Folgen
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Das Schweizer Parlament will sich um das Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte in der Sache Klimaseniorinnen foutieren. Mit grossem Mehr haben die Schweizer Parlamentarierinnen damit eine europaweit einmalige Situation geschaffen, und ein Präjudiz: dass sich ein Land um ein Urteil aus Strasbourg nicht kümmern will. Und das in einer so zentralen, vitalen Angelegenheit wie dem Klimaschutz. Für die Rechtswissenschaftlerin Corina Heri von der Universität Zürich ist diese Haltung schockierend, und sie ist damit nicht allein. Im Gespräch erklärt sie, warum dieser Beschluss des Schweizer Parlaments gefährlich ist - und ein nie dagewesener Rückschlag für die Durchsetzung von Menschenrechten beim Klimaschutz. Und warum wir dennoch mit dem Urteil des EGMR hoffnungsvoller in die Zukunft schauen können.
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Sie werden in riesigen Hangars gewartet, oder sie werden zu fliegenden Luxusfliegern umgebaut: die Jets von Autokraten, die am EuroAirport in Basel in den Hangars stehen. Und sie werfen Fragen auf. Ob es aus der Perspektive der Menschenrechte richtig ist, auf Schweizer Territorium die Luxusflugzeuge von Diktatoren zu pflegen und aufzumotzen. Und die superteuren Jets stehen auch für ein ganzes Machtsystem, bestehend aus Erdölmagnaten, Petrostaaten und ihrer Komplizen in den westlichen Demokratien. Eine Recherche zwischen Triebwerken und der Frage nach der menschlichen Würde.
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Fehlende Folgen?
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In Barcelona gibt es «climate shelters», das sind kühlende, schützende Orte in der Stadt, die Menschen bei einer Hitzewelle aufsuchen können. In Heidelberg zeigt eine Onlinekarte auf, wann es wo in der Stadt gefährlich heiss wird, und welche Orte gemieden werden müssen. Städte, allen voran, stellen sich auf heftige, immer häufigere Hitzewellen ein, aber die Frage stellt sich: wer von diesen Massnahmen profitieren wird. Die weniger Bemittelten, das zeigt sich schon heute, leiden am meisten unter den Hitzewellen, und noch mehr leiden diejenigen, die am wenigsten zur Klimaerhitzung beigetragen haben: die Menschen im Globalen Süden.
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Die Reparatur - bislang nur Nebendarstellerin in der Bekämpfung der Klimakrise. Wohlstandsgesellschaften setzen stattdessen aufs Recycling, um ihre Emissionen zu senken. Doch beim Recyceln gibt es immer einen Verlust an Energie und Material. Deswegen kämpft eine wachsende Bewegung dafür, Reparatur zur Priorität zu machen. Die neue Episode thematisiert Strategien, mit denen die Wegwerfgesellschaft zur Reparaturgesellschaft werden kann. Im Repaircafé Bottmingen wird deutlich, dass der Systemwechsel tatsächlich im Alltag beginnt. Warum wir ein Recht auf Reparatur brauchen, erklärt die Reparaturforscherin und Umweltsoziologin Melanie Jaeger-Erben von der BTU Cottbus. Im letzten Teil beschreibt Silke Langenberg von der ETH Zürich, wie die Reparatur auch im Bausektor (wieder) Alltag werden kann und was der neue Architektur- Zertifikatskurs „Repair and Maintenance“ dazu beiträgt.
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Versicherungskonzerne lassen sich weder von der Wissenschaft noch von anderen warnenden Stimmen beeindrucken und versichern nach wie vor neue Anlagen zur Öl- und Gasförderung. Kurzfristige Gewinne winken da, aber längerfristig sägen die Versicherungskonzerne am Ast, auf dem sie sitzen. Denn sie befeuern damit die fossile Klimakrise und damit die drohende Klimakatastrophe. Würden sie rational und risikobewusst entscheiden, müssten sie sich sofort der Klimabewegung anschliessen, sagt Peter Bosshard, Campaigner bei «Insure our Future». Und Nora Scheel, Campaignerin bei Campax, betont, dass Konzerne wie Zurich Insurance mit dem Greenwashing aufhören müssen.
