Folgen

  • 24 Stunden pflegen - wie hält man das durch? Wir sprechen jetzt nicht von Extremschichten im Job, sondern: Wenn sich die Pflege nicht nur im Beruflichen bewegt, sondern auch ins Private zieht. Lisa und Katja, beide angestellt im Krankenhaus, pflegen ihre Söhne Cedric und Oskar. Die beiden kennen sich nicht und treffen sich auf unserer zwischenschicht-Couch zum ersten Mal (Litti hat das eingefädelt), haben aber sich aber gleich viel zu sagen. Ihre Lebenssituationen sind sich nicht unähnlich, obwohl ihre Jungs ganz unterschiedliche Geschichten haben. Cedric hat Diabetes I, Oskar hat eine Entwicklungsstörung aufgrund eines Gendefekts.

    Wie schafft man den Alltag, wenn man vor der Frühschicht im Job schon eine Schicht Insulin-Regulieren hinter sich hat? Wie bleibt man sich als Paar nahe, wenn man nachts um elf noch eingenässte Bettwäsche wechselt? Haben alle Erzieher:innen wirklich Bock auf Inklusion? Und wie geht's überhaupt den Kids? Auch den Geschwisterkindern?

    Zudem thematisieren Litti und Ollschgich auch den schweren Klotz der "Regretting Motherhood"-Diskussion: Gibt's Momente, wo euch alles zu viel wird, Lisa und Katja, und ihr bereut, Eltern geworden zu sein?
    Leute, die Folge ist keine leichte Kost, aber wir garantieren euch: Sie wird euch bereichern. Weil Lisa und Katja sehr direkt und offen über die 24/7-Pflege sprechen und ihr sicherlich viele Aspekte finden werdet, die ihr kennt, egal ob ihr auch zuhause pflegt oder nicht.
    Weil's wichtig ist, so war's schon immer in der zwischenschicht, dass man offen miteinander spricht.

  • Was sorgt eigentlich wirklich für mehr Personal in der Pflege? Goodies, Geld, gutes Marketing? "Durch die Teamleistung, 'nen reibungsfreien Arbeitsablauf auch in Stresssituationen und keine Grabenkämpfe", sagt Bereichsleitung Petra aus dem Kiezkrankenhaus. Aufmerksame Hörer:innen kennen sie schon, seit sie Stationsleitung war. Die Folge mit Petra gehört immer noch zu den beliebtesten aller zwischenschicht-Zeiten. Irgendwie schafft sie es, eine unerschütterliche Balance zwischen radikaler Professionalität und 'nem großen Herz zu finden und ihre Leute auch durch heftige Zeiten (und Schichten) zu führen.
    Seit unserer letzten Folge mit ihr ist in der Pflege und bei ihr beruflich viel passiert und diese Woche treffen Litti und Ollschgich sich mit ihr zu einem lang ersehnten Follow Up. Petra, wie gehst du mit dem jetzt noch größeren Druck um? Gibt's auch Neider, die dir deinen Aufstieg nicht gönnen? Denkst du, mit der Vier Tage-Woche begeistern wir wieder v.a. junge Leute für die Pflege? Und werden bei dir im Konzern eigentlich Männer und Frauen gleich gut bezahlt?

    Petra spricht auch darüber, wie es ist, in ihrem Haus, dem sehr großstädtischen Urbankrankenhaus, zu arbeiten und was für Vor- und Nachteile es hat, dem Mega-Konzern Vivantes anzugehören.
    Wir lieben Petra einfach und ihr werdet es euch - wenn ihr es nicht eh schon tut.

  • Fehlende Folgen?

    Hier klicken, um den Feed zu aktualisieren.

  • Hat jeder Mensch ein Recht auf ein Frühstücksei? Steht Patienten im Krankenhaus ein gewisser Standard von Verpflegung zu?

    Krankenhausessen beschäftigt uns bei der zwischenschicht schon lange, sein Ruf ist legendär schlecht. Eine unserer ersten Folgen vor bald vier Jahren hat sich schon damit befasst und fast so lange versuchen wir, jemanden, der es kocht, für eine Folge zu gewinnen. Zum Auftakt der fünften Staffel haben wir's endlich geschafft: Der gelernte Koch und Geschäftsführer Tobias ist in einem Krankenhauskonzern für das Essen von sehr vielen Menschen verantwortlich und hat dabei auch schon sehr viel verändert.

