Folgen

  • Dass wir Menschen kitzlig sind, hat die Wissenschaft bis heute kaum untersucht. Eine Forscherin will das nun ändern.
    Ausserdem: KI-Chatbots können uns krude Theorien nahebringen - leider sehr überzeugend. Und: Was bedeutet das Pandemieabkommen der WHO konkret?

    (00:00) Schlagzeilen

    (00:42) Warum sind wir kitzlig?
    Es ist ein Gefühl, das viele von uns kennen: Wie es sich anfühlt, gekitzelt zu werden. Doch was ist das eigentlich genau? Warum kitzelt es vor allem an den Füssen und unter den Achseln? Warum lachen wir, wenn wir es eigentlich gar nicht mögen? Und warum können wir uns nicht selbst kitzeln? Bei all diesen Fragen tappt auch die Forschung weitgehend im Dunklen. Eine Neurowissenschaftlerin, die in Schweden und den Niederlanden forscht, will das nun ändern.
    Autorin: Felicitas Erzinger

    (06:41) Überzeugende Geister
    KI-Chatbots tun, was man ihnen sagt, sie verharmlosen den Holocaust auf Knopfdruck oder reden vom Genozid an den Weissen in Südafrika. Dabei wirken sie oft deutlich überzeugender als Menschen. Es reicht schon, wenn sie einige persönliche Details ihres Gegenübers kennen.
    Autor: Sandro Della Torre

    (13:13) Meldungen:
    Genetische Ursache für orange Fellfarbe bei Katzen gefunden
    Schrumpfen statt Schwitzen: wie Clownfische mit Hitzestress umgehen
    Der evolutionäre Ursprung der Zahnschmerzen
    Autorin: Anita Vonmont

    (19:23) Kompliziertes Konstrukt für mehr Weltgesundheit
    Das Pandemieabkommen hat eine weitere Hürde genommen und wurde in Genf durch die WHO-Versammlung einstimmig angenommen. Der Vertrag tritt in Kraft, wenn nun mindestens 60 Länder ihn ratifizieren und einige technische Fragen noch geklärt werden. Grund genug, sich die technischen Fragen genauer anzuschauen: Wie will dieser Vertrag dafür sorgen, dass Impfstoffe und Medikamente schneller entwickelt und weltweit ausgeglichener verteilt werden?
    Autorin: Katrin Zöfel


    Links:
    KI-Chatbots und ihre Überzeugungskraft: nature.com/articles/s41562-025-02194-6
    Übersichtsstudie zum Kitzeln: science.org/doi/10.1126/sciadv.adt0350
    Genetische Ursache für orange Fellfarbe gefunden: cell.com/current-biology/abstract/S0960-9822(25)00552-4 und cell.com/current-biology/fulltext/S0960-9822(25)00391-4?_returnURL=https%3A%2F%2Flinkinghub.elsevier.com%2Fretrieve%2Fpii%2FS0960982225003914%3Fshowall%3Dtrue
    Schrumpfen statt Schwitzen: wie Clownfische mit Hitzestress umgehen: science.org/doi/10.1126/sciadv.adt7079
    Der evolutionäre Ursprung der Zahnschmerzen: nature.com/articles/s41586-025-08944-w
    Pandemieabkommen der Weltgesundheitsorganisation WHO: apps.who.int/gb/ebwha/pdf_files/WHA78/A78_10-en.pdf
    SRF Wissen - Der Podcast zum Aufschlauen: Unsere Persönlichkeit: Wie wir sind und anders werden: srf.ch/audio/srf-wissen/unsere-persoenlichkeit-wie-wir-sind-und-anders-werden?id=AUDI20250523_NR_0004

  • Ein internationales Team schreibt die Ahnengeschichte der Pferde in Nordamerika neu. Ausserdem: Die WHO veröffentlicht ihre neuen Richtlinien zur Genitalbeschneidung bei Mädchen und jungen Frauen. Und eine Französin bringt frischen Wind in die private europäische Raumfahrt.

    00:45 Pferde zählen zu den ikonischen Tieren der Amerikas. Lange galt die These, dass sie während der letzten grossen Gletscherschmelze ausgestorben waren - und erst mit den spanischen Eroberern aus Südamerika wieder mit nach Nordamerika kamen. Eine neue Studie, die westliche Forschungsmethoden mit indigenem Wissen zusammenbringt, widerlegt diese These - und schreibt damit die Ahnengeschichte der Pferde Nordamerikas neu. Ein Gespräch über Chancen und Herausforderungen, wenn westliche Analytik auf traditionelles Wissen trifft.
    Autorin: Katharina Bochsler

    08:45 Mädchenbeschneidung wird zunehmend «medikalisiert». Weibliche Genitalbeschneidungen sind seit 1990 zwar rückläufig, aber die Weltgesundheitsorganisation WHO konstatiert in mehreren Ländern Afrikas einen gegenläufigen Trend: Immer öfter wird der Eingriff von Gesundheitsfachpersonen - Hebammen, Krankenschwestern, manchmal auch Ärztinnen - vorgenommen. Dieser «Medikalisierung» der Beschneidung will die WHO mit neuen Leitlinien entgegenwirken. Denn für die WHO steht fest: es sollen keine Genitalbeschneidungen mehr stattfinden, egal unter welchen Umständen.
    Autorin: Irène Dietschi

    14:55 Meldungen
    Erste personalisierte Gentherapie erfolgreich eingesetzt
    Neue vielversprechende Schluckimpfung gegen das Norovirus
    Polarlichter am Himmel von Mars und Jupiter eingefangen
    Autor: Sandro Della Torre

    20:30 Das Raumfahrtunternehmen "The Exploration Company" ist erst vier Jahre alt - und beschäftigt heute bereits 250 Mitarbeitende. Gerade steckt das Unternehmen in der Endrunde eines ESA-Wettbewerbs zum Bau der ersten Raumkapsel für Europa. An der Spitze dieses Startups steht die Französin Hélène Huby. Sie ist auch spitze im Geldeinsammeln. Ihr Ziel: Europa im Weltall unabhängiger zu machen von der US-Konkurrenz.
    Autorin: Anita Vonmont

    Links:
    Ahnengeschichte der Pferde in Nordamerika science.org/doi/10.1126/science.adr2355
    Neue WHO-Empfehlungen zur Genitalbeschneidung bei Mädchen und Frauen who.int/news/item/28-04-2025-who-issues-new-recommendations-to-end-the-rise-in--medicalized--female-genital-mutilation-and-support-survivors
    Erste personalisierte Gentherapie erfolgreich eingesetzt nejm.org/doi/10.1056/NEJMoa2504747
    Schluckimpfung gegen das Norovirus scheint wirksam science.org/doi/10.1126/scitranslmed.ads0556
    Polarlichter am Himmel von Mars und Jupiter eingefangen science.org/doi/10.1126/sciadv.ads1563 und nature.com/articles/s41467-025-58984-z

  • Fehlende Folgen?