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Wir arbeiten in unserem Leben tausende von Stunden, aber wie wollen, wie können wir in Richtung einer klimafreundlichen Zukunft arbeiten? Angesichts der eskalierenden, fossil bedingten Klimakrise stellt sich diese Frage immer dringender - wir brauchen neue Ansätze, neue Lösungen: mehr Autonomie, andere Produkte, neue Eigentumsformen. In dieser Episode erzählen die Klimaaktivistin Selina Lerch, der Soziologe und Gewerkschaftsforscher Klaus Dörre und Linus Dolder, der ein Solarbaucamp mitorganisiert hat, wie das aussehen könnte.
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An der COP 28 war es plötzlich in aller Munde, wurde als Allheilmittel gepriesen: das Carbon Capture and Storage. Die Idee dahinter war, dass man durchaus weiterhin Öl und Gas und Kohle verbrennen kann, wenn man das CO2 dann wieder aus der Luft holt, um es in den Boden einzupressen. Das darf nicht sein, sagt Viola Beccatini, Expertin für Carbon Capture and Storage und Forscherin an der ETH Zürich, weil das sonst auf ein Nullsummenspiel hinausläuft. Nur, wie soll sich das CCS finanzieren, wenn nicht über Kompensationsgeschäfte? Die Antworten in der Jubiläumsausgabe, mit einem Ausflug nach Island, einem Blick auf neuartigen Zement und mit einer interessanten Rechnung.
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Das Kompensieren des CO2-Ausstosses mit Waldprojekten ist in Misskredit geraten, spätestens seit die undurchsichtigen Machenschaften der Schweizer Firma Southpole ans Licht geraten sind. Dennoch läuft das Geschäft weiter, neuerdings auch mit Schweizer Wald, und die Swiss profitiert davon. Dass das nicht geht, zeigen die Gespräche mit Expertinnen und Experten, und zwar aus Gründen, die bisher in der Öffentlichkeit noch nicht diskutiert wurden. Sie sagen aber auch, dass dem Wald geholfen werden muss, aber eben - nicht, um damit CO2 zu kompensieren. Eine Reise ins Dickicht der Kompensationsgeschäfte, hier und dort.
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Wegschauen hilft nichts, richtig eingesetztes Geld könnte uns retten, und Hoffnung sollte ins Zentrum rücken. Der Klimaethiker Dominic Roser findet deutliche Worte, wenn er über die Rolle der Ethik in der Klimafrage spricht. Und er spart auch nicht mit Kritik an der Klimabewegung. Vieles, sagt er, sei zu kleinräumig gedacht, es fehle an konkreten, verallgemeinerbaren Vorstellungen von Zukunft - Vorstellungen, die für alle gelten, in Nord und Süd.
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Die Grünen verlieren an Zustimmung, europaweit, während die Rechte zulegt, vor allem in Deutschland und in der Schweiz. Das lässt sich mit einem Wort erklären, sagt der Soziologe Matthias Quent - mit einem tief sitzenden Klimarassismus, der lieber andere ausgrenzt, als etwas zu ändern, und lieber am eigenen Lebensstil festhält, als die Betroffenheit der Menschen im Süden auch nur zu anerkennen. Ein Argument, das zieht - das sieht auch die Politologin Sarah Bütikofer so und hält fest, dass die vielfachen Krisen, in denen wir stecken, an der Bevölkerung nicht spurlos vorübergegangen sind.