    Litti und Ollschgich diskutieren mit Tobias dabei die Ansprüche der Patienten und des Personals (ja, die Frage nach dem Recht aufs Ei ist wichtig!), wie viel Bio eigentlich geht, wie viel Müll anfällt und wieso Tobias von der Edelgastro ins Großcatering gewechselt ist.
    Dass, wie er selbst sagt, Menschen in der Gastro genauso durchgedreht sind wie Menschen in der Pflege, macht ihn umso sympathischer. Ein unterhaltsamer und informativer Staffelauftakt, der euch vielleicht auch Hoffnung macht für die Zukunft des Krankenhausessens.
    Hört außerdem mal genau hin: Wir zeichnen zum ersten Mal vor Publikum auf!

  • Was hat dich bewegt, in die Pflege gehen? Bei Emely war es ihre Teenager-Zeit auf dem Wasser. "Die haben mich auf den Weg gebracht; ich wär' nie auf die Idee gekommen, in den medizinischen Bereich zu gehen, hätte ich nicht meinen 'Sani' mit 16 gemacht und verstanden, dass es mir ultra gut liegt!" Als Rettungsschwimmerin beim DLRG lernt sie schon früh das Prinzip 'Leben retten'. Bis heute fährt sie zweigleisig - Intensivpflege als Hauptjob, Wasserrettung in der Freizeit.

    Wir alle sind grade im Sommer irgendwo am Wasser. In unserer zweiten Sommerfolge klärt uns Pflegerin Emely nicht nur darüber auf, dass Ertrinken nicht laut ist, sondern schnell übersehen werden kann. Was der Rettungsschwimmer-Blick auf Menschen mit dem Pflege-Blick auf Menschen zu tun hat. Und ja, natürlich wollten wir auch wissen, ob so 'ne Schicht beim DLRG irgendwas mit Baywatch gemeinsam hat.

    Eine Folge, bisschen leichtfüßig, bisschen Weiterbildung, die perfekt in den Sommer passt. Und ihr werdet nie wieder Baywatch schauen wollen, wenn ihr einmal Emely zugehört habt!

  • "Wir haben acht Menschen, die keine Wohnung haben, die wir in einem Logistikzentrum untergebracht haben. Die gehen täglich zur Arbeit, haben Einkommen, sind krankenversichert, haben aber keine Wohnung: Sie gehen nicht nach Hause!" Obdachlosigkeit ist komplex und jede Person, die auf der Straße lebt, hat eine andere, oft vielschichtige Geschichte. Keiner weiß das besser als Pfleger Stephan. Er leistet ganz besondere Nachtschichten ab. Tagsüber Pfleger im Hospiz, macht er sich immer um 1 Uhr auf, Menschen ohne Zuhause zu versorgen. Er bringt Essen, Trinken, aber auch Dinge des täglichen Bedarfs.

    V.a. bringt er aber auch ein offenes Ohr für die, die es wollen oder brauchen. Und viel Verständnis für diejenigen, die ihre Ruhe wollen. "Alleine, dass sich jemand sicher fühlt, dass jemand an meinen Schlafplatz rangeht und nur etwas hinstellt und wieder geht! Und mich nicht angreift oder blöde Kommentare von sich gibt, ist für viele auf der Straße schon ein ganz wichtiges schönes Gefühl!"
    Stephans Engagement hat uns ziemlich ehrfürchtig gemacht. Woher nimmt er die Energie, zusätzlich zu seinem fordernden Job auch noch solche Nachtschichten (auf dem Fahrrad!) zu schieben? Konnte er auch schon Menschen aus der Obdachlosigkeit zurückbringen? Wie ist überhaupt die Situation auf der Straße, gibt es immer mehr wohnungslose Menschen? Und wie schlecht sollte unser Gewissen sein, wenn wir selbst betreten auf den Boden schauen, wenn uns jemand in der S-Bahn nach Geld fragt...?
    Kommt mit Litti und Ollschgich in den Alltag von Stephan, der im Grunde 24/7 Menschen pflegt!