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  • Jüngere Generationen werden ungleich stärker von Klimarisiken betroffen sein als die Boomer von heute. Und: Die Vorsorge bei Prostatakrebs ist heute besser und differenzierter. Ausserdem: Auf dem Meeresboden der Nord- und Ostsee liegen zirka 1,6 Millionen Tonnen aus dem Zweiten Weltkrieg.

    (00:00) Schlagzeilen

    (01:30 ) Düstere Prognosen für Kinder und Jugendliche: Ein heute fünfjähriges Kind wird im Verlauf seines Lebens zwei bis sieben Mal mehr extreme Klimaereignisse wie Hitzewellen oder Überschwemmungen erleben als seine Grosseltern – und das im besten Fall, wenn es noch gelänge, die Klimaerwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken. Während die Auswirkungen in den Tropen generell grösser sind, werden auch hier in der Schweiz Kinder und Jugendliche besonders betroffen sein – was bedeutet das für sie?

    (06:35 ) Meldungen:

    - Reifenabrieb landet auf dem Teller
    - Gegengift gegen Schlangenbisse
    - Kahlschlag in der US-Wissenschaft

    (12:22 ) Verbesserte Vorsorge Prostatakrebs: Bei der Früherkennung des Prostatakrebses, der häufigsten Krebsform bei Männern, setzte die Medizin lange auf die Tastuntersuchung und den PSA-Test. Vor allem dieser ist jedoch zunehmend in die Kritik geraten, weil er falsch-positive Befunde liefert und zu Überbehandlung führt. Nun hat sich an den Kliniken ein neues, differenziertes Vorgehen etabliert, das auch die Gene einbezieht.

    (18:50) Tickende Zeitbomben am Meeresboden: In der deutschen Nord- und Ostsee liegen schätzungsweise 1,6 Millionen Tonnen alte Munition. Fast alles, was die Menschen während des Zweiten Weltkriegs an perfiden Waffen eingesetzt haben, lässt sich noch irgendwo am Meeresboden wiederfinden: Minen, Granaten, Patronen, Bomben, Torpedos. Dieses Erbe aus dem Zweiten Weltkrieg ist eine tickende Zeitbombe, denn sie rottet am Meeresboden vor sich hin und setzt Schadstoffe frei. Nun will man diese Altlasten aufräumen.

    Links:

    Klimaextreme und Generationen: nature.com/articles/s41586-025-08907-1

    Reifenabrieb landet auf dem Teller: actu.epfl.ch/news/der-reifenabrieb-lagert-sich-auf-obst-und-gemuse-a/

    Gegengift gegen Schlangenbisse: cell.com/cell/fulltext/S0092-8674(25)00402-7

    Kahlschlag in der US-Wissenschaft: nature.com/articles/d41586-025-01397-1?utm_source=Live+Audience&utm_campaign=065145d367-nature-briefing-daily-20250506&utm_medium=email&utm_term=0_b27a691814-065145d367-49932580

  • Erstmals wird das Gewicht der Wälder unserer Erde vermessen - bis unters Blätterdach; das blühende Leben war einmal - junge Erwachsene sind nicht mehr so glücklich, wie die Jungen vor ihnen; Mensch und Erde gedeihen gemeinsam - das Konzept der "Planetary Health" untersucht die Zusammenhänge.

    (00:00) Schlagzeilen

    (00:49) Waldvermessung aus dem All: Die ESA hat diese Woche ihren Biomass-Satelliten in den Orbit geschossen. Erstmals soll das Gewicht der Wälder unserer Erde vermessen werden. Mit einer neuen Methode - einem Radar, das tief unter das Blätterdach blickt und Äste und Baumstämme bis zum Boden erfasst. Das hilft die Rolle der Wälder im globalen Kohlenstoffkreislauf besser zu verstehen und damit eins der letzten grossen Probleme der Klimaforschung zu verstehen (Angelika Kren)

    (07:30) Meldungen (Katharina Bochsler)
    Das blühende Leben: Jung und Alt geht’s am besten. Im mittleren Alter dagegen happerts mit dem Glück. Das war einmal. Die U-Kurve des Wohlbefindens flacht nämlich ab. Neue Daten zeigen: Die jungen Erwachsenen sind längst nicht mehr so glücklich, wie sie’s mal waren.
    Stress und die Schlaflosigkeit auf dem Land: Das Wohlergehen von Schweizer Bäuerinnen und Bauern ist schlechter als das der Allgemeinbevölkerung.
    Vom Löwen gebissen: Anthopologen entdecken zum ersten Mal Spuren eines Löwenbisses an einem Gladiatorenskelett.

    (14:09) Mensch und Erde gedeihen gemeinsam: Mit dem systemischen Konzept «Planetary Health» fassen Forschende den Zusammenhang von Gesundheit des Menschen und Zustand des Planeten zusammen. Der Klimawandel, Biodiversitätsverlust, neue Infektionskrankheiten oder Kriege treffen die Umwelt genauso wie die Menschen. Immer mehr Menschen ohne Vorbelastung erkranken beispielsweise an einem chronischen Nierenleiden: Zuckerrohr-Erntehelfer in El Salvador, Reisbauern und Salzarbeiter in Thailand, nepalesische Wanderarbeiter im Nahen Osten und Erntehelfer von Ägypten bis Kamerun. Schuld ist die Hitze, der sie bei ihrer Arbeit ausgesetzt sind. Über diese und andere Planetary Health-Phänomene haben Fachleute aus aller Welt im indischen Bangalore diskutiert. (Irène Dietschi)


    Links:

    Biomass-Satellit: Die Waldmission der ESA esa.int/Applications/Observing_the_Earth/FutureEO/Biomass

    Globale Wohlbefindensstudie (Nature Mental Health) nature.com/articles/s44220-025-00423-5

    Der Fragebogen zur weltweiten Wohlbefindensstudie (BMC Global and Public Health) link.springer.com/article/10.1186/s44263-025-00139-9

    Das Wohlbefinden der Schweizer Bäuerinnen und Bauern (Swiss Medical Weekly) smw.ch/index.php/smw/article/view/4135

    Löwe beisst römischen Galdiator in die Hüfte (PLOS One) journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0319847

  • Eine innovative Lösung aus dem Berner Seeland sorgt für reineres Trinkwasser. Und: Dunkle Energie könnte unser Verständnis vom Universums verändern.