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Alle reden davon, ob das Ziel, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, noch einzuhalten sei, auch und vor allem in diesem heissen Sommer. Doch das ist die falsche Frage, sagt der Klimawissenschaftler Andreas Fischlin, langjähriger Professor am Departement für Umweltsystemwissenchaften der ETH Zürich und Vice Chair der Working Group II des IPCC. Denn jedes Zehntelgrad, das wir der Atmosphäre durch fossile Brennstoffe zuführen, ist ein Zehntelgrad zu viel, und insofern gilt - wenn die Atmosphäre um 1,5 Grad im Durchschnitt erhitzt sind, befinden wir uns keineswegs auf der sicheren Seite, sondern bereits auf Schleuderkurs.
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In unserem Sommer Special unternehmen wir eine Reise nach Spitzbergen, in einem Hörspiel von Johann Otten. Spitzbergen liegt etwa 1500 Kilometer südlich des Nordpols, ein Archipel mit unzähligen Fjorden und Gletschern im arktischen Ozean. Nicht unbedingt im Zentrum des politischen Geschehens – und doch, vielleicht gerade deshalb eine Region, in der geopolitische Spannungen und Konflikte so konzentriert zu Tage treten, wie kaum anderswo. 1893 beginnt der norwegische Polarforscher Fridtjof Nansen eine waghalsige Expedition mit dem Ziel, als Erster den Nordpol zu erreichen. Mit der eigens dafür konstruierten Fram will er sich in das im Spätsommer entstehende Packeis einfrieren lassen und sich mithilfe der gerade entdeckten Eisdrift von Sibirien, über den Nordpol bis nach Grönland bewegen. Das Vorhaben scheitert, die Eisdrift ist zu langsam.
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Sie investieren viele Milliarden, und es sind unsere Gelder. Pensionskassen spielen eine wichtige Rolle, wenn es um Investitionsentscheide geht. Und viele Pensionskassen, gerade in der Schweiz, tun sich nach wie vor schwer damit, sich aus dem Erdöl- Gas- oder Kohlesektor zu verabschieden, nachhaltig investieren, meinen viele, gelte als Risiko. Doch das Gegenteil ist der Fall. Das zeigt die Anlagestrategie von mittelgrossen, aber sehr erfolgreichen Anlagestiftungen wie die Anlagestiftung Abendrot.
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Die Abstimmung über das Klimaschutzgesetz steht bevor, und in der politischen Arena kämpfen die Gegner mit Argumenten, die bar aller Fakten sind. Das ist, sagt der Klimawissenschaftler Reto Knutti, Professor für Klimamodellierung an der ETH Zürich, symptomatisch. Denn gerade in der Schweiz hat sich die Politik zu lange darum foutiert, was die Klimawissenschaft an gesichertem Wissen zur Verfügung stellt, es gebe, sagt Reto Knutti, ein weit verbreitetes «Misstrauen gegenüber der Wissenschaft». Man habe zu lange gewartet, um effektive Massnahmen zu ergreifen, und wenn das Klimaschutzgesetz wider Erwarten abgelehnt würde, verliere die Schweiz endgültig den Anschluss an Europa, an die Welt. Und an eine sichere Zukunft.
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Wir brauchen einen neuen Zugang zum Wissen, um die Klimakrise zu bewältigen. Und deshalb müssen wir uns mit dem Wissen der Indigenen Gemeinschaften auseinandersetzen. Nur - wie? In der dritten und letzten Folge unserer Serie zu indigenem Wissen, treffen wir auf Wissenschaftler:innen, die sich mit Indigenem Wissen beschäftigen – und teils selbst einen indigenen Hintergrund haben. Wir wollen herausfinden, wie klassisches akademisches Wissens mit Indigenem Wissen in einen Dialog kommt. Dafür beschäftigen wir uns mit der Forschung von Robin Wall Kimmerer, die zu einem neuen Bewusstsein für nicht-menschliches Leben aufruft und für ein «unlearning» plädiert. Und mit der Arbeit von Heather Castleden, die sich mehr Reziprozität, Relationalität, Verantwortung und Respekt im Lernen von und mit indigenen Gemeinschaften wünscht.
