunten Shooter spielt, so berühmt geworden, dass er einer der wichtigsten Rapper der Welt mit ihm abhängen will!?
    Für Gamer dagegen dürfte das so gar nicht überraschend gewesen sein. Tyler “Ninja” Blevis ist im Gaming längst so groß, so wichtig wie jeder Popstar. Blevis ist Livestreamer auf Twitch, nimmt über 500.000 Dollar über Werbung und Spenden ein. Er ist einer der neuen Stars des Gaming. Livestreamer wie er bestimmen, was gespielt und was entwickelt wird.
    Erfolg haben längst nicht mehr Spiele, die eine große, epische Story erzählen, sondern vor allem solche, die sich gut zum Zuschauen eignen. Spiele wie Player Unknown’s Battlegrounds (PUBG), Fortnite, Rainbow Six: Siege oder Warframe. Den meisten, die sich nur nebenbei mit Games beschäftigen, sagen diese Namen nichts, doch es sind die Spiele, auf die die gesamte Spieleindustrie mit großem Interesse schaut.
    Diese Entwicklung möchten wir diskutieren.
    In Kooperation mit /Kuration durch: Motherboard Germany

  • Felix Schwenzel

    vor knapp zwanzig jahren hatte ich das gefühl, die wichtigste frage der menscheit gefunden zu haben. sie lautet: „was willst du eigentlich?“
    mich interessierte, wie verschiedenen menschen diese frage beantworten würden und stellte sie (für mehrere jahre) ins internet. leider waren damals noch nicht besonders viele menschen im internet, weshalb die zwei antworten darauf eher unbefriedigend waren und ich sie mir auch nicht gemerkt habe.
    in der rückschau muss ich zugeben, dass die frage, ganz ohne kontext und einordnung, auch eher bescheuert und eventuell sogar ein bisschen aggressiv wirkt, jedenfalls nicht, wie die die wichtigste frage der menscheit. in meinem vortrag möchte ich den damals fehlenden kontext nachliefern und erklären, was ich mit der frage erreichen wollte und warum ich sie nach wie vor, ganz besonders heute, für wichtig halte.
    das problem ist nämlich, in aller kürze, dass es einige menschen gibt die diese frage für sich beantwortet haben und bei der arbeit an der antwort so viel macht und einfluss gewonnen haben, dass sie unsere eigene fähigkeit nach antworten (und fragen) zu suchen massiv beeinflussen. um nur eins von vielen beispielen herauszugreifen; mark zuckerberg hat die frage beantwortet mit: „alle menschen der welt miteinander verbinden“. die frage ist aber nicht nur: wollen wir das auch? sondern: welche anderen antworten gibt es, was wollen wir (eigentlich), welche neuen fragen ergeben sich aus zuckerbergs antwort?
    ich glaube, plakativ gesagt, dass wir nicht nur über privatsphäre, den schutz von daten oder vor überwachung nachdenken sollten, sondern vermehrt über unsere (individuelle) vorstellung von zukunft und die (digitale) gestaltung unseres lebens, individuell und kollektiv. statt lediglich in autonome apparate (fahrzeuge, plattformen) forschung und geld zu investieren, sollten wir unsere eigene, persönliche und kollektive vorstellung von autonomie erforschen, in utopien giessen und immer wieder (in) frage(n) stellen. 
     

  • Silja Vöneky, Philipp Kellmeyer, Christiane Miethge

    The session will start with a video showing parts of the web documentary "Homo Digitalis". The panelists will then discuss, together with the audience, the ethical, legal and social implications of the convergence of consumer neurotechnology with big data and advanced machine learning.
    After all, the brain is not any old organ: it is the seat of our feelings, desires, personality, attitude, creativity and thoughts. Gaining access to this rich trove of highly personal biometric data via advanced neurotechnology may be an enticing prospect for companies that want to harness this data for potentially unprecedented levels of personalization of their services, e.g. targeted advertising. Yet, thus far, there is no wide ranging public disocurse or deliberation of the potential threats of this development for the privileged privacy and the freedom of our thoughts, feelings and other mental states. Do existing regimens for protecting biomedical data suffice to manage this potential flood of Big Brain Data? Can technology, such as blockchain, federated learning or differential privacy, protect users' brain data from unwarranted access and commercial exploitation? Who will decide over the priorities for research and applications as experts in data science and machine learning systematically move from public research institutions to the private sector?
    In the first part of the session, we will present the benefits and risks of this scenario from a medical, scientific, legal and neuroethical perspective. In the second part, we will engage the audience in discussing and deliberating about possible solutions for these ethical, legal and social challenges.