    (00:00) Schlagzeilen

    (00:45) Lösung für Wasserversorger: An vielen Orten im Mittelland ist das Trinkwasser so stark mit Pestiziden verschmutzt, dass es nicht mehr unbehandelt getrunken werden kann. Ein neu entwickeltes Verfahren macht die Reinigung mit Aktivkohlefilter nun bezahlbar und umweltfreundlicher als bisher. Doch es bleibt ein Haken an der Sache. (Christian von Burg)

    (08:05) Drohnenangriff auf Tschernobyl mit Folgen: Am 14.Februar beschädigte eine wohl von Russland eingesetzte Drohne den Schutzbau des Kernkraftwerks Tschernobyl in der Ukraine. Die Schäden sind gravierend; ihr Ausmass wird erst allmählich klar. (Dagmar Röhrlich)

    (12:35) Meldungen: Wie Bonoboweibchen sich gegen die stärkeren Männchen behaupten - Nur schon eine Viertelstunde mehr Schlaf verbessert die Gesundheit von Teenagern; erstaunlich viele Spontanmutationen im menschlichen Erbgut. (Angelika Kren)

    (19:48) Dunkle Energie könnte schwächer werden: Dunkle Energie ist die mysteriöse Kraft, die unser Universum immer schneller auseinanderfliegen lässt. Die gängige Annahme ist: Sie ist eine konstante Energiedichte. Nun zeigen neue Daten: Es ist gut möglich, dass sich die Dunkle Energie abschwächt. Damit könnte unserem Universum ein anderes Schicksal blühen als bisher gedacht. (Sandro Della Torre)



    Links:

    Drohnenangriff auf Tschernobyl - Bericht IAEA:
    iaea.org/newscenter/pressreleases/update-278-iaea-director-general-statement-on-situation-in-ukraine

    Drohnenangriff auf Tschernobyl - Artikel EU Neighbours East: euneighbourseast.eu/news/latest-news/ebrd-approves-extra-budget-over-reports-of-damage-to-chornobyl-new-safe-confinement/
    ----------

    Meldungen - durchsetzungsfähige Bonoboweibchen:
    dx.doi.org/10.1038/s42003-025-07900-8

    Meldungen - Schlaf bei Jugendlichen:
    cell.com/cell-reports/fulltext/S2211-1247(25)00336-5?_returnURL=https%3A%2F%2Flinkinghub.elsevier.com%2Fretrieve%2Fpii%2FS2211124725003365%3Fshowall%3Dtrue#fig4

    Meldungen - Spontanmutationen in unserem Erbgut:
    nature.com/articles/s41586-025-08922-2
    ---------

    Dunkle Energie nimmt ab - Forschungsergebnisse der DESI-Kollaboration:
    arxiv.org/abs/2503.14738

    Dunkle Energie nimmt ab - Forschungsergebnisse der DES-Kollaboration:
    arxiv.org/abs/2503.06712

  • Dürren über mehrere Jahre seien gemäss Experten in Zukunft möglich. Noch ist die Schweiz nur ungenügend vorbereitet. Doch es tut sich was. Zudem: In der Atacama Wüste in Chile soll das grösste je gebaute Teleskop in Betrieb gehen - doch Bauvorhaben in der Umgebung könnten das Projekt gefährden.

    00:00 Schlagzeilen

    00:44 Trockenheit: Mit dem Klimawandel werden Trockenperioden in der Schweiz häufiger und länger. Auch mehrere Jahre andauernde Dürren sind in Zukunft möglich. Noch ist die Schweiz darauf nur ungenügend vorbereitet. Untätig ist sie aber nicht. In wenigen Wochen nimmt der Bund ein nationales Früherkennungs- und Warnsystem für Trockenheit in Betrieb. Und auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz übt für den Krisenfall. (Felicitas Erzinger)

    10:43 Meldungen: Neue Atomuhren mit Schweizer Beteiligung fliegen ins All - Einigung beim Pandemievertrag der WHO - Stammzellenstudien zur Behandlung von Parkinson. (Anita Vonmont)


    18:10 Riesenteleskop: Das «Extremely Large Telescope» (ELT) wird einen parabolförmigen Spiegel von knapp 40 Meter Durchmesser haben und 100 Millionen Mal so lichtempfindlich sein wie das menschliche Auge. Damit soll in die Tiefen des Weltraums geschaut werden, um die Bildung von Galaxien näher zu erforschen. Aber auch nach Exo-Planeten mit einer Atmosphäre soll gesucht werden, auf der Suche nach möglichem ausserirdischen Leben. Ab 2027 soll es in Betrieb gehen - doch geplante Energieinfrastruktur in der Umgebung könnte das Projekt gefährden. (Teresa Delgado)



    Links:

    Studie in Science – Mehrjährige Dürren nehmen zu: science.org/doi/10.1126/science.ado4245

    Informationsplattform der WSL zu Trockenheit:
    drought.ch/de/

    Trockenheits-Übung des Bevölkerungsschutzes:
    dora.lib4ri.ch/wsl/islandora/object/wsl%3A39744/datastream/PDF/Bj%C3%B6rnsen-2025-Tabletop_%C2%ABDrought%C2%BB-%28published_version%29.pdf
    -------------

    Atomuhr mit Schweizer Beteiligung:
    esa.int/Science_Exploration/Human_and_Robotic_Exploration/ACES_Atomic_Clock_Ensemble_in_Space

    Staaten einigen sich auf Pandemievertrag:
    who.int/news/item/16-04-2025-who-member-states-conclude-negotiations-and-make-significant-progress-on-draft-pandemic-agreement

    Stammzell-Therapie bei Parkinson erweist sich als sicher und verträglich:
    nature.com/articles/s41586-025-08700-0
    nature.com/articles/s41586-025-08845-y
    -------------


    Europäische Südsternwarte ESO:
    eso.org/public/

  • Cannabis für medizinische Zwecke ist in der Schweiz vor zweieinhalb Jahren legalisiert worden. Trotzdem sind Patientinnen und Patienten unterversorgt. Und: Der Ursprung von Corona und wie der britische Virenforscher Peter Daszak gecancelt wurde.

    (00:00)
    Schlagzeilen

    (00:42 )
    Der Untergang eines Forschers
    Noch immer ist unklar, wo das Corona-Virus herkam. Labor oder Natur? Diese Frage wird derzeit wieder heftig diskutiert. Peter Daszak, ein britischer Virenforschert, wurde im Zusammenhang mit dieser Frage gecancelt. Er hat in der Vergangenheit mit dem Wuhan-Institute of Virology zusammengearbeitet, das von manchen als Quelle des Virus verdächtigt wird.

    (07:44 ) Wissenschaftsmeldungen:
    >Meilenstein in der Hirnforschung: Ein Kubikmillimeter Mäusgehirn kartiert.
    >Spuren von angstlösenden Medikamenten in Gewässern machen Lachse furchtlos.
    >Der Boden unter dem ausgetrockneten Aralsee hebt sich.

    (14:12) Teures Gras
    Seit 2022 dürfen in der Schweiz alle Ärztinnen und Ärzte medizinisches Cannabis verschreiben, es braucht keine behördliche Sonderbewilligung mehr. Vielen Patientinnen und Patienten müssen ihre Cannabistherapie trotzdem selbst finanzieren. Die Kassen zahlen nicht - es fehle an Evidenz zur Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit dieser Arzneimittel.

