Folgen
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Für die letzte Folge der ersten Staffel gehen Wolff und Jungwirth ans Eingemachte: Führen und Geführt werden. Wer mag das schon in der deutschen Wissenschaftslandschaft. Und dennoch ist Führung notwendig, weil die schnelle, zeitkritische und exakte Passung von verschiedenen Entscheidungsfeldern einer zentralen und unmittelbar umsetzbaren Entscheidung bedarf. Am Ende braucht der Achter eine Schlagfrau oder einen Schlagmann, um im Takt zu rudern. Nur darüber sind sich die Mitglieder des Hochschul-Achters keineswegs einig.
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Hier geht es um die, die die Wissenschaft lieben, aber nicht Prof werden. Exzellenzinitiative und andere Wettbewerbe um dringend benötigte Finanzierung erhöhen den Bedarf an Mitarbeiter*innen, die das Wesen von Wissenschaft verstehen und das Wissenschaftssystem unterstützen. Auch diese Entwicklung hat ihre Tücken, denn was ist notwendige Professionalisierung und wo „zerfranst“ das System. Jungwirth und Wolff stellen Tätigkeitsfelder vor und Jungwirth staunt über die Wolffsche dreidimensionale Landkarte.
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Fehlende Folgen?
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Weniger als 10% aller Promovierten werden einmal Prof. Viele, die mit einer Promotion starten, bringen diese nie zu Ende. Die deutsche Errungenschaft „Promotion als erste freie wissenschaftliche Arbeit“ erweist sich als problematisch: Die spezifische Eignungsüberprüfung auf Seiten der Promovierenden unterbleibt mitunter ebenso wie die Wahrnehmung einer spezifischen Betreuungsverpflichtung. Wolff und Jungwirth sprechen über die Verantwortung, die eine Promotion den zwei Parteien auferlegt: der Partei, die promoviert werden möchte, und die Partei, die diese Promotion betreut.
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Die Digitalität hat nicht erst seit Corona Einzug in die Didaktik gehalten. Seit mehr als einer Dekade testen Hochschulen Konzepte, die die didaktischen Qualitäten einer multimedialen Aufbereitung mit den didaktischen Qualitäten des unmittelbaren Diskurses kombinieren. Die 2020 gegründete Stiftung für innovative Hochschullehre setzt sich für studierendenzentrierte Lehre ein, die Hochschulen entwickeln Leitbilder. Jungwirth und Wolff sprechen über die Notwendigkeit, die Hochschulgesetze an die Entwicklungen anzupassen und auch hochschulische Lösungen für Lebenslanges Lernen zu schaffen. Ein besonderes Anliegen ist ihnen die Lehrkräfteausbildung, die sie gerne noch enger an die Universitäten angebunden sähen.
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Der Nutzen, den die Wissenschaft für die Gesellschaft hat, ist aus dem unmittelbaren Ergebnis heraus in der Regel kaum bewertbar. Gerade deswegen sind die Instrumente der Qualitätssicherung in der Wissenschaft ausgefeilt, zeitintensiv und teuer. Wolff und Jungwirth sprechen über die Vorteile einer Systemakkreditierung, über die Risiken anonymer Anschuldigungen und die neuen DFG-Leitlinien. Sie ringen mit Rankings und akzeptieren, dass es sie gibt. Insgesamt präsentieren sie ein vielschichtiges Portfolio an Instrumenten der externen und internen Qualitätssicherung.
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Wissenschaft gelangt oft erst durch die Wissenschaftskommunikation in das öffentliche Bewusstsein. Die Wissenschaftskommunikation in der Hochschulleitung zu implementieren, gilt als innovativer Ansatz. Aber auch Stimmen, die den Elfenbeinturm fordern, werden gehört und beklatscht. Wolff und Jungwirth sprechen über die gesellschaftliche Verantwortung der Hochschulen. Und darüber, was die einzelnen Fächer zu leisten vermögen.
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Wissenschaftseinrichtungen gelten als struktur-konservativ und bekennen sich doch einmütig zu Chancengleichheit und Diversity. Jungwirth und Wolff fragen sich, ob eine Politik der Chancengleichheit und Diversity „Beyond Gender“ nicht doch die struktur-konservativen Strömungen in der Wissenschaft befördern und die Gleichstellung von Frauen in der Wissenschaft weiter behindern. Sie verweisen dazu auf die Anforderungen in Horizon Europe, dem Förderprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union bis 2027.
