Folgen
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«Wir brauchen eine Lösung mit der EU, wir brauchen neue Freihandelsabkommen, wir müssen uns mit der Frage auseinandersetzen, wie wir mit der Zuwanderung umgehen wollen.» Monika Rühl, Direktorin von economiesuisse, sagt klar, welche Weichenstellungen jetzt nötig sind, damit sich die Schweiz weiterhin positiv entwickeln kann. Die frühere Diplomatin steht dem Wirtschaftsdachverband seit zehn Jahren vor und vertritt dort zwei Millionen Arbeitsplätze. Sie ist stolz darauf, dass die Schweiz derzeit bei Innovationen und Nachhaltigkeit eine Spitzenstellung einnimmt. Damit das Land auch in zwanzig Jahren noch gut platziert ist, müssen aber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft wichtige Zukunftsfragen klären und zuverlässige Rahmenbedingungen ableiten. «Wir müssen als Land jetzt die notwendigen Diskussionen führen, gemeinsam entscheiden und dann auch umsetzen», ist Monika Rühl überzeugt.
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«Wenn man sich vor Augen führt, wie schwer die Pandemiekrise und später die Herausforderungen für die Energieversorgung in Europa waren, dann hat sich die Schweizer Volkswirtschaft als ausserordentlich resilient erwiesen.» Eric Scheidegger, Chefökonom des Staatsekretariats für Wirtschaft, SECO, muss es wissen: Als Leiter der Direktion für Wirtschaftspolitik entwickelt er die passenden Rahmenbedingungen. Den Vergleichsmassstab in Sachen «wettbewerbsfähiger Regulierung» sieht er in den dynamischen Wirtschaftsräumen in Asien oder in den USA. Aus Erfahrung weiss er, dass liberale Wirtschaftspolitik «weniger Fehler» macht. Sie sorgt auch für einen wesentlichen Standortvorteil. Denn: «Wenn der Staat weniger ins Marktgeschehen eingreift und Strukturwandel zulässt, bleiben Unternehmen innovativ und richten sich auf wertschöpfungsintensive Produkte und Dienstleistungen aus.»
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Fehlende Folgen?
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Die Blockchain-Firmen Ethereum und Bitcoin Suisse waren die Ersten, die sich in der Region niederliessen. Schon bald klingelten Hunderte Gründer und Projektentwickler, um im «Crypto Valley» im Kanton Zug ansässig zu werden und Geld für ihre Web3-Ideen einzusammeln. «Da habe ich festgestellt: Da passiert etwas!», erzählt Mathias Ruch. Und er gründete CV VC und CV Labs, eine Investmentfirma mit Ecosystem-Hubs. Mit seinen Unternehmen stellt Ruch Risikokapital und Geschäfts-Know-how für Blockchain-Start-ups zur Verfügung. Heute beherbergt das «Crypto Valley» bereits mehr als 1000 Firmen, die ganz neue Geschäftsmodelle entwickeln. «Zukünftig werden Werte nicht mehr im Tresor aufbewahrt, sondern digital und dezentral auf mehreren Computern», ist Mathias Ruch überzeugt. Er weiss um das Potenzial der Web3-Anwendungen und wieso gerade Zug und die Schweiz weltweite Anziehungskraft auf Blockchain-Pioniere haben.
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«Das Klimaproblem lässt sich lösen», findet Renat Heuberger. Der CEO und Mitgründer von South Pole in Zürich entwickelt Klima-Strategien, um die CO2-Emissionen und den Impact seiner Kunden, beispielsweise grösseren Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen sowie Regierungen, zu reduzieren. South Pole ermöglicht zudem die Finanzierung von Klimaschutz, indem Unternehmen etwa Klimabeiträge für jene Emissionen leisten, die sie noch nicht vermeiden oder reduzieren können. Diese fliessen in Klimaschutz-Projekte. Eines davon steht derzeit in der Kritik. Doch Renat Heuberger ist überzeugt: «Wir sind auf dem richtigen Weg. CO2 hat heute einen Preis, und die Umwelt hat als Gut einen Wert bekommen.» Was braucht es noch, um das Netto-Null-Ziel zu erreichen? «Die Chemiebranche ist eine Schlüsselindustrie», so Heuberger. «Sie besitzt viele Technologien, die uns weit bringen können.» Und die Schweiz sowie die Menschen in der Schweiz seien bereit, etwas gegen den Klimawandel zu tun. «Jetzt geht es darum, dass Umweltorganisationen, Staaten und die Wirtschaft gemeinsame Lösungen finden», so der Appell des Klimaschutz-Pioniers.
