Folgen
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Die USA stellten 2015, nach über 50 Jahren, wieder offizielle diplomatische Beziehungen mit Kuba her. Doch der diplomatische Frühling hielt nicht lange.
Ab 2016 klagten Mitarbeitende der US-Botschaft über Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindelanfälle, und kurz bevor ihr Leid begann, hörten sie ein komisches Summen oder Surren. Die US-Regierung kam zum Schluss, dass dieses mysteriöse Havanna-Syndrom eine böswillige Ursache hat: Das waren gezielte Anschläge, durchgeführt von der kubanischen Regierung mit einer Mikrowellen- oder Ultraschall-Waffe. In den Jahren danach gab es ähnliche Anschläge gegen US-Diplomat*innen und -Spione auf der ganzen Welt.
Doch schaut man sich die Fälle genauer an, macht die Erklärung einer Hightech-Waffe, die mit Mikrowellen oder Schallwellen arbeitet, wenig Sinn - es wäre kaum möglich, Menschen in Gebäuden mit so einer Waffe gezielt anzugreifen. Und die komischen Töne, die gehört wurden, stellten sich als das Zirpen von Grillen heraus.
Was ist tatsächlich geschehen? Das wollte auch das FBI wissen und führte eine Untersuchung durch. Das Ergebnis: Es handelt sich höchstwahrscheinlich um eine "Mass Psychogenic Illness", ein psychogenes Massenleiden, auch Massenhysterie genannt.
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Mars, unser planetarischer roter Nachbar, fasziniert uns seit Jahrtausenden. In der jüngeren Vergangenheit mehren sich die Stimmen, die fordern: Wir müssen den Mars besiedeln!
Diesen Schritt zu wagen, wäre irgendwie ziemlich cool. Aber ist das wirklich eine gute Idee? In der heutigen Folge diskutieren wir, warum die Antwort eher ein Nein ist - und Schuld sind für einmal nicht die Marsmännchen.
Die Kolonisierung des Mars ist einerseits eine logistische Hölle. Menschen zum Mars zu bringen und sie im absolut lebensfeindlichen Umfeld der Marsoberfläche überleben zu lassen, ist mit unserer heutigen Technologie so gut wie unmöglich.
Mars-Kolonisierung ist aber auch aus Sicht des Risikomanagements keine besonders gute Idee. Es stimmt, dass Habitate auf dem Mars eine Versicherungspolice gegen existenzielle Risiken sein könnten: Wenn die Menschheit auf der Erde ausgelöscht würde, gäbe es noch Überlebende auf dem Mars. Aber rational kalkuliert macht es viel mehr Sinn, Ressourcen in die Reduktion existenzieller Risiken anstatt in Mars-Kolonisierung zu stecken - wenn wir das Risiko einer existenziellen Katastrophe auf der Erde um nur 1% senken, ist der langfristige Nutzen davon viel grösser als der Schaden einer Verzögerung bei Weltraumkolonisierung.
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Fehlende Folgen?
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Früher war alles besser.
Das ist die Essenz der Philosophie von Jordan B. Peterson. Peterson ist ein ehemaliger Psychologieprofessor, der ca. ab 2016 zu einem weltberühmten öffentlichen Intellektuellen wurde, weil er die angeblich überbordende Ideologie von Diversität, Feminismus und Gleichheit kritisiert. Oder, wie er es nennt: Der "postmoderne kulturelle Neo-Marxismus" greift um sich.
Wir zeichnen Petersons kometenhaften Aufstieg nach. Aus seiner Arbeit kristallisiert sich ein reaktionäres Weltbild heraus: Hierarchien, Geschlechterrollen, gesellschaftliche Moral - mit allem gehe es heute bachab. Diese Ideologie schmückt Peterson mit zunehmend wirren antiwissenschaftlichen und religiösen Botschaften.
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Ivo Sasek hat einen direkten Draht zu Gott und findet "normale" christliche Kirchen blöd. Als Prophet hat er darum die Sekte "Organische Christus Generation" OCG gegründet.
Aber Sasek ist weit mehr als ein gewöhnlicher Sektenguru. Sasek hat in den letzten rund 20 Jahren ein im deutschsprachigen Raum sehr einflussreiches Verschwörungs- und Esoterik-Imperium aufgebaut.