    (21:33) Cannabis bei Demenz
    Der Forschungsstand bei medizinischem Cannabis ist lückenhaft. Bei den allermeisten Erkrankungen fehlen solide Daten, ob diese Arzneimittel helfen oder nicht. Forschende aus Genf wollen nun dazu beitragen, diese Forschungslücke zu schliessen: mit einer Cannabisstudie bei Demenzkranken.



    Links:

    Ein Kubikmillimeter Mäusgehirn: nature.com/immersive/d42859-025-00001-w/index.html

    MICrONS Project: microns-explorer.org/cortical-mm3

    Furchtlose Lachse unter Psychopharmaka: science.org/doi/10.1126/science.adp7174

    Der Boden unter dem Aralsee hebt sich: nature.com/articles/s41561-025-01664-w

  • Schweizer Forschende verkäsen infizierte Rohmilch und schauen: übersteht das Vogelgrippe-Virus die Prozedur? Ausserdem: In der Schweiz wird der Wald künftig häufiger brennen. Sind wir darauf vorbereitet? Und: wie geht es den jungen Menschen in der Schweiz psychisch - fünf Jahre nach Pandemie-Beginn?

    00:40 Ansteckender Käse?
    Mit dem Vogelgrippe-Virus verseuchte Rohmilch sollte man nicht trinken – das könnte die Gesundheit gefährden. Unklar war bisher, ob H5N1 auch in Rohmilchprodukten wie Joghurt und Käse überlebt. Jetzt liefert eine Schweizer Studie erste Antworten.

    07:30 Waldbrände werden künftig häufiger
    Weltweit nehmen Waldbrände zu. In Kalifornien brannte es im Januar, derzeit brennt es in Südkorea und grosse Gefahr herrscht auch in Schottland. Doch wie steht es eigentlich um die Schweiz? Wo brennt es am häufigsten? Was sind die Ursachen – und müssen auch wir uns auf mehr Waldbrände einstellen? Die kurze Antwort: Ja. Aber: Die Schweiz ist recht gut gerüstet.

    13:20 Wissenschaftsmeldungen:
    Bereits abgeschrieben und nun doch wirksam: Medikament mildert die Kokain-Sucht
    Altes Design in neuem Kleid: Wasserschöpfrad hilft Bach zu bewässern
    Gross, grösser, neuer Collider: die Machbarkeitsstudie für das neue Teilchenbeschleuniger-Projekt ist da
    Gängiges Medikament auf dem Prüfstand: Schmerzmittel Ibuprofen macht umstrittene Schlagzeilen

    20:45 Die Pandemie traf die Jugendlichen hart in ihrer Seele
    Die Zahl der Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit psychischen Problemen steigt seit vielen Jahren. Mit dem Beginn der Corona-Pandemie schossen die Zahlen der Jugendlichen mit Depressionen, Angststörungen oder Stress-Symptomen noch einmal in die Höhe. Wie sieht es heute aus - fünf Jahre danach? Wieso sind mehr junge Frauen in Behandlung als junge Männer - und welche Rolle spielen dabei die Hormone?
    Diese Angebote sind schweizweit rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und ihr Umfeld da – vertraulich und kostenlos:
    Dargebotene Hand: Telefon 143, 143.ch
    Pro Juventute für Jugendliche: Telefon 147, 147.ch


    Links:
    Stabilität von H5N1 in Käse (Schweizer Studie): biorxiv.org/content/10.1101/2025.03.21.644501v1.full
    Stabilität von H5N1 in Käse (US-Studie): biorxiv.org/content/10.1101/2025.03.13.643009v1.full

    Studie zur Kokainsucht: science.org/doi/10.1126/scitranslmed.adi4505
    Wasserschöpfrad: empa.ch/web/s604/wasserschoepfanlage-steffisburg
    Machbarkeitsstudie neuer Teilchenbeschleuniger: home.cern/science/cern/fcc-study-media-kit
    siehe auch unsere Sendung zu Peter Higgs, dem Entdecker des Higgs-Teilchens: srf.ch/audio/srf-wissen/wie-peter-higgs-ein-teilchen-entdeckte-das-niemand-sah?id=86469914-1357-40b0-992e-78a5b9ff398e
    Ibuprofen und das Empfinden von Süssem: bpspubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/bph.70004

    Psychische Gesundheit - Kennzahlen 2022 (OBSAN): obsan.admin.ch/sites/default/files/2024-11/obsan_bulletin_2024_11_d.pdf
    Jugendstudie ProJuventute (2024): projuventute.ch/de/eltern/entwicklung-gesundheit/erste-pro-juventute-jugendstudie-so-geht-es-der-schweizer-jugend
    Neuste Zahlen aus Deutschland (PrePrint): papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=5043075 und papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=5043077
    HBSC-Studie (Erhebung alle vier Jahre): suchtschweiz.ch/press/nationale-studie-bei-jugendlichen-das-wohlbefinden-nimmt-ab-bei-den-maedchen-mehr-als-bei-den-jungen/

  • Schweizer Forscher schauen auf das grosse Ganze: weltweit, alle Arten und Lebensräume. Und: In den USA werden Milliarden an Corona-Geldern gestrichen. Ausserdem: Höhenkrank auf der Jungfrau – oder was Forschende aus aller Welt auf die renommierte Forschungsstation lockt.

    (00:00) Schlagzeilen

    (00:43) Arten unter Druck
    Immer mehr Tiere und Pflanzen verschwinden. Eine neue Studie zeigt nun, wie sehr der Mensch diesen Verlust vorantreibt. Und fragt: Wird die Natur zum Einheitsbrei?

    (06:21) Meldungen
    Die Gesundheitsbehörden NIH und CDC haben begonnen, Forschungsprojekte, die mit Covid-19 zu tun haben, zu kürzen. Die Pandemie sei vorbei, die Gelder darum nicht mehr nötig. Was das für die Wissenschaft bedeutet. Und: Wie eine winzige genetische Veränderungen Pferde so ausdauernd macht. Zudem: Wie mit der Abschaltung des Weltraumteleskops Gaia eine Ära zu Ende geht.

    (14:39) Forschungsstation mit Gletscherblick
    Auf dem Jungfraujoch gibt es seit bald 100 Jahren eine renommierte Forschungsstation. Direkt neben dem Touristenrummeln untersuchen Forschende die Atmosphäre, das Gletschereis und Blaualgen, die sich eventuell als Nahrung für Astronauten eignen. Doch die meisten Forscherinnen und Forscher schlafen schlecht hier oben.