  • Barbara Wimmer

    Beim „Internet der Dinge“ liegen Wirklichkeit und Utopie nah beieinander: Die ersten vernetzte Kühlschränke, die Spam-Mails verschickt haben, gab es bereits im Jahr 2014. Vernetzte Autos, deren Bremsen am selben System hingen wie der Autoradio, wurden 2015 geknackt und aus der Ferne manipuliert. 2016 folgten Smart-TVs. Diese Geschichten hätten auch Science-Fiction-Autoren nicht besser hingekriegt! Oft sind es aber auch weniger spektakuläre Dinge, wie IP-Überwachungskameras, Thermostate, Feuermelder, Netzwerkdrucker oder WLAN-Router, die das “Internet der Dinge” zu einer wahren Gefahr für das gesamte Internet machen.
    Die Anthologie "Smart Lies - Alles smart!", die Barbara Wimmer zusammen mit Günther Friesinger von monochrom veröffentlicht hat, beschäftigt sich daher mit dem Thema „Alles smart, oder?“ – Smarte Geräte sind oft gar nicht so intelligent wie sie auf den ersten Blick scheinen. Oft sind es auch einfach kleine Spionagegeräte und wir geben damit zudem immer häufiger die Herrschaft über unsere eigenen Entscheidungen ab. Eine App hier, die uns die Wassertemperatur verrät, einen App da, die unsere Heizung aufdreht. Doch was passiert eigentlich, wenn wir uns auf die Aussage der digitalen Assistentin Alexa verlassen, die sagt, dass es draußen schneit, statt einfach selbst aus dem Fenster zu sehen und und dabei festzustellen, dass die Sonne scheint?
    Barbaras Geschichten drehen sich etwa um die Update-Problematik bei Alltagsgegenständen sowie darum, wie böse Ferien enden können, wenn ein smartes Schloss die Urlaubsfreuden verdirbt. Beide Geschichten sind angelehnt an Fakten - ergo, die Grundidee ist nicht erfunden, nur die Geschichten rundherum. Die besten Auszüge bekommt ihr hier im Rahmen einer Lesung präsentiert.
    "Smart Lies - Alles smart!" erscheint im Herbst 2018 im Verlag mono.

  • Shermin Voshmgir, Ricardo Ferrer Rivero

    Bitcoin wird nicht das neue Zahlungsmittel – dafür ist das Programm zu träge und verbraucht zu viel Energie. Aber die Technologie dahinter, die Blockchain, hat große Hoffnungen geweckt. Neue Anwendungsideen und Lösungen überschwemmen den Markt. Vier Trends fallen dabei auf:
    1. Viele treibt die Gier. Im Netz versprechen selbsternannte Krypto-Experten und Trading-Gruppen das schnelle Geld. Mittlerweile kann man sogar auf den Kurs von Bitcoin wetten. Das treibt den Preis. Statt eines Tauschmittels sind Bitcoin und Co zur vermeintlichen Geldanlage geworden. 
    2. Das Ziel scheint keine allgemeingültige, digitale Währung mehr zu sein, sondern die Neuordnung einzelner Branchen. Krypto-Unternehmen wollen den Musikmarkt umkrempeln, die Stromvergütung neu ordnen oder den Kauf von Cannabis vereinfachen. Dafür schaffen sie immer neue, digitale Tauschmittel – "Tokens". 
    3. Blender haben leichtes Spiel. Offenbar reicht es, den Begriff Blockchain an eine Idee zu binden, schon stecken Menschen Millionen in Unternehmen. Immer wieder laufen Nutzer betrügerischen Drittanbietern auf.
    4. Staaten wissen nicht, wie sie mit all dem umgehen sollen: Die einen verbieten Kryptowährungen, die anderen wollen sie stärker regulieren oder ihre eigenen entwickeln.
    Darauf aufbauend möchten wir in einem Gespräch herausfinden, was aus der eigentlichen Idee hinter Bitcoin geworden ist. Wer verfolgt sie noch? Kann sie nach heutigem Stand überleben oder hat sie unser System schon verschluckt? Welche Zukunft hat die "Token-Ökonomie"? Und was muss passieren, damit „Kryptopia“ doch noch Wirklichkeit wird?
     
