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Dienstag, 4.März 2025
Freue dich und sei fröhlich, du Tochter Zion! Denn siehe, ich komme und will bei dir wohnen, spricht der HERR.
Sacharja 2,14
Als Jesus in Jerusalem einzog, erregte sich die ganze Stadt und sprach: Wer ist der?
Matthäus 21,10
Jesus empfangen
Wenn dir bei der heutigen Losung das Adventslied "Tochter Zion, freue dich..." einfällt, liegst du genau richtig! Die "Tochter Zion" ist das personifizierte Jerusalem und das steht wiederum als Hauptstadt für ganz Israel. "Ich komme und will bei dir wohnen" ist hier die entscheidende Verheißung. Dass Jerusalem eben nicht nur die Residenzstadt der judäischen Könige war, sondern mit dem Tempel eben auch der "Wohnsitz des Höchsten" - darum geht es. Damit war die wunderbare Gewissheit verbunden: Wir haben den HERRN in unserer Mitte! Von hier aus zieht sich der Bogen bis zu Jesus, der in den Abschiedreden zu den Jüngern sagte: "Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen" (Johannes 14,23). Du merkst also, dass die Losung heute Gottes Liebessprache ist!
Das Kommen und Einziehen Gottes ist nun auch das Stichwort für den Lehrtext, der vom Einzug von Jesus in Jerusalem erzählt. Die Tragik der Geschichte besteht darin, dass es die Jünger sind und die Pilger von auswärts, die zum Passahfest nach Jerusalem gekommen waren, die Jesus mit "Hosianna"-Rufen willkommen heißen. Doch Jerusalem verpasst seinen Einsatz. Die Leute von Jerusalem regen sich vielmehr auf und ihnen fällt nichts anderes als die Frage ein: "Wer ist der?"
Ich wünsche dir also, dass du für dich eine Antwort auf diese Frage findest; und dass du dann mit dem Psalm 24 sagen kannst: "Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe!" (V.7 und 9) Und wenn dir dazu wieder ein Adventslied einfällt, liegst du ebenfalls richtig...
In Jesus bist du gesegnet und hält der lebendige Gott auch bei dir Einzug!
In Jesus bist du gesegnet; er offenbare sich dir und zeige dir, wer er ist.
https://www.youtube.com/watch?v=rQFb_1QuxRQ
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Montag, 3. März 2025
Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich's meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege.
Psalm 139, 23-24
Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt.
Matthäus 7,14
Auf dem richtigen Weg
Wir sagen manchmal: "Der Ton macht die Musik". So kann man ein und denselben Satz zweimal sagen ohne etwas am Wortlaut zu verändern - mit völlig verschiedenem Unterton. Und schon kann er beim zweiten Mal etwas völlig anderes bedeuten! So entdeckt und beschreibt der Psalm 139 in ausdrucksstarken Bildern, wie vollkommen offenbar sei Leben vor den Augen Gottes liegt und von Gott umfangen ist. Und nun kommt der Ton: Man kann diesen Psalm lesen als die kostbare Entdeckung, von Gott in vollkommender Weise geliebt zu sein; aber auch: Ihm unentrinnbar ausgeliefert zu sein! Wir merken also: Unsere ganz persönliche Gottesbeziehung und Gotteserfahrung entscheidet darüber, auf welchem Ohr wir einen Bilbetext hören bzw. welchen Unterton wir mithören!
Der Schlussvers nun, der heute unsere Losung bildet, ist die ganz bewusste Einwilligung, ja, geradezu die Bitte darum, von Gott erkannt, erforscht und geprüft zu werden. Das ist wirklich ein Akt des Vertrauens - welchem Menschen gegenüber würde man je eine solche Bitte äußern! Es ist auch die demütige Erkenntnis: Ob ich wirklich auf bösem oder ewigem Wege bin - wer kann dafür schon die Hand ins Feuer legen! Gott allein sieht mir auf den Grund meines Herzens; möge er darum selbst mich auf dem Weg führen, der zu ihm führt!
Der Lehrtext greift das Bild vom Weg auf. Früher zierte viele "fromme" Wohnzimmer ein Bild, das anschaulich und drastisch den schmalen und den breiten Weg zeigte (s. Anhang). Der Unterton dafür war ein drohend-moralischer Zeigefinger... also ein Andachtsbild mit unverkennbar pädagogischem Anliegen! Und zart-besaitete Naturen plagten sich ständig mit dem Selbstzweifel, ob sie denn wohl noch auf dem richtigen Weg sind... Es bleibt wohl dabei: Welcher Weg schlussendlich ins Verderben und welcher ins Leben führt - das weiß der HERR. Und wie gut, dass Jesus sich selbst als "der Weg" bezeichnet. Hast du Jesus und lebst du aus dem Hören auf seine Stimme, so darfst du wissen, dass er dich den "rechten Weg" führen wird.
Mir erzählte jemand von seiner Mutter. Bevor die Kinder morgens das Haus verließen und zur Schule gingen, betete sie mit ihnen dieses Gebet: "Führe mich, o Herr, und leite meinen Gang nach deinem Wort. Sei und bleibe du auch heute mein Beschützer und mein Hort. Nirgends als bei dir allein kann ich recht bewahret sein." (Heinrich Albert, 1643) Darum geht's.
In Jesus bist du gesegnet und sind deine Füße auf den Weg des Friedens gestellt.
In Jesus bist du gesegnet; öffne dich ihm nur ganz vertrauensvoll.
https://www.youtube.com/watch?v=o23BVbEoB1U
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Sonntag, 2. März 2025
Der HERR erlöste sie, weil er sie liebte und Erbarmen mit ihnen hatte. Er nahm sie auf und trug sie allezeit von alters her.
Jesaja 63,9
Und siehe, zwei Blinde saßen am Wege; und als sie hörten, dass Jesus vorüberging, schrien sie und sprachen: Ach, Herr, du Sohn Davids, erbarme dich unser!
Matthäus 20,30
Aufgenommen und getragen
"Ich will die Gnadenerweise des HERRN bekennen..." - so beginnt der Abschnitt, in dem heute unsere Losung steht. Das ist wirklich ein guter Vorsatz und ein guter Weg, um sich das Heil unseres Gottes wirklich auch anzueignen. Du kannst dir also die Losung hernehmen und für "sie" und "Ihnen" "mich" und "mir" einsetzen: "Der HERR erlöste mich, weil er mich liebte und Erbarmen mit mir hatte. Er nahm mich auf und trug mich allezeit von alters her." Hier steht ein Bild Pate bzw. eine Urerfahrung, die im alten Israel jeder kannte: Unterwegs mussten Kinder (und übrigens auch alte Leute) aufgenommen und getragen werden - Kinderwagen, Buggy, Rollstuhl und Rollator waren noch nicht erfunden.