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Unser Ernährungssystem steckt in der Krise: Rund ein Drittel der globalen CO2-Emissionen entstammen dem landwirtschaftlichen Anbau, dem Vertrieb, Verkauf und Konsum von Lebensmitteln. Der Ruf nach einer agrarökologischen Transition wird deshalb immer lauter. Eine Transition, die sich stark vom spezifischen Wissen von indigenen Gemeinschaften und lokalen, stark an einem Ort verankerten Bäuer:innen speist. Und eine Transition, die wieder den Menschen und das Ökosystem, in welches dieser eingebunden ist, ins Zentrum rückt und nicht den Profit von wenigen Konzernen. Wir zeigen in dieser zweiten Episode zum Indigenen Wissen, wie die Agrarökologie die Resilienz von Bäuer:innen im Senegal stärkt, unter anderem bei Samba Khrj Diea – und sprechen mit ETH-Professorin Johanna Jacobi über den Wert von indigenem Wissen für die agrarökologische Transition.
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Welches Wissen brauchen wir für die Transformation zu einer klimagerechten Gesellschaft? Immer mehr Wissenschaftler:innen und internationale Organisationen sagen, dass wir unbedingt von indigenen Gemeinschaften, ihrem Wissen und ihren Praktiken lernen müssen. Deshalb geht die Reise in dieser Episode ins Amazonasbecken Ecuadors, wo die Kichwa ihr Territorium über kommunalen Ökotourismus schützen. Im Interview erzählt uns Christoph Wiedmer, Co-Geschäftsleiter der «Gesellschaft für bedrohte Völker», was Respekt vor indigenen Gemeinschaften und der Schutz ihrer Rechte wirklich bedeutet. Und wir fragen bei der Künstlerin Ursula Biemann nach, warum sie eine Zusammenarbeit mit den Inga in Kolumbien gesucht hat.
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Nur neue, andere Geschichten verändern unsere Einstellung, unser Denken, das Wissen allein genügt nicht. Deshalb lohnt es sich, literarische Texte zum Klima und zur Klimakrise zu lesen. Und davon gibt es immer mehr. Denn viele Schriftsteller:innen haben erkannt, dass sie einen Beitrag leisten können - indem sie erzählen, wie die schlimmsten Szenarien aussehen, indem sie aber auch aufzeigen, welche Lösungen es gibt, und wie wir da hin kommen.
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Was ist die Rolle der Kunst bei der Bewältigung der Klimakrise, und wie steht es um die künstlerische Freiheit. Gilt sie absolut, oder gibt es eine Verpflichtung auch als Künstler:in, sich zu engagieren? Diese und andere Fragen standen im Mittelpunkt einer Diskussion, die am 15. November im Tanzhaus in Zürich stattfand, mit Catja Loepfe, Leiterin des Tanzhaus Zürich mit Alexandra Gavilano, Umweltwissenschaftlerin und Klimaaktivistin, Isabelle Vuong, Kulturmanagerin, Kuratorin und Zukunftsforscherin und Lina Hasenfratz, Schauspielerin, moderiert von Charlotte Mattheisen, Lena Schubert und Johann Otten.
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Die Stimmbürger:innen von Basel Stadt sprechen sich für einen klimaneutralen Kanton bis 2030 aus (in der Stichfrage bis 2037), Berlin wird ein Referendum abhalten über Klimaneutralität bis 2030, und in ganz Europa sollen 100 Städte bis 2030 klimaneutral werden. Warum diese Fixierung auf das Datum «2030»? Wir schlüsseln das auf, im Gespräch mit Axel Schubert, Städteplaner, Dozent und Mitinitiant der Klimagerechtigkeitsinitiative Basel2030, und wir lassen uns von der Kulturwissenschaflerin Lena Schubert erklären, warum Berlin 2030 die Zukunft ist.
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