    supported by T-Labs

  • Takura Zhangazha, Anne Marie C. Befoune, Aisha Dabo

    Political bloggers and online activists have gained increasing levels of attention by governments since their key role as information transmitters during the so called “Arab Spring”. In many parts of Africa, authorities can feel threatened by bloggers who are able to bypass the gatekeepers with their online avenues to free expression. Independent voices are regarded as threats and are monitored by state security networks. In this context, blogger networks can help to provide exchange, updates and common purpose.
    The international blogger network #AfricaBlogging is an online platform featuring a plurality of voices and views supporting democratic culture and debate in Sub-Saharan Africa. Founded in 2015 in Johannesburg, its members believe that blogs play a major role in providing information and diversity of opinion in Africa. They are committed to encouraging open debate on matters that are at times not adequately covered by traditional media such as politics, economics, gender equality, health and social matters.
    However, there is a growing trend for bloggers to be monetized ‘multiplicators’ and to become brands. Those who shun the native advertising and commercialization trends and feel their function in the information ecosystem is to offer critical analysis that fills the space between events and conventional media reporting, have to fight to remain independent and credible.
    From cyber-activism campaigns that helped bring an end to the Jammeh regime in the Gambia to the political reality-check that bloggers have been able to offer more recently about Zimbabwe’s political development, members of the network are at the forefront of social and political change across Africa.
    Join us in this session with three members of #AfricaBlogging to discuss the positioning of bloggers between activists and political analysts, how to remain independent and credible, and what it means to be a successful blogger in the post-truth world of social media and fake News.

  • Christoph Boecken

    Das IoT wird sich über kurz oder lang durchsetzen, trotzdem geht damit ein Sicherheitsrisiko einher, da wir uns einerseits abhängig vom Hersteller machen, die wiederum mit den Daten missbräuchlich umgehen oder sich erst gar nicht um die Sicherheit ihrer Hardware kümmern. Nutzte man früher für Botnetze noch anfällige Rechner, so sind es heute eben Drucker, Getränkeautomaten oder Leuchtmittel. Und gerade bei Dingen wie z.B. Autos oder Ampeln kann es hier auch mitunter lebensgefährlich werden. Der Vortrag ist kurzweilig und stellt in einer Präsentation ein paar der absurdesten Beispiele vor. Er soll ganz klar unterhalten, ohne dabei die ernsthafte Message zu vergessen.

  • Daniela Platsch, Walter Palmetshofer

    This talk is an update on what happened in the last year in the international taxation sphere. We will also provide a quick overview of the international taxation system. The topics of our talk will be:
    - Paradise Papers: After the famous #LuxLeaks and #PanamaPapers, the Paradise Papers were published in November 2017.  A set of 13.4 million confidential electronic documents relating to offshore investments 19 tax jurisdictions. We will provide a summary, show the biggest cases, and demonstrate how this is a structural problem.
    - How many billions our favourite tech companies (Google, Amazon, Apple, Microsoft,...) evaded in taxes
    - The European Commission and parliament's positions on the European “tax heaven issues.”  
    - Structural issues and why this an endless story
    We will explain what a Double Irish Sandwich is and why international corporations like Google only pay 2.4% taxes. And how your favourite tech companies (Google, Amazon, Apple, Microsoft,...) evaded billions in taxes. This tax-dodging costs the European Union more than $50 billion. Annually. We bring this number into perspective. And why you pay more.
    And why this boring issue is one of the biggest questions of our time.
    Won't be boring.