In der heutigen Folge nehmen wir Saseks Imperium unter die Lupe. Wir werfen einen kritischen Blick auf Saseks verschiedene Projekte, darunter das Videoportal "Klagemauer TV" und die Kongressreihe "Anti-Zensur-Koalition".
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Im Juni 2021 hat das US-Pentagon einen aufsehenerregenden Bericht veröffentlicht: Es gebe unidentifizierte fliegende Objekte, die nicht erklärt werden können - und, bei denen nicht ausgeschlossen werden könne, dass sie ausserirdischen Ursprungs sind.
Ist dieser Bericht der lang ersehnte Beweis für die Existenz ausserirdischer UFOs? Leider nein. Obwohl es durchaus vorstellbar ist, dass es intelligentes, technologisch fortgeschrittenes ausserirdisches Leben gibt, ist die Hypothese, dass uns ausserirdische UFOs besuchen, reichlich löchrig. In der heutigen Folge diskutieren wir unterschiedliche Gründe, warum dem so ist.
Einige der Fragen, die wir besprechen: Warum sind die Aufnahmen von UFOs immer noch verschwommen und unscharf, obwohl Kameras immer besser und häufiger werden? Wäre eine technologisch hoch entwickelte ausserirdische Lebensform so stümperhaft, dass wir sie fotografieren und filmen können?
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In vielen Ländern setzt Corona-Impfmüdigkeit ein: Die Impfraten flachen ab, und grosse Teile der Bevölkerung wollen sich nicht gegen Covid-19 impfen lassen.
Gibt es Mittel und Wege, impfzögerliche Menschen doch noch zur Corona-Impfung zu motivieren? In der heutigen Folge diskutieren wir drei mögliche Strategien: Impfpflichten, Impf-Werbekampagnen, sowie den persönlichen Dialog.
Impfpflichten sind politisch und symbolisch heikel und funktionieren wohl rein praktisch nur bedingt. Impf-Werbekampagnen sind schön und gut, aber sie sprechen wahrscheinlich vor allem Menschen an, die der Impfung gegenüber bereits positiv eingestellt sind.
Der direkte Dialog könnte das wirksamste Mittel gegen Impfmüdigkeit sein. Und zwar vor allem, wenn wir gewisse Regeln beachten: Die Gegenseite nicht verspotten, sondern Empathie zeigen. Nicht belehren, sondern ehrlich gemeinte Fragen stellen.
Das ist natürlich einfacher gesagt als getan. In der Summe könnten diese kleinen Schritte aber dazu beitragen, dass wir die Pandemie möglichst schnell hinter uns lassen.
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Wer hat's verbrochen? Die Juden!
Hass auf, Diskriminierung von und Vorurteile gegenüber Jüdinnen und Juden sind auch heute noch so präsent wie eh und je - und nehmen tendenziell sogar zu. Warum?
Um diese Frage zu beantworten, werfen wir einen Blick auf die Geschichte des Antisemitismus. Und stellen fest: Antisemitismus gibt es zwar schon seit Jahrtausenden, aber die "moderne" Form des Antisemitismus als biologistisch-rassistischer Hass in Kombination mit Verschwörungstheorien über allmächtige Juden, die insgeheim die Welt kontrollieren, etablierte sich erst im 19. Jahrhundert.
Dieses relativ junge Verschwörungs-Narrativ dürfte einer der Schlüsselfaktoren sein, warum Antisemitismus auch heute noch so verbreitet ist. Antisemitismus ist damit eine bequeme Antwort auf alle realen und imaginierten Probleme: Im Zweifelsfall waren es halt die Juden. Ein Sündenbock mit langer Tradition.
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Corona-Proteste im Wochenrhythmus, Corona-skeptische Gruppierungen und Influencer noch und nöcher, mehrere corona-skeptische Volksabstimmungen: Was ist los in der Schweiz?
Um diese Frage zu beantworten, skizzieren wir zunächst die corona-skeptische Landschaft in der Schweiz. Und stellen fest: Die Schweizer Corona-Skeptiker*innen gehen auf die Barrikaden, obwohl die Massnahmen im europäischen Vergleich ziemlich sanft ausfallen. Was bewegt die Schweizer Corona-Gemüter?
Wir diskutieren fünf mögliche Erklärungen:
1) Die Schweiz hat ein grosses Reservoir an irrationalen Gruppierungen, die sich jetzt für den Kampf gegen Corona mobilisiert haben.
2) Die Besonderheiten der direkten Demokratie in der Schweiz sind ein Ventil für Unmut.