  • "Ist schon mal vorgekommen, dass jemand mit Gläsern nach uns schmeißt, ja. Aber tatsächlich, ich krieg' jeden beruhigt. Also ich geb mir jedenfalls Mühe!". Bis zu 200 Patientinnen und Patienten spricht Micha jeden Tag. Dass das auch mal zu Stresssituationen auf beiden Seiten führt, ist unvermeidlich. Aber wo gehen täglich 200 Menschen ein und aus, fragt ihr euch jetzt. Micha ist pflegerischer Leiter der Unfallchirurgie und Orthopädie in der Ambulanz im Kiez-Krankenhaus. Die Ambulanz ist, so Ollschgich, ein "Zwischenglied" - Patient:innen kommen in der Rettungsstelle mit einem orthopädischen Leiden an, Micha und sein Team übernehmen im Anschluss die Koordination der weiteren Versorgung.

    Bis zu 200 Personen gibt es so also zu versorgen und im bunten Kiezkrankenhaus kommt das noch mal mit zusätzlichen Herausforderungen: "Die Sprache tatsächlich!" Wie Micha und sein durchweg türkischstämmiges Team das täglich regeln, wie er es selbst innerhalb von nur vier Jahren zur Leitung geschafft hat (gibt es Neid?, fragt Litti) und ob ihn der ganze Management-Kram neben der Pflege nicht eigentlich nervt - das hört ihr diese Woche im zwischenschicht Podcast.
    Übrigens: Michas Ausgleich neben dem Job ist übrigens besonders spannend - reinhören, durchhören!

  • Wenn ein Patient oder eine Patientin offentlich aufgeheizt auf deine Station kommt - was machst du? Auf die Person zugehen oder hinter dem Tresen verstecken? So nachvollziehbar Variante 2 ist (kennen wir doch alle) - oft wäre es produktiver, die Situation aufzulösen und in den Kontakt mit dem Menschen zu gehen. Aber: Die richtige Technik macht's! Deeskalationstrainer und Pfleger Friedemann spricht mit Litti und Ollschgich diese Woche drüber, wie sich scharfe Situationen lösen oder zumindest entschärfen lassen.
    Innere Not oder das gute Recht, jemandem auf die Mütze zu geben? Die Unterscheidung ist erst mal wichtig, sagt Friedemann. Innere Not ist, was man deeskalieren kann. "Erstmal sage ich nicht, warum bist du denn sauer, sondern was ist passiert, dass du so bist!", rät er. Oft hilft das schon.

    Was sind aber die Erfolgsaussichten des Ansatzes, will Litti wissen... Und müssten nicht auf den Stationen viel mehr professionelle "Deeskalierer" unterwegs sein - also mal wieder viel mehr Personal. Ollschgich hakt nach, ob das Deeskalationstraining nicht verpflichtend sein sollte.
    Wie das Gehirn in Notsituationen reagiert (oder auch nicht), ob man auch auf körperliche Gewalt sinnvoll reagieren kann und ob die Gesellschaft eigentlich generell immer wütender wird, besprechen wir in dieser zwischenschicht! Wir garantieren euch: Ihr werdet so viel mitnehmen.

  • "Die gucken sich das bei uns an und denken: Boah, hier muss man aber viel machen!" Wie stellst du dir die Arbeit auf der Dialyse-Station vor? Kaffeetrinken und 'ne ruhige Kugel? Mitnichten, sagt Anke. Die gelernte Krankenschwester sieht nicht selten, dass interessierte Pflegende auf der Suche nach einer neuen Herausforderung ihre Station besuchen. Und nicht selten bald wieder gehen, weil's halt doch anspruchsvoll ist.

    Anke hingegen kann sich nach vielen Jahren ITS vorstellen, bis zur Rente bei der Dialyse zu bleiben. Diese Woche gibt sie uns im zwischenschicht Podcast einen Rundumblick auf das technisch komplexe Feld, bei dem sie ihren Patient:innen meistens bis zum Lebensende immer wieder begegnet. Was für Möglichkeiten der Dialyse gibt es (Spoiler: geht auch zuhause)? Wie ist der pflegerische Alltag dort? Wie ist auch das psychosoziale Miteinander mit den Patient:innen, will Litti wissen, baust du Beziehungen auf? Wie lange wartet man im Durchschnitt auf eine neue Niere, hakt Ollschgich nach...? Und kommen Menschen eigentlich direkt nach wilden Partys zur Dialyse?