  • Julian Jaursch

    Unser Talk gibt den Besucher*innen Informationsangebote an die Hand, mit denen sie auf verständliche, praxisnahe und spielerische Art ihre neuen EU-Datenschutzrechte kennenlernen und erfahren, wie sie diese Rechte auch einsetzen.
    Das neue EU-Datenschutzrecht wird genau drei Wochen nach dem Vortrag wirksam und bringt bedeutende Neuerungen für Verbraucher*innen mit sich, beispielsweise ein verbessertes Auskunfts- und Löschungsrecht. Doch es gibt kaum passende Informationsangebote, die Verbraucher*innen darauf aufmerksam machen, welche neuen Rechte sie haben und wie sie diese umsetzen. Daher ist es wichtig, dass Verbraucher*innen, die in der digitalen Welt einkaufen, Fotos teilen, Kredite beantragen oder Partner*innen finden, über ihre Rechte aufgeklärt werden. Mehr noch: Sie müssen befähigt werden, diese Rechte auch wahrzunehmen und durchzusetzen.
    Hier setzt der Vortrag an: Wir beleuchten die Bedeutung und Reichweite der neuen Datenschutzrechte, geben konkrete Beispiele für deren Anwendung im Alltag und präsentieren erstmals öffentlich einen kurzen Erklärfilm zur Datenschutzreform. Dieser ist Teil eines Informationsportals speziell für Verbraucher*innen, das auf der re:publica gelauncht wird.
    Um die vielfältigen Lebenswelten der Verbraucher*innen abzubilden und maßgeschneiderte Themeneinstiege zu ermöglichen, schaffen bei „Deine Daten. Deine Rechte.“ ein Online-Lernspiel, animierte Erklärvideos und verständliche Texte Aufmerksamkeit für die neuen Datenschutzregeln. Doch es geht nicht nur um Awareness: Die Materialien und der Talk mit einer kurzen Film- und Spielvorstellung zielen darauf ab, die Menschen zu befähigen und zu ermuntern, ihre Rechte tatsächlich wahrzunehmen.
    Der Digitale Gesellschaft e.V. hat die Materialien entwickelt, mit Förderung des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV).

  • Feranak Amidi

    In today’s world social media platforms have become priceless news-gathering assets for journalists and news organizations. But when these platforms are male dominated there is a danger of marginalizing the female audience and muting their voices.  
    On Afghan, Iranian and Uzbek social media platforms women tend be more passive. The female engagement on BBC‌ Pashto’s Facebook posts is as low as 3%. This is not because women are not present on that platform but mainly because they don’t feel safe to express their opinion and engage in debates.
    In order to have a more gender equal output of news content on social media we need to be able to tap into the pool of our female audience and in order to do that we need to make women feel safe on these platforms to talk to us and talk to each other.
    In my talk I‌ will look at some of the reasons why women are passive on social media platforms in Iran and Afghanistan, what challenges this can cause for us as journalists, how we can make these platforms more appealing for women and how we can then use these platforms as news-gathering resources to create more gender balanced news content.
    I will look at my own personal experience and how I was able to create a safe platform for Farsi speaking women on Instagram by following a set of social media ‘Best Practices’. I will talk about how I use Instagram as my main news-gathering tool to reach out to women and how secret closed groups on Facebook are giving us an opportunity to hear from our female Afghan audience.
     

  • Michael Schulte, Martin Fischer, Frauke Pohl, Guido Brombach

     
    Klexikon.de - Wie Wikipedias kleine Schwester laufen lernte // Michael Schulte
    Am Anfang stand die Frage: Warum gibt’s noch keine Wikipedia für Kinder? Ein Jahr wurde im Auftrag von Wikimedia Deutschland konzipiert, dann drei Jahre fleißig aufgebaut. Inzwischen hat Klexikon.de über 100 AutorInnen, 2000 Artikel und über 2 Millionen Besucher im Jahr. Ein Lightning Talk über die Entstehungsgeschichte dieses im deutschsprachigen Raum oder sogar weltweit einmaligen Angebots.
     