Der Lehrtext berichtet uns eine der vielen Blindenheilungen von Jesus. Der Schrei der Blinden enthält ein doppeltes Glaubensbekenntnis: Indem sie Jesus als den "Davidssohn" anrufen, bekennen sie ihn als den Messias, der da kommen soll. Und sie glauben, dass er der Träger des göttlichen Erbarmens ist und es sich darum lohnt, sich nach diesem Erbarmen auszustrecken. Ihr Gebet ist die Vorlage für das Jesus-Gebet der orthodoxen Kirche: "Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme dich über mich." Und ebenso für den "Kyrie-eleison-Ruf in der Liturgie: "Herr, erbarme dich".
Es ist das Gebet, dass der HERR gewiss erhört. Denn die Geschichte endet so: "Und es jammerte Jesus, und er berührte ihre Augen; und sogleich wurden sie wieder sehend, und sie folgten ihm nach" (V. 34) - wobei das Sehendwerden im Neuen Testament immer auch ein Ausdruck ist für "zum Glauben kommen".
Sollte er es mit dir also anders machen und an deinem "Kyrie eleison" vorübergehen?
In Jesus bist du gesegnet, aufgenommen und getragen von deinem Vater im Himmel.
In Jesus bist du gesegnet; er erbarmt sich auch über dich und rührt dich an.
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Kalenderpredigt März 25
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Samstag, 1. März 2025
Denkt an den Anfang, an das, was schon immer war: In bin Gott und keiner sonst, ich bin Gott, und meinesgleichen gibt es nicht.
Jesaja 46,9
In bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige.
Offenbarung 1,8
In Gott sein
Mit der heutigen Losung tauchen wir wieder einmal ein in den Kampf des Propheten Jesaja gegen die Abgötterei in Israel und diesen abgründigen Hang im Volk, sich alle nur erdenklichen Götterfiguren ins Haus zu holen bzw. in Jerusalem aufzustellen und ihnen Altäre zu bauen. Oder sollen wir besser sagen: Es geht um den Kampf und das Werben Gottes um das Herz seines Volkes? Hier nun erinnert Gott an die Anfänge, gemeint ist die Erlösungserfahrung in der Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten und dem Bundeschluss am Sinai. Erinnerungskultur hin oder her - wir Menschen sind vergessliche Leute. Besonders wir Europäer sind immer auf der Suche nach dem Neuen und es muss ständig ein Wechsel her. Ein Wort aus der Apostelgeschichte bringt es genial auf den Punkt: "Alle Athener aber und die Fremden, die sich da aufhielten, brachten ihre Zeit mit nichts anderem zu, als etwas Neues zu sagen und zu hören." (Apostelgeschichte 17,21) Griechenland - das war die erste Stadion des Paulus auf europäischem Boden!
Da ist für uns die Besinnung auf die geistlichen Anfänge und den ewig reichen und ewig gleichen Gott von besonderer Bedeutung. Das erinnert ein bisschen an den Ruf des Auferstandnen im Sendschreiben an Ephesus, zur "ersten Liebe" wieder zurückzukehren. (Offenbarung 2,4.5)
Damit sind wir beim Lehrtext. Alpha und Omega sind erster und letzter Buchstabe des griechischen Alphabets. Gott ist der, der alles umfasst, Anfang und Ende, Ursprung und Ziel. Der ewig Gleiche und Selbige ist aber doch nicht der Unbewegliche, sondern der "Kommende". Man würde ja die Formulierung erwarten: "der da ist und der da war und der da sein wird." Aber nein, in Hinblick auf die Zukunft ist er der Kommende; und wir sind die, die ihm entgegengehen.
Damit haben wir für uns heute beides beieinander: Die gute und feste Verankerung in dem, was wir "Anfang" nennen können; und die ganz lebendige Ausrichtung auf den, der auf uns zu kommt, unser Gott.
In Jesus bist du gesegnet und hast du deinen Anfang in Gott.
In Jesus bist du gesegnet und wird auch dein Leben einst in Gott wieder münden.
https://www.youtube.com/watch?v=-LBN22CRceA
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Freitag, 28. Februar 2025
Du hast Menschen über unser Haupt fahren lassen, wir sind in Feuer und Wasser gekommen. Aber du hast uns herausgeführt und erquickt.
Psalm 66,12
Paulus schreibt: Wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht verlassen. Wir werden unterdrückt, aber wir kommen nicht um. Wir tragen allezeit das Sterben Jesu an unserm Leibe, auf dass auch das Leben Jesu an unserm Leibe offenbar werde.
2.Korinther 4, 9-10
"Zum Heil wurde mir bitteres Leid" (Jesaja 38,17)
Eine der ganz großen Fragen des geistlichen Lebens ist die nach dem Leid: Woher es kommt, wer es verursacht, warum es uns trifft, wie man drumrumkommt und natürlich wie man es beendet! Die Frage nach dem Leid drängt sich uns natürlich in den ganz eigenen Leiderfahrungen auf, aber selbstverständlich auch angesichts des unermesslichen Leids in dieser Welt, wovon uns täglich die Nachrichten erreichen. Was sich da hinter dürren und oft schwindelerregenden Zahlen verbirgt, können wir nicht ermessen, nimmt uns schier den Atem und lässt uns oft genug hilflos zurück. Die Frage nach dem Leid ist also nicht theoretischer Natur, sondern greift ans Fundament. Darum ist es natürlich eines der ganz zentralen und fundamentalen Themen in der Bibel - so auch in den beiden Bibelworten heute.
In ihnen spiegeln sich - wie immer - konkrete Erfahrungen und ihre geistliche Verarbeitung. In der Losung geht es um Leid, das uns von Menschen zugefügt wird: "Du hast Menschen über unser Haupt fahren lassen" - das ist ein drastisches Bild, aber so kann es sich anfühlen! Die geistliche Verarbeitung besteht darin, dass der Beter Gott als den Handelnden oder zumindest Zulassenden erkennt und glaubt. Während wir jetzt vielleicht schon zu der Frage ansetzen, wie denn bitteschön ein liebender Gott so etwas zulassen kann, schauen wir doch noch einmal genau hin: Der Glaubens- und Vertrauensakt besteht hier darin: "Ich lasse mich nicht davon abbringen, hinter allem, was mir wiederfährt, nur und nur die Hand Gottes zu sehen. Nie ist er weg, nie lässt er mich los. Und ich bin gewiss: Wohinein er mich auch immer kommen lässt: Er bleibt an meiner Seite und führt mich wieder hinaus." Das nenne ich eine starken Glauben, der möglicherweise auch für die nötige Resilienz sorgt, "Feuer und Wasser" zu überstehen und weiterzuleben!