3) Im politische Diskurs der Schweiz sind Corona-Verschwörungstheorien politischer Mainstream.
4) Die Schweiz leidet an Wohlstandsverwahrlosung; es fehlt das Bewusstsein dafür, dass wir in einer Krise stecken.
5) Die "Pandemieverlierer" fühlen sich vergessen und lassen ihrem Frust in wütenden Protesten freien Lauf.
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So richtig Scheisse an Covid-19 ist, dass viele Menschen weiter leiden, nachdem die akute Covid-19-Erkrankung vorbei ist: Long Covid hat einen langen Schatten.
In der heutigen Folge blicken wir in die wissenschaftliche Literatur zu Long Covid und probieren, aufzudröseln, was für Arten von Long Covid es gibt, was die Symptome sind und, welche Fragen aus wissenschaftlicher Sicht noch ungeklärt sind.
Die Literatur deutet darauf hin, dass wir es mit drei Varianten oder Typen von Long Covid zu tun haben. Der erste Typus sind Schäden z.B. an der Lunge, am Herzkreislaufsystem oder neurologische Schäden, die die akute Covid-19-Erkrankung verursacht. Der zweite Long Covid-Typus ist eine Covid-19-Erkrankung, die wochen- oder monatelang andauert, aber weniger akut als zu Beginn ist. Und der dritte Long Covid-Typus ist ein Syndrom, das nach überstandener Covid-19-Erkrankung auftritt und auch Menschen mit leichterem Covid-19-Verlauf ereilen kann.
Diese dritte Variante von Long Covid ist speziell, weil das Krankheitsbild und die Diagnose von den Betroffenen selber definiert wurde. Doch bei diesem patient*innen-definierten Long Covid-Syndrom gibt es noch wissenschaftliche Unschärfen: Es könnte sein, dass ein Teil der Menschen mit diesem Krankheitsbild in Tat und Wahrheit nicht wegen einer Corona-Infektion leidet.
Was ist zu tun? Wir brauchen mehr wissenschaftliche Forschung zu diesem ätzenden Long Covid-Problem – und die Medien sollten weniger emotional und weniger skandalisierend über Long Covid berichten, damit sich der Diskurs nicht zuletzt zugunsten der Betroffenen versachlicht.
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Nach einem Jahr Pandemie werden die Protestrufe auf der Strasse und in der Politik lauter: Wir leben in einer Corona-Diktatur! Mindestens so schlimm wie bei den Nazis und in der DDR!
Die Nazi- und DDR-Vergleiche sind natürlich Quatsch. Aber trotzdem müssen wir uns fragen: Ist am Diktatur-Vorwurf möglicherweise etwas dran? Die Pandemie ist schliesslich eine einmalige Situation, in der Vieles ganz anders ist, als wir es uns seit Jahrzehnten gewohnt sind. Könnte es sein, dass wir uns tatsächlich weg von einer Demokratie bewegen?
Um diese ziemlich wichtige Frage zu beantworten, schauen wir uns genauer an, wie in der Politikwissenschaft gemessen wird, ob ein System diktatorisch ist. Wir beurteilen die aktuelle Lage anhand fünf unterschiedlicher Diktatur-Messinstrumente – und stellen fest, dass unsere demokratischen Rechte intakt sind. Das gilt auch für temporäre Beschneidungen von Freiheit wie die Maskenpflicht, weil diese Massnahmen in gesetzlich klar geregelten Bahnen ablaufen.
Warum finden trotzdem so viele Menschen, dass wir in einer Corona-Diktatur leben? Vielleicht hat es etwas mit dem Demokratie-Verständnis der Corona-Querdenker*innen zu tun: Alles, was ich schlecht finde, ist Diktatur; nur meine Meinung zählt.
Würden wir tatsächlich in einer Diktatur leben, gäbe es nicht Tausende von Corona-Protestierenden, die auf der Strasse protestieren. Stattdessen gäbe es Tausende von Vermissten, die über Nacht verschwunden sind.
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Attila Hildmann war einst ein sympathischer Koch, der die vegane Ernährung beliebt machte. In der Coronavirus-Pandemie mutierte er zum antisemitischen Corona-Verschwörungstheoretiker.
Was zum Teufel ist hier passiert?