    Das lauschende Klassenzimmer - Podcast einsatz im Klassenzimmer // Martin Fischer
    Im Film “Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit” bringen zwei Schüler historische Berühmtheiten in die Gegenwart, um damit ihr Geschichtsreferat aufzupeppen – mit Erfolg! Die ZeitzeugInnen begeistern SchülerInnen und machen Geschichte lebendig. Auch ganz ohne Zeitmaschine können Podcasts heute den Unterricht spannend gestalten. Sie lassen Menschen erzählen, die Geschichte selbst erlebt haben. Der Vortrag präsentiert Möglichkeiten für den Podcasteinsatz im Geschichtsunterricht.
     
    Im Online-Klassenzimmer einen neuen Beruf erlernen: Möglichkeiten und Hindernisse // Frauke Pohl
    In den letzten Jahren haben sich virtuelle Unterrichtszenarien in der beruflichen Weiterbildung durchgesetzt. Theoretisch bieten sich beste Bedingungen: Zielgruppe sind Erwachsene mit Erfahrung aus dem Berufsleben. Alle haben einen Internet-Arbeitsplatz. Der virtuelle Raum erleichtert die aktive Beteiligung der Lernenden. In der Praxis zeigt sich aber, dass es auch Lernende mit Wunsch nach klassischem Frontalunterricht gibt, die ihren Lernprozess nur schwer selbstverantwortlich gestalten können.
     
    Die 6 Naturgesetze des Digitalen: Wie die Digitalisierung der Bildung gelingen kann // Guido Brombach
    Analog und Digital haben nichts miteinander zu tun. Beide Zustände sind so grundlegend verschieden, dass eine Substitution, wie wir sie häufig vorfinden nicht zutreffend ist. Trotzdem müssen wir im Alltag immer beide Welten miteinander harmonisieren. In der Bildung werden häufig im Prozess der Digitalisierung analoge durch digitale Methoden ersetzt. Das führt zwangsläufig zu unpassenden Konzepten, weil es nötig ist, die 6 digitalen Naturgesetze zu kennen, um zu verstehen, wie Bildung zwischen Analog und Digital gelingen kann.

  • Joseph Cox, Lorenzo Franceschi-Bicchierai

    This talk covers two areas: the inner workings of the consumer spyware industry, and how that industry has been repeatedly linked to cases of domestic and sexual violence, rape, and murder.
    The first is based on a slew of internal spreadsheets, financial documents, customer records, and even live intercepts captured by malware which activist hackers stole and provided to us as journalists. This data shows the popularity of consumer spyware, how some companies explicitly market their products to jealous or paranoid lovers to spy on their spouses, and even some connections to the same companies that provide malware for authoritarian regimes. But our talk also offers the behind-the-scenes of an investigation that relied heavily on information provided by criminal hackers: how do journalists verify that data, and how do they handle intensely private information? And we explain why we purchased the malware ourselves to give readers a deeper understanding of how exactly it worked.
    The second part brings together interviews with sexual violence victims, domestic violence researchers, and concrete evidence of malware being used to facilitate abuse. This malware may require physical access to install, but to ignore this issue would be to miss the point: in an abusive relationship, the attacker often stays in the same building, room, or even bed as the target. This scenario presents a complicated melding of physical and digital security that the infosec community may want to pay more attention to.

  • Arikia Millikan

    After 10 years of working in the corporate media industry in NYC, I have seen the destruction of the Internet Nothing. I've battled it and mostly I've lost. I've seen thousands of pages of journalistic content taken down, sometimes because of blatant censorship; other times for no better reason than a corporate whim or a site redesign. In this talk, I will discuss how history is being erased every day, often without a second thought.
    As journalists, we often pour the stories we have fought for the right to tell onto unstable platforms and centralized social networks, assuming those networks will be there forever. But do you really know who owns your content once you hit publish? Is it really yours anymore, or does it become the property of the publication—or the tech platform? How can you be sure it will be there in the future?
    This is a wake-up call about online content ownership and what can happen when we place unwarranted trust in organizations that have the ability to alter, sell, or delete our content. But there are ways to stop The Internet Nothing! I will conclude by discussing some of the theoretical requirements that would enable online content to withstand destructive forces and pass the test of time.
     