    Anke gibt uns einen versierten Blick in eine Pflegedisziplin, die, wie sie selbst sagt, unglaublich vielseitig ist. Und sie macht euch ganz bestimmt doch Bock auf 'ne (zwischen)schicht Dialyse? Einschaltbefehl!

  • "Zwischendrin werd' ich verflucht!", gibt Sabrina diese Woche im Podcast offen zu. Mit ihrer Unternehmung "Pflegeattraktiv" geht Pflegerin Sabrina an Häuser, die sich gute Pflege auf die Fahnen schreiben wollen und prüft, ob sie das auch wirklich durchziehen. Anfangs lieben alle Sabrinas Spirit und dass es jetzt losgeht. Dann geht's ins Audit, Sabrina zeigt auf, was sich alles ändern muss und plötzlich ist sie nicht mehr die Gute. Völlig normal aber, schließlich will sie ja Veränderung anstoßen und die ist anstrengend. Und weil sie die Häuser nicht beraten und wieder gehen, sondern es wirklich um das Prüfsiegel geht, kann sich auch keiner aus der Schlinge ziehen. "Die haben euch dauerhaft am A...h!", fasst Ollschgich zusammen.


    Sabrina, die auch noch regelmäßig an und mit Patient:innen arbeitet und nicht nur am Schreibtisch, will mit ihrem Pflege-TÜV endlich "Pflege-Siegel, die mehr sind als, entschuldigt bitte, so'n läppischer Chefarzt-Flur-Zettel!" Und was haben die Häuser davon? Letztendlich geht's v.a. wie immer darum, Mitarbeitende zu gewinnen.

    Wie läuft so eine Prüfung ab? (Spoiler: Es wird gecheckt, ob das mit der berühmten "Augenhöhe" zwischen den Disziplinen stimmt) Wonach wird geschaut? Wie geht Sabrina vor, wenn die Anfangsmotivation bei den Häusern schwindet? Und woher nimmt sie eigentlich, will Litti wissen, als vierfache Mutter den Drive für diese anstrengende Arbeit?
    Ein mal ganz anderer Blick hinter die Kulissen der Stationen und in die Teppichetagen, der euch ganz nebenbei klar machen wird: Veränderung der Pflege hat ganz viele Wege!

  • "Mir hat mein Kind so'n bisschen leid getan!" Schichtdienst mit Kind ist happig und das schon, wenn beide Elternteile zusammenleben. Was aber, wenn die schichtarbeitende Person noch dazu alleinerziehend ist? "Mein Kleiner ist mit mir früh um vier aufgestanden und Punkt sechs standen wir vor der Kita! Bis 16, 17 Uhr in der Kita war er in der Kita, also quasi über 10 Stunden!", erinnert sich Maria, eine der beiden alleinerziehenden Pflegerinnen in der zwischenschicht.


    Die Familienorganisation als Person in der Pflege ist komplex, das haben wir in über drei Jahren zwischenschicht immer wieder gehört. Deswegen haben wir diese Woche zwei Pflegende eingeladen, bei denen es noch mal eine Schippe schwieriger ist: Sie leben nicht mehr mit den Vätern der Kinder zusammen und müssen Schichtdienst, anstrengenden Job und Kinder-Orga jonglieren.

    Julia hat zwei Kinder, die kurz vor dem Teenageralter stehen, Marias Kleiner ist sechs. Wie kommt ihr mit den Vätern klar, fragt Ollschgich, selbst zweifacher Papa (und vergeben)...? Wie habt ihr auf der Station eure besonderen Anforderungen klar gemacht? Wie hat Maria die Situation mit den 10 Stunden-Kita-Tagen gelöst? Werdet ihr von Kollegen kritisch beäugt? Wie steht's um die Work-Life-Balance, könnt ihr überhaupt noch ausspannen? Und ist die Pflege nicht eigentlich komplett ungeeignet für Alleinerziehende? ("Ich find's gut! So'n Montag- bis Freitag-Job würde mich mehr stressen", sagt Julia).