In der heutigen Folge versuchen wir, Attila Hildmanns Absturz in den Corona-Wahnsinn zu rekonstruieren. Ein erster Anhaltspunkt ist Hildmanns beeindruckende Karriere als veganer Starkoch. Innerhalb weniger Jahre wurde er vom bescheidenen Blogger und YouTuber zum wohl erfolgreichsten veganen Koch im deutschsprachigen Raum. Dieser rasante Erfolg ist ihm womöglich zu Kopf gestiegen.
Ein zweiter Anhaltspunkt ist Hildmanns Status als Medien-Liebling. Der telegene Hildmann genoss schon lange vor der Pandemie sehr viel Medienpräsenz, nicht zuletzt im Fernsehen. So wurde Hildmann zum bekannten "Promi" - und diesem Promi haben die Medien auch in seiner Corona-Verschwörungs-Phase viel Aufmerksamkeit geschenkt. Die Story ist eben sexy: Der berühmte vegane Koch dreht durch.
Ein dritter Anhaltspunkt ist Hildmanns überhöhtes Selbstbild. Hildmann scheint sich als bedeutende politische Stimme und Plattform zu sehen, die für die Wahrheit kämpft. Diese Selbstüberschätzung wird durch die Hunderttausenden von Menschen genährt, die ihm dank seines Status als Promi an den Lippen hängen.
Die traurige Geschichte des Attila Hildmann beinhaltet eine Lektion, die heute wichtiger denn je ist: Nur, weil eine Person berühmt ist, müssen wir ihr nicht immer zuhören. Vielleicht wäre Hildmanns Verschwörungs-Karriere gar nicht erst eskaliert, wenn ihn die Medien nicht zum "Promi" gemacht hätten.
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Du möchtest dich gegen das Coronavirus impfen lassen, willst aber keine Impfschäden? Dann haben wir genau das Richtige für dich: Impfstoffe aus Russland und China. Sie wirken viel besser und sind viel sicherer als westliche Impfstoffe! Zumindest, wenn man der russischen und chinesischen Staatspropaganda Glauben schenkt.
Russland und China haben schon früh in der Pandemie angekündigt, ihre eigens entwickelten Impfstoffe – Sputnik V aus Russland und CoronaVac sowie BBIBP-CorV aus China – seien hoch wirksam und damit der Schlüssel zum Sieg über die Pandemie. Doch hinter diesen vollmundigen Propaganda-Erklärungen stand lange Zeit keinerlei wissenschaftliche Evidenz.
Darum werfen wir in dieser Folge einen kritischen Blick auf die russischen und chinesischen Corona-Impfstoffe. Einerseits sind diese Impfstoffe mächtige Propaganda-Werkzeuge, mit denen sich Russland und China nicht zuletzt in Schwellen- und Entwicklungsländern als Pandemie-Retter aufspielen. Begleitet wird diese Propaganda von einer ziemlich hinterlistigen, grossangelegten Desinformations- und Lügenkampagne gegen westliche Corona-Impfstoffe.
Andererseits interessiert uns aber auch, was die Wissenschaft hinter den russischen und chinesischen Impfstoffen ist. Hier zeigt sich: Die Impfstoffe aus dem Osten sind wissenschaftlich seriöser, als die Propaganda vermuten lässt. Für Sputnik V gibt es erste belastbare Evidenz, die auf hohe Wirksamkeit deutet. Bei CovonaVac und BBIBP-CorV stehen grössere Studien noch aus, aber erste vorläufige Studienergebnisse lassen vermuten, dass auch die chinesischen Impfungen nützlich sind.
Die Corona-Impfungen aus dem Osten haben damit eine gewisse Tragik. Hätten Russland und China auf ihre bizarre Impf-Propaganda und die gefährlichen Desinformationskampagnen verzichtet und stattdessen auf den regulären Wissenschaftsprozess gesetzt, wäre das Vertrauen gegenüber ihren Impfstoffen bei uns im Westen viel höher – und der Kampf gegen die Pandemie ein ganzes Stück einfacher.
So bleibt ein fahler Nachgeschmack. Und ein tiefsitzendes Misstrauen, dem auch mit positiven Studienergebnissen nur schwer beizukommen ist.
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Wladimir Putin ist ein lupenreiner Demokrat.
So sieht es zumindest Gerhard Schröder, ein gut bezahlter Lobbyist, der für Putin arbeitet. Die meisten Leute wissen natürlich, dass Putin das Gegenteil eines lupenreinen Demokraten ist: Ein Autokrat, der Russland zu einer "gelenkten Demokratie" umgebaut hat, in der alle Fäden der Macht in seiner eigenen Hand zusammenlaufen.