Für den Apostel Paulus ist ganz typisch, dass er in seinen Leiderfahrungen - und die gab es bei ihm zuhauf - die Anteilhabe an den Leiden Christi erfuhr und damit - und das ist so wesentlich! - dem Leiden einen Sinn geben konnte; auch für ihn ist das Leiden nicht die Endstation, sondern Durchgangstation zum Leben, frei nach dem Lied: "Jesus lebt! Nun ist der Tod mir der Eingang in das Leben."(C.F.Gellert) Auch das ist ein starkes Glaubenszeugnis.
In beiden Glaubenszeugnissen geht es darum, eigene Leiderfahrungen anzunehmen und ihnen damit ihr Zerstörungspotential für den Glauben und den inneren Menschen zu nehmen.
In Jesus bist du gesegnet; wenn eigenes oder fremdes Leid nach dir greift, so fasse SEINE Hand um so fester: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn!" (1. Mose 32,27)
In Jesus bist du gesegnet und gesetzt, zu überwinden und den Sieg davon zu tragen.
https://www.youtube.com/watch?v=eCx-pycq6SI
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Donnerstag, 27. Februar 2025
Dient dem HERRN von ganzem Herzen. Und weicht nicht ab; folgt nicht denen, die nichts sind, die nichts nützen und nicht retten können, denn sie sind nichts!
1. Samuel 12, 20-21
Werdet nicht unverständig, sondern versteht, was der Wille des Herrn ist.
Epheser 5,17
Willensstark werden
Wenn irgendwo das absolute Chaos herrscht, sagen wir dazu schon mal "was für ein Tohuwabohu!" Dieses Wort ist bestes Hebräisch, heißt übersetzt "wüst und leer" und stammt aus den ersten Sätzen der Bibel. Dort beschreibt es den Zustand der Erde vor dem ersten Schöpfungstag. Das erste Wort, also "tohu", steht heute in der Losung und wird hier mit "nichts" übersetzt. Nun könnte man lange darüber nachdenken, ob Gott in der Schöpfung ""nur" in das ungeformte Chaos Ordnung brachte, oder tatsächlich aus dem Nichts heraus die Welt erschuf... In der Losung jedenfalls warnt Samuel damit vor dem Götzendienst und beschreibt die Götzen eben als "Nichtse", also als etwas, was nicht existiert. In Psalm 115 lesen wir: "Die solche Götzen machen, sind ihnen gleich, alle, die auf sie hoffen." (V.8) Damit berühren wir die so existenzielle Frage nach der Daseinskraft in unserem Leben. Es ist die Frage, in wessen Dienst wir unser Leben stellen. Dienen wir "von ganzem Herzen dem Herrn", ist also unser Leben für Gott da, so bekommen wir Anteil an dem "ewig Seienden", an dem, der das Dasein schlechthin ist. Das ist etwas sehr Großes. Das sage ich dir, falls du das Lebensgefühl kennst, ein "ganzes Nichts" zu sein oder von Menschen sogar schon mal Sätze an den Kopf geschleudert bekommen hast wie: "Ohne mich bist du nichts!" oder "Du bist in Wirklichkeit ein Nichts!"
Für Gott da zu sein und um Gottes Willen zu leben - das fasst der Apostel Paulus im Lehrtext heute konkret: Das bedeutet schlicht, mit dem Willen Gottes in Übereinstimmung zu kommen, also den Willen Gottes verstehen und tun. Das ist die innerste Bestimmung und auch letzte Erfüllung unseres Lebens. Das bedeutet es, ein Mensch im Vollsinn des Wortes zu sein. Erlöst zu sein durch Jesus bedeutet, dass der eigene Wille aus Verstrickung, Verwirrung und Zerbrochenheit wieder aufgerichtet wird, so dass wir wieder von Herzen wollen können, was Gott will und aus tiefster Überzeugung beten können: "Vater im Himmel, dein Wille geschehe."
In Jesus bist du gesegnet; er sagt zu dir: "Du sollst sein und dich soll es geben."
In Jesus bist du gesegnet und sei dein Wille geheiligt, befreit und in Gott begründet.
https://www.youtube.com/watch?v=61mQNfJzAiE
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Mittwoch, 26. Februar 2025
Wer bestimmt den Geist des HERRN, und welcher Ratgeber unterweist ihn?
Jesaja 40,13
Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist ein jeder, der aus dem Geist geboren ist.
Johannes 3,8
Aus Gott geboren
"Gottes unvergleichliche Größe und Macht" - das ist das Thema des Propheten Jesaja in dem Kapitel, dem die heutige Losung entnommen ist. Mit frappierenden Bildern, die Jesaja alle in rhetorische Fragen verpackt - wie die Losung z.B. - bringt er seine Leser und Hörer zu der schlichten Einsicht und zum Staunen: Ja, unser Gott ist wahrlich unvergleichlich groß! Mindestens genau so wichtig ist, was daraus folgt: darum fürchten wir uns nicht, darum vertrauen wir uns ihm an, darum beten wir ihn an - du kannst hier deine ganz eigenen Schlussfolgerungen ziehen!
Der Lehrtext nimmt uns mit hinein in das nächtliche Gespräch zwischen Jesus und Nikodemus. Jesus erklärt diesem Schriftgelehrten, wie man in das Reich Gottes kommt - nämlich durch nicht weniger, als dass man von neuem geboren werden muss aus Wasser und Geist. Diese "neue Schöpfung", wie der Apostel Paulus sie später nennt, hat ihren Ursprung nicht in dieser Welt, sondern in Gott. Darum ist ihr "Woher" und "Wohin" auch nicht innerweltlich und irdisch zu fassen und zu erklären. Kein Röntgengerät, kein psychologischer Test, kein EEG und kein CT kann sie erfassen. Das will Jesus mit dem Bild vom Wind für das Wirken des Heiligen Geistes sagen. Und doch ist diese "neue Schöpfung" (2. Korinther 5,17), also das, was der Heilige Geist in uns Neues "zur Welt bringt", im höchsten Maße wirksam und nicht bloße Theorie, die man eben irgendwie glauben muss. In Hinblick auf den Schriftgelehrten Nikodemus heißt das dann eben auch: Du kommst nicht ins Reich Gottes durch das Einhalten und Befolgen eines Gesetzes oder Regelwerkes, wie immer man das auch definieren mag; ja, du kommst überhaupt nicht aus eigener Kraft und Anstrengung hinein. Es muss wirklich etwas "von oben" her geschehen (so kann man das "von neuem" in Johannes 3,3 und 7 auch übersetzen). Du kannst dich eben nicht selbst gebären, sondern musst geboren werden.
In Jesus bist du gesegnet und gehörst du zur Welt Gottes.
In Jesus bist du gesegnet und sei gesegnet in dir das Leben aus Gott.
https://www.youtube.com/watch?v=2P_nduO43-o
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Dienstag, 25. Februar 2025
Der HERR ist meine Macht und mein Psalm und ist mein Heil.
Psalm 118,14
Leidet jemand unter euch, der bete; ist jemand guten Mutes, der singe Psalmen.