    Ein Thema, das so viele betrifft, aber über das man viel zu selten spricht. Weil der Arbeitgeber oft erwartet, dass man es halt einfach regelt! Eure zwei "alten weißen Männer" von der zwischenschicht haben bei zwei jungen weißen Frauen reingehört! Einschaltbefehl!

  • Warst du schon mal im Gefängnis? Wir nicht - zumindest nicht bis vor kurzer Zeit! Wir fanden aber unsere Folge mit JVA-Pflegedirektor Christian letztes Jahr so spannend, dass wir seinen Arbeitsplatz mal von innen sehen wollten. Und so kam's, dass wir an einem wunderschönen Frühlingstag unter Stacheldraht, durch zahlreiche Schlösser und schwere Türen, an Gitterstäben und Kameras vorbei, in einem... Krankenhaus rauskamen. Das Krankenhaus der JVA ist der Arbeitsplatz der Pflegenden Jenny und Andi, mit denen wir eine zwischenschicht 'hinter Gittern' aufnehmen konnten. Und, ihr beiden, gewöhnt man sich jemals an dieses Arbeitsumfeld, wollten wir wissen? Schon nach kürzester Zeit schauen sich die Gitterstäbe an den Fenstern weg, sind sich die zwei einig, und der Job ist toll.

    Pflegerin Jennys Umfeld hatte sie gewarnt - ob sie wirklich mit psychisch kranken Straftäter arbeiten wolle...? "Nichts Anderes will ich mehr machen", wusste sie rasend schnell. Andi gefällt auch die soziale Arbeit, die Pflege hier mit bedeutet. Er gibt aber auch zu, dass die Work-Life-Balance noch wichtiger ist als 'draußen': "Man ist quasi der 'Mülleimer' für viele Patienten und das ist schon 'ne Belastung", das müsse man ausgleichen können.

    Muss Jenny sich als Frau in einem Männergefängniskrankenhaus besonders Respekt verschaffen? Wie sehr arbeitet ihr auch an der Resozialisierung der Patienten? Und was passiert, wenn eine Situation wirklich mal eskaliert?

    Leute, sicherlich eine der spannnendsten Folgen ever, im krassesten Setting, in dem wir bisher aufnehmen durften! Wie sehr ist es 'ganz normale' Pflege und wie anders ist es dann doch in der JVA...? Reinhören, durchhören, erfahren!

  • 12 Stunden-Schichten, den Beeper immer in der Tasche, durch den Verkehr der ganzen Stadt kämpfen und nie genau wissen, was einen hinter der Haustür, an der Straßenecke, hinter der Böschung erwartet. Das ist Sebastians Berufsalltag - er arbeitet als Notfallsanitäter und erstversorgt, ähnlich wie Pflege und Ärzt:innen in der Rettungsstelle, vom verstauchten Knöchel bis zur Massenkarambolage alles.
    Dabei muss er auch mit dem Stress des Unbekannten klar kommen und oft vor Ort schon eine Art Triage durchführen, wenn z.B. bei einem Verkehrsunfall mehrere Menschen betroffen sind: "Wo sind die roten Patienten?", gilt es dann schnellstens rauszufinden. Doch nicht nur die Bedingungen interessieren uns diese Woche im Podcast, sondern auch die krass komplizierte Logistik hinter den Rettungseinsätzen. Wer bestimmt eigentlich, welches NEF zum Notfallort gerufen wird? Woher wissen die Sanitäter:innen, in welches Krankenhaus sie ihre Patienten bringen? - Ein Schlaganfall braucht z.B. ja eine andere Versorgung als der Glatteisunfall. Wieso bist du nicht in der Pflege geblieben, Sebastian, wo du angefangen hast? Und sind eure Arbeitsbedingungen eigentlich besser als in der Pflege?

    Sebastian liebt seinen Beruf - wieso er ihn trotzdem nicht bis zur Rente machen will, erzählt er Litti und Ollschgich diese Woche genauso wie die Feinheiten der Rettungslogistik. Eine Folge für alle, die sich auch bei jedem Heli fragen, wohin der wohl grade unterwegs ist!