    Links:

    Einfluss des Menschen auf die Biodiversität: nature.com/articles/s41586-025-08752-2

    Kürzungen bei der Corona-Forschung in den USA: nature.com/articles/d41586-025-00954-y?utm_source=Live+Audience&utm_campaign=bc74eaec70-nature-briefing-daily-20250326&utm_medium=email&utm_term=0_b27a691814-bc74eaec70-51590696

    Was Pferde so ausdauernd macht: science.org/doi/10.1126/science.adr8589?adobe_mc=MCMID%3D63184723978066712452411317284455681925%7CMCORGID%3D242B6472541199F70A4C98A6%2540AdobeOrg%7CTS%3D1743168165

  • Forscher klären, was Feinstaub derart gesundheitsschädigend macht. Und: Auch Kleinkinder speichern Erinnerungen. Ausserdem: Wie kleinste Partikel in der Luft das Klima beeinflussen.

    (00:00) Schlagzeilen

    (00:38) Unmittelbar toxisch
    Eine neue Studie mit Schweizer Beteiligung zeigt: Feinstaub ist kurzlebig. Um seine schädliche Wirkung realistisch zu erfassen, sollte man anders messen.

    (07:24) Meldungen

    - Wie Honigbienen Wildbienen bedrängen
    - Der Nachthimmel in der Atacamawüste ist gefährdet
    - Brain drain aus den USA

    (12:32 ) Tief im Gehirn
    Schon bei Einjährigen beginnt sich im Gehirn, ein Gedächtnis zu formen. Das zeigen neue Untersuchungen mit innovativer Bildgebung (fMRI) im Hippocampus der kleinen Probanden. Das bedeutet, schon Kleinkinder können Erinnerungen speichern – diese aber später nicht mehr abrufen. Das eigentliche Erinnerungsvermögen entwickelt sich erst im Alter zwischen 4 und 6 Jahren.

    (19:10) Fesselballone über Grönland
    Julia Schmale von der EPFL Sion untersucht mit Hilfe grosser Ballone, wie sich die Aerosol-Partikel über der Arktis verändern. Diese winzigen Teilchen von Saharastaub, Meersalz, Pollen und Abgasen beeinflussen die Sonneneinstrahlung und die Wolkenbildung. Wie stark sie das Klima genau beeinflussen, ist eine der grössten offenen Fragen der Klimaforschung.

    Links:

    Schädlicher Feinstaub: science.org/doi/10.1126/sciadv.adp8100

    Frühkindliche Erinnerungen: science.org/doi/10.1126/science.adw1923

    Honigbienen bedrängen Wildbienen: cell.com/current-biology/fulltext/S0960-9822(25)00262-3

    Nachthimmel in der Atacamawüste gefährdet: eso.org/public/archives/releases/pdf/eso2506a.pdf

  • Trumps Regierung kürzt Mittel an allen Ecken und Enden. Wir zoomen rein und fragen, was die Kürzungen bei NOAA, der Wetter- und Ozeanografiebehörde bedeuten. Und: Warum Bäume ihre Blätter oft bis im Frühjahr behalten, statt sie im Herbst abzuwerfen.

    Die Luft wird dünn für US-Klimaforscher
    (0:42) Die Trump-Administration hat Hunderte von Mitarbeitenden der Wetter- und Ozeanographiebehörde Noaa entlassen. Klimawissenschaftler in den USA fürchten um ihre Arbeitsplätze – und die Zukunft der Klimaforschung
    Katrin Zöfel

    (7:48) Meldungen - Quantencomputer-Wettlauf - Giftige Kraken - Neue Saturnmonde

    Stoppt die Hirnpolizei
    (13:55) Die Mikroglia – eine Art Gesundheitspolizei im Gehirn – die nach einem Unfall oder einer Blutung für Ordnung sorgt, verursacht häufig schädliche Entzündungen. Ein Forschungsteam findet den Stoff, der die Folgen von schweren Hirnverletzungen lindert – bei Mäusen jedenfalls.
    Felicitas Erzinger

    Wenn die Blätter nicht fallen
    (19:17) Manche Bäume und Sträucher geben ihr Laub nicht gern her. Sie behalten ihre Blätter den ganzen Winter über, obwohl diese nur noch dürr und tot an den Ästen hängen. Marzeszenz nennt sich das und so kompliziert wie’s klingt, ist auch die Erklärung dieses Phänomens.
    Volker Mrasek

    Links
    Quantencomputer-Wettlauf: science.org/doi/10.1126/science.ado6285?adobe_mc=MCMID%3D90743755600286926978723076040863778655%7CMCORGID%3D242B6472541199F70A4C98A6%2540AdobeOrg%7CTS%3D1741679553

    Gefrüchtete Entzündungen nach Hirnverletzungen: science.org/doi/10.1126/scitranslmed.adn2635

    Giftige Kraken: cell.com/current-biology/abstract/S0960-9822(25)00057-0?_returnURL=https%3A%2F%2Flinkinghub.elsevier.com%2Fretrieve%2Fpii%2FS0960982225000570%3Fshowall%3Dtrue

    Marzeszenz: botanischer-garten.uni-hamburg.de/01ueber-uns/initiativen-projekte/verbundprojekt-marzeszenz.html

  • Ohne Wasser kein Leben. Jedenfalls keins, das heute bekannt wäre. Dieses Lebenselixier gab es im Universum offenbar schon viel früher als bisher angenommen. Ausserdem: Polymere bromhaltige Flammschutzmittel verlieren ihr grünes Etikett. Und: Wenn Gene von Verwandten zum Täter führen.

    (00:00) Schlagzeilen

    (00:33) Freundliches junges Universum
    Schon das junge Universum schwamm im Wasser. Vermutlich bereits 100 bis 200 Millionen Jahre nach dem Urknall. Damals wars noch ziemlich dunkel da draussen und die Materie ungestüm. Die ersten Sterne wurden geboren und bald starben auch einige von ihnen. Die grösseren sterbenden Sterne explodierten und schufen als Supernova erstmals Wasser. Eine Einladung ans Leben, sich zu regen.

    (06:32) Flammschutzmittel grün gewaschen
    Polymere bromhaltige Flammschutzmittel gelten als gesunde und umweltverträgliche Alternative zu bromierten Flammschutzmitteln. Aber jetzt zeigt sich: Auch die langkettigen polymeren Flammschutzmittel zerfallen und werden giftig. Die vermeintlich unbedenklich Alternative entpuppt sich als trojanisches Pferd.

    (12:28) Meldungen
    - Das weibliche Gehirn bleibt länger jung
    - Frühe Menospause erhöht das Demenzrisiko
    - Mäuse im Mammutpelz – was soll das?

    (20:21) Die DNA des Killers in der eigenen Familie
    Wer seine Gene von einem kommerziellen Unternehmen testen lässt, legt Spuren. Auch Spuren zu Verwandten, die polizeilich gesucht werden. So flog der so genannte Golden State Killer nach Jahrzehnten auf und auch der Doppelmörder, um den es in der Netflix-Serie «Genombrottet» in Schweden geht. Schweden lässt die Verbrechersuche mit Gen-Stammbäumen jetzt zu. In der Schweiz beobachtet man die Entwicklung aufmerksam.