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Innovationen aus Hochschulen bedeutet Transfer in die Gesellschaft hinein. Zu diesem Transfer sind Wissenschaftseinrichtungen verpflichtet und er zeichnet sie aus. Jungwirth und Wolff besprechen das Zusammenspiel von Staat, Wissenschaftseinrichtungen und Wirtschaft und welche Verantwortung welche Institutionen für einen erfolgreichen Transfer tragen. Transfer ist nicht gleich „Wissenschaft für die Wirtschaft“. Auch für Soziale Innovationen ist die Verantwortung besonders groß.
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Die Deutsche Wissenschaftslandschaft besteht aus einer Vielzahl von Außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Wolff und Jungwirth stellen insbesondere vier von ihnen vor: Fraunhofer, Helmholtz, Leibniz und Max Planck. Sie sprechen von den Chancen und Herausforderungen der Kooperationen mit den Außeruniversitären. Die Chancen sind in der Tat überzeugend.
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Warum brauchen Wissenschaftseinrichtungen eigentlich eine Strategie? Jungwirth und Wolff sprechen über die Gesamtstrategie und die Anforderungen an eine Hochschulentwicklungsplanung. Sie diskutieren die Ansatzpunkte und Beispiele für eine Forschungs-, Lehr- und Transferstrategie und sind sich nicht einig, wenn es um das „richtige“ Prüfen geht.
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Das Wissenschaftssystem besteht aus Gremien. Wie spielen Hochschulleitung, Hochschulrat, erweiterte Hochschulleitung, Senat und Fakultäten zusammen? Welche Mitspracherechte haben die Statusgruppen, und warum ist das sinnvoll? Wolff und Jungwirth diskutieren über erprobte Strukturen und neue Impulse, die immer mal wieder durch neue Initiativen oder Gesetze wie das neue Bayerische Hochschulgesetz ausgelöst werden.
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In dieser ersten Folge des Podcasts Wissenschaftsmanagement sprechen Jungwirth und Wolff über Grundsätzliches: Wer ist eigentlich Träger einer Hochschule und wie werden öffentliche Hochschulen finanziert. Warum spricht man auch von „nachgeordneten Behörden“? Welcher Zusammenhang besteht zwischen der Governance und der Finanzierung von Hochschulen? Wie ist es mit der Grund- und Drittmittelfinanzierung?
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Herzlich Willkommen zum Trailer des Podcasts Wissenschaftsmanagement!
Der Podcast richtet sich an ein Fachpublikum, das in Deutschland aus rund 3 Mio. Menschen besteht – Tendenz steigend. Denn so viele Mitarbeitende (ohne knapp 3 Mio. Studierende) hat das deutsche Wissenschafts- und Innovationssystem ungefähr: in Hochschulen, Außeruniversitären Forschungseinrichtungen, wissenschaftsaffinen Behörden und Förder- und Vermittlungseinrichtungen sowie in forschenden Unternehmen. Der Podcast war die Grundlage für einen Doktoratskurs „Wissenschaftsmanagement“, der im Sommersemester 21 an der Universität Passau lief und noch läuft.
Prof. Dr. Birgitta Wolff und Prof. Dr. Carola Jungwirth sprechen über die Gestaltung und Weiterentwicklung von Wissenschaftseinrichtungen, insbesondere von Hochschulen. Sie tun das auf der Basis ihrer geballten Erfahrung: Birgitta Wolff war von 2015-2020 sechs Jahre lang die Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt und zuvor einige Jahre die für die Wissenschaft zuständige Ministerin eines deutschen Bundeslandes. Und Carola Jungwirth war von 2016-2020 vier Jahre lang die Präsidentin der Universität Passau. Beide waren auch aktiv im Präsidium der HRK, der deutschen Hochschulrektorenkonferenz. Und beide sind zudem als Managementexpertinnen ausgebildete BWL-Professorinnen.
Jungwirth und Wolff sind überzeugt: Die Institutionen der Wissenschaft profitieren von gut informierten Mitgliedern auch im Management. Sie werden leistungsfähiger.
In den jeweils ca. halbstündigen Folgen diskutieren die beiden die Verfassung von Hochschulen genauso wie die Strategieentwicklung und Karrieren in der und mit der Wissenschaft.
Interessiert? Dann viel Spaß!