  • "Das sind noch alte Strukturen, die durchbrochen werden müssen. Und wenn diese alten Strukturen, egal in welcher Ebene man jetzt ist, durchbrochen sind, wird's auch besser!" Unser Gast diese Woche Dean ist zuversichtlich für die Zukunft der Pflege. Sollte er auch sein, schließlich unterrichtet er als Pflegepädagoge wortwörtlich genau diese Zukunft der Pflege. Er gibt Fort- und Weiterbildungen für Examinierte und trifft in seinem Job auch immer wieder junge Pflegende.

    "Die neue Generation, die da auf dem Weg ist, wird viel Positives anrichten", ist er sich sicher. Aber wie viel bist du eigentlich selbst noch am Bett, wollen wir wissen, und nehmen dich deine Schüler:innen ernst, wenn du nicht mehr so viel pflegst...? Wie erlebst du die Generation Z, sind die wirklich so schlimm wie alle sagen? Worauf sollte sich die Ausbildung in der Zukunft stärker konzentrieren? ("Mehr Krankheitslehre, Medikamentenlehre, weniger Beratungsfokus") Und wie begeisterst du Leute für die Pflege?

    Durch seinen Job kann Dean einen vielseitigen Überblick mit uns teilen, was grade in der Pflege passiert und ist nah dran, was bald noch noch mehr Thema sein wird. Wenn ihr außerdem wissen wollt, was ihr von Dean zum Thema "Sexualität und sexuelle Bedürfnisse bei Patient:innen" von ihm lernen könnt, wisst ihr ja, wo ihr uns findet!

  • Gibt's auf eurer Station eine psychologische Ansprechpartnerin? Franzi, angehende Psychotherapeutin, ist eine Seltenheit. Sie arbeitet im großen Krankenhaus in der Mitte der Stadt als Stationspsychologin auf einer Intensivstation. Und übernimmt damit viel von der geistigen Arbeit, die, oft "so nebenbei", der Pflege zufällt: die psychische Betreuung der Patient:innen. Und bietet auch der Pflege psychologische Gespräche, Einordnung und einfach ein offenes Ohr an.

    Fremdbestimmt, neue Umgebung, manchmal Trauma - der Aufenthalt in einer ITS ist "ein Einschnitt in den gewohnten Alltag", wie Ollschgich sagt. Und meistens ist es genau diese krasse Lebenserfahrung, die die Leute mit Franzi besprechen wollen. Und gelegentlich halt auch nicht. "Manchmal ist es die einzige Selbstbestimmung, die die Menschen, die bei uns liegen, haben: sich verweigern." Auch die Pflege nimmt das psychologische Angebot mehr und mehr wahr. Durchaus tricky, sagt Franzi, weil sie einerseits Teil des Teams ist und andererseits die berühmte professionelle Distanz braucht...

    Ob und wie sie die immer wahren kann, welche Sorgen Pflege und Patient:innen beschäftigen, wie sie entscheidet, wen sie anspricht - und, werden psychische Leiden eigentlich generell mehr... Das erfahrt ihr in der neuen Folge! Warnung: Nach dem Hören werdet ihr euch definitiv eine Stationspsychologin wünschen!

  • "Boah, Pflege kann ja so viel mehr!" Eine Erkenntnis, die Carsten bis heute begleitet. Er wollte grade nicht schon immer Pfleger werden, ist nach der Schule eher "reingeschlittert". Und hat sich dann aber Hals über Kopf in die Berufssparte verliebt. Die gleiche Begeisterung für die Berufswahl versucht er heute bei Jugendlichen zu wecken. "Dass es nicht nur der medizinische Auftrag ist, sondern dass es mit dem sozialen Umfeld so'n systemisches Ding ist, was Pflege kann!"

    In einem großen Krankenhaus am Rande der Stadt ist er für die zentrale Praxisanleitung zuständig und überblickt die gesamte praktische Ausbildung. Wir brauchen es euch nicht zu sagen, die Pflege hat Personalmangel und jede:r Auszubildende, die/der kommt und nach dem Examen dann auch in der Pflege bleibt, ist unbezahlbar. Litti und Ollschgich sprechen diese Woche mit einem, dessen Mission es ist, die Ausbildung in seinem Haus so gut zu gestalten, dass die Pflege für die Azubis ein Traumjob ist und bleibt.