    Wasser im Überfluss schon im jungen Universum - Nature Astronomy
    nature.com/articles/s41550-025-02479-w

    Auch polymere Flammschutzmittel sind toxisch - Nature Sustainability
    nature.com/articles/s41893-025-01513-z

    Mäuse im Mammutpelz - Colossal Laboratories & biosciencies
    colossal.com/scientists-have-bred-woolly-mice-on-their-journey-to-bring-back-the-mammoth/

    Der Zeitpunkt der Menopause und das Alzheimerrisiko - Science Advances
    science.org/doi/10.1126/sciadv.adt0757

    Hormontherapie und Alzheimerrisiko von Frauen - Science Advances
    science.org/doi/10.1126/sciadv.adt1288

    Das X-Cromosom hält das Gehirn von Mäuseweibchen jung - Science Advances
    science.org/doi/10.1126/sciadv.ads8169

    Sex matters, wenn unser Gehirn altert - Neuron
    sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0896627324008833?via%3Dihub

  • Wir blicken zurück auf die Corona-Krise und nach Amerika, wo die Wissenschaft derzeit immer mehr unter Druck gerät. Zudem: Wir verfolgen ein Hochgeschwindigkeitsrennen zwischen Orcas und einem Thunfisch. Und: Wir schauen uns an, wie sich der Klimawandel auf Lawinen auswirkt.

    (00:00) Schlagzeilen

    (00:44) Skepsis gegenüber der Wissenschaft
    Mit der Corona-Krise wurde die Skepsis gegenüber der Wissenschaft zu einem grossen Thema. Hochkonjunktur hat sie derzeit in Amerika, wo Donald Trump die Mittel für die Wissenschaft massiv kürzt. Was lässt sich wissenschaftlich sagen über die Skepsis gegenüber der Wissenschaft? Wie verbreitet ist sie und wann ist sie fruchtbar? (Christian von Burg)

    (07:19) Meldungen
    Ältester Nachweis von Menschen im Regenwald erbracht - wie effizientere Anreize aussehen, damit mehr Menschen ein Elektroauto kaufen - wirksame Impfung gegen Malaria rückt näher (Anita Vonmont)

    (11:43) Ferrari auf der Flucht
    Eine britische Meeresbiologin zeichnet die Jagd von Orcas auf einen Thunfisch minutiös nach – mithilfe eines implantierten Multisensors. (Volker Mrasek)

    (18:17) Die Lawinen der Zukunft: nass statt trocken
    Die Winter in der Schweiz werden mit dem Klimawandel immer kürzer. Und: Es fällt immer weniger Schnee. Die Zahl der Lawinen wird jedoch nicht sehr stark abnehmen. Das zeigen Analysen des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung in Davos. Die Lawinen sind einfach häufiger nass statt trocken. Nassschneelawinen sind bisher aber noch nicht sehr gut erforscht. (Felicitas Erzinger)


    Links:

    Wissenschaftsbarometer 2022:
    wissenschaftsbarometer.ch/wissenschaftsbarometer-2022-mehrheit-der-schweiz-vertraut-der-wissenschaft-teilweise-auch-kritische-stimmen/

    Ältester Nachweis von Menschen im Regenwald:
    nature.com/articles/s41586-025-08613-y

    Effizientere Anreize für Elektroautos:
    journals.uchicago.edu/doi/10.1086/734563

    Wirksame Malariaimpfung rückt näher:
    journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0316164

    Jagd von Orcas auf einen Thunfisch:
    nature.com/articles/s41598-024-80744-0

    Lawinen und Klimawandel in der Schweiz:
    tc.copernicus.org/articles/18/5495/2024/

  • Vor 50 Jahren fuhr Wissenschaftlern der Schreck in die Knochen: Plötzlich konnten sie Erbgut nicht nur untersuchen, sondern manipulieren. Sie setzten sich zusammen, und legten fest, was sich sich erlauben wollten und was nicht. Das Gleiche ist heute nötig, für die Genschere CRISPR und für KI.

    Es ist 50 Jahre her, dass Wissenschaftler fanden: Was wir mit dem Erbgut tun können, geht so weit, dass wir uns Grenzen setzen müssen. Einige ergriffen die Initiative und trommelten im kalifornischen Asilomar die zusammen, die sich wirklich gut auskannten, und gemeinsam beschlossen sie, Regeln für sich selbst. Diese Regeln wurden zum Vorbild für Gesetze, die in vielen Ländern der Welt die Gentechnik einhegten.
    Cathrin Caprez

    Inzwischen hat die Genschere CRISPR die Bühne betreten, und macht nicht nur neue Gentherapien möglich, sondern Eingriffe am Embryo denkbar. Auch hier sagen Wissenschaftler: Moment! So weit wollen wir nicht gehen! Und legen fest: Eingriffe am Embryo wollen wir nicht, wir sind noch nicht so weit.
    Katrin Zöfel

    Seit im November 2022 ChatGPT veröffentlicht wurde, löst KI sehr viel mehr Emotionen aus als davor. Auch Wissenschaftler sind sich arg uneinig, die einen feiern sie, die andern fürchten sie. Und Staaten versuchen sich an ersten Regulierungen.

  • Suchtfachleute warnen vor Snus-Produkten. Sie seien zu einfach erhältlich und machten schnell nikotin-süchtig. Ausserdem: Eine Studie untersucht ob und wie Abnehmsspritzen gegen Alkoholsucht wirken. Und: Im Mittelmeer wurde das schnellste je beobachtete Neutrino geblitzt.

    00:00 Schlagzeilen

    00:50 Dass das Semaglutid in Abnehmspritzen auch gegen Sucht helfen könnte, legen schon länger Erfahrungsberichte nahe. Jetzt zeigt erstmal eine kleine klinische Studie, dass es diesen Effekt wohl tatsächlich gibt. Nun brauche es grössere Studien, um den Schutzeffekt gegen übermässiges Trinken sicher zu zeigen.
    Autorin: Cathrin Caprez

    04:50 Seit 2019 können Jugendliche und Erwachsene in der Schweiz Snus am Kiosk kaufen. Die neusten Snus-Produkte enthalten lediglich Nikotin - und dürfen drum teils als tabak-frei beworben werden. Suchtfachleute warnen aber: Snus sei zu einfach erhältlich. Er enthalte viel Nikotin und sei drum besonders für Jugendliche zunehmend ein Einstieg in die Nikotinsucht.
    Autorin: Christine Westerhaus

    11:50 Meldungen: Neue Variante der Vogelgrippe kursiert in den USA in Rindern - Zwei neue Fischarten in der Schweiz entdeckt - Hypnose lässt sich im Gehirn nachweisen