Jakobus 5,13
Alles vor Gott bringen
"Danket dem HERRN, denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich" - mit diesen bekannten Worten beginnt dieser wunderschöne Lobpreispsalm 118, dem die heutige Losung entnommen ist. Ihr folgt der Vers: "Man singt mit Freuden vom Sieg in den Hütten der Gerechten: Die Rechte des HERRN behält den Sieg!" (V. 15) Übersprudelnde Freude an Gott kommt uns da heute entgegen!
Ich bin kürzlich einmal gefragt worden: "Wer ist Gott für dich?" Auf solch eine Frage antwortet die Losung heute. Man kann über Gott in Wahrheit nicht als Unbeteiliger sprechen wie über eine Sache oder ein Thema. Wir können nur darüber reden, wer und was er für uns ist, für dich und für mich; immer nur als Betroffene und immer nur das, was wir konkret mit ihm erfahren haben. Du kannst dir also das Losungswort zu eigen machen und mit eigenen Worten fortsetzen!
Zum Leben gehört bekanntlich nicht nur die übersprudelnde Freude sondern auch das Leiden - davon spricht der Lehrtext heute und davon, dass eins wie's andere uns Anlass zum Beten sein kann und soll. So bilden z.B. die 150 Psalmen der Bibel wirklich das ganze Spektrum menschlichen und geistlichen Lebens ab! "Beten ohne Unterlass" (1. Thessalonicher 5,17) bedeutet also, in wirklich allen Lebenslagen und Wechselfällen des Lebens ein Gott zugewandtes Leben zu führen nach dem Motto: "Mach' aus allem ein Gebet!" (Dora Rappard, 1893)
In Jesus bist du gesegnet mit der ganzen Zugewandtheit deines Vaters im Himmel.
In Jesus bist du gesegnet; sei nur ganz du selbst, wenn du vor sein Angesicht kommst.
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Montag, 24. Februar 2025
Ihr trinkt den Wein kübelweise und verwendet die kostbarsten Parfüme; aber dass euer Land in den Untergang treibt, lässt euch kalt.
Amos 6,6
Betrinkt euch nicht; denn zu viel Wein verführt zu einem liederlichen Lebenswandel. Lasst euch lieber vom Geist Gottes erfüllen!
Epheser 5,18
Erfüllt werden
"Weh den Sorglosen zu Zion" - so beginnt der Prophet Amos sein 6. Kapitel, in dem auch die heutige Losung steht. Er hat ein geharnischtes Gerichtswort für die dekadente Oberschicht in Jerusalem und bedient sich dazu einer unverblümten und deftigen Sprache, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Wir könnten uns jetzt ein bisschen in der Geschichte umschauen und würden ein immer ähnliches Muster finden: Dem Untergang ganzer Reiche und Kulturen ging oft voraus, dass sich die Schere zwischen arm und reich immer weiter öffnete. Eine elitäre Oberschicht hielt zwar die Macht in Händen, den Bezug zur Realität aber verlor sie komplett. Ihre "Probleme" waren sog. "Luxusprobleme" im wahrsten Sinne des Wortes. Wo die Dekadenz einzieht, ist der Untergang nicht weit. Parallelen zu unserer Zeit sind weder ungewollt noch unbeabsichtigt...
Übermäßiger Alkoholkonsum bis hin zur Alkoholabhängigkeit waren offensichtlich auch im alten Ephesus ein Problem und natürlich auch in der dortigen Gemeinde. Darum sah sich der Apostel Paulus veranlasst, unter anderem den heutigen Lehrtext zu formulieren. Suchterkrankungen sind bis heute Thema auch unter Christen und in Gemeinden - und das keineswegs bei den sog. "Neubekehrten", sondern auch bei altgedienten Gemeindemitgliedern. Und mir scheint, dass die Bereitschaft, sie zuzugeben, sie ernstzunehmen und aus der moralischen Schmuddelecke herauszuholen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, zunimmt. Das ist gut so! Wenn Paulus in diesem Zusammenhang vom Heiligen Geist spricht, dann will er natürlich nicht sagen: "Du musst dich nur vom Heiligen Geist erfüllen lassen, dann bist du deine Sucht los" oder "wenn du an einer Suchterkrankung leidest, dann kannst du ja wohl den Heiligen Geist nicht haben". Solche Sätze sind zumindest unbarmherzig, wenn nicht fahrlässig. Aber Paulus deutet an, dass es tief in unserer Seele eine Sehnsucht nach Erfüllung gibt, einen Hunger und Durst, den tatsächlich im letzten nur Gott stillen kann. Der Weg hin zu dieser Erfahrung kann lang sein; aber es lohnt sich, immer wieder neu auf sie zu zugehen.
In Jesus bist du gesegnet; er ist die Brot und Wasser des Lebens, das deine Seele satt macht.
In Jesus bist du gesegnet und befähigt, Licht und Hoffnung in diese Welt zu tragen.
https://www.youtube.com/watch?v=Uj3CnrDaLlQ
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Sonntag, 23. Februar 2025
So spricht der HERR: Ich will mich selbst als Wache um mein Haus lagern.
Sacharja 9,8
Jesus stand auf und bedrohte den Wind und die Wogen des Wassers, und sie legten sich und es ward eine Stille. Er sprach aber zu den Jüngern: Wo ist euer Glaube?
Lukas 8, 24-25
Glauben wie Jesus
Was für ein schönes Bild uns der Prophet Sacharja heute in der Losung vor die Augen malt: Wie ein Heer sein Lager um eine Stadt herum aufschlägt, um sie zu schützen, so will Gott sich selbst um "sein Haus", also das kriegsgebeutelte Volk Israel, lagern. Einer der Namen Gottes lautet "Herr Zebaoth", was übersetzt "Herr der Heerscharen" heißt; und damit sind seine himmlischen Heerscharen und Engelmächte gemeint. Es spricht nichts dagegen, dass du diesen Zuspruch auch für dich persönlich heute hören kannst: Du bist umzingelt, du bist umlagert und von allen Seiten umgeben vom HERRN; seine Engelsheere halten die Wacht an allen deinen Toren: Du bist behütet und bewacht!