    Wie Carsten das tagtäglich macht, wie er damit umgeht, wenn Auszubildende nicht gut mitkommen, was er von dem Spruch mit den "Herrenjahren" hält (ihr wisst schon) und ob er eigentlich gegenüber der Pflegedirektion auch mal kritische Töne anschlägt, diskutieren wir diese Woche mit ihm! Wenn ihr außerdem wissen wollt, was Praxisanleiter:innen und Leuchttürme gemeinsam haben - Einschaltbefehl!

  • "Wir in Deutschland kriegen es nicht bewegt!", sagt Pflegepolitikerin Kordula Schulz-Asche von den Grünen. Wie, was meint sie? Im Grunde das gesamte Pflegewesen.

    In Teil 2 unserer inhaltlich superdichten Doppelfolge mit der gelernten Pflegerin, Wissenschaftlerin und Abgeordneten Kordula blicken wir breit über die gesamte deutsche und teilweise europäische Pflege. Was machen die anderen Länder, das wir verschlafen haben? In Österreich ist man auf dem Weg zur Vollakademisierung. In Deutschland undenkbar, das liege auch, so Kordula, an der "mangelnden Mobilisierung der Pflege für den eigenen Beruf". Akademisierung und Neustrukturierung des Berufsstands würde helfen: "Eine gute Pflegeassistenzausbildung für den gesamten Bereich der Grundpflege, da könnten wir so viele Menschen ausbilden und in Arbeit holen".

    Was die Ärzteschaft mit den Problemen der Pflege zu tun hat; inwiefern sich die Kommunen besser um ihre älteren Menschen kümmern sollten; und wieso Menschen, die in einfachen Verhältnissen leben, ein Recht auf die gleiche Gesundheitsversorgung haben sollten wie ein Bänker im Nobelviertel - Litti und Ollschgich diskutieren mit der Pflegepolitikerin die ganz kleinen und ganz großen Themen der Pflege. Ihr werdet aus dem Nicken nicht mehr rauskommen - oder Kopfschütteln, aber kalt lässt euch die Folge nicht, garantiert!

  • "Die Fachpflege in ihrer Bedeutung wahrzunehmen, ist in Deutschland völlig verloren gegangen!". Unser Gast diese Woche, gelernte Krankenschwester und Grünen-Abgeordnete Kordula Schulz-Asche, blickt mit gemischten Gefühlen auf ihre 50 Jahre Pflegepolitik-Erfahrung. Wusstet ihr, dass das heutige patietenfokussierte Pflege-Verständnis in den 70ern aufkam? Es ging nicht nur gesellschaftlich rund, sondern die Pflege gewann massiv an Selbstbewusstsein. Wie wichtig die fachkompetente Patientenversorgung ist, auch sozial und zwischenmenschlich, wie wichtig auch eine gute Ausbildung ist, wie zentral die Gemeindeschwester für die Gesellschaft war - vor fünfzig Jahren hatte die Pflege ein echtes High. Und Kordula als Pflegerin, Wissenschaftlerin und Politikerin mittendrin.
    Und dann? Bis heute, sagt Kordula, werfe sie sich vor, nicht früher erkannt zu haben, wie die Pflege wieder an Selbstbewusstsein verlor. Während sich die Pflege in anderen Ländern radikal akademisierte, blieb sie in Deutschland weiterhin eine Ausbildung... Wir versprechen euch, ihr werdet von Kordula genauso fasziniert sein wie wir. Mit Litti und Ollschgich diskutiert sie diese Woche über die große gesellschaftliche Bedeutung der Pflege über fünf Jahrzehnte: Was ist mit der Pflege passiert, wo ist die gesellschaftliche Wichtigkeit hin? Müssen wirklich alle Pflege studieren? Wie kriegen wir heute mehr Leute in die Pflege? Und was macht eigentlich die Politik für die Pflege, jeden einzelnen Tag?

    Teil 1 einer wahnsinnig interessanten und informativen Diskussion, wieder direkt aus dem "Zentrum der Macht", dem deutschen Bundestag.