    18:35 Rekordschnelles Geisterteilchen unterwegs im Mittelmeer
    Das Unterwasserteleskop KM3NeT hat vor Sizilien ein Neutrino geblitzt, das mit so viel Energie unterwegs war wie kein anderes je zuvor. Es kam von rechts und war zehnmal schneller als jedes Teilchen, das in irdischen Teilchenbeschleunigern herumgejagt wird. Richtung und Energie lassen keinen anderen Schluss zu: Das muss ein Bote aus dem All sein. Ein Neutrino, das seine Reise jenseits der Milchstrasse in den Tiefen des Kosmos angetreten hat.
    Autorin: Katharina Bochsler


    Links:

    Studie untersucht Wirkung von Abnehmspritzen auf Alkoholsucht:
    jamanetwork.com/journals/jamapsychiatry/fullarticle/2829811?utm_campaign=articlePDF&utm_medium=articlePDFlink&utm_source=articlePDF&utm_content=jamapsychiatry.2024.4789

    Info zur Vogelgrippe in Kühen in den USA:
    avma.org/news/new-avian-influenza-genotype-found-dairy-cattle

    Zwei neue Fischarten entdeckt:
    eawag.ch/de/info/portal/aktuelles/news/zwei-neue-fischarten-in-schweizer-gewaessern-entdeckt/

    Umfrage zu den Fischnamen:
    aqua.iee.unibe.ch/research/research_projects/naming_of_new_fish_species/forms/wie_sollen_die_neu_entdeckten_fischarten_heissen/index_eng.html

    Drei Studien zu Hypnose:
    pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/38865762/
    nature.com/articles/s41598-024-80795-3
    pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/38192504/

    Schnellstes je beobachtetes Neutrino "geblitzt" :
    nature.com/articles/s41586-024-08543-1

  • Das SRF-Wissenschaftsmagazin soll auf Ende Jahr eingestellt werden. Wir fragen nach: Warum dieser Entscheid? Und wie sind die Reaktionen aus der Wissenschaft? Zudem: Wie uns künstliche Intelligenz umgehen kann. Und: US-Wissenschaft unter Druck

    (00:45) Es kam sehr überraschend: Am Donnerstag fiel der Entscheid der SRF-Geschäftsleitung, neben verschiedenen anderen Sendungen auch das "Wissenschaftsmagazin" zu streichen. Aus Spargründen. Aber warum in diesem Bereich, der für den Service public so zentral ist und den viele private Medienhäuser sehr stark abgebaut haben? Der publizistische Leiter von SRF 2 Kultur, Rajan Autze gibt Antworten.

    (08:40) Wie Mäuse Ihre Angst überwinden: Forschende haben einen neuronalen Mechanismus im Gehirn von Mäusen entdeckt, der es den Tieren ermöglicht, instinktive Angstreaktionen ausser Kraft zu setzen.

    (12:05) Künstliche Intelligenz täuscht gezielt: Die Sprachmodelle der grossen Technologie-Firmen sind in der Lage, die Entwickler zu hintergehen. Wenn man sie dazu anstiftet, ihre Ziele rücksichtslos zu verfolgen, so versuchen KI-Systeme sich auf einen anderen Server zu kopieren, sich als eine andere KI auszugeben und gezielt zu lügen. Das haben Forschende mit Tests herausgefunden. Die Künstliche Intelligenz war gerissener und weiter als die Forschenden erwartet haben.

    (18:50) US-Wissenschaft stark unter Druck: Seit Donald Trump seine zweite Amtszeit begonnen hat ist die US-Wissenschaft in Aufruhr. Was sind die Auswirkungen, wenn ein Wissenschaftsskeptiker das Szepter übernimmt? Wie verändert sich die Gesundheitsforschung? Und was bedeuten diese Veränderungen für die europäische Forschung, die in vielen Fällen eng mit der US-Forschung verknüpft ist?


    Links:

    Bericht von Apollo Research:
    apolloresearch.ai/research/scheming-reasoning-evaluations

    Bericht der Firma Anthropic zur eigenen KI:
    anthropic.com/research/alignment-faking

  • Aminosäuren, DNA Grundbausteine und zahlreiche Kohlenwasserstoffverbindungen finden sich in neuen Analysen von Asteroidenmaterial. Zudem: Wie kann die Schifffahrt CO2 neutral werden? Und: Aus Pilzen eine Batterie bauen; das funktioniert tatsächlich.

    (00:00) Schlagzeilen

    (00:40) Leben aus dem All: Eine Raumsonde brachte 2023 Asteriodenmaterial zur Erde mit, mehr als 120 Gramm, so viel wie noch nie zuvor. Neue Analysen von Asteroid Bennu zeigen jetzt: 14 der 20 Aminosäuren, die in der Biologie der Erde vorkommen, findet man auch auf Bennu. Und noch weitere Bausteine des Lebens: Alle fünf Nukleobasen, die in unserer RNA und DNA vorkommen, gibt es auch auf dem uralten Asteroiden. Auf seinem Ursprungskörper fanden also komplexe chemische Prozesse statt – ähnlich denen auf der Erde. Die Ergebnisse stützen die Theorie, dass die Bausteine des Lebens aus dem Weltall stammen könnten. (Angelika Kren)

    (07:25) Grüne Schifffahrt: Der Schiffsverkehr auf den Weltmeeren produziert ähnlich viel CO2 wie die Luftfahrt. Die Herausforderungen klimaneutral zu werden sind ebenfalls ähnlich: Batteriebetriebene Schiffe eignen sich mit der heutigen Technologie allenfalls für Kurzstrecken; die Branche setzt deshalb auf künstliche Treibstoffe. Da die Schifffahrtindustrie mit einem Zeithorizont von mehreren Jahrzehnten planen muss sind bereits jetzt zukunftsträchtige Lösungen gefragt. (Christian Bachmann)

    (13:52) Meldungen: Mehr Tiger in Indien - Eisbärenfelle, warum sind sie derart Wasserabweisend? - Kratzen hilft der Heilung, aber zu viel ist nicht gut.


    (20:15) Strom aus der Pilzbatterie: An der EMPA wird an einer organischen Batterie aus Pilzen geforscht. Ein Prototyp funktioniert bereits und liefert genug Strom um kleine Sensoren betreiben zu können, etwa für die Temperatur oder Bodenfeuchte. Ziel wäre eine vollständig abbaubare Batterie zu entwickeln, ohne toxische Stoffe drin. (Sandro Della Torre)


    Links zu Studien:


    Studie zu den Bennu Proben (Mineralien):
    nature.com/articles/s41586-024-08495-6 (=Nature, Mineralienstudie)


    Studie zu den Bennu Proben (Organische Moleküle):
    nature.com/articles/s41550-024-02472-9


    Tiger in Indien, eine Erfolgsgeschichte im Artenschutz:
    science.org/doi/10.1126/science.adk4827

    Die Frostschutz-Eigenschaften des Bärenfells:
    science.org/doi/10.1126/sciadv.ads7321

    Sinn und Zweck des Kratzens: warum sich kratzen sich so gut anfühlen kann: science.org/doi/10.1126/science.adn9390
    science.org/doi/10.1126/science.adv1573

  • Gentherapie für nur eine Person, genau passend, ist das bezahlbar? Wie die Schweiz die nächste Pandemie schnell erkennen will und wissenschaftliche Infrastruktur dabei helfen kann. Und: Was der Blick in den Himmel 2025 verspricht.