In der Geschichte von der Sturmstillung, der der heutige Lehrtext entnommen ist, erlebten die Jünger das ganz konkret. Ein hereinbrechendes Unwetter über dem See Genezareth brachte sie in Lebensgefahr - meinten sie zumindest. Jesus schien das ganz anders zu sehen - er fühlte sich so sicher, dass er tief und fest schlafen konnte. Der Glaube der Jünger reichte gerade mal so weit, dass sie ihn aufweckten - sicher in der Hoffnung, dass er ihnen in dieser brenzligen Situation irgendwie beistehen würde! Das ist ja schon mal was. Aber sie hatten nicht den Glauben des Christus, der sie ganz gelassen und ruhig hätte sein lassen in der Gewissheit, in der Hand des Vaters geborgen zu sein. Und sie hatten auch nicht den Glauben des Christus, nämlich in seinem Namen selbst Wind und Wellen zu gebieten. In Jesus begegnen sie einer Dimension des Glaubens, die sie vollig verständnislos sein lässt: "Erschrocken aber erstaunten sie und sagten zueinander: Wer ist denn dieser, dass er auch den Winden und dem Wasser gebietet und sie ihm gehorchen?" (V.25)
In Jesus bist du gesegnet; er umgibt dich von allen Seiten und hält seine Hand über dir. (Psalm 139,5)
In Jesus bist du gesegnet und soll dein Glaube wachsen und zunehmen und Christus ähnlich werden.
https://www.youtube.com/watch?v=pAFpVH6D6Fk
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Samstag, 22. Februar 2025
Was recht ist, dem sollst du nachjagen, damit du leben kannst.
5.Mose 16,20
Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.
Matthäus 5,6
Immer fair bleiben!
Auch im Textzusammenhang der heutigen Losung geht es um Grundfragen der Justiz; da werden Richter und Aufseher erwähnt, geregelte Gerichtsverhandlungen und die Warnung davor, Bestechungsgeschenke anzunehmen. Die "Unabhängigkeit der Gerichte" ist bis heute ein Grundpfeiler jeder Demokratie. Die Losung geht überdies so weiter: "...damit du leben kannst und das Land in Besitz nimmst, das der HERR, dein Gott dir gibt." Hier geht es also um die Verheißung des Heimatlandes, die Gott schon einem Abraham gegeben hatte. Der Streit darum ist bis heute der Kern des Nahostkonfliktes. Bleibt zu hoffen, dass die Bedingung für diese Verheißung, wie sie die Losung heute nennt, dabei nicht übersehen wird.
In vielen zwischenmenschlichen Konflikten geht es um Gerechtigkeit - auch wenn sie nicht vor Gericht ausgetragen werden. Es bringt uns auf die Palme und erbittert uns, wenn wir uns ungerecht behandelt fühlen. Darum ist es umgekehrt so wichtig, dass wir auch im Streit uns bemühen und dem "nachjagen", dem anderen gerecht zu werden und ihn fair zu behandeln. Versöhnung ist nicht ohne Gerechtigkeit zu machen!
Jesus nimmt dieses Verlangen nach Gerechtigkeit sogar in die Seligpreisungen auf, mit denen er seine Bergpredigt beginnt. Hier geht es dann nicht nur um die Gerechtigkeit im Umgang miteinander, sondern auch in Hinblick auf Gott. Hier ist Christus unsere Gerechtigkeit; er spricht uns gerecht und bringt uns zu-recht in den Augen Gottes, sodass niemand mehr Anklage gegen uns erheben kann. Wer sich danach sehnt - satt soll er werden: Das verspricht Jesus hier. Man kann die Seligpreisungen in dieser Hinsicht sowohl lesen als Ecksteine der Nachfolge und kleines Einmaleins des geistlichen Lebens als auch als Magna Carta des Reiches Gottes. Wie dem auch sei: Es lohnt sich wirklich, sich mit jeder Faser des Herzens nach der Gerechtigkeit auszustrecken, ihr nachzujagen und sich mit der Ungerechtigkeit in jeglicher Form nicht abzufinden - auch heute!
In Jesus bist du gesegnet; du sollst wissen, dass dir von Gott immer Gerechtigkeit widerfährt.
In Jesus bist du gesegnet und befähigt, Fairness in deinen Gedanken und Taten walten zu lassen!
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Freitag, 21.2.25
Weide dein Volk mit deinem Stabe.
Micha 7,14
Christus selbst hat die einen als Apostel eingesetzt, die anderen als Propheten, andere als Verkündiger des Evangeliums und wieder andere als Hirten und Lehrer, um die Heiligen auszurüsten für die Ausübung ihres Dienstes. So wird der Leib Christi aufgebaut.
Epheser 4, 11-12
Dazu gehören
Die Losung heute ist Teil eines Heilungsbildes, dass der Prophet Micha seinen Zuhörern vor Augen malt. Das Volk soll wieder sein wie eine Schafherde, die sich nicht ängstlich irgendwie in den unzugänglichen Bergen und im Dickicht verkrümelt, um nicht seinen Feinden in die Hände zu fallen, sondern es soll sein wie eine Herde, die wieder in Frieden auf offene Fläche und im üppigen Grün der Ebene weidet. Kein fremder Stab soll sie weiden, sondern ihr eigener. Es geht also um Wiederherstellung des Volkes Gottes und seiner Souveränität als Nation. Male dir gerne dieses Bild ein wenig aus, verweile dabei und schau', was es in dir zum Schwingen bringt!
Mit dem Lehrtext sind wir mitten in einem der zentralen Gemeindetexte des Apostels Paulus. Es ist der Schlüsseltext zum sogenannten "Fünffachen Dienst", in dem der Hirtendienst nur einer unter mehreren ist. Paulus verwendet für die Gemeinde sowohl das Bild des Leibes, der nur auf Grund vieler verschiedener Funktionen lebensfähig ist, als auch das Bild des Hauses, zu dessen Erbauung es viele verschiedene "Handwerker", Tätigkeiten und Kompetenzen braucht.
Dein Leben hat also einen Sinn und eine Bedeutung und dient zu etwas. Du gehörst zu einem Größeren und Ganzen. Der eigene geistliche Weg, um den es uns ja immer wieder geht, hat immer auch diesen größeren Zusammenhang der Gemeinde, der "Gemeinschaft der Heiligen". In dieser Gemeinschaft hast auch du eine wichtige und unverwechselbare Funktion!
In Jesus bist du gesegnet, in die Herde seiner Weide und in seinen Leib gestellt und eingebunden.
In Jesus bist du gesegnet - du gehörst dazu!
https://www.youtube.com/watch?v=OSq0IXdeNR0
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Donnerstag, 20. Februar 2025
Der HERR wird seinem Volk Recht schaffen, und über seine Knechte wird er sich erbarmen.
5. Mose 32,36
Sollte Gott nicht recht schaffen seinen Auserwählten, die zum ihm Tag und Nacht rufen, und sollte er bei ihnen lange warten?
Lukas 18,7
Gott kümmert sich!
Das Leben des Mose ging dem Ende entgegen. Das umfangreiche Gesetzeswerk, das er von Gott empfangen und dem Volk Israel verkündigt hatte, hatte er niedergeschrieben und in die Bundeslade legen lassen. Nun schickte er sich an, jeden der 12 Stämme Israels zu segnen. Doch vorher noch schrieb er ein langes Lied, das "Lied des Mose" (s.a. Offenbarung 15,3). Daraus stammt die heutige Losung. Sie ist ein wunderbares Versprechen: Der HERR wird sich um sein Volk kümmern - darum geht es! Gott ist darin wie ein guter Hirte oder ein guter Vater. Und er kümmert sich auch um dich und mich.