  • Ist es eigentlich wirklich gut, in der Pflege emotional zu sein? Wenn wir unsere Gefühle offen zeigen, wirkt sich das auf die Stimmung im Team und v.a. auf die Patient:innen positiv oder negativ aus? Und wie gehen wir in der Gesellschaft, grade mit dem veränderten Geschlechterbild, mit Emotionen um? Sind sie erwünscht? Können v.a. Männer sie offener zeigen? "Durch das Arbeitsleben hab ich endlich  gelernt, auch in meinem Privatleben gewisse Gefühle wieder zu akzeptieren und auch leben zu dürfen", sagt Litti, und es kann auch befreiend sein. Oder werden wir, wie Ollschgich sagt, zur "Weichlappengeneration"?
    Diese Woche diskutieren wir in einer gut besetzten Gäste-Runde: David, Altenpfleger, findet, in einem sozialen Beruf kann und sollte man auch gelegentlich Gefühle zeigen. Privat sei das schon schwieriger. Elena, eher rational, und Micha, eher emotional, aus der Krankenhaushygiene, vertreten die weibliche Perspektive und erleben die Männer im Freundeskreis nicht alle gleich offen, was Gefühle anbelangt.

    Darf man als Mann 2024 endlich Gefühle zeigen? Darf man als männlicher Pfleger weinen? Eine spannende Bestandsaufnahme mit sehr unterschiedlichen Meinungen - zwischenschicht-Style, immer offen für eine gute Diskussion!

  • Jetzt mal Butter bei die Fische: Bist du, die/der uns hört, männlich oder weiblich? Arbeitest du in der Pflege? Und wie viele Männer und wie viele Frauen arbeiten jeweils auf deiner Station? Ja, dachten wir uns schon! Aber wieso ist die Pflege eigentlich immer noch ein Beruf, der vorwiegend von Frauen ausgeführt wird? Wir wollten dieser Frage mal möglichst neutral, aber ohne Scheu nachgehen.

    Diese Woche podcasten wir deswegen offiziell im Viererteam, Taskforce Pflege-Podcast: Tatort Pflege mit Anett und Liane als weibliche Vertreterinnen, zwischenschicht mit Litti und Ollschgich als männliche Fraktion. In unserer ersten Crossover-Folge fragen wir: Wieso gibt's nicht mehr Männer der Pflege? Haben nur Frauen einen Helferkomplex? Wieso wollen pflegende Männer oft schnell aufsteigen und wieso Frauen nicht...? Gesellschaftlicher Druck, Erziehung, Biologie (?), das "Schwesterchen" und Arzt-Klischee - diese Folge beleuchtet direkt, wieso wir wahrscheinlich selbst einfach noch nicht so richtig vorwärtskommen mit der Gleichberechtigung; in der Pflege - und wahrscheinlich auch in der Gesellschaft.

  • "In der Ausbildung zu Fachärzten sind wir unfassbar abhängig vom Wohlwollen der Krankenhausgesellschaft!" Maria, Lilli und Julian sind in einer der entscheidendsten Zeiten ihrer Laufbahn - und proben den Aufstand, wie sie es diese Woche im Podcast formulieren. Sie haben sich bei zwei großen Berliner Krankenhaus-Konzernen in Initiativen organisiert, die die Arbeitsbedingungen der jungen Mediziner:innen anprangern. Dabei sind ihre Forderungen denen der Pflege erstaunlich ähnlich: z.B. deutlich mehr Personal. Und die Reaktion der Krankenhäuser dazu? Mau, sagen die Drei: "Mehr Personal? Wird's nicht geben, wir müssen ja sparen!" Dass das dazu führt, dass manch junger Arzt an schlechten Tagen darüber nachdenkt, lieber gut bezahlt in ein Start Up zu gehen, sollte die Alarmglocken schrillen lassen.


    Inwiefern selbst junge Chefs wieder die gleichen Fehler machen wie die alten; wieso die Initiativen es nicht "Forderungen", sondern "Wünsche" nennen sollen; ob es die Ärzt:innen in manchen Belangen sogar schlechter trifft als die Pflege; und wieso wir, die Pflege, unbedingt mit den ärztlichen Kolleginnen und Kollegen solidarisch sein müssen - darüber sprechen Litti und Ollschgich diese Woche mit Maria, Lilli und Julian!