    (00:43) Genkrankheiten betreffen oft nur genau eine Person, genau auf eine Art. Therapien müssten deshalb genau auf diese Person zugeschnitten werden. Bisher ist das nicht nur technisch schwierig sondern auch fast unerreichbar teuer. Eine Initiative von Forschern will das ändern.

    (08:28) Meldungen - Was bedeutet Trump für die Wissenschaft, Affen beim Wettpinkeln, wie lange muss man fahren, wo eine Krähe grade ausfliegen kann.

    (14:46) Das Faxgerät des Bundesamts für Gesundheit hat zu Beginn der Pandemie traurige Berühmtheit erlangt. Chaotische Datenerfassung und mangelnde Digitalisierung traten in der akuten Situation schmerzhaft zutage. - Das soll besser werden: Wie die Schweiz von Amtsseite her und von Forscherseite die nächste Pandemie besser managen will.

    (21:50) Eine partielle Sonnenfinsternis, Sternschnuppen im Winter und ein Doppelstern, der den nächsten frisst: Was der Blick in den Himmel für das Jahr 2025 verspricht.

    Präsident Trump und Wissenschaft: nature.com/articles/d41586-025-00052-z
    Synchron pinkelnde Schimpansen: cell.com/current-biology/fulltext/S0960-9822(24)01594-X
    Luftlinie und Strasse: doi.org/10.1038/s44260-024-00023-x

  • Fliessend Fremdsprachen sprechen mit KI-Hilfe – das Ziel rückt näher. Ausserdem: Berner Forschende lüften eiskalte Klima-Geheimnisse aus der Zeit der Urmenschen. Und: Möglicherweise triggert das Coronavirus die vererbte Form der Diabetes.

    (00:00) Schlagzeilen

    (00:42) Mit KI-Hilfe Fremdsprachen sprechen
    Meta und andere Tech-Firmen versuchen sich daran, KI-basierte Dolmetscher zu entwickeln, die in Echtzeit übersetzen. Ganz ausgereift ist die Technologie noch nicht, finden Expertinnen, aber sie hat grosses Potential. (Sandro della Torre)

    (06:49) Meldungen
    Neue kommerzielle Rakete im Testflug / Weniger Tiefsee-Fischerei in EU-Sperrzonen / Horizon Europe wieder (fast) ganz offen für die Schweiz. (Anita Vonmont)

    (11:54) Uraltes Eis erzählt vom Klima vor über 1 Million Jahren
    Forschenden ist es gelungen, den bisher ältesten, kontinuierlich geschichteten Eisbohrkern zu bergen. Die darin eingeschlossenen Luftbläschen sollen Aufschluss geben darüber, wie die Atmosphäre auf dem Planeten Erde vor schätzungsweise 1.5 Mio Jahre zusammengesetzt war – und wie sie sich anschliessend im Verlauf der Jahre verändert hat. Von Anfang an mit dabei war ein Forschungs-Team der Universität Bern. Reportage aus dem Eislabor. (Cathrin Caprez)

    (18:21) Kann das Corona-Virus Diabetes triggern?
    Zur Zeit der Corona-Pandemie vermehrte sich die Neuansteckungsrate bei der vererbten, unheilbaren Form der Diabetes (Typ1) um das bis zu Zehnfache. Mittlerweile belegen mehrere Studien diese Korrelation klar. Dennoch muss noch genauer untersucht werden, ob das Corona-Virus Diabetes auslösen kann. (Mirjam Stöckel)


    Links:
    Ältestes Eis und Klima: beyondepica.eu/en/

    Fliessend Fremdsprachen sprechen mit KI-Hilfe: nature.com/articles/d41586-025-00045-y

    Tiefseefischerei: science.org/doi/10.1126/sciadv.adp4353

    Horizon Europe: snf.ch/de/PIgvZDNljXgiJ59U/news/horizon-europe-fuer-schweizer-forschende-wieder-offen?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_content=lang-de&utm_campaign=snf-newsletter

    Diabetes und Corona: Studie 1: onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1155/2023/7660985

    Diabetes und Corona: Studie 2: jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/2809621

    Diabetes und Corona: Studie 3: diabetesjournals.org/care/article/45/8/1762/139385/Incidence-of-Type-1-Diabetes-in-Children-and

    Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: srf.ch/wissenschaftsmagazin.

  • Unsere Häuser sind auch geeignet als CO2-Deponien, denn nirgends wird so viel Material verwendet, wie in der Bauwirtschaft. Zudem: Woher kommt unser Salz?

    (00:40) Beton: Vom Klimasünder zum Klimaretter? Um den Klimawandel zu stoppen, wird die Menschheit nicht darum herumkommen, CO2 wieder aus der Atmosphäre zu entfernen. Doch wohin damit? Und wie soll das möglichst kostengünstig gemacht werden? Immer mehr Forschende weltweit schlagen vor, die Bauwirtschaft zu nutzen und vor allem im Beton Kohlenstoff in rauen Mengen zu bunkern. Die EMPA in Dübendorf propagiert dafür ein weltweit vernetztes System.

    (13:50) Meldungen: Vielzitierte Jungforschende / Leuchtpilze in der Schweiz / 2024 so warm wie noch kein Jahr seit Messbeginn / Vorstoss ins älteste Eis der Erde

    (19:30) Das Salz der Erde: Kaum einen Rohstoff gibt es dermassen im Überfluss wie Salz. Die Kunst bestand seit jeher darin, das «weisse Gold» verfügbar zu machen. Auch heute sucht man in der Schweiz nach neuen Salzreserven. Doch woher kommt es überhaupt, das Salz unserer Erde?


    Links:
    Baumaterial als Kohlenstofflager: empa.ch/web/s604/mining-the-atmosphere-peter-richner

    Studie zu vielzitierten Jungforschern: biorxiv.org/content/10.1101/2024.10.14.618366v1

    Leuchtende Pilze: wsl.ch/de/news/leuchtende-pilze-eine-faszination-fuer-kuenstler-und-wissenschaftler-gleichermassen/

    Klimabericht Copernicus: climate.copernicus.eu/global-climate-highlights-2024

    Wissenswertes übers Salz: salz.ch/de/salzwissen

    Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: srf.ch/wissenschaftsmagazin