Mit dem Lehrtext schließt Jesus das Gleichnis vom ungerechten Richter und der bittenden Witwe. Wenn schon ein ungerechter Richter dem Bitten einer Witwe schließlich nachkommt, um endlich seine Ruhe zu haben - um wieviel mehr wird Gott sich unverzüglich seiner Kinder annehmen, die ihm am Herzen liegen und sich um sie kümmern?
Dass Jesus sich um uns kümmert - das ist durchaus manchmal angefochten. Die Jünger fragten Jesus einmal, als sie in Seenot geraten waren: "Lehrer, kümmert es dich nicht, dass wir umkommen?" (Markus 4,38) Doch der HERR belehrte sie eines Besseren und brachte und Sturm und Wellen zum Schweigen.
Jesus wirbt um unser Vertrauen zum Vater im Himmel. So vertrau' doch auch du. Im richtigen Moment wird er eingreifen. Ihm ist es wahrlich nicht egal, wie es dir geht. Ihm liegt auch an dir!
In Jesus bist du gesegnet und in die Fürsorge und Obhut Gottes aufgenommen.
In Jesus bist du gesegnet; sei in deinem Beten nur unverdrossen und unverzagt und ganz gewiss: ER hört dich!
https://www.youtube.com/watch?v=KT__5B-KRd8
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Mittwoch, 19. Februar 2025
Wenn der HERR nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen.
Psalm 127,1
Simon sprach: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort hin will ich die Netze auswerfen. Und als sie das taten, fingen sie eine große Menge Fische.
Lukas 5, 5-6
Mit Gott übereinstimmen
Heute geht es um das geistliche Prinzip der Übereinstimmung mit Gott. Dahinter steht die Tatsache, dass Gott im Vollsinn des Wortes am Werke ist. Er hat in der Schöpfung nicht die Welt angeworfen wie einen Motor und sich dann zur Ruhe gesetzt, während die Welt nun wie ein Motor läuft und läuft. Er hat sie auch nicht uns Menschen mit guten Wünschen in die Hände gedrückt nach dem Motto "dann macht mal!" und sich dann mit verschränken Armen zurückgelehnt. Nein, Gott ist bis zu diesem Augenblick im höchsten Maße wirksam - in deinem und meinem Leben und in aller Welt; daran zu glauben und darauf zu vertrauen ist ein wichtiger Bestandteil unseres geistlichen Lebens. Wie nun unsere Arbeit, unser Schaffen und unser Gestalten damit zusammenhängt - darum geht es. Soll unsere Arbeit und das, was wir ins Werk setzen, in irgendeiner Weise Bestand haben, muss es in Übereinstimmung kommen mit dem, was Gott macht - das sagt die Losung heute in diesem einprägsamen Bild vom Hausbau. Das gilt in besonderer Weise für die Arbeit in Kirche und Gemeinde. Das Gute ist: Gott lässt sein Reich wachsen und baut seine Gemeinde. Das darf uns freuen und gelassen machen und anspornen, uns als seine Handlanger und Zuarbeiter ins Zeug zu legen! Das Wichtige ist: Bevor wir planen, konzipieren, tun und machen, müssen wir genau hinschauen: Was macht Gott? Wo wirkt der HERR? Wo und wie baut er gerade? Und wo baut er im Moment gerade nicht? In Übereinstimmung mit Gott zu kommen - das ist das Geheimnis fruchtbarer Gemeindearbeit. Nichts ist so ermüdend wie die Einsicht, eigentlich umsonst gearbeitet und sich abgerackert zu haben.
"Umsonst" - das war auch das Ergebnis einer ganzen Nachtschicht beim Fischer Petrus. Davon erzählt der Lehrtext. Doch er geht einen wichtigen Schritt: Er beharrt nicht auf seiner Berufserfahrung und seiner vermeintlichen Kompetenz als Berufsfischer, nämlich bei Tageslicht keinesfalls fischen zu gehen. Er geht das Wagnis des Gehorsams ein - ein wichtiger Vertrauensschritt auf Jesus zu: "Auf dein Wort hin!" So kommt er in Übereinstimmung mit Jesus: Jesus hatte bereits die Fische zusammen und an die Oberfläche gebracht. Petrus und seine Kollegen mussten sie nur noch abfischen. "Wenn der Herr die Fische nicht ins Netz treibt, so fischen die Fischer umsonst". Du kannst die Satz für deine aktuelle Situation umformulieren!
In Jesus bist du gesegnet; auch du bist Mitarbeiter im Werk des HERRN!
In Jesus bist du gesegnet mit dem gehorsamen Herzen, das mit IHM übereinstimmt.
https://www.youtube.com/watch?v=cvkr-yrfshU
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Dienstag, 18. Februar 2025
Du wirst erfahren, dass ich der HERR bin, an dem nicht zuschanden werden, die auf mich harren.
Jeaja 49,23
Wenn sie euch aber vor die Synagogen und vor die Machthaber und vor die Behörden führen, dann sorgt euch nicht, wie oder womit ihr euch verteidigen oder was ihr sagen sollt; denn der heilige Geist wird euch in jener Stunde lehren, was ihr sagen müsst.
Lukas 12, 11-12
Nicht enttäuscht werden
Wenn wir scheitern, etwas in den Sand setzen oder uns eingestehen müssen, aufs falsche Pferd gesetzt zu haben, dann ist das meist mit dem Gefühl der Scham verbunden; wenn wir darüber reden, ist das meist mit roten Ohren verbunden. "Zuschanden werden" nennt das die heutige Losung. Das erlebt niemand gerne. In der Losung gibt uns daher der HERR ein starkes Versprechen: Wenn wir uns auf ihn verlassen und unsere Hoffnung auf ihn setzen, machen wir keine Bauchlandung. Dabei gilt die Faustregel: Alles, was wir selbst tun können, nimmt uns der Herr nicht einfach ab. Und: "Gott erfüllt nicht alle unsere Wünsche, aber alle seine Verheißungen." (D. Bonhoeffer)
Jesus spricht im Lehrtext von einem Sonderfall, in dem sich seine Jüngerinnen und Jünger in besonderer Weise auf den Beistand des Heiligen Geistes verlassen können, und das ist die Verfolgungssituation. Jesus macht seinen Nachfolgern nichts vor und spricht wie selbstverständlich von den Verfolgungen, die auf sie zukommen werden. Es geht im engeren Sinne dabei um Situationen, in denen ihnen im wahrsten Sinne des Wortes die Pistole auf die Brust gesetzt wird, sie sich zu verantworten haben und Rede und Antwort stehen müssen. Und ja, es ist klug, sich auf knifflige Gesprächssituationen gut vorzubereiten, manche Situation in Gedanken schon einmal durchzuspielen und sich gute Argumente zurechtzulegen. Doch manchmal sind es ja genau diese gutgemeinten Vorbereitungen, die uns behindern, auf die Situation - die natürlich anders kommt, als wir das dachten! - adäquat und passgenau zu reagieren. Es ist klüger, auch mit dem unmittelbaren Wirken des Heiligen Geistes und seinen Eingebungen zu rechnen. Es ist dabei übrigens ausgesprochen von Vorteil, wenn wir darin geübt sind, auf diese Impulse des Heiligen Geistes zu achten und nicht erst dann damit beginnen, wenn's brenzlig wird...