Doch viele Menschen im Westen sind trotzdem – oder vielleicht genau darum? – ziemlich begeistert von Wladimir Putin und seiner illiberalen, antidemokratischen Politik. Diese "Putinversteher" finden alles, was Putin macht, so richtig gut und alles, was westliche Länder machen, so richtig schlecht. Warum hat Putin im Westen eine so treue und leidenschaftliche Fangemeinde?
Um diese Frage zu beantworten, rollen wir zunächst die Geschichte hinter Putins kometenhaftem Aufstieg an die russische Machtspitze auf. Die Logik des Systems Putin gibt nämlich Anhaltspunkte, warum die Putin’sche Politik in unseren Breitengraden derart beliebt ist. So sehnen sich beispielsweise viele Menschen nach einem vermeintlichen anti-imperialistischen Gegengewicht zu den USA, inkl. einem dezidiert traditionalistisch-konservativen Wertekompass. Auch die professionelle russische Propagandamaschinerie, die uns mit Desinformation und Fake News berieselt, dürfte die Meinung vieler Leute im Westen prägen. Zudem dürften Menschen, die autoritäre Persönlichkeitszüge haben, in Putin eine Art Führer- und Erlöserfigur sehen. Und prominente Verschwörungsfiguren wie Ken Jebsen (KenFM) oder Daniele Ganser als moderne Version "nützlicher Idioten" sind undifferenzierte Multiplikatoren der Putin'schen Sicht.
Hey, wenn Putin mit nacktem Oberkörper so richtig männliches Zeugs macht, haben wir alle Schmetterlinge im Bauch, ok? Aber trotzdem plädieren wir dafür, die Welt nicht Schwarz-Weiss zu sehen, denn die Realität hat Grautöne: Nur, weil die USA und der Westen ziemlich viel Scheisse bauen, ist die Putin'sche Kacke nicht automatisch Haute Cuisine.
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Die Welt ist ungerecht, verworren, kompliziert. Aber zum Glück gibt es jemanden, der den vollen Durchblick hat: Daniele Ganser weiss, wie die Dinge wirklich funktionieren.
Der Schweizer Historiker, Autor, Redner und YouTuber Daniele Ganser ist der hellste Stern am deutschsprachigen Verschwörungs-Firmament. Er ist aber alles andere als der typische wirre 08/15-Verschörungstheoretiker. Es ist Wissenschaftler, wirkt sympathisch, redet ruhig und bedacht. Und traut sich, unbequeme Wahrheiten auszusprechen.
Wobei, na ja, "Wahrheit" ist für Daniele Ganser ein eher dehnbarer Begriff. In seinen Referaten und Schriften mutmasst er viel, verbreitet haarsträubende Falschinformationen und pfeift auf Logik. Aber Hauptsache, die übergeordnete Story, die übergeordnete Dramaturgie passt: Alles ist inszeniert, kontrolliert, manipuliert.
In der heutigen Folge zeichnen wir Gansers Verschwörungskarriere anhand drei Stationen nach: Seiner Arbeit zu NATO-Geheimarmeen, seiner Obsession mit 9/11-Verschwörungstheorien und seinem gefährlichen Querdenkertum in der Coronavirus-Pandemie. Wir stellen fest, dass sich Ganser im Laufe der Jahre immer stärker von Fakten und Wissenschaft abwendet und stattdessen zu einer Art Verschwörungs-Märchenonkel mutiert.
Warum ist Daniele Ganser so beliebt? Ganser ist rhetorisch begabt, vermarktet sich schlau (Dr. Ganser, der "Friedensforscher") und liefert seinem Publikum genau das, was es hören möchte: Die Medien, die westliche Politik, die Amerikaner, die Weltgesundheitsorganisation, die Geheimdienste: Sie alle betreiben Informationskrieg, sie alle manipulieren uns, sie alle machen uns gefügig.
Alle lügen sie, alle. Nur Dr. Ganser nicht. Ihm vertrauen wir. Komme, was wolle.
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Sucharit Bhakdi, Wolfgang Wodarg, Beda Stadler: Sie alle gehören zur kuriosen Gattung des "Morbus Emeritus".