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«Ein Leuchtturm für neue Materialien und Technologien» soll die Empa unter Tanja Zimmermann werden. Sie ist seit einem Jahr Chefin des Instituts, will es als Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft weiter ausbauen und damit eine noch grössere Wirkung für Industrie und Gesellschaft entfalten. Bereits heute gilt die Empa als Keimzelle erfolgreicher Innovationen für eine nachhaltige Welt. Bei der Direktorin steht deshalb ein «CO2-Staubsauger» ganz oben auf der Wunschliste zukünftiger Erfindungen. Die Voraussetzungen für diese bahnbrechende Neuerung stimmen: Tanja Zimmermann weiss, was es braucht, um aus Science-Fiction funktionierende, im industriellen Massstab einsetzbare Technologien zu entwickeln.
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Der nachhaltige Solartreibstoff von Synhelion wird mittels Solarwärme und CO2 hergestellt und kann zu einem CO2-neutralen Verkehrssektor beitragen. Die Innovation des Schweizer Start-ups birgt aber noch viel mehr Potenzial. Denn sie benötigt keine aufwändige, zusätzliche Infrastruktur und könnte fossile Treibstoffe auch an anderer Stelle verdrängen. Philipp Furler, Co-CEO und Mitgründer von Synhelion, zeigt, wie die Schweiz mit innovativen Technologien zum Klimaschutz beiträgt.
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Autonome Fahrzeuge, die fünfzig Meter unter der Erde fahren und Städte und Gewerbezentren von St. Gallen bis nach Genf mit Gütern versorgen? Klingt nach Science-Fiction? Wird aber mit dem Logistiksystem «Cargo sous terrain» Realität. Weitblick, Mut und das Zusammenspiel vieler unterschiedlicher Partner sind dafür nötig. «Wir schaffen nicht nur eine innovative Infrastruktur, wir schaffen auch eine kollaborative Innovation», sagt CEO Peter Sutterlüti. Er erklärt, wieso diese unerhörte Idee gerade in der Schweiz funktionieren kann.
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Sie ist eine der erfolgreichsten Geschäftsfrauen der Schweiz: Suzanne Thoma. In ihrer beruflichen Karriere hat sie sich in verschiedenen Industrien und als Mutter zweier Töchter behauptet. Heute leitet sie den Maschinenbaukonzern Sulzer, den sie neu ausrichten will. Es warten Chancen und Herausforderungen. Suzanne Thoma kennt die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen: Was braucht es, damit das Industrieland Schweiz erfolgreich und zukunftsfähig bleibt?
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Nachdem Myke Näf den Online-Terminplaner Doodle zu internationalem Erfolg geführt und gewinnbringend verkauft hat, investiert er heute mit Übermorgen Ventures in Start-ups, die den Klimawandel aufhalten wollen. Über 30 Neugründungen hat er in seiner Rolle als Partner und Coach schon unterstützt. Er kennt die Triebfedern und Hürden für Jungunternehmen und weiss: Was macht die Schweiz zum Innovation Valley?
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Mit dem Bau des Gotthard-Basistunnels hat die AlpTransit Gotthard AG Geschichte geschrieben: Sie baute den längsten Eisenbahntunnel der Welt. Er führt über 57 Kilometer durch die Schweizer Alpen – und wurde in 17 Jahren im Rahmen der technischen und finanziellen Vorgaben realisiert. Wie haben die Schweizer das gemacht?
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Markus Gross ist Informatikprofessor an der ETH Zürich, entwickelt Animationstechnologien für Disney und arbeitet daran, Avatare für das Metaverse, die nächste Stufe des Internets, realistisch zu gestalten. Was von ihm und seinem Team in Zürich technisch erforscht und erprobt wird, sehen und nutzen Millionen von Menschen weltweit. Wie kommt es, dass die Schweiz bei diesen Anwendungen ganz vorne mit dabei ist?
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Gemeinsam mit seinem Bruder führt Patrick Huber ein Unternehmen, das in der Schweiz den weltweit ersten Kreislauf für erneuerbaren Wasserstoff aufbaut. Der Verwaltungsratspräsident der H2 Energy AG will Brennstoffzellen-Lkw in den Markt bringen und sieht dafür auch die notwenigen Tankstellen vor. Das grosse Ziel: den Klimawandel bremsen. Warum wird dieses Pionierprojekt gerade in der Schweiz umgesetzt?