In Jesus bist du gesegnet; in deinem Hoffen und Warten auf ihn sollst du nicht enttäuscht werden.
In Jesus bist du gesegnet und ist dir sein guter Heiliger Geist als Beistand in allen Dingen zur Seite gestellt. Darauf kannst du dich verlassen!
https://www.youtube.com/watch?v=QDzrXhI-y5g
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Montag, 17. Februar 2025
Von deiner Wahrheit und von deinem Heil rede ich, HERR. Ich verhehle deine Güte und Treue nicht vor der großen Gemeinde.
Psalm 40,11
Paulus schreibt: Wir fanden in unserm Gott den Mut, bei euch das Evangelium Gottes zu sagen in hartem Kampf.
1.Thessalonicher 2,2
Sprachfähig werden
Das kennst du sicher auch aus vielen Gesprächen und Begegnungen: Viele Menschen und sicher wir selbst auch, haben unser Lieblingsthema. Ein Stichwort reicht, und wir plaudern fröhlich drauf los. Aber täuschen wir uns nicht: das, was uns wirklich beschäftigt und in Wahrheit angesagt ist, dass geben wir nicht so ohne Weiteres an der Kaffeetafel preis. Dabei könnte es in vertrauter Runde wirklich einmal sehr aufschlussreich und in die Tiefe gehend sein, wenn wir uns diese Frage einmal stellen: "Was ist eigentlich gerade dein Thema? Was bewegt dich und treibt dich wirklich um?" Da kann es dann schon mal sein, dass jemand mit etwas rausplatzt, das niemand für möglich gehalten hätte... Im Textzusammenhang der Losung heute geht es genau um diese Frage: Wovon und worüber rede ich? Was ist ist in mir und "will raus", wie man so schön sagt? Der Psalmist beteuert, dass ein Herz von der Wahrheit und dem Heil Gottes, seiner Güte und Treue voll ist; und davon geht der Mund bekanntlich über. Wir sagen dazu heute: "Sprachfähig werden in geistlichen Dingen". Wie sieht das bei dir aus?
Wir machen uns vermutlich kein Bild davon, unter welch widrigen Umständen der Apostel Paulus gepredigt hat und mit wieviel Widerstand und Widerspruch er bei seiner Missionstätigkeit zu kämpfen hatte. Das deutet er im heutigen Lehrtext an. Von der Wahrheit und dem Heil Gottes reden - nicht um Leute zu ärgern oder zu provozieren, aber doch auch gegen Widerstand: Das ist eine Nummer für sich. Natürlich ist es uns viel lieber, dass das, was wir über Gott und unseren Glauben an ihn sagen, auf interessierte, gesprächsbereite und zugeneigte Ohren trifft. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass es die Botschaft selbst ist, die den Unglauben und die Ablehnung gegenüber Gott wachruft, die normalerweise unter der Oberfläche schlummert. Verliere also nicht den Mut und lass dich nicht einschüchtern, wenn du auf Widerstand stößt, wenn von dem sprichst, was dir am Herzen liegt.
In Jesus bist du gesegnet; mögest du das Heil unseres Gottes, seine Güte und Treue am eigenen Leibe erfahren.
In Jesus bist du gesegnet; lass dich nicht mundtot machen in dem, was du zu sagen hast!
https://www.youtube.com/watch?v=40Qf_qtuL3c
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Sonntag, 16. Februar 2025
Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden.
Jesaja 40, 29
Paulus schreibt: Der HERR hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft vollendet sich in der Schwachheit.
2. Korinther 12,9
Stark und schwach
Das Trauma der Verschleppung nach Babylon hatte im Volk Israel zu einer tiefen geistlichen Ermüdung geführt, die es mit den resignierenden Worten zum Ausdruck brachte: "Mein Weg ist verborgen vor dem HERRN, und meinem Gott entgeht mein Recht." (V.27) Auf gut Deutsch: "Gott hat mich übersehen. Er geht an mir vorüber." Sollte dir das irgendwie bekannt vorkommen - willkommen im Club!
Jesaja erweist sich wieder einmal mehr als der große Seelsorger und Tröster Israels. Zunächst spricht er aus, was alle denken; das ist der V.27. Dann erinnert er das Volk an was, was sie doch eigentlich schon einmal wussten: "Hast du es nicht erkannt, oder hast du es nicht gehört? Ein ewiger Gott ist der HERR...er ermüdet nicht und er ermattet nicht..." (V.28) Dann folgt die Losung und fährt fort: "Ja, durchaus: selbst Jünglinge ermüden und ermatten..." (V.30) Und schließt in dem unnachahmlich schönen Bild: "Die auf den HERRN hoffen, gewinnen neue Kraft; sie heben die Schwingen empor wie Adler, sie laufen und ermatten nicht, sie gehen und ermüden nicht." (V.31) Unsere Seele braucht heilsame Bilder. Dies ist eines davon! Ich möchte es heute auch dir vor die Augen malen!
Damit sind wir auch bei einer Schlüsselerfahrung des Apostels Paulus. Er muss in seinem Leben und in seinem Dienst sehr unter der Erfahrung der Schwäche gelitten haben, der Begrenztheit und des Unvermögens - er deutet das immer wieder an. Und doch gehört zum zentralen Wortrepertoire des Paulus die dynamis (griech.), die große Kraft Gottes. Das war ja seine Bekehrungs- und damit Schlüsselerfahrung: In der Begegnung mit dem Auferstandenen war eine Kraft, die ihn zu Boden warf und erblinden ließ (Apostelgeschichte 9,4)! Was für eine tröstliche Erfahrung: Gott bedient sich gerade unserer Schwäche, um seine Gnade zu entfalten und seine Kraft zur Wirkung kommen zu lassen. Wie entspannt und gelassen kannst du also mit deinen Schwachheiten und Begrenzungen umgehen! Du musst dich nicht als Energiebündel präsentieren; du brauchst dich nur mit offenem Herzen und offenen Händen dem "Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit" (2. Timotheus 1,7) zu überlassen.
In Jesus bist du gesegnet; Adlerschwingen sind über und unter dir gebreitet.
In Jesus bist du gesegnet; seine Kraft werde dir heute in besonderer Weise zuteil.
https://www.youtube.com/watch?v=rkAL0c7y5Ls
https://www.youtube.com/watch?v=g4H9SWJqTn8
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Samstag, 15. Februar 2025
Mein Gott, des Tages rufe ich, doch antwortest du nicht, und des Nachts, doch finde ich keine Ruhe.
Psalm 22,3
Christus hat in den Tagen seines irdischen Lebens Bitten und Flehen mit lautem Schreien mit mit Tränen vor den gebracht, der ihn aus dem Tod erretten konnte; und er ist erhört worden, weil er Gott in Ehren hielt.
Hebräer 5,7
Beten verwandelt
"Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" - mit diesen Worten beginnt der Psalm 22; unser Losungstext ist dann gleich der nächste Vers. Jesus hat ihn am Kreuz gebetet und es ist nicht falsch, anzunehmen, dass er den ganzen Psalm gebetet hat. Als Jude kannte sich Jesus in der Schrift bestens aus und praktizierte selbstverständlich das Gebet mit den Psalmen. Und es ist eine fundamentale Gebetserfahrung, dass es in Stunden größter Not oft nicht möglich ist, eigene Worte zu finden und zu formulieren; wie gut, wenn man dann mit den Worten und Gebeten der Heiligen Schrift beten kann; wenn das bei Jesus schon so war - um wieviel mehr auch bei uns! Dabei ist der Psalm 22 - wie vo viele Klagepsalmen - nicht nur ein Gebet, in dem der Beter einfach sein Herz ausschüttet, sondern er ist eher ein Gebetsweg oder Gebetsprozess, in dem der Beter eine innere Verwandlung oder Transformation erfährt. Mitten im Psalm 22, nämlich ausgerechnet auch im Vers 22, kommt es zu einer geradezu abrupten Wende: "Du hast mich erhört", heißt es da ganz schlicht und fährt fort: "Verkündigen will ich deinen Namen meinen Brüdern; inmitten der Versammlung will ich dich loben." (V.23) Das Empfinden der Gottverlassenheit steht also am Anfang - und ja, so kann man sich fühlen, natürlich! Aber jetzt gilt es, weiterzubeten, immer weiter. Nach dem Lukasevangelium lautete dann das letzte Kreuzeswort, bevor Jesus starb: "Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände" (Lukas 23,46) - übrigens auch wieder ein Psalmwort (Psalm 31,6).
Der Hebräerbrief, aus dem der Lehrtext heute stammt, hat eines im Sinn: Jesus in allen Farben dem Leser vor Augen und in die Seele zu malen! So beschreibt er z.B. im Lehrtext den irdischen Jesus in seiner ganzen Menschlichkeit - und denkt dabei sicher an sein Beten im Garten Gethsemane und am Kreuz. Er schlägt dann einen Bogen bis zum erhöhen Christus, wenn er fortfährt: "...und lernte, obwohl er Sohn war, an dem, was er litt, den Gehorsam; und vollendet ist er allen, die ihm gehorchen, der Urheber ewigen Heils geworden, von Gott begrüßt als Hoher Priester nach der Ordnung Melchisedeks." (V.8-10) Was für ein Weg, was für eine Verwandlung!
In Jesus bist du gesegnet; er ist auch für dich "der Urheber ewigen Heils geworden".
In Jesus bist du gesegnet, ermutigt und gestärkt, deinen Gebetsweg zu gehen. Fang' nur immer wieder an: Beten verwandelt!
https://www.youtube.com/watch?v=UDYV-WD5_No
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Freitag, 14. Februar 2025
Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn auch für nichts geachtet.
Jesaja 53,3
Sehet, welch ein Mensch!
Johannes 19,5
Am Kreuz
Vor 10 Tagen hatten wir mit der Losung das dritte sog. "Gottesknechtslied" aufgeschlagen, heute nun das Vierte und Letzte. Darin wird der leidende Gottesknecht beschrieben - eine prophetische Schau auf Jesus in seinem Leiden und Sterben; und das immerhin runde 700 Jahre v.Chr.!
Der nahe Osten gehört zu einem Kulturkreis, den wir eine Scham-und-Ehre-Kultur nennen im Gegensatz zu uns in Westeuropa, das zur Schuld-und-Strafe-Kultur gehört. Darum entstammt die Kreuzigung auch dem Orient, weil sie neben den körperlichen Qualen vor allem auf die Entehrung und Beschämung und psychische Demontage des Delinquenten abzielte. Das spiegelt sich in der Losung wieder. Um Verachtung geht es; "dass man das Angesicht vor ihm verbarg" - dazu sagen wir heute: "Fremdschämen". Und der Prophet setzt noch einmal nach und spricht im "wir": "Wir haben ihn auch für nichts geachtet". Damit vollzieht er etwas Wesentliches, dass auch für uns von so großer Bedeutung ist, wenn wir die Passionsgeschichte lesen: Nicht nur distanzierter Beobachter bleiben nach dem Motto: "Wie kann man nur! Ich würde so etwas nie tun!", sondern selbst Teil des Geschehens werden und sich fragen: "Wer bin ich in dieser Geschichte?"
Der Lehrtext bietet uns heute den berühmten Ausruf von Pontius Pilatus, mit dem er Jesus der Volksmenge präsentierte - gegeißelt, in Purpur gehüllt und mit einer Dornenkrone gekrönt. Er selbst ist von der Unschuld von Jesus überzeugt. Was meint Pilatus mit diesem Ausruf? Rechnet er mit einer Aufwallung von Erbarmen bei den Leuten, wenn sie erst den gegeißelten Jesus sehen würden? Hofft er darauf, dass die Leute angesichts des Blutüberströmten Genugtuung verspüren und nicht mehr seine Hinrichtung fordern würden? Doch die Rechnung geht nicht auf - als die Hohenpriester und Volksmenge Jesus sehen, geht das Geschrei los: "Ans Kreuz! Ans Kreuz!" Eine schaurige Szene. Nein, man mag nicht hingucken, da hat Jesaja vollkommen recht; man möchte das Angesicht verbergen. Doch Pilatus hat auch Recht: Es ist gut und heilsam, hinzuschauen auf "Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens." (Hebräer 12, 2) Der Evangelist Johannes, der uns den Ausruf des Pilatus überliefert, erzählt ganz am Anfang seines Evangeliums ebenfalls davon, dass da einer rufend auf Jesus zeigt. Es ist Johannes der Täufer, der ruft: "Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!" (Johannes 1, 29) Beide Ausrufe gehören zusammen.
In Jesus bist du gesegnet; wo immer sich Unansehnlichkeit und Beschämung auf dein Leben gelegt haben - Jesus hat sie mit sich aufs Kreuz genommen.
In Jesus bist du gesegnet; "sein Kreuz bedeckt deine Schuld. Sein Blut macht hell dich und rein."
https://www.youtube.com/watch?v=9uZSUfi8Fgs
https://www.youtube.com/watch?v=LWyDBKDxKJo
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