  • Marcus Willand, Julia Gebert

    Mobilität ist ein Megatrend, der sich selbst aus einer Vielzahl weiterer Megatrends speist, Diese Beeinflussen sich nicht nur gegenseitig, sondern verstärken sich auch. So entsteht zum Beispiel aus sozialen, gesellschaftlichen Entwicklungen und einem geänderten Konsumentenverhalten einer großer Nachfragesog. Das gibt neuen Mobilitätsformen wie E-Mobilität, Car Sharing oder Ride Hailing einen enormen Push.
    Dabei wird eine Wende in der Mobilität nicht ohne eine Wende in der Energie vonstattengehen können. Die „Smart City“ wird alle Komponenten vereinen müssen: autonomes Fahren, intelligente Leitsysteme,, die Verknüpfung verschiedenster Mobilitätsangebote und die erforderliche Infrastruktur für E-Mobilität.
    Hinzu kommt, dass die Digitalisierung mithilfe von Plattformen eine neue Ökonomie hat entstehen lassen. Deren HauptvertreterInnen suchen vor allem Zugang zu Daten und Kundenschnittstellen und bedienen über digitale Kanäle das sich wandelnde Bedürfnis weg vom Besitz hin zum situationsbezogenen Konsum von Mobilität. Damit kommen vollkommen neue Player in die in der Vergangenheit recht stabilen Märkte und erreichen innerhalb kürzester Zeit stellenweise Marktführerschaften, wie man an den Beispielen Uber, Amazon, oder auch AliBaba, Tencent sehen kann.
    Die neuen Gesetze der Plattformökonomie werden bestimmen, wer in Zukunft innerhalb dieser Märkte welchen Teil des Kuchens abbekommt. Offene, kooperative Plattformnetzwerke werden dabei die prägende Form der zukünftigen Zusammenarbeit sein. Dies über Branchen - wie wir sie heute noch definieren - hinweg. Stattdessen wird sich ein vollkommen neues Branchenverständnis etablieren, das sich deutlich durch seine Verknüpfung als Netzwerk von der heutigen Form unterscheidet.
    Wer sich letztendlich durchsetzen wird, ist vor allem eine Frage der Kooperation, aber auch der Geschwindigkeit.
     
    max. 30 TeilnehmerInnen

  • Simon Jockers

    Die statistischen Ämter sammeln ständig Daten über deine Umwelt: Schulabschlüsse, Arbeitslose, Recycling und Massentierhaltung. Zahlen über das alles und noch viel mehr gibt es in der amtlichen Statistik.
    Diese Statistiken sind wichtige Werkzeuge – für NGOs und politisch Aktive genauso wie für Journalist*innen. Doch die meisten Menschen können mit diesen Statistiken nichts anfangen, denn sie werden von Bürokraten für Bürokraten gemacht.
    Aber das muss nicht sein, denn wir hacken das statistische Bundesamt! Wir zeigen euch, wie ihr an die Daten kommt, die ihr braucht.
    Mit unserem Projekt Datengui.de machen wir die amtliche Statistik zugänglich für alle. Datengui.de ist ein alternatives Datenportal, das die Zahlen der amtlichen Statistik visualisiert, in Kontext setzt und erklärt – mit interaktiven Grafiken zu deiner Stadt und Datensätzen, die du einfach herunterladen und weiterverwenden kannst.
    In unserer Präsentation zeigen wir, wie wir die Daten aus der amtlichen Statistik saugen und für euch so aufbereiten, dass ihr sie verstehen und weiterbenutzten könnt.

  • Surya Mattu

    In today’s digital world social, economic, and racial injustice lurks in the shadows of the unseen Facebook post, the hidden algorithm used to sort employment resumes, and the risk assessment tool used in criminal sentencing.  These systems tend to be opaque and beyond scrutiny. Access is usually restricted to large companies and governing bodies whose interests are often unaligned with large parts of their customer base and citizens. Much of the criticism of the technology industry tends to be hypothetical or speculative because it can be very difficult to measure the ways in which people are being harmed. The methods of personalization that have transformed how we use the internet have also obfuscated the disparate impact that takes place there. This makes it significantly harder for those interested in regulation to collect the evidence necessary to hold tech companies accountable. It is possible to collect some of this information by harnessing the network and communications infrastructure that the internet is made up of. The data traveling through these systems tell compelling stories if you know how to look for them. They also often reflect systemic biases and prejudices prevalent in society.