Der Morbus Emeritus ist eine Person, die früher eine angesehene wissenschaftlich-medizinische Stellung innehatte (zum Beispiel als Professor), sich nun im Ruhestand befindet und im Zuge der Coronavirus-Pandemie zu einem Corona-Crank mutiert ist. Der Morbus Emeritus streut haarsträubende Desinformation und antiwissenschaftliche Verschwörungstheorien, und wird dafür von Heerscharen von Corona-QuerdenkerInnen beklatscht.
Morbi Emeriti wie Bhakdi, Wodarg oder Stadler produzieren gefährlichen Corona-Quark am laufenden Band, obwohl sie es eigentlich besser wissen müssten. Ihre wirren Behauptungen sind bizarre antiwissenschaftliche Stammtischargumente, die sich mit nur wenigen Minuten Recherche in der wissenschaftlichen Literatur entkräften lassen. Doch trotzdem – oder genau darum – werden sie von der Corona-querdenkenden Masse gefeiert.
In der heutigen Folge besprechen wir die drei Morbus Emeritus-Fälle Bhakdi, Wodarg und Stadler. Und fragen uns, was genau ihren Aufstieg zu Corona-Schwurbel-Koryphäen ausmachte – und, ob die Morbi Emeriti den Schrott, den sie verzapfen, tatsächlich selber glauben.
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Am 6. Januar 2021 hat ein wütender Mob von Trump-Fans das US-Kapitol, das Herz der amerikanischen Demokratie, gestürmt. Das Ziel: Trump mit Gewalt im Amt behalten.
Ziemlich Hollywood-reif, sprich ziemlich verrückt. Schaut man sich aber an, wer genau beim Sturm auf das US-Kapitol beteiligt war, macht der Überfall aber doch irgendwie Sinn: Viele der Randalierenden waren Anhängerinnen und Anhänger der QAnon-Verschwörungstheorie – der vielleicht wichtigsten und folgenreichsten Verschwörungstheorie aller Zeiten.
Gemäss der QAnon-Verschwörungstheorie ist Donald Trump der Erlöser, der in einer gigantischen Säuberungsaktion die USA, wenn nicht gar die ganze Welt aus den Fängen einer pädophilen linken Elite befreien wird. Das nennen wir Mal eine Ansage! Spätestens im Jahr 2020 wurde QAnon zu einem weltweiten Phänomen, und die QAnon-Jüngerinnen und -Jünger auf der ganzen Welt sehen sich ganz nahe an der Revolution. Dass am 6. Januar ein paar von ihnen selber Hand angelegt haben, ist da irgendwie nur schlüssig.
In der heutigen Folge nehmen wir QAnon etwas genauer unter die Lupe. Woher kommt diese Verschwörungstheorie? Warum ist sie zu einem derartigen Massenphänomen geworden? Und was passiert mit QAnon jetzt, wo Trump weg ist, ohne, dass sich die QAnon-Prophezeiungen bewahrheitet haben?
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Was gut ist: Wir haben wirksame Impfungen gegen das Coronavirus.
Was weniger gut ist: Die Impfungen haben tödliche Nebenwirkungen!
Zumindest, wenn man den Medien Glauben schenkt. In den letzten Wochen mehren sich sensationalistische Berichte über Nebenwirkungen der neuen Corona-Impfungen: Sie würden lebensgefährliche allergische Reaktionen auslösen, Menschen in Altersheimen töten, und überhaupt gibt es ja noch keine Studien über Langzeitschäden. Wenn man das so liest, sieht und hört, scheint verrückt, wer sich noch impfen lässt.
Das ist ein grosses Problem. Die Berichterstattung über Corona-Impf-Nebenwirkungen ist nämlich reichlich verzerrt. Einzelfälle, bei denen überhaupt nicht klar ist, ob sie mit der Corona-Impfung zusammenhängen, verunsichern und wecken Angst. Über die Millionen von Menschen, die ganz ohne Nebenwirkungen geimpft wurden, wird hingegen nicht berichtet. Und die Forderung nach Langzeit-Studien über Nebenwirkungen ist mehr ein schlaumeierisches Stammtischargument als vernünftige Kritik.
Medien, insbesondere kommerzielle, profitorientierte Medien, sind richtiggehend geil nach schnellen, billigen Klicks. Sensationalistische Schlagzeilen über vermeintliche Corona-Impf-Nebenwirkungen eignen sich dazu ausgezeichnet und füllen kurzfristig die Kasse. Dass sie damit grossen Schaden anrichten, ist den Medienhäusern egal.
Darum unser Tipp: Bei der nächsten Horrorstory über Corona-Impf-Nebenwirkungen erst Mal tief durchatmen und sich nicht in Panik versetzen lassen.
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Ach, wie schön es doch wäre, wenn wir wüssten, was die Zukunft bringt. Würden wir heute sehen, was morgen sein wird, könnten wir ungemein viele Sorgen, Ängste und Leid verhindern.
Doch leider funktioniert die Realität nun Mal, wie sie funktioniert; die Zukunft ist weitgehend ein Buch mit sieben Siegeln. Es gibt aber, wird gemunkelt, einen ganz einfachen Trick, um die Zukunft doch zu erspähen: Die Astrologie!
Astrologie ist der Jahrtausende alte Glaube, dass sich das zukünftige Geschehen auf der Welt ziemlich detailliert aus der Anordnung von Himmelskörpern wie Planeten und Sternen ableiten lässt. Wow, das ist doch Mal ein richtig geiler Lifehack!
Neugierig, wie wir sind, reisen wir in dieser Folge in die Vergangenheit, um zu verstehen, was es mit dem astrologischen Blick in die Zukunft auf sich hat. Wir schauen uns an, was drei Star-Astrologinnen (Kirsten Hanser, Monika Kissling, Elizabeth Teissier) für das Jahr 2020 prophezeit haben. Die Coronavirus-Pandemie müssten ja alle auf dem Radar gehabt haben; das war 2020 ja ein nicht ganz unbedeutendes Ereignis.
Erstaunlicherweise hat keine der drei Star-Astrologinnen irgendetwas zur Pandemie vorausgesagt. Stattdessen haben sie einfach einen Haufen ziemlich trivialer Allgemeinplätze zum Besten gegeben.
Wir wollen ja nicht fies sein, doch es beschleicht uns der Eindruck, dass Astrologie in Tat und Wahrheit einfach pseudowissenschaftlicher Quatsch ist.
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Weihnachten, das Fest der Liebe; eine Zeit für Ruhe, Besinnlichkeit und ziemlich viel Konsum (Die Geschenke und das ganze sonstige Material für die Festivitäten kaufen sich schliesslich nicht von alleine).
Doch unter dieser altbekannten Patina des Weihnachtsfestes lauern viele offene Fragen, ungeklärte Rätsel und bedenkliche Mythen. In unserem Weihnachtsspecial trauen wir uns darum, Weihnachten so richtig auf den Grund zu gehen. Dabei klären wir Fragen wie: Gab es Jesus als historische Figur wirklich? Sind Menschen an Weihnachten depressiver? Dürfen Atheistinnen und Atheisten auch Weihnachten feiern? Ist Die Hard tatsächlich ein Weihnachtsfilm?
Wir können nicht garantieren, dass euch die Antworten auf diese Fragen, dass euch die nackte Wahrheit gefällt. Trotzdem wünschen wir euch frohe Weihnachten, ein schönes Wintersonnenwende-Fest, oder was auch immer ihr dieser Tage so feiert.
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Fuck yeah, Elon Musk, einfach geil, der Typ! Er ist voll auf Twitter und teilt Memes und trollt seine Hater!
Elon Musk will die Welt verändern. Und er tut dafür mehr als die meisten (Superreich zu sein und in den Medien vergöttert zu werden, hilft dabei.). Doch ist alles, was in Musks Gedankenwelt entsteht, auch wirklich eine saubere Idee? Musk-Fanboys finden: Ja! Wir finden: Na ja.
Tesla und SpaceX sind grosse Erfolgsgeschichten. Aber andere Visionen und Ambitionen Musks, von der Boring Company über Neuralink oder den Hyperloop-Hype bis hin zu Musks Corona-Querdenkertum, sorgen bei uns für reichlich Stirnrunzeln. Vielleicht schafft eine revolutionäre Musk-Antifaltencrème hier bald Abhilfe.
Elon Musk ist kein verrückter Crank. Aber er ist die Personifikation dessen, was in der Welt allzu oft schiefgeht: Erfolgreiche, reiche Menschen verlieren sich in ihrer Overconfidence, werden in der Öffentlichkeit mit hagiographischen Samthandschuhen behandelt und wissen gar nicht mehr, was es bedeutet, ernsthaft kritisiert